Einmal im Jahr steht bei der Deutschen Bahn der große Fahrplanwechsel an. In der Praxis hat das vor allem eine Auswirkung: Bislang konnten lediglich Fahrkarten bis Mitte Dezember 2025 gekauft werden. Ab sofort lassen sich auf Bahn.de Tickets bis Oktober 2026 buchen. Im letzten Jahr war die Vorausbuchungsfrist von 6 auf 12 Monate erweitert worden.
Wer also Bahnfahrten über die Feiertage geplant hat, oder beispielsweise einen Zubringer für seinen Flug sucht, hat jetzt vergleichsweise gute Chancen auf ein günstiges Ticket:
Theoretisch könnt ihr mit den Sparpreisen ab 6,99€ (auf kurzen Strecken) bzw. 17,99€ quer durch Deutschland reisen. Leider gibt die Bahn aber selbst zum Start der neuen Buchungsperiode nicht für alle Züge günstige Tickets frei. So kostet die günstigste Fahrt von München nach Hamburg am 23. Dezember schon jetzt mindestens 60€, außer man möchte tief in der Nacht fahren.
Prinzipiell ist es möglich (rund um die Feiertage aber unwahrscheinlich), dass Ticketpreise nach der Buchung noch sinken. Dieses Jahr gibt es jedoch noch einen weiteren guten Grund, mit der Buchung lieber noch etwas abzuwarten:
Rabattaktion: 12% auf Sparpreise ab 17. Oktober
Gestern hat die Bahn eine neue Rabattaktion für Sparpreis-Tickets angekündigt. Leider greift diese aber nicht sofort zum Buchungsstart, sondern erst in zwei Tagen. Laut Pressemeldung gibt es vom 17. bis 21. Oktober 2025 12% Rabatt auf alle (Super-) Sparpreis-Tickets durch Deutschland.
Damit bringt die Bahn ihre Kunden bewusst in eine etwas ungünstige Lage. Wer jetzt sofort ein Ticket bucht, riskiert, dass es in Kürze noch günstiger ist. Wer hingegen wartet, riskiert, dass der Preis am 17. Oktober deutlich höher ausfällt als jetzt und der Rabatt somit verpufft.
Unsere Empfehlung: Wer zu einer nachfragestarken Zeit (Wochenende, Ferien und rund um die Feiertage) reisen möchte, sollte lieber so schnell wie möglich buchen. Seid ihr hingegen zeitlich flexibel und/oder reist mit einem wahrscheinlich wenig nachgefragten Zug, könnt ihr vermutlich noch bis Freitag mit der Buchung warten. Genau vorhersagen lässt sich die Preisgestaltung allerdings nicht.
Wichtigste Änderungen im neuen Fahrplan
Laut eigenen Aussagen verzichtet die Bahn in diesem Jahr auf die sonst üblichen Preiserhöhungen:
Die Preise für Flextickets, die Einstiegspreise für Super Spar- und Sparpreise sowie die Preise für die BahnCards werden nicht steigen
Pressemitteilung der Deutschen Bahn
Dies bezieht sich aber explizit nur auf die Einstiegspreise für die (Super) Sparpreis-Tickets. Schon in den letzten Jahren gibt es gefühlt deutlich weniger günstige Sparpreise als sonst, und an diesem Algorithmus kann die Bahn jederzeit Änderungen vornehmen, ohne dass es direkt auffällt.
Auf der eigenen Website fokussiert sich die DB auf die Verbesserungen, die der neue Fahrplan mit sich bringt. Es gibt aber auch einige Verschlechterungen im Fernverkehrsnetz. Nachfolgend eine (unvollständige) Übersicht von Änderungen:
- Die Bahn erweitert den 30-Minuten-Takt zwischen deutschen Großstädten. Neuerdings gibt es auch auf den Nord-Süd-Achsen Hamburg – Frankfurt – Stuttgart und Berlin – Nürnberg einen Halbstundentakt.
- Es erfolgt ein Ausbau der ICE Sprinter Verbindungen (ICEs mit wenigen Zwischenstopps), mit höheren Takten und einer neuen Verbindung von Berlin nach Stuttgart.
- Ab 14. Dezember verkehrt erstmals der neue ICE L. Der lokbespannte Zug des Herstellers Talgo war ursprünglich als InterCity geplant, wurde mittlerweile aber zum ICE umfirmiert. Er besteht aus 17 Wagen, die aber halb so lang sind wie die eines ICEs.
- In einigen Städten wird das ICE-Angebot zusammengestrichen. So verlieren z.B. Lübeck, Nienburg und Mülheim alle ICE-Verbindungen, Kiel – Köln entfällt und zahlreiche ICE-Züge in die bayerischen Alpen werden gestrichen
- Mehrere IC-Verbindungen werden gekürzt bzw. ausgedünnt. Viele Änderungen erfolgen aber nicht sofort, sondern erst im Laufe des Jahres 2026 (Quelle)

Titelbild: Peer Linder
Kommentare (3)
Bei einer Verbindung nach österreich kommt immer noch die Meldung keine Verbindung gefunden. Nach München geht es, aber da kosten auch ICE statt 140 immerhin 740 €! Ich denke da ist irgendwo noch was falsch. Auf der ÖBB Seite komme ich aber auch nur zwei Verbindungen, es müssten viel mehr sein.
Ich habe herausgefunden, dass es am letzten Regionalzug im Zillertal liegt. Ich hab jetzt einfach den weggelassen.
Ich buche immer unmittelbar nach der Freigabe für die Zeit um Weihnachten von Berlin nach Schleswig-Holstein und sowohl letztes wie auch vorletztes Jahr war es am Tag der Freigabe NICHT am günstigsten, sondern 2-3 Tage später. Ich hatte mir geschworen, dass ich dieses Jahr nicht wieder drauf reinfalle. Allerdings habe ich dann doch heute für unsere bevorzugte Verbindung einen Preis gefunden, zu dem 2 Personen für knapp unter EUR 76 von Berlin nach Hamburg UND ZURÜCK (im ICE!) fahren können und alles andere drumherum war wesentlich teurer. Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass dieser Preis in ein paar Tagen dann nochmal 12% billiger wird.