Die Lieblings-Reiseziele der Travel-Dealz Autoren – Ditmar: Von Chopin-Konzerten, Serienkulissen & Weihnachts-Shows

ditmar lieblingsreiseziele

Anders als Peer, der letzte Woche seine Lieblingsziele vorgestellt hat, bin ich eher ein Stadt-Mensch als der große Naturliebhaber. Spannende historische Museen, Konzerthallen, faszinierende Architektur, schöne Hotels, gepflegte Parks, gute öffentliche Verkehrsmittel. Sowas macht mich glücklich. Hier also meine (sehr urbanen) Lieblingsreiseziele:

Warschau

Bleiben wir erstmal in Europa. Eine Stadt, die mir von Anfang an super gefallen hat, ist die Hauptstadt Polens, Warschau. Ich habe insgesamt über viele Reisen verteilt bestimmt schon 2 Monate dort verbracht, und jeden Tag habe ich etwas Neues sehen können. Von wunderschönen rekonstruierten Palästen, großen Parks, einer schönen „Alt“stadt (sie wurde nach dem 2. Weltkrieg komplett neu gebaut), bis hin zu sehr interessanten Museen. Egal ob über Kunst, Geschichte, Naturwissenschaften, Musik, Wodka, Geld, Neon-Röhren, oder selbst Flipperautomaten – es gibt für alles ein Museum. Dazu kommen an jeder Ecke beeindruckende Kirchen und auch mit einem echt guten Zoo (und vielem mehr) kann die Stadt punkten.

Es ist wirklich für jede Zielgruppe etwas vorhanden: Fußballfans können sich das moderne Nationalstadion anschauen oder ein Spiel von Legia Warschau (bei klasse Stimmung) erleben. Klassik-Fans können für ca. 15€ ein Chopin-Konzert genießen (mein persönliches Highlight bei jeder Reise). Im Umfeld (und auch in der Stadt) kann man stundenlang spazieren. Und wer lieber wenig läuft, hat sowohl einen wunderbaren (und günstigen) ÖPNV als auch sehr bezahlbare Uber-Fahrten zur Auswahl. Mir wird in Warschau jedenfalls nie langweilig. Die Stadt hat massenweise zu bieten – und fast alles zu sehr niedrigen Preisen. Und mit den immer wiederkehrenden Sales von LOT kommt man da auch günstig hin.

Kuala Lumpur

Bleiben wir bei niedrigem Preisniveau – aber sehr viel weiter weg. Die Hauptstadt Malaysias ist zwar bei weitem nicht so fußgängerfreundlich wie Warschau, hat aber dennoch genug zu bieten. Von beeindruckenden Gebäuden wie den höchsten Zwillingstürmen und dem zweithöchsten Gebäude der Welt bis hin zu interessanten traditionellen Museen. Es gibt hier viel zu sehen. Für mich ist Kuala Lumpur inzwischen aber eher zur „Erholungsstadt“ geworden. Hier nutze ich gerne die (sehr) niedrigen Preise aus um einfach mal in Luxushotels zu entspannen. Oder für 3€ Taxi zu fahren, statt mit dem Bus zu fahren und sogar mal shoppen gehen. Dinge, die in anderen Städten ordentlich ins Geld gehen würden.

Kuala Lumpur Petronas
Die beeindruckenden Petronastürmen, mit schönem Park vor der Tür, inkl. Wasserfontainen-Show

Dazu kommt, dass die Malaien (ich pauschalisiere mal grob aus eigener Erfahrung) ein unfassbar friedliches und freundliches Volk sind. Selbst in dieser hektischen und überfüllten Stadt hat man dadurch trotzdem ein angenehmes Ambiente.

Natürlich hat Kuala Lumpur aber auch Schattenseiten. Die Hitze ist nicht ohne – tagsüber spazieren ist mit Vorsicht zu genießen. Die Stadt wächst außerdem so rasant, dass zum einen das Stadtbild nicht mehr ganz so hübsch und grün wie vor einigen Jahren ist, aber auch der Verkehr abends ziemlich krass geworden ist. Da nimmt man manchmal doch lieber die U-Bahn als das Taxi. Ist Kuala Lumpur also das Traumziel schlechthin, dass ich jedem absolut empfehlen muss? Nein. Aber z.B. kombiniert mit dem Super-Nachbarstaat Singapur ist es jedenfalls wenigstens einmal im Leben auch nicht verkehrt, es mal gesehen zu haben.

New York vor Weihnachten

Nun aber ein Sprung in die ganz andere Richtung, nicht nur geographisch, sondern auch preislich. Ich bin eigentlich kein großer New-York-Fan. Die ersten 48 Stunden finde ich die Stadt ganz amüsant, danach geht sie mir eher auf die Nerven. Das meiste, was für mich Urlaubsqualität ausmacht – z.B. Essen und Hotel, ist in New York entweder grauenhaft schlecht oder sehr teuer. Außerdem ist die Stadt voll von hektischen Leuten, es stinkt an jeder Ecke nach Marihuana, und die Flughäfen sind weit weg und durch teure Bahnen angebunden.

ABER… vor Weihnachten rückt die Stadt bei mir in ein viel positiveres Licht. Die Weihnachtsdeko der Kaufhäuser und Boutiquen, der berühmte Baum vor dem Rockefeller-Center sowie viele weitere wundervoll geschmückte Weihnachtsbäume überall – das mag ich dann doch. Und nichts kann die Weihnachtsstimmung bei mir so stark entfachen wie das fantastische „Christmas Spectacular“ der Rockettes in der Radio City Music Hall. Das ist zweifelsohne die beste Weihnachtsshow, die mir je begegnet ist. Und so gönne ich mir (fast) jedes Jahr 2-3 Tage im Dezember in New York. Hotels sind da zwar entsprechend teuer, aber ein Holiday Inn Express in Queens ist auch dann noch halbwegs bezahlbar. Und günstige Flüge nach New York findet man sowieso immer.

Korea & Japan

Zurück nach Asien, aber diesmal Ostasien. Peer hat ja Japan schon erwähnt, und auch ich bin (auch oft mit ihm zusammen) in den letzten zwei Jahren fünfmal dort gewesen. Das gute Essen, die intakte Infrastruktur, quasi null Kriminalität, gepaart mit einem momentan niedrigen Preisniveau, machen Japan zu einem schönen Ziel.

Persönlich bin ich aber eher der Korea-Fan. Das liegt zum einen daran, dass ich sehr gerne diese romantischen koreanischen Serien schaue. Somit verbindet mich schonmal mehr mit dem Land als mit Japan, zu dem ich keine Bindung jeglicher Art habe. Zum anderen gefällt mir außerdem, dass Korea moderner ist, lebendiger, und viele der Vorteile Japans auch teilt, wie z.B. die niedrige Kriminalität.

Ideal ist es, beide Länder in einem Trip zu verbinden. Flüge von Korea nach Japan (oder andersrum) sind nicht besonders teuer, mit Meilen oft sogar ziemlich günstig (z.B. bei Delta SkyMiles).

San Francisco & Washington D.C.

Anders als bei Korea & Japan, habe ich diese beiden Ziele nicht zusammengefasst, weil ich empfehlen würde, beide innerhalb derselben Reise zu besuchen (ich würde sogar eher davon abraten). Es sind einfach meine zwei Lieblings-Großstädte in den USA sind, und passen thematisch gut zusammen.

An der Westküste haben wir San Francisco – Golden Gate Bridge, tolle Parks, historische Straßenbahnen, spannende Museen – die Stadt hat genug zu bieten, um einen ganzen Urlaub zu füllen.

Das Gleiche kann man an der Ostküste von Washington D.C. behaupten. Man kann Wochen damit verbringen, die ganzen (fantastischen – und größtenteils kostenlosen) Museen bis ins letzte Detail zu erkunden. Ebenso um die ganzen Monumente zu bestaunen. Eine imposante Stadt, mit viel Macht, viel Kultur, und viel Geschichte.

Nordfrankreich & Paris

Schalten wir zum Abschluss noch ein paar Gänge runter und fahren in den Norden Frankreichs. Wer die bildhübschen belgischen Städte wie Gent oder Brügge mag, aber lieber weniger Touristen um sich hätte, der wird in Städten wie Lille, Amiens, Calais, oder Caen bestimmt glücklich. Wer es noch kuscheliger möchte, kann dann auch picturesque Dörfer wie Honfleur oder Deauville erkunden. Oder man macht es sich am Strand gemütlich und genießt die Natur entlang des Ärmelkanals, mit ihren wunderschönen Kreidefelsen. Abends kann man dann auch köstliche Meeresfrüchte essen, um den Tag perfekt enden zu lassen. Insgesamt geht es in der ganzen Region außerdem sehr ruhig zu, von jeglichem Aufruhr, den man im Fernsehen aus Frankreich mitbekommt, ist dort keine Spur.

Da die (Küste der) Normandie von Paris nur ca. 2 Stunden entfernt ist, sollte man sich auch 2-3 Tage in der Hauptstadt gönnen, die für mich zweifelsohne zu den schönsten Städten der Welt gehört. Ein Spaziergang entlang der Seine, die vielen grandiosen Museen, das Ambiente in Montmartre, oder auch einfach der Blick auf den Eiffelturm. Paris ist etwas ganz Besonderes und immer einen Besuch wert.

Weitere Ziele

Natürlich ist eigentlich auch Buenos Aires eine Erwähnung wert. Auch wenn ich in jedem Jahr meines Lebens dort war (oder gerade deshalb) sehe ich persönlich Buenos Aires aber nicht wirklich als Reiseziel. Für mich bedeutet die Stadt Heimat und Familie. Trotzdem ist die argentinische Hauptstadt natürlich absolut sehenswert!

Ansonsten gibt es noch in den USA einige Städte, die mir sehr gut gefallen haben – und in denen ich jederzeit gerne nochmal mehrere Tage verbringen würde. Dazu gehören z.B. Seattle und San Antonio.

Schreibe einen Kommentar

Kommentare (7)

  1. Tina sagt:

    Ich persönlich liebe die verträumte Gascogne im Südwesten Frankreichs. Kulinarisch top, und unsere Dorfrestaurants bieten noch immer ein 4 Gang Menü für 17€. Manchmal inclusive Wein und Kaffee. Der Atlantik mit Biarritz und Arcachon ist nicht weit. Das Leben entspannt und sonnig.

  2. Bastian sagt:

    Interessant finde ich, dass Dietmar hier auch sagt, dass New York nicht so seins ist, Paris aber gut weg kommt. Für mich sind beides Städte die ein paar Sachen zu sehen haben und sonst eher schmutzig und altbacken sind und oft stinken.

  3. Marion sagt:

    Jetzt brennt die Fernreiselust bei mir, obwohl ich dieses Jahr auch jeden Monat unterwegs war! Ganz grosse Klasse, was Peer und du hier so in den Fokus rückt!
    Ich staune nur, wie ihr das zeit- und geldmässig vereinbaren könnt?
    Herzlichen Dank für die grossartige Inspiration.

    • Ditmar Lange sagt:

      Naja, wenn man bei den Eltern wohnt hat man mehr Geld für Reisen übrig. Und wenn man während der Reisen arbeitet, kann man auch öfter verreisen. Ob man das für immer und ewig so weiterführen will ist ne andere Frage, aber momentan genieße ich es und nutze die Chance.
      Es freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat, danke fürs kommentieren.

    • Peer sagt:

      Die Zeit ist zum Glück weniger ein Problem, wenn man von unterwegs arbeiten kann. Deshalb stören mich auch längere Zugfahrten und Umstiege bei Flügen nicht. Natürlich nicht überall auf der Welt erlaubt… 😉

      Geld ist natürlich ein limitierender Faktor. Persönlich brauche ich bei der Unterkunft keinen Luxus und wenn das Hotel 50€ statt 150 pro Nacht kostet, kommt man zumindest deutlich länger mit aus.

  4. Bert sagt:

    Ich kann dem Autor absolut recht geben und seine Empfindungen teilen. Kuala Lumpur habe ich trotz 3 jährigem Aufenthalt in Thailand noch nicht bereist. Japan ist einfach geil und man wir nirgendwo beschissen. Absolut unterbewertet. Wenn ich die Wahl hätte würde ich jedoch nach Kapstadt ziehen, da Südafrika dieser Tage das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet und man mit Englisch überall verstanden wird. Als Weinliebhaber und Pferdesportfan stimmt da alles. Danach käme bei mir Rio. Aber nochmal Warschau bietet enorm viel zu günstigen Preisen und Honfleur und Deauville im Sommer sind ein Muss. Die Aussichten und Blumen überall suchen ihres gleichen.

    • Marion sagt:

      Bert, also Kapstadt ist für mich die schönste Stadt der Welt, auch natürlich mit dem grandiosen Hinterland ohne Frage. Trotzdem möchte ich dort nicht leben, die Sicherheit hat ein Riesenproblem. Sehr viele Menschen möchten weg aus SA, sie haben Angst. Ein weiterer Schwachpunkt ist das Wasser und der Strom, laufend ist da Ebbe angesagt oder Wasser wird rationiert.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


Hinweis: Sollte dein Kommentar nicht umgehend auf der Seite erscheinen, muss es zuerst von einem Moderator freigegeben werden. Das ist insbesondere der Fall, wenn du zum ersten Mal bei uns kommentierst.


Suchen