Eurowings, Lufthansa Cityline & Sunexpress Deutschland: Flugbegleiter wollen Sonntag streiken *Update*

Warnstreik bei Airline

Auf Passagiere der Lufthansa kommen wohl erneut schwere Zeiten zu: Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat für kommenden Sonntag einen Streik angekündigt. Zwischen 6.00 Uhr und 11.00 Uhr soll es in München und Frankfurt zu Arbeitsniederlegungen kommen. Die Airline will versuchen, den Flugplan trotzdem einzuhalten.

Update

Update 20. Oktober 2019: Der Streik wurde nun doch bis Mitternacht verlängert.

Update 19. Oktober 2019: Bei der Lufthansa wurde der Streik durch eine Gehaltserhöhung um 2% abgewendet. Ufo hat daraufhin angekündigt, Eurowings, Germanwings, Sunexpress Deutschland (führt u.a. Flüge für Eurowings durch) sowie Lufthansa Cityline zu bestreiken.

Der Streik soll sonntags von 5 bis 11 Uhr andauern, was bis zu 300 Flüge betroffen könnte. Aktuell ist es dennoch geplant, alle Flüge nach Plan durchzuführen. Ob das klappt, wird sich morgen zeigen. Mehr Informationen zum Streik gibt es bei Airliners.de

Ob es bei diesem Streik bleibt, ist fraglich. Es könnten jederzeit weitere Ankündigungen erfolgen, auch für andere Flugbetriebe von Lufthansa, sagte ein Gewerkschaftssprecher dem Handelsblatt. Die Gewerkschaft fordert für ihr Kabinenpersonal eine Gehaltserhöhung um 1,8%.

Airline will nach Plan fliegen

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Ufo und der Konzernspitze gegeben – regelmäßige Ausstände waren die Folge. Wie viele Flugbegleiter jedoch am Sonntag tatsächlich in den Streik ziehen werden und ob bzw. wie viele Flüge davon ausfallen werden, ist offen. Die Lufthansa wolle planerisch alles tun, um den regulären Flugplan einzuhalten und alle Gäste planmäßig zu befördern, heißt es in einer Pressemitteilung.

Lufthansa setzt Kabinenpersonal unter Druck

Der Vorstand der schwer angeschlagenen Ufo ist seit geraumer Zeit interimstechnisch besetzt. Die Lufthansa-Spitze hält dies für unzulässig, die Gewerkschaft für nicht tariffähig und somit auch den Streik für illegal. In einem Schreiben an die Gewerkschaft, welches dem Handelsblatt vorliegt, heißt es: „Lufthansa werde alle Streikaktivitäten dokumentieren, Teilnehmern des rechtswidrigen Streiks das Gehalt individuell kürzen und auch eventuell weitere Konsequenzen einer Teilnahme an einem solchen Streik prüfen.“

Titelbild: ©Animaflora PicsStock - stock.adobe.com

Schreibe einen Kommentar

Kommentare (3)

  1. Bernhard sagt:

    Es ist absolut ungeheuerlich, dass die Lufthansa eine solche Taktik gegen absolut legitime Arbeitsniederlegungen fährt. Wer an einem Streik teilnimmt, darf nicht den Repressalien des Arbeitgebers ausgesetzt sein – besonders nicht wenn es um lächerliche 1,8% Lohnerhöhung geht. Shame on you, Lufthansa!

    • Peter sagt:

      Aber auch nur, wenn die Grundvoraussetzungen für einen Streik erfüllt sind. So einfach „vor sich hinstreiken“ darf man selbst in Deutschland nicht. Uns ob UFO diese Voraussetzungen erfüllt, daran habe ich als neutraler Beobachter (ich habe wirklich nichts mit LH zu tun) so meine Zweifel. Allein dies hin und her LH wird bestreikt, wird nicht bestreikt, wird doch bestreikt, ist doch ein ungewöhnliches Gebaren. Warum denn auf einmal diese absolute Hektik und Eile, warum konsolidiert man sich nicht erst einmal? Nur weil den – Entschuldigung – Chaoten die Truppen davonlaufen? Die Lohnerhöhung (die LH ja inzwischen mit 2% „übererfüllt“ hat), ist doch überhaupt kein Streitpunkt (mehr).

    • Shawn sagt:

      Legitim ist ja zweierlei. Legalität per Gesetzt und Rational angemessen aktuellen Situationen und moralischen Abwägung. Ich habe das Gefühl, dass der Streik bei LH schon gewisse Regelmäßigkeit entwickelt hat und Streik ist kein Mechanismus für regelmäßige Lohnerhöhung. Ich bin in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen dass man sich für Lohnerhöhungen beweisen muss und wenn das Unternehmen sich in einer schwierigen Zeit befindet, soll ich auch rein moralische betrachtet bereit sein, auf bestimmt latentes und nicht lebenswichtiges und noch nicht realisiertes Interesse zu verzichten.
      Ich verstehe die Haltung von vielen LH Mitarbeitern nicht. Einerseits wirken sich gegenüber Ihren Gästen und auch den Kollegen von anderen Airlines so ein Überheblichkeitsimage und so schlecht behandelt Ihr Arbeitgeber sie gar nicht, so wie ich von meinem besten Freund, der bei LH arbeitet erfahre.
      Und die Unions wie UFO und VerDi u.ä. instrumentieren Ihr Recht um die Unternehmen zu entführen. 1,8% Lohnerhöhung ist nichts? Es ist ohnehin schon eine schwierige Zeit für eine schwierige Industrie und bitte nicht vergessen, dass man in Europa zurzeit nicht mal 1% als normale Kapitalerträge bekommen kann.
      Nach einer internen Drama bei meinem Arbeitgeber letztes Jahr, habe ich mich mit meinem Kollegen an Verdi gewandte, dann habe ich erst erfahren, wie egozentrisch sie arbeiten und wie sie versuchen, den letzten Tropf von dem Arbeitgeber rauszupressen und wie sehnsüchtig sie sind, Ihren Einfluss zu vergrößern. Ich bin froh, dass ich sehr vernünftige Kollegen habe und wir haben gemeinsam mit unserem Arbeitgeber Lösung gefunden, dass die beiden Seiten weiter leben können.
      Ich bin absolut kein LH Fan aber ich schäme mich mehr für diejenigen, die organisierte legale Bedrohung betreiben und die Organisationen, die das als Hauptgeschäft treiben.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


Hinweis: Sollte dein Kommentar nicht umgehend auf der Seite erscheinen, muss es zuerst von einem Moderator freigegeben werden. Das ist insbesondere der Fall, wenn du zum ersten Mal bei uns kommentierst.


Suchen