Seit März besteht für einen Großteil der Welt aufgrund des Coronavirus eine pauschale Reisewarnung. Nur für die Mehrheit der europäischen Länder wurde diese bisher aufgehoben. Ende September soll nur diese pauschale Reisewarnung auch für den Rest der Welt (rund 160 Staaten) aufgehoben werden und stattdessen entsprechend der Lage in den einzelnen Staaten ausgesprochen werden.
Das wurde heute im Bundeskabinett laut der Deutschen Presse-Agentur beschlossen. Vermutlich wird die weltweite Reisewarnung, die bisher am 14. September auslaufen sollte, bis zum 30. September verlängert.
Es ist dann davon auszugehen, dass Reisewarnungen hauptsächlich für Länder ausgesprochen werden, die vom Robert Koch Institut als Risikogebiet ausgewiesen werden. Diese Liste umfasst aktuell (Stand 9. September) zwar auch 135 Länder weltweit, für Länder wie Kanada, Thailand, Australien, Neuseeland, Tunesien… sollte die Reisewarnung aber aufgehoben werden. Allerdings haben viele Staaten die nicht auf der Risikoliste stehen aktuell strenge Einreisebeschränkungen.
Vor dem Coronavirus wurde eine Reisewarnung i.d.R. nur ausgesprochen, wenn „Gefahr für Leib und Leben“ bestand. Zwar ist das Coronavirus weltweit alles andere als besiegt, dennoch ist es fraglich, ob selbst in Ländern mit geringem Infektionsgeschehen eine echte Gefahr für Leib und Leben besteht.
Häufig wird als Grund für die Reisewarnung auch angeführt, dass so Reisende ihre Reise mit verweis auf die Reisewarnung kostenfrei stornieren können. Das ist gesetzlich aber nur für Pauschalreisen geregelt. Ob auch Individualreisende bei reinen Flug- oder Hotelbuchungen sich mit Verweis auf eine bestehende Reisewarnung vom Vertrag zurücktreten können, ist rechtlich nicht abschließend geklärt.
Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, aber da bisher von einer „Gefahr für Leib und Leben“ ausgegangen wurde, haben viele Reiseversicherungen entsprechende Ausschlussklauseln in ihren Verträgen. Wer trotz Reisewarnung in ein betroffenes Land reist, steht so häufig ohne Versicherungsschutz dar. In Zeiten einer globalen Pandemie (die häufig alleine auch ein Ausschlusskriterium ist) ein großes Risiko.
Kommentare (8)
Ich komme am1 Okt von ägypten zurück. Wenn keine reisewarnung mehr gibt bekomme ich Lohn während den 5 Tagen Quarantaene bei negativen test?
Ich denke, für Ägypten wird die Reisewarnung direkt verlängert. Lohnfortzahlung solltest du aktuell trotzdem bekommen. Die Gesetzesänderung ist aktuell noch nicht erfolgt.
Zu Mexico. Das ist auch hier regions abhängig. Cancún/Quintana Roo hat vom World Travel & Tourism Council (WTTC) die «Safe Travel»-Zertifizierung erhalten und
Z.b. In der Schweiz nicht mehr auf der Risikoländerliste des Bundesamtes für Gesundheitssvhutz BAG
„Zwar ist das Coronavirus weltweit alles andere als besiegt, dennoch ist es fraglich, ob selbst in Ländern mit geringem Infektionsgeschehen eine echte Gefahr für Leib und Leben besteht.“…gering gegen hoch tauschen?
Mexiko und Brasilien lassen Reisende ja wieder rein. Hat dazu jemand Erfahrungen aus den letzten Tagen?
Zwar ist auch ein hohes Infektionsgeschehen nicht für jeden eine Gefahr für Leib und Leben, trotzdem kann man damit meiner Meinung nach noch am ehesten eine Reisewarnung rechtfertigen.
Mexiko ließ aus der EU immer einreisen. Ich persönlich würde allerdings jetzt nicht dort hin reisen.
Warum sollte denn für Marokko die Reisewarnung aufgehoben werden, die stehen seit 15.06 auf der Liste des RKI.
Stimmt, habe ich irgendwie beim schreiben des Artikels übersehen.