Getestet: Mit Book-A-Slot schneller durch die Sicherheitskontrolle in Frankfurt?

Book a Slot

Wie üblich verschickt die Lufthansa ca. 3 Tage vor Abflug eine Email mit allgemeinen Infos über den Flug – nichts bahnbrechendes. Dieses Mal entdeckte ich aber ein interessantes Detail: 

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Book-a-Slot wird in der Email von Lufthansa beworben

„Book-a-Slot“ ist ein Konzept, welches es Passagieren am Frankfurter Flughafen ermöglicht, einen Zeitpunkt festzulegen, an dem sie die Sicherheitskontrolle passieren wollen. Sinn der Sache sei es, Wartezeiten zu vermeiden. Wer schon mal in einem Freizeitpark war, kennt das Konzept wahrscheinlich. Wie das Ganze funktioniert könnt ihr hier erfahren:

Aktuell befindet sich das Konzept in der Testphase. Ist man auf einem teilnehmende Flug gebucht, kann man sich von Montag bis Freitag, 14:00 bis 17:30 Uhr in Terminal 1A einen Slot kostenfrei buchen. Ob und was der Service nach der Testphase kostet, ist bisher nicht bekannt.

Reservierung

Mein Flug war einer der berechtigten für die Testphase, also entschied ich mich dazu, das neue Konzept zu testen. Ich konnte mich problemlos online registrieren:

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Online wird direkt geprüft ob euer Flug berechtigt ist

Mein Flug von Frankfurt aus ging um 16:45, allerdings habe ich gebucht, als der Verkehr auf der Schnellfahrtstrecke Köln-Frankfurt aufgrund eines ausgebrannten ICE noch stark beeinträchtigt war. Daher wählte ich eine Bahnverbindung, mit der ich sehr früh -schon gegen 13:30 Uhr – am Flughafenbahnhof ankam. 

Der frühste Angebotene Slot war um 13:45, diesen wählte ich dann auch aus. Das späteste hingegen wäre um 15:30, also 45 Minuten vor Boarding, möglich gewesen.

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Zeitfenster gibt es im 5-Minuten Abständen

Kurz nach der Eingabe und Bestätigung einiger passagierbezogenen Daten (Name und Email-Adresse sowie die Zustimmung zum allgegenwärtigen Datenschutzkram) erhielt ich sofort eine Email mit der Bestätigung und dank Anhang im .ics-Format die praktischen Möglichkeit, den Slot direkt in meinen Kalendar einzufügen:

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Bestätigung per Email

Ablauf

Mein kam ICE pünktlich im Fernbahnhof an. Da ich nur mit Handgepäck und mobiler Bordkarte reiste, war ich schon ca. 10 Minuten vor meinem Slot an der Sicherheitskontrolle in Terminal 1A. Um zu testen, wie das Konzept mit einer Punktlandung funktioniert spazierte ich durch das (schön Weihnachtlich dekorierte!) Terminal und ließ die Zeit bis 13:45 verstreichen. Dann machte ich mich auf den Weg zur Sicherheitskontrolle. Es gibt eine Book-a-Slot Lane die rechts neben der Priority Lane ist und auch deutlich als solche gekennzeichnet ist:

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Book-a-Slot Lane am Frankfurter Flughafen

Nachdem ich meine Bordkarte scannte gelang ich direkt an einen kleinen Stand mit drei (!) Mitarbeitern der Fraport AG. Ich zeigte meine Bordkarte vor, mein Name wurde von einer Liste abgehakt und ein Mitarbeiter begleitete mich anschließend zu einem von der normalen und auch von der Priority Lane getrennten Sicherheitsbereich. Meiner Meinung nach ist der separate Bereich ein deutliches Plus: Man kommt sich nicht blöd vor wenn man direkt an den Anfang einer „normalen“ Schlange gebracht wird wie bei manch anderen Flughäfen bzw. bei verschiedenen Priority-Leistungen.

Dieser separate Sicherheitsbereich verfügt über 2-3 Lanes, allerdings war nur eine bemannt. Verständlich wenn man bedenkt, dass ich während des gesamten Ablaufes der einzige Fluggast war, der diesen Service in Anspruch genommen hat. Ohne Schlange ist es deutlich entspannter, denn man hat nicht das Gefühl, andere aufzuhalten wenn man nicht innerhalb von 10 Sekunden Laptop und Flüssigkeiten aus dem Gepäck fischt. Leider gibt es in diesem Sicherheitsbereich keine Fullbody (Millimeter Wave Scanner), so muss man aufgrund der herkömmlichen Metalldetektoren Uhren und Gürtel ausziehen – ärgerlich, aber kein großes Minus.

Nach der Kontrolle geht es durch eine Art „Seiteneingang“ ins Terminal. Dort Stand eine Mitarbeiterin und führte eine Kundenbefragung zum Book-a-Slot Konzept durch. Als Verbesserungsvorschläge erwähnte ich eine größere Slot-Auswahl (sowohl früher als auch später) sowie eine etwas bessere Ausschilderung im Terminal. Außer dem digitalen Display über der ersten Bordkartenkontrolle gab es keine Schilder. 

Fazit

Das ganze Prozedere hat bei mir nicht länger als eine Minute gedauert. Ich war positiv überrascht, wie viele Mitarbeiter sich exklusiv um die Book-a-Slot-Lanes kümmerten. Ein großer Vorteil ist auch die getrennte Sicherheitskontrolle: keine Schlangen, kein Stress! Verbesserungsfähig sind jedoch die Auswahl der Zeiten sowie die Einführung eines Fullbody Scanners, um Zeit zu sparen. 

Ich muss allerdings der Fairness halber abschließend Erwähnen, dass 13-14 Uhr in Frankfurt natürlich keine Hauptreisezeiten sind. Die normale Sicherheitskontrolle war auch nicht sonderlich voll. Interessant wäre es natürlich zu wissen, wie das Book-a-Slot Konzept zu Stoßzeiten funktioniert. Lasst gerne einen Kommentar mit euren Erfahrungen da, falls ihr auch während der Testphase von Book-a-Slot gebrauch machen solltet!

Anmelden könnt ihr euch hier, die Testphase läuft noch bis zum 7. Dezember für ausgewählte Flüge  von Montag bis Freitag, 14:00 bis 17:30 Uhr in Terminal 1A.

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Kommentare (2)

  1. Jakob sagt:

    Bitte keine weiteren Nackt-Scanner einführen, ich empfinde diese als einen noch größeren Eingriff in meine Persönlichkeitsrechte als das Grabschen der Sicherheitsleute.

  2. David sagt:

    Nunja, ich halte nicht so viel davon. Vor ein paar Wochen gab es ja schonmal so einen Test, bei dem es eine separate Lane für innerdeutsche Flüge zu bestimmten Zeiten gab. Wurde aber nicht weitergeführt. Das ist jetzt wohl der neue Versuch.
    Sie sollten lieber genug Kontrollstellen für die Priority-Lane öffnen. Habe dort letztes länger gewartet als an der normalen Lane.
    Ich habe ja nichts dagegen, wenn man solche neuen Dinge ausprobiert. Aber es sollten dann auch mehr Kontrollstellen aufgemacht werden – meine Befürchtung ist aber, dass es zu Lasten der normalen (Priority-)Lanes geht.

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