Lufthansa Group streicht Aufgabegepäck auf vielen Langstrecken *jetzt live*

Gepaeckuebersichert

Die Lufthansa Group hat heute angekündigt, den Light-Tarif ohne Aufgabegepäck künftig auch nach Asien, Südamerika, Afrika sowie in den nahen Osten anzubieten. Bisher war er nur für Flüge in die USA sowie nach Kanada verfügbar.

Update

Update 6. November: Der Light-Tarif ist nun auch für Flüge von Deutschland nach z.B. Brasilien, Israel, Südafrika und Thailand verfügbar. Im Rahmen der Umstellung wurden einige Preise tatsächlich leicht gesenkt – wer mit Gepäck unterwegs ist, zahlt aber fast immer mehr als vorher.

Besonders happig ist der Aufpreis Light -> Basic (mit Gepäck) für Flüge von Deutschland nach Brasilien & Argentinien – dort beträgt er 100€ je Richtung! Von Berlin nach Rio zahlt ihr jetzt beispielsweise 1.008€ in Light und 1.208€ im Basic-Tarif. Bucht man das Gepäck einzeln zu, werden immerhin „nur“ 60€ je Richtung fällig.

Der Light-Tarif wird ab 30. Oktober für Flüge mit Lufthansa, Austrian Airlines und Swiss in Kraft treten. Für Buchungen ab dem D-A-CH-Raum wird der 6. November als Stichtag kommuniziert.

Auch, wenn die Airlines wie üblich versuchen, das ganze als positive Neuerung zu verkaufen: Auf die Passagiere kommen nun höchstwahrscheinlich höhere Flugpreise zu, wenn Sie wie gewohnt mit Aufgabegepäck verreisen möchten.

Die Flugpreise zu vielen weltweiten Zielen befinden sich auf einem historischen Tiefpunkt. Zumindest vom europäischen Ausland geht es auch mit der Lufthansa Group regelmäßig für unter 400€ nach Südamerika und Afrika.

Die Einführung des Light-Tarifs ist daher nicht ganz unverständlich – allerdings betrifft sie nicht nur die günstigsten Schnäppchentickets. Selbst wer für 900€ nach San Diego fliegt, landet im Light-Tarif – wird also für Gepäck zusätzlich zur Kasse gebeten.

Die Lufthansa hat im Rahmen einer Investorenkonferenz vor kurzem angekündigt, die Nebeneinnahmen (Ancillary Revenues) bis 2022 deutlich steigern zu wollen. Durch die Ausweitung des Light-Tarifs dürften die Gepäckgebühren einen erheblichen Teil dazu beitragen. Andere Möglichkeiten zur Umsatzgenerierung sieht man z. B. in der Einführung von Schlafcouches.

Auf diesen Strecken gibt es den Light-Tarif

Die Lufthansa hat die Pläne mittlerweile konkretisiert. So wird der Light-Tarif zwar weltweit angeboten, es gibt jedoch ein paar Ausnahmen. So ist Gepäck bei Flügen, die durch Eurowings oder Edelweiss durchgeführt werden weiterhin inbegriffen.

Zu folgenden Zielen ist Gepäck auch weiterhin inklusive:

  • Mittelamerika:
    • Mexiko
    • Panama
    • Costa Rica
  • Afrika:
    • Angola
    • Äquatorialguinea
    • Äthiopien
    • Kenia
    • Nigeria
    • Tansania
  • Asien:
    • Aserbaidschan
    • China
    • Japan
    • Südkorea
    • Singapur

Nach einem Abgleich mit dem Streckennetz von Swiss, Austrian und Lufthansa gibt es dann zu folgenden Zielen den Light-Tarif ohne Aufgabegepäck:

  • Nordamerika:
    • Kanada
    • USA
  • Südamerika:
    • Brasilien
    • Argentinien
    • Kolumbien
  • Naher Osten:
    • Israel
    • Kuwait
    • Saudi-Arabien
    • VAE
    • Libanon
    • Iran
    • Irak
    • Jordanien
  • Afrika:
    • Südafrika
    • Ägypten
    • Tunesien
    • Algerien
    • Marokko (schon jetzt)
  • Asien:
    • Indien
    • Thailand
    • Malediven
    • Hong Kong
    • Armenien
    • Georgien (schon jetzt)
    • Kasachstan
    • Südkorea

Light-Tarif nach Nordamerika seit 2018

Bereits seit Sommer 2018 bietet das Transtatlantik-Joint-Venture bestehend aus der Lufthansa Group, United und Air Canada Richtung Nordamerika einen Light-Tarif an. Der Tarif zeichnet sich allerdings nicht nur durch fehlendes Freigepäck aus. So weist United in der Basic Economy zum Beispiel einen Sitzplatz zufällig zu, eine freie Auswahl beim Checkin ist nicht möglich. Mehr dazu hier:

Statusvorteile bleiben bestehen

Zum Glück geht die Lufthansa (noch) nicht ganz so weit wie die nordamerikanischen Partner. Der Checkin ist ab 24 bis 30 Stunden vor Abflug möglich und beinhaltet auch weiter die Sitzplatzwahl. Auch werden die üblichen Statusvorteile wie Priority Boarding und Loungezugang weiterhin gewährt.

Wie die Lufthansa gegenüber Travel-Dealz bestätigte, wird die „Kulanzregel“ für Statuskunden auf unbestimmte Zeit fortgesetzt. Im Rahmen dieser können Passagiere mit Star-Alliance-Gold-Status auch im Light-Tarif einen Koffer mit 23 kg kostenlos aufgeben. Allerdings wird diese nur bei Lufthansa und Austrian offiziell kommuniziert, bei Swiss werdet ihr möglicherweise zur Kasse gebeten.

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Kommentare (33)

  1. AM sagt:

    Armenien ist schon lange lange ohne Aufgabegepäck

  2. Valecureuil sagt:

    Ihr seid süss. Das Ziel auf dem baggage tag wird zwar unkenntlich gemacht, aber nicht den Namen vom Passagier. Jeder kann googeln, wer Adrian Kaesberg ist.

  3. Wp sagt:

    Nach Dubai gibt es das 23kg Gepäckstück auch noch immer basic light Tarif

  4. charlie sagt:

    Klaus
    Dann fliege mal mit Air Asia/die Airline mit den meisten Zielen innerhalb Asiens…

  5. Lars sagt:

    Tipp an LH: Bitte auch das „Around the world“ Ticket in der Busieness mit 8kg Trolley anbieten! Das reicht und bringt sicher Kundschaft!

  6. Lars sagt:

    Kann jemand sagen, ob das auch für die Gegenrichtungen gilt (also z.B. Asien – Dland – Asien)? Ich glaube mich zu erinnern, dass z.B. Brasilien den Airlines Vorgaben macht (daher auch keine hohen Steuern bei Abflug von Brasilien inkl. 32kg Koffer bisher).

  7. Swindo sagt:

    Auf der Swiss Homepage ist schon seit Stunden mal dies mas das nicht abrufbar. Wohl wegen diesem super tollen Light tarif. Jedoch wird dieser Tarif bei Swiss erst kurz vor dem Abflugdatum angezeigt.
    Beispiel beim Flug nach Sao Paulo vom 8.11. ist zur Zeit nur der ECO Flex Tarif für Fr. 1656 buchbar.
    Für den Flug vom morgen 7.11. ist der ECO Light Tarif für Fr. 422 buchbar. Offensichtlich möchte man diesen Tarif erst 24 – 30 Std. vor Abflug anbieten. Ist also ein Angebot für super last minute Bucher welche die Badehose zum fliegen anziehen.
    Typisch Lufthansa Group man will noch den letzten Euro aus der Tasche ziehen.

    • swindo sagt:

      Zusätzlicher Koffer 23kg nach Brasilien kostet bei Swiss Fr. 230,– pro Weg. Mit dem Light Tarif wird es noch angenehmer mit Swiss Eco zu fliegen, wenn jeder mit seinem Handgepäckköfferchen plus Laptoptasche einen passenden Stauraum in der Kabine sucht.
      Was freu ich mich wieder mal mit dieser Premiumairline zu reisen.

  8. RGB sagt:

    Wenn ich mir die Entwicklungen so anschaue, dann wünsche ich mir irgendwie schon, dass die Airlines hart bestraft werden und zwar fuer ihren CO2-Ausstoß. Dann gehen sie alle pleite. Das Geschaeftsmodell ist in dieser Form abartig.
    Denn vieles kann man einfach auch via Internet erledigen.

  9. Leo sagt:

    Wer braucht schon Abgabegepäck auf einem Flug nach Malé oder Thailand?
    eine Badehose passt doch ganz gut in eine kleine Handtasche…

  10. zabadac sagt:

    besten dank für info.
    das fiese und sicher von den airlines auch so gewollt: oftmals landet man aus versehen bei diesen dämlichen lighttarifen wie unlängst bei VN: 3 separate tickets BKK-SGN gebucht, beim 3ten war – nur bei dem rückflug – ganz links statt eco saver der eco light ohne warnung und bingo: 9 € gespart aber nachträglich 40€ für 10 kg löhnen müßen. bei den 9€ mehr wären 30 kg gratis….
    fazit: die airline hat ein paar € mehr in der tasche aber uralten ( 30 jahre) stammkunden vergrault, denn wenn man eh jedes mal das kleingedruckte lesen muß kann man gleich billigcarrier nehmen, da weiss man das immerhin vorher und fällt nicht rein

  11. Günter sagt:

    Bald gibts den tarif ohne sitz, stuhl von zuhause mitbringen. Auch könnte man sitze mit gurt auf den tragflächen anbieten…. oder nacktfliegen….

  12. Klaus sagt:

    Was kann man auch von Ryanair 2 anderst erwarten. Für jede Kleinigkeit die Leute abzocken. Die sollten mal bei asiatischen Fluglinien in die Schule gegen. Da gibt es noch Leistung und vor allen Dingen Service der Spitzenklasse. Ich hoffe diese Airlines fliegen noch öfters deutsche Flughäfen an.

  13. Alex sagt:

    Ich bin das letzte mal mit China Southern Airlines nach Bangkok geflogen. Über Guanghzou. Zuerst von Wien mit neuen Dreamliner und super Service. Essen hat auch geschmeckt und Filme gab es auch auf deutsch. Am Flughafen wird man vom Bodenpersonal gerne weitergeholfen. In der Kurzstrecke nach Bangkok im A321 Neo gab es auch eine vollwertige Verpflegung, wie auf Langstreckenflüge. Koffer war natürlich im Preis von 320 Euro inbegriffen. Da kann sich in manchen Sachen die Lufthansa eine Scheibe abschneiden.

  14. Henning Kroll sagt:

    Die schöne neue Flugwelt hält nach und nach Einzug auf der Langstrecke.

    Passagiere, die Ihr Reisegepäck erst in überfüllte Trolleys quetschen und dann um die Gepäckfächer kämpfen, wie die Schw.. am Trog.

    Zusammengepfercht sitzen sie dann in Schmalrumpffliegern in 2 Dreiherreihen und glotzen auf ihr Smartphone oder Tablet, weil Entertainmentsysteme extra bezahlt werden müssen.

    Dazu noch 2 Miniklos für 150 Passagieren und die Sandwiches selbstgemacht und das Reiseerlebnis ist perfekt!

    Aber immerhin kann man seinen Hipster Freunden später berichten, wie günstig der Trip nach Amerika oder Asien war 🙂

    Gute Reise!

  15. Bert sagt:

    Ich fliege bereits seit Beginn der Umstellung mit der Familie mehrfach in die USA nur mit Handgepäck. Geht prima und man glaubt nicht was man sonst alles umsonst mitschleppt. Asien ist für uns aber sensibler schon wegen den Lebensmitteln die wir uns immer mitbringen. Da werden sich im Sommer die Türken oder Araber über neue Kundschaft freuen. Singapur bleibt wohl wegen Scoot noch von der Umstellung verschont

  16. Michelle sagt:

    Alles schön und gut. 900 Euro für einen Flug zu zahlen und kein Gepäck inklusive geht da aber schon ein Stück zu weit. Bei günstigen Tarifen verstehe ich das ja noch. Bei Flügen in besagter Preisklasse kann ich keinen Preisverfall erkennen. Sich Optionen wie Beinfreiheit oder Schlafcouch zukaufen zu können ist eine sinnvolle Sache.

    Was ich richtig schlecht finde, dass die Vielflieger-Stati immer mehr zur Lachnummer werden. Es werden immer mehr Privilegien gestrichen, wenn man bedenkt wie viele Meilen man für einen LH-Senator braucht, ist es ein Witz, dass sich bald jeder in die sowieso schon vollen Lounges einkaufen kann, die eigentlich dazu da sind, dass Vielreisende sich in der Lounge etwas ausruhen können. Vielfliegen ist mitunter richtig anstrengend. Damit ist es unattraktiv sich an ein Allianz zu binden, zumal die Prämienflüge sich kaum noch lohnen, weil man soviel Gebühren aufzahlen muss, dass man sich besser direkt ein „normales“ Ticket kauft.

  17. Nils sagt:

    Danke für die regelmäßigen Infos! Das mit dem Gepäck finde ich nicht so schlimm. Aber: Muss man als FTL und SEN bald befürchten, dass man im Light-Tarif nicht mehr in die Lounge darf? Das wäre für mich als Vielflieger sehr schade!

  18. Joschi sagt:

    Hab ja nix gegen den Lighttarif mit nur einem Handgepäckstück. Nur leider ist es zunehmend schwerer, dieses auch mit in die Kabine nehmen zu dürfen. Von verschiedenen Airlines, auch Lufthansa, wird man mehr oder weniger dazu genötigt, dass Handgepäck dann doch am Gate abzugeben und es sich nach Landung am Gepäckband wieder abzuholen. Dann kann ich auch einen Classic-Tarif buchen und hab die Möglichkeit, mehr Gepäck mitzunehmen.
    Ich glaube, die Airlines schießen sich mit den Light-Tarifen selbst ins Knie. Wer billig fliegen will, nimmt sowieso eher Ryanair, Wizzair, Eurowings und Co.

  19. Jochen sagt:

    Asienstrecken sind mit dabei
    Lufthansa Group bietet „Economy Light Tarif“ jetzt auch auf Strecken nach Afrika, Asien, Nahost und Südamerika an

  20. Marcus sagt:

    Bei swiss werden statuskunden für die gepäckaufgabe definitiv zur Kasse gebeten. Musste schon letztes Jahr trotz Star Alliance Gold für das Aufgabegepäck auf unseren USA trip zahlen.

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