Diese Vielfliegerprogramme & Airlines verzichten auf Treibstoffzuschläge für Prämienflüge

SAS Business Class LAX CPH Kabine 2

Spätestens wenn es an das Einlösen der gesammelten Prämienmeilen geht, sehen wir uns mit ihnen konfrontiert: den Zuschlägen, besser bekannt als Treibstoffzuschlag. Viele Vielfliegerprogramme schlagen nicht nur bei den Meilen kräftig zu, Bauchschmerzen bereiten dann zusätzlich noch die Zuschläge in Höhe von oft mehreren hundert Euro. Und das, wo die tatsächlichen Steuern & Gebühren meist überschaubar sind.

Doch das muss nicht sein! Wir zeigen euch, bei welchen Meilenprogrammen ihre mitunter gar keine der bis zu viele hunderte Euro teuren Zuschläge zahlen müsst. Sowie Wege, diese in vielen anderen Programmen, Airlines oder mit Abflug in bestimmten Ländern, möglichst zu umgehen.

Hintergrund

Zwar werden die Zuschläge, die die Airlines in den Gesamtpreis einrechnen, oft als Treibstoffzuschläge bezeichnet, viel damit zu tun haben sie aber nicht (mehr). Für die Airlines ist es einfach nur eine zusätzliche Einnahmequelle geworden. So kann man den Flugpreis schön niedrig ansetzen (z. T. bei Economy Flüge nur 1€).

Die Zuschläge werden dann mit den wirklichen staatlichen Steuern und Gebühren der Flughäfen zusammengefasst. Meistens werden diese Zuschläge auch nicht mehr als Treibstoffzuschlag ausgewiesen, sondern z. B. als internationaler Zuschlag. So muss man sich auch nicht rechtfertigen, wenn die Kerosinpreise sinken und man den Zuschlag nicht verringert.

Meilenprogramme ohne Zuschläge

Leider ist die Anzahl der Vielfliegerprogramme, die keine Zuschläge auf Prämienbuchungen erheben überschaubar. Aber dafür sind es namhafte Meilenprogramme, mit denen sich durchaus einiges anfangen lässt.

Air Canada Aeroplan

Beim Vielfliegerprogramm von Air Canada, Aeroplan, werden keine Treibstoffzuschläge auf Prämientickets bei Partner-Airlines erhoben. Entsprechend entfallen diese auch bei den Star Alliance-Partnern wie der Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss, die ihrerseits über Miles&More ansonsten hohe Zuschläge für Meilentickets aufrufen.

Jedoch fällt bei Aeroplan immer noch eine Partnerbuchungsgebühr in Höhe von 39 CA$ (~27 €) an, wenn Prämienflüge mit anderen Airlines als Air Canada gebucht werden.

Alaska Airlines Mileage Plan

Beim Vielfliegerprogramm von Alaska Airlines, Mileage Plan, entfallen die Zuschläge bei Prämienflugbuchungen zahlreicher beliebter Partner, darunter Airlines wie Cathay Pacific und JAL. Auf Meilenbuchungen für Flüge mit British Airways werden wiederum stolze Zuschläge erhoben.

Avianca LifeMiles

Avianca unterhält mit LifeMiles ein recht populäres Meilenprogramm, das immer wieder mit hohen Boni auf sich aufmerksam macht. Attraktiv ist an LifeMiles jedoch der Fakt, dass das Programm keine Treibstoffzuschläge auf Prämienflugbuchungen erhebt. Besonders beliebt sind hierbei Buchungen der Lufthansa First Class. Allerdings erhebt auch LifeMiles wie Air Candas Aeroplan eine Gebühr für Prämienbuchungen von Partner-Airlines in Höhe von 25$ (ca. 24€).

United Airlines MileagePlus

Wer sich die Zuschläge bei einer Prämienbuchung komplett sparen will, sollte auch ein Auge auf United Airlines‘ Meilenprogramm MileagePlus werfen. Hier werden auf keinerlei Prämienflüge jene Zuschläge erhoben, das schließt Star Alliance-Partner genauso ein wie allianzfremde Airlines. Lediglich die echten Steuern und Gebühren werden neben den Meilen fällig.

Mit Abflug in den USA beträgt die Zuzahlung dann weniger als 6€ – selbst in der Business Class:

70.000 Meilen + 6€ für einen Business-Class-Flug St. Louis – Frankfurt mit der Lufthansa (+ kurze Zugfahrt)

SAS EuroBonus

Mit Scandinavian Airlines‘ EuroBonus gibt es auch ein Vielfliegerprogramm, das sich besonders bei Statusjägern in Europa großer Beliebtheit erfreut. Doch auch bei der Einlösung von Meilen kann EuroBonus einen Blick wert sein, insofern man die Zuschläge umgehen will. Denn SAS EuroBonus erhebt diese grundsätzlich nicht.

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Auch bei SAS EuroBonus werden keine Treibstoffzuschläge erhoben

Weitere Airlines

Daneben finden sich in den USA mit den Vielfliegerprogrammen von JetBlue, Southwest Airlines, Spirit Airlines und Frontier Airlines weitere Kandidaten, die keinerlei Zuschläge auf Prämienflüge erheben. Diese sind aus europäischer Sicht aber eher uninteressant.

Diese Airlines erheben keine Zuschläge

Doch nicht nur ein Blick auf die verschiedenen Meilenprogramme lohnt beim Thema Zuschläge für Prämienflüge. Auch die Airlines selbst – wie teilweise in obigen Abschnitten schon vorgekommen – können von sich aus und unabhängig des Meilenprogramms auf Treibstoffzuschläge verzichten. Bei den jeweiligen Allianzen sind das u.a. folgende Fluggesellschaften:

Star Alliance:

  • Singapore Airlines
  • Ethiopian Airlines
  • Avianca
  • United Airlines (ausgenommen Transatlantikverbindungen)

Oneworld:

  • American Airlines (ausgenommen Transatlantikverbindungen)
  • Finnair
  • Qantas (ausgenommen Abflüge ab Europa)

SkyTeam:

  • Air Europa
  • Aeromexico
  • Delta Air Lines (nur auf Inlandsstrecken)

Diese Airlines erheben geringe Zuschläge

Neben den Fluggesellschaften, die in Gänze auf die unbeliebten Zusatzgebühren verzichten, gibt es auch Airlines, die nur (sehr) geringe Gebühren für Prämienflüge erheben.

Star Alliance:

  • LOT Polish Airlines
  • Asiana
  • SAS
  • ANA
  • EVA Air
  • Air New Zealand
  • Air Canada

Oneworld:

  • Cathay Pacific
  • Japan Airlines

SkyTeam

  • China Airlines

Diese Länder untersagen Treibstoffzuschläge

Und es gibt noch einen „Trick“ mit dem die Zuschläge umgangen werden können, bspw. besonders bei Oneway-Buchungen. So gibt es laut forbes.com nämlich einige Länder, die die Erhebung von Treibstoffzuschlägen verbieten oder zumindest regulieren:

  • Australien
  • Argentinien
  • Brasilien
  • China (auf Inlandsrouten)
  • Hongkong
  • Japan
  • Malediven
  • Mexiko
  • Neuseeland
  • Philippinen
  • Saudi-Arabien
  • Südkorea
  • Taiwan
  • Thailand
  • Türkei
  • Vietnam

Fazit

Zuschläge sind für viele Meilensammler ein Ärgernis, können sie die Einlösung der mühsam gesammelten Meilen manchmal doch ein wenig schmälern. Doch wie ihr nun erfahren habt, gibt es durchaus einige Wege, bzw. Vielfliegerprogramme, die entweder gar keine oder nur teilweise Treibstoffzuschläge erheben.

Natürlich unterscheidet sich ein jenes Programm teils sehr voneinander und nicht immer hat man die Flexibilität einfach zwischen den Programmen zu wechseln. Zumal man bedenken muss, dass sich die Programme beim zumeist wichtigeren Faktor der benötigten Meilen und Punkte teils stark unterscheiden. Doch so oder so lohnt sich vor der Prämienflugbuchung stets auch ein Blick auf die verschiedenen Meilenprogramme.

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Kommentare (8)

  1. Henning sagt:

    Moin zusammen,
    ich habe die letzten 20 Jahre immer fleißig M&M gesammelt, mittlerweile über 400.000 und nie genutzt. Jetzt wollen wir zu zweit im April Mai 2024 die Meilen verdüsen. Der Plan sieht folgende Route vor. FMO als Zubringer nach FRA oder MUC von dort aus nach San Francisco 4 Wochen später von San Francisco nach Montego Bay Jamaika und dann wieder über FRA oder MUC nach FMO. Die Planung macht mich wahnsinnig. Wie kann man die M&M Meilen ggf auch mit anderen Gesellschaften nutzen um zum einen möglichst wenig Meilen zu verwenden und zum Anderen die doch sehr hohen Gebühren und Zuschläge der LH zu vermeiden?
    Bin für alle Ideen von erfahrenen M&M Usern sehr dankbar.

    VG
    Henning

  2. Fridolin sagt:

    Danke für diesen super Artikel. Habe neulich bei Aegean M&B einen TAP-Prämienflug ohne Zuschläge gebucht. War das ein Versehen oder verzichtet auch M&B auf Zuschläge?

  3. Gisela sagt:

    Hallo,
    SAS finde ich bei „keine Zuschläge§ aber auch bei „geringe Zuschläge“, kann das sein oder ist da ein Fehler unterlaufen?
    Gruß Gisela

  4. Torsten Ahlers sagt:

    Hallo, ihr habt Finnair vergessen in der Aufzählung… es werden seid knapp 3 Jahren dort keine Treibstoff Zuschläge mehr erhoben.

    So ist es bereits möglich einen oneway Flug Baltikum Singapore für 15 Euro + 45000 Punkte zu buchen…

    Und soweit ich es festgestellt habe hat die Reiseklasse keine Auswirkung auf die Zuzahlung.

    Abflug von Deutschland ist halt wesentlich höher da die airport’s wesentlich stärker zuschlagen….als auch weitere Steuern erhoben werden… der gleiche Flug von Hamburg würde 70 Euro mehr an Zuschlägen bedeuten.

    • Peer sagt:

      Stimmt. 🙂 Habe es eben nochmal geprüft und selbst über z.B. den BA Executive Club werden keine Zuschläge erhoben.

      Ist ergänzt. Danke für den Hinweis

  5. peco sagt:

    Artikel aufmerksam gelesen?? Such dir eine Airline die A) Keine Zuschläge weitergibt oder B) eine mit geringen Zuschlägen. Leider ist M&M nicht gerade ideal für dein Routing denn ich bezweifle das du Flüge mit SAS oder LOT dort finden wirst.
    Alternative ist bei Avianca das Meilenprogramm LifeMiles. Melde dich dort an und dann kaufst du die entsprechenden Meilen wann immer ein Sale bei denen ist.
    ABER: mach die erst mal mit dem Programm vertraut und dann überleg dir ob es was für dich ist. Die Airline läuft noch unter Chapter 11 in den USA , soweit ich weiß, und da muß man aufpassen.
    Verfügbarkeiten ist auch so eine Sache und last but not least auf die Kosten dafür achten.
    Mit viel Glück vielleicht ein Meilenschnäppchen bei M&M aber 3 Tickets ist fast wie ein 6er im Lotto.
    Ich will nicht unken aber dieses Jahr sehe ich schwarz für so ein Unterfangen. LH hat die Gebühren in teils absurde Höhen geschraubt. Ich würde noch ein Jahr warten und dann schauen was geht ,ist aber meine Meinung.

  6. Carsten sagt:

    Moin aus Hamburg, ich sammle derzeit Miles&More und möchte im Juli 2023 mit meiner Frau und unser 6-jährigen Tochter nach Florida. Habt Ihr vielleicht eine Idee, wie wir das am günstigsten hinbekommen? Geplant war Orlando rein, Miami raus. Sind aber flexibel. VG und Danke! Carsten

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