Seit mehreren Monaten wird Travel-Dealz mit Schnäppchen-Angeboten chinesischer Airlines überflutet. Von der Economy bis zur Business Class ist alles mit dabei. Und fast alle haben eines gemeinsam: Sie starten in Budapest. Wieso nun gerade Budapest als Hub für all die Flugdeals auserkoren wurde, weiß ich nicht. Aber die starke Konkurrenz mit 7 verschiedenen Routen nach China dürfte seinen Teil dazu beitragen.
Jedenfalls stellte sich das Ganze als sehr praktisch heraus, als ich meine Asien-Reise im Herbst 2024 zusammengestelt habe. In Aussicht auf eine Million EuroBonus-Punkte sollte China Eastern die zweite von insgesamt 15 SkyTeam-Airlines für meinen Mileage Run werden. Was also bietet China Eastern bzw. die Tochter Shanghai Airlines in der Economy? Auf einem Flug von Budapest nach Ningbo (und weiter nach Guangzhou) habe ich es ausprobiert.
Hier zunächst ein kurzer Blick auf die Flugdetails:
- Flug: FM898 Budapest
BUD
– NingboNGB
(op. by Shanghai Airlines, vermarktet als MU8624 von China Eastern) - Sitzplatz: 63L (Economy, Fenster)
- Fluggerät: Boeing 787-9 Dreamliner B-20CD (Auslieferung Juli 2019)
- Planm. Abflug: 19:55 Uhr
- Planm. Ankunft: 13:55 Uhr
- Blockzeit: 11 Stunden
- Reisezeitpunkt: Oktober 2024
Shanghai Airlines ist eine 100%ige Tochtergesellschaft von China Eastern. Sie fliegt im Auftrag von China Eastern nach Budapest, Marseille und viele Strecken innerhalb Asiens. Ich gehe davon aus, dass das Soft Product (Catering, Kissen, …) identisch mit dem von China Eastern ist. Beide Airlines betreiben Boeing 787 Dreamliner mit identischer Ausstattung.
Einen Unterschied gibt es bei der Meilengutschrift: Shanghai Airlines ist nicht direkt Mitglied der SkyTeam-Allianz, sondern nur angeschlossen. Daher gibt es z.B. bei SAS EuroBonus keine Meilen für Shanghai-Airlines-Flüge. Bei den meisten Vielfliegerprogrammen wird ein Flug mit Shanghai Airlines aber analog zu China Eastern betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
Buchung
Wie in der Einleitung erwähnt, brauchte ich für meinen SkyTeam Mileage Run einen Oneway-Flug nach Asien. Den hätte ich entweder mit Air China für ca. 230€ haben können, oder mit China Eastern & Shanghai Airlines für ein paar Euro weniger.
Noch dazu war ich auf der Suche nach einer Gelegenheit, um endlich mein Reiseguthaben der Amex Platinum Card loszuwerden. Damit sank der Preis für folgendes Routing dann von 214€ auf nur noch 14€:
- Budapest – Ningbo mit Shanghai Airlines (Boeing 787-9)
- Ningbo – Guangzhou mit China Eastern (Airbus A320)
Mein erster Schritt nach einer Flugbuchung ist normalerweise, diese auf der Website der ausführenden Airline aufzurufen und nach Sitzplätzen zu schauen. Das fällt bei China Eastern allerdings flach. Dort können ausschließlich Buchungen, die direkt über ceair.com getätigt wurden, verwaltet werden.
Unabhängig davon gibt es ein separates Tool zum Buchen und Stornieren von Sitzplatzreservierungen. Das funktionierte so halbwegs. Anfangs kam mehrfach eine Fehlermeldung zu angeblichen Netzwerkanomalien, irgendwann hat es geklappt. Allerdings waren ca. 80% der Economy-Sitzplätze geblockt, sodass ich aus weniger als 10 Reihen der Economy Class wählen konnte. Immerhin hatte ich so aber einen garantierten Fensterplatz – und dies ohne Aufpreis.

Ein Online Check-in wird zwar theoretisch angeboten, hat bei mir aber nicht funktioniert. Es waren lediglich beide Flüge als „nicht einzuchecken“ aufgelistet. Womöglich sind alle internationalen Buchungen vom Online Check-in ausgeschlossen.
Check-in
Ich war bereits am Mittag mit einem Flug aus Bukarest in Budapest angekommen und musste so noch einige Stunden rumschlagen. Sonderlich angenehm sind die öffentlichen Bereiche am Flughafen nicht, aber die Aussichtsterrasse ist einen Besuch wert.
Der Schalter für den Ningbo-Flug öffnete jedenfalls auf die Minute genau 3 Stunden vor Abflug. Für Business-Gäste und Vielflieger gibt es eine separate SkyPriority-Schlange. Die war aber (weil die Bildschirme noch aus waren) anfangs nur schwer auszumachen. So hatten sich einige Economy-Passagiere dorthin verirrt, die in ihre eigene Schlange verwiesen wurden.

Während die normale Economy-Schlange überraschend voll war, erhielt ich am Priority-Schalter innerhalb weniger Minuten meine Bordkarte. Allerdings mit einem Haken: Das System von China Eastern weiß mit einem Status von SAS offenbar noch nichts anzufangen. So konnte ich den Fast Track nicht nutzen und erhielt auch keinen Gutschein für die Lounge.
Mit Priority Pass konnte ich ohnehin die gleiche Lounge (Plaza Premium Non-Schengen), sodass mich das nicht weiter störte. Ich hoffe dennoch, dass China Eastern bald ihr System in den Griff bekommt. Schließlich ist der SkyTeam-Beitritt von SAS mittlerweile mehr als zwei Monate her.
Einmal am Schalter eingecheckt, können die Sitzplätze nicht mehr online geändert werden, egal ob drei oder eine Stunde vor Abflug. Die Seat Map lässt sich dann auch nicht mehr online einsehen, sondern nur noch über Drittanbieter-Tools. Wer also last-minute den Sitz wechseln möchte (in Aussicht auf einen freien Mittelsitz), muss das am Gate tun.
Boarding
Genau wie der Check-in startete auch das Boarding auf die Minute pünktlich. Die Schlange für SkyPriority war abermals recht kurz, sodass ich unter den ersten 10 Passagieren an Bord war. Leider wurde die Bordkarte abgerissen, sodass mir nun nur der kleine Schnipsel ohne Barcode für die Bordkarten-Sammlung bleibt.

Als das Boarding Completed ertönte, hatte ich Glück und der Nebensitz war weiterhin frei. Beste Voraussetzungen für den 11-Stunden-Flug nach Ningbo.
Kabine
Die Boeing 787-9 von Shanghai Airlines verfügen über eine 3-Klassen-Konfiguration. Liebend gerne hätte ich in der Business Class gesessen, wo es den von mir sehr geschätzten Vantage XL Sitz gibt. Hinter den 30 Sitzen der Business Class schließt sich die Premium Economy in 2-3-2-Anordnung an.

Bleibt noch die Economy. Leider ist JAL bis dato die einzige Airline, die im Dreamliner auf eine 2-4-2-Konfiguration setzt. Bei China Eastern gibt es somit die typische 3-3-3-Anordnung mit 79 cm Sitzabstand. Platz für Handgepäck ist ausreichend vorhanden. Es war ohnehin kaum ein Passagier mit Carry-On-Trolley unterwegs, da die Airline in jedem Tarif mindestens 23 kg Freigepäck bietet.

Wie in jedem Dreamliner gibt es bemerkenswert große Fenster, die aber eine Fensterblende vermissen lassen. Die Verstellung gelingt nur elektronisch über die Buttons. Die waren fast den ganzen Flug über eingeschränkt: Die hellste Stufe ohne Abdunklung stand nicht zur Verfügung. Allerdings war es sowieso überwiegend dunkel draußen. Man hätte also ohnehin kaum etwas gesehen.
Sitz
Bei Business-Class-Reviews schweife ich gerne aus, wenn es um den Sitz geht. Im Falle der Economy Class gibt es deutlich weniger zu berichten. Denn die Möglichkeiten, wie man Sitzfläche, Rückenlehne und Tisch miteinander kombinieren kann, sind nun mal begrenzt.

Shanghai Airlines verbaut in ihren Dreamlinern Sitze der Collins Aerospace Pinnacle Plattform. Diese gibt es in einer Vielzahl an Variationen. Vom Campingstuhl für Kurzstrecken bis zum halbwegs bequemen Langstrecken-Sitz ist alles dabei. Falls ihr zufällig eine Airline betreibt, könnt ihr euch vom Datenblatt beim Hersteller überzeugen lassen.
Shanghai Airlines jedenfalls geht all-in und hat so ziemlich jedes Add-on ausgewählt, das man haben kann:
- 4-fach verstellbare Kopfstütze (oben, unten, linker Flügel, rechter Flügel?)
- Steckdose und USB-Ladeport an jedem (!) Sitz
- Kleiderhaken
- 11,7″ großer IFE-Bildschirm
Zugegeben, das sind Features, die man in einem Langstreckenflugzeug größtenteils erwarten kann. Wirklich überrascht hat mich somit nur das mit der Steckdose. Ich hatte in der Lounge noch panisch meine Powerbank geladen, um einen Strom-Engpass überbrücken zu können. Selbst europäische Airlines bieten nicht flächendeckend Steckdosen – und wenn doch, dann müssen sich oft drei Sitze zwei Steckdosen teilen.
An der Steckdose gibt es auch noch eine weitere USB-A Ladebuchse. Diese ist aber so unpraktisch platziert, dass die Buchse am Unterhaltungsbildschirm vorzuziehen ist.

Eine Fehlkonstruktion ist der Klapptisch. Der ist zweistufig aufgebaut, was an sich keine schlechte Idee ist. Ein halber Tisch reicht für Getränke aus und auf Wunsch kann man ihn ganz ausklappen. Aber in meinem Fall war der Tisch schon so ausgeleiert, dass er nach vorne hin abschüssig war – und das Tablett ständig zu mir rutschte. Noch dazu lässt er sich nicht sonderlich weit heranziehen, was das Arbeiten am Laptop erschwert.

Sitzkomfort
Wenn ich mich in einen Economy-Sitz setze, ist die erste Reaktion oft: Die Beinfreiheit ist ja ganz ordentlich. Bis ich dann im Laufe des Fluges immer weiter nach vorne rutsche und schließlich doch die Knie an der Sitztasche habe.
Die erste Reaktion war auch auf diesem Flug die gleiche. Aber tatsächlich blieb die Beinfreiheit die ganzen 11 Stunden über recht angenehm. Es ist nicht so, als hätte ich meilenweit Platz zum Vordersitz gehabt. Aber zwei, drei Zentimeter Abstand zur Sitztasche reichen ja schon aus, um zumindest nicht dauerhaft dort anzustoßen. Und die hatte ich mit meinen 1,98m selbst in einer halbwegs entspannten Sitzposition noch.

Zum Vergleich: So sah es bei der Lufthansa im Airbus A350 aus. Und das, obwohl beide Airlines auf dem Papier den gleichen Sitzabstand bieten, nämlich 79 cm:

Obwohl die Rückenlehne vergleichsweise dünn ist (irgendwo muss die zusätzliche Beinfreiheit ja herkommen), war sie ausreichend bequem. Der Recline ist ebenfalls in Ordnung, ohne den Hintermann zu sehr einzuschränken. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mich zum Schlafen an die Wand zu lehnen. Für alle anderen Passagiere gibt es zumindest die „Flügel“ der Kopfstütze, die sich ausklappen lassen.
Die Armlehnen sind ausreichend breit, bleibt nur noch ein „Problem“: Die schmalen Sitze. Eine 3-3-3-Anordnung im Dreamliner ist zwar bei fast allen Airlines üblich – aber die nur 44 cm Breite bleiben ein Nachteil. Ein A350 mit knapp 46 cm breiten Eco-Sitzen ist da klar überlegen.
Besonders spürt man das erfahrungsgemäß am Gang, wo man im Dreamliner gerne angerempelt wird. Ein weiterer Grund für den Fenstersitz. Auf meinem Flug war all das weniger ein Problem. Der Nebensitz blieb ja frei und so konnte ich die Armlehne einfach hochklappen.
Essen & Trinken
Nach dem Start gab es zunächst eine Getränkerunde inklusive Cola, Cola Zero und Co. Zwecks Abendessen wurden andere Gäste nach Pasta, Beef oder Seafood Rice reis gefragt, mir ließ man dann nur die Wahl aus Pasta oder Rind. Offenbar eilt mir der Ruf des Rinder-Komsums schon voraus?

So gerne ich bei Steak, japanischem BBQ und Co Ja sage, so enttäuschend war leider das Rind auf diesem Flug. Es hat nicht ganz so schlimm geschmeckt, wie es aussah, bekommt aber allenfalls eine 2,5 von 5. Der Salat und die Früchte waren immerhin in Ordnung.
Dazu wird ein Brötchen gereicht. Während manche Airlines als Brötchen einen Stein serviert, hatte das Brötchen hier die Konsistenz von Zuckerwatte. Geschmacklich war es überraschend gut. Vom Basic Spread, der nur 35% Fett und mit Butter nichts gemein hat, kann ich das gleiche nicht behaupten. Der Name ist hier Programm und holt Economy-Passagiere auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich hoffe, dass Premium-Passagieren wenigstens ein entsprechender Premium Spread oder gar die Schweizer Vorzugsbutter gereicht wird.

Fehlt noch eine Sache: Ein Dessert. Dabei blieb es allerdings auch, egal wie lange ich wartete.
Wer zwischendurch Hunger hat, sollte besser nicht in der Galley vorbeischauen. Denn während andere Airlines dort Getränke, Obst und Snacks auslegen, macht das Schild Staff Only klar, dass Passagiere dort nicht erwünscht sind. Eventuell hätte man auf Nachfrage etwas bekommen, aber so wichtig war es mir dann doch nicht.
Es kam noch eine zweite Getränkerunde. Im Flugverlauf gingen die Flugbegleiterinnen zudem drei, vier Mal mit Wasserflaschen durch die Gänge. Alles weitere gibt es nur mit Druck auf den Call-Button.
Etwas mehr als zweieinhalb Stunden vor der Landung begann die Besatzung damit, das Frühstück auszuteilen. Ich vernahm die Wahl zwischen „Omelette“ oder „Chicken Crunchy“, was sich schnell als Irrtum herausstellte. Es war ein „Chicken Congee“, also ein chinesischer und geschmackloser Reisbrei (Wiki). Das Missverständnis nehme ich auf meine Kappe, bei der Lufthansa wäre mir so etwas aber sicher nicht passiert. Aber irgendwie sind es auch gerade solche Erfahrungen, die das Reisen ausmachen.

Auch, wenn Optik und Konsistenz eher abschreckend sind, so war zumindest der Hühner-Anteil des Congee erstaunlich geschmackvoll. Der Joghurt hat geschmeckt und auch das dazu gereichte Croissant war (für Economy-Verhältnisse) ordentlich. Ich fand hier auch das fehlende Dessert des Abendessens, nämlich einen Apfelkuchen. Insgesamt war das Frühstück somit besser als bei vielen westlichen Airlines.
Service
Während die meisten Airlines aus Ostasien (Korea, Japan, Taiwan) für einen exzellenten Service bekannt sind, so gilt das für Fluggesellschaften aus der Volksrepublik nur sehr eingeschränkt. Allerdings gibt es in der Economy auch nicht sonderlich viel, was man falsch machen kann. Positiv ist anzumerken, dass etwa nach jedem 2. Passagier die Toiletten kurz inspiziert wurden.
Eine Kommunikation auf Englisch war mit den meisten Mitarbeiterinnen möglich. Wünsche wie Kissen oder ein weiteres Getränk wurden, wenn immer möglich, erfüllt. Und das in Rekordgeschwindigkeit: Als ich einmal den Service-Button (für ein Glas Wasser betätigte), war innerhalb von 2 Sekunden eine Flugbegleiterin am Platz.
Das bringt mich zum letzten Punkt: Manchmal wirkten die Mitarbeiterinnen eher wie Aufpasser als wie Service-Kräfte. Beispielsweise, wenn sie vorne auf dem Jumpseat saßen und jeden Passagier kritisch beäugten. Ein wachsames Auge zu haben, zählt ja zum Aufgabenbereich der Crew – aber andere machen das zumindest weniger offensichtlich.
In-Flight Entertainment
Auch beim Unterhaltungssystem haben sich Shanghai Airlines / China Eastern für die Premium-Variante entschieden: Es gibt einen 11,7″ großen Touchscreen. Das ist ein großer Sprung von den sonst üblichen 9″ Diagonale.

Allerdings können die Inhalte nicht mithalten. In der Kategorie International gab es nur 6 Filme, bei Hollywood knapp 20. Zu den Hollywood-Blockbustern zählt China Eastern allerdings auch Tom & Jerry und My Little Pony. Echte Kinofilme gibt es somit noch weniger.





Das Spiele-Menü war zwar vorhanden, aber komplett leer. Die Spiele-Knöpfe auf der Fernbedienung sind daher wenig sinnvoll. Dafür entdeckte ich eine andere Spielerei: Man kann sich über den Bildschirm 360°-Aufnahmen des Flugzeugs anschauen, in dem man gerade sitzt. Das funktioniert ähnlich wie in Google Street View und ist vor allem für den Blick ins Cockpit interessant:


Daneben gab es noch eine akzeptable Auswahl an – auch internationaler – Musik.
Persönlich schaue ich im Flugzeug ohnehin nur sehr selten Filme und habe zu 90% die FlightMap auf. Die macht auf dem großen Bildschirm viel Freude. Wer aber Filme schauen statt schlafen möchte, sollte besser seine eigene Unterhaltung mitbringen.
WiFi
Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass es WLAN an Bord geben könnte und war dann umso überraschter, ein Netzwerk mit dem Namen CEAIR-WiFi vorzufinden.
Für Passagiere der Business Class wäre dieses sogar kostenlos gewesen. Alle anderen können es 10 Minuten kostenlos testen, müssen danach aber für bezahlen. Folgende Pakete standen zur Auswahl:
- Standard, 1 Stunde für 40 CN¥ (~5 €)
- Standard, 2 Stunden für 70 CN¥ (~8 €)
- Standard, ganzer Flug für 150 CN¥ (~18 €)
- Premium, ganzer Flug für 258 CN¥ (~31 €)
Die Preise empfinde ich als recht fair. Den Umrechnungskurs hatte ich zunächst aber nicht im Kopf und die Recherche gestaltete sich eher mühsam. Google ist (wie in China üblich) gesperrt, auch Bing wollte bei mir nicht funktionieren und der VPN ebenfalls nicht.
Auch ein Speedtest war nicht abrufbar. Von daher kann ich an dieser Stelle nur berichten, dass zumindest ein paar Benachrichtigungen auf dem Smartphone reingekommen sind und das Laden von Travel-Dealz überraschend flott funktioniert hat.
Extras / Sonstiges
An jedem Sitzplatz liegen anfangs Decke und (2-polige) Kopfhörer bereit, aber kein Kissen. Auf Nachfrage wurde mir dann aber doch noch eines gereicht. Und das war von überraschend guter Qualität. Es hatte sogar einen richtigen Stoffbezug, während andere Airlines schon auf Einweg-Hüllen aus Papier umgestiegen sind. Auf Nachfrage hätte es sogar Slipper gegeben, die gefühlt jeder zweite Passagier angefordert hatte.
Ein paar Dinge fehlen. Da wären in erster Linie die Luftdüse zu nennen. Die gibt es nicht und leider war die Kabine eher warm gehalten. Ich habe daher auf die Decke verzichtet, um besser schlafen zu können. Auch Zahnbürsten oder ähnliche Annehmlichkeiten waren weder am Sitz, noch auf den Toiletten zu finden. Dafür fand ich auf der Toilette einen süßen Flugzeug-Anhänger vor:

Auf dem Flug waren gefühlt 10% bis 15% Europäer gebucht und der Rest Chinesen. Das kann zu dem einen oder anderen Kulturschock führen. Etwa, als ich die nackten Füße des Passagiers hinter mir am hinteren Ende der Armlehne wiederfand.
Umstieg in Ningbo & Anschlussflug
Der Umstieg in Ningbo lief erstaunlich reibungslos. Am Schalter für internationale Transfers fand ich niemanden vor. Aber ich musste ja vor dem Anschlussflug nach Guangzhou sowieso einreisen.
Zur Einreise nach China muss eine Landing Card aus Papier ausgefüllt werden. Es fällt schwer, diese wahrheitsgemäß auszufüllen, wenn im Feld „bereiste Länder der letzten 2 Jahre“ nur Platz für maximal 10 Staaten ist.

Insgesamt habe ich vom Verlassen des Fliegers weniger als 30 Minuten gebraucht, bis ich nach Einreise und Security wieder in der Lounge im Abflugbereich saß.

Die Lounge von China Eastern ist allerdings ein düsteres Loch, das bis auf ein paar Sandwiches und Getränke nichts zu bieten hat. Für Priority-Pass-Inhaber empfiehlt sich stattdessen der Yongi VIP Room am Ende des Terminals. Da gibt es zwar noch weniger zu essen, aber zumindest eine deutlich angenehmere Atmosphäre mit viel Tageslicht.
Der Anschlussflug nach Guangzhou erfolgte mit einem A320. Der Sitzabstand war aufgrund dickerer Rückenlehnen deutlich enger, aber gerade noch akzeptabel. Zu loben ist der geschmackvolle Fried Rice bei nur gut 2 Stunden Flugzeit.



Fazit
- Check-in & Boarding
- Sitz
- Essen & Verpflegung
- Service
- In-Flight Entertainment
- Extras & WLAN
Auf Langstrecke bin ich in den letzten Jahren fast nur mit Airlines geflogen, die mir als Statuskunde kostenfreie Plätze mit mehr Beinfreiheit anbieten. Nach 8 Stunden Knie am Vordersitz (Frankfurt nach Toronto mit der Lufthansa) schwor ich mir Anfang 2022: Ab jetzt nur noch Exit Row (oder Eco Plus). Nur hatte ich die Rechnung dabei ohne SAS‘ legendäre Meilen-Aktion gemacht.
Nach dem Flug muss ich sagen: War gar nicht so schlimm. China Eastern bietet in Summe ein grundsolides Economy-Produkt, das sich vor der Konkurrenz aus Europa nicht verstecken muss. Überrascht hat mich vor allem der recht hohe Sitzkomfort. Trotz „nur“ 79 cm Abstand auf dem Papier habe ich mich deutlich wohler gefühlt als beim Standard-Sitz von LOT, Lufthansa, Air Canada und Co. Selbst ohne freien Mittelsitz wäre es aushaltbar gewesen.
Und auch, wenn ich die Sanktionen gegen Russland selbst gutheiße: Die Flugroute über Russland bedeutet eine Zeitersparnis von bis zu 2 Stunden. In der Business Class fliege ich liebend gerne Umwege. Aber in der Economy ist die kürzere Flugzeit aus meiner Sicht ein klarer Vorteil.
Kommentare (18)
Ich weiss nicht ob es irgend jemanden interssiert, dass du diese Sanktionen gegen Russland gut heißt. Mich jedenfalls nicht.🤷♂️
Deine Meinung dazu interessiert mich ebenso wenig, aber danke für den wertvollen Kommentar
Guten Abend, eine Frage , wie geht das „Wer also last-minute den Sitz wechseln möchte (in Aussicht auf einen freien Mittelsitz), muss das am Gate tun.“ Danke und vielen Dank für die aufschlussreichen Zeilen. Es ist mein erster Langstreckenflug, ojeh. Kerstin
Danke fürs Review, und ich bewundere deinen Mut. Über Russland zu fliegen – habe ich das richtig verstanden? – würde ich mich zur Zeit nicht trauen.
Geht durch den russischen Luftraum ja.
Diesbezüglich hatte ich ehrlich gesagt auch keine großen Bedenken. Die Gefahr, dass Russland einen ähnlichen Zwischenfall wie Belarus provozieren möchte, ist m.E. eher überschaubar (wenn auch nicht null).
Die FAs müssen bei Mainland Airlines leider oft Polizisten spielen. Getränkeauswahl definitiv schlecht oder Glückssache 🙂
Hallo Peer,
leider kann man finde ich der Economy doch schon einiges falsch machen, insbesondere auf Langstreckenflügen.
So eine Minimalauswahl an Filmen zähle ich dazu oder eben auch unentspannte ernste Flugbegleiter oder das Ausbleiben von kleinen Snacks.
Mit diesen Snacks und vielleicht einem Glas Wein oder Bier schauen sich die Filme schon enstpannter an.
Daher die Frage ob es außer Cola, Tee und Wasser auch andere Getränke gab? Habe bei Hainan nämlich schon die Erfahrung gemacht, dass es den Wein nicht zum Essen gab, sondern erst hinterher und auch nur ein Glas und als ich dort die Galley betrat und nach einem Gin Tonic fragte, wurde ich fast ausgelacht 😉
Guter Punkt mit den Getränken. Es gab zumindest noch verschiedene Säfte, ich meine auch Bier und Wein.
Trinke ich allerdings beides nicht und habe auch nicht dran gedacht, zwecks Review nachzufragen. Von Gin-Tonic würde ich nicht ausgehen.
Wein und Whiskey gab es in der Business schon, leider ungekühlt.
Hallo Peer,
Danke für den Bericht! Er beschrieb sehr gut die Zustände auf chinesischen Airlines!
Bin über 20 Jahre als Status Kunde mit chinesischen Airlines geflogen, national überwiegend mit CEA und Shanghai Airlines, international mit Air China!
Was ich immer wieder festgestellt hatte war die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Crews!
Bordverpflegung und Entertainment entsprach chinesischem Standard , bei den Flugpreisen hatte ich nichts auszusetzen! Später fand ich ähnlichen Standard auch bei europäischen Airlines in der Eco , Premium Eco !
Die Business Lounges in ganz China sind gewöhnungsbedürftig , wenn man etwas anderes gewöhnt ist!
Ich habe ähnliche Standards auch ausserhalb Chinas gefunden, manchmal sogar schlimmer!
Danke!
Hallo Peer,
bei mir war es kein Problem den SAS Gold Status bei China Eastern zu hinterlegen, ITA war aber ne Problem das hatte dort nicht geplatt.
bin Hongkong Shanghai Manila Letzte Woche mit den geflogen auch Chickenklassen, A321 Sitze waren Recht vernünftig Beinfreiheit auch.
Online check-in no way. das man halt als Skyteam Elite plus kleine Sitzplätze im Vorfeld kostenlos auswählen kann absoluter großer Nachteil.
was mich gewundert hat war das der Service auf den Flug HKG PVG besser war als nach Manila im Anschluss.
China Eastern zählt eher zu den schlechteren, weil Billig-Airline, in China. Bin mit denen zweimal geflogen zuletzt, Peking-Xian und Xian-Shanghai. Sitze beide Male durchgesessen.
Wesentlich besser ist Hainan Airlines mit Service und Essen. Business ist auch sehr gut.
Super Review.
Angesichts der Preiskracher, die die häufig raus hauen, ein sehr solides Produkt. Letztes Jahr FRA-TPE für 380€, da darf man nicht meckern. Ich finde auch, dass die im Vergleich zu AirChina etwas moderner daher kommen.
JA bitte wie heisst das tool zur Sitzplatzreservierung?
danke!
https://de.ceair.com/de/select-seat.html
Habe es jetzt auch im Artikel verlinkt
Thank you Peer for the review. It is very helpful. I was wondering with such a variety of flights from BUD to China how it looks with the occupancy level. Was the plane anyhow full in economy?
Thanks,
Jaro
Wie kommt man zum separaten Tool fuer Sitzplatzreservierung bei CEA?
Ist auf der Website unter „Meine Buchungen“ verlinkt.
Oder einfach folgenden Link nutzen:
https://de.ceair.com/de/select-seat.html