Auf ausgewählten Strecken: Air France & KLM führen Basic-Tarif ohne großes Handgepäck (und ohne XP) ein

KLM

Nachdem es schon vor einigen Wochen erste Hinweise darauf gab, machen Air France und KLM jetzt Ernst: Ab sofort gibt es auf ausgewählten Kurz- und Mittelstrecken einen Basic-Tarif, der nur ein Personal Item mit 40 x 30 x 15 cm beinhaltet. Großes Handgepäck (z.B. ein Kabinen-Trolley) kostet demnach extra und im günstigsten Tarif gibt es auch keine XP (Statuspunkte) bei Flying Blue mehr. Auch Flüge von/nach München und Wien sind betroffen.

Air France und KLM sind somit die nächsten Netzwerk-Airlines, die in die Fußstapfen der Billigflieger treten. Ähnliche Tarife gibt es neben Ryanair und Co auch schon bei SAS, Finnair, Condor und TUIfly.

Der neue Basic-Tarif ohne XP und ohne groües Handgepäck

Der neue Basic-Tarif von Air France & KLM

Zunächst handelt es sich laut Airline-Mitteilung um eine Testphase. Der Basic-Tarif wird demnach nur für Direktflüge von Amsterdam / Paris zu folgenden Zielen sowie in der Gegenrichtung angeboten.

  • 🇬🇷 Athen
  • 🇮🇪 Dublin
  • 🇮🇹 Florenz
  • 🇫🇮 Helsinki
  • 🇩🇪 München
  • 🇨🇿 Prag
  • 🇸🇪 Stockholm
  • 🇹🇳 Tunis
  • 🇮🇹 Turin
  • 🇦🇹 Wien

Der Tarif ist ab sofort für Flüge ab 9. September 2025 buchbar. Er enthält dann:

  • ein Personal Item bis 40 x 30 x 15 cm
  • kein großes Handgepäck (55 x 35 x 25 cm)
  • keine Statuspunkte (XP) bei Flying Blue
  • reguläre Prämienmeilen bei Flying Blue (4 Meilen bis 9 Meilen pro Euro)
  • Snack & Getränk (wird im Rahmen des neuen Buy on Board Angebots vmtl. bald eingeschränkt)

Statuskunden mit Flying Blue Silver, Gold, Platinum oder Ultimate Status erhalten auch im Basic-Tarif ein kostenfreies Handgepäck und mindestens ein Freigepäck. Ob es ein großes Handgepäck auch für fremde SkyTeam-Vielflieger gibt, ist noch unklar. Ein Stück Aufgabegepäck sollte es aber auch dort geben.

Light-Tarif in vielen Fällen teurer als vorher

Wir haben beispielhaft auf einzelnen Strecken die Preise vor und nach Einführung des Basic-Tarifs verglichen. In den meisten Fällen zeigt sich, dass der gewohnte Light-Tarif jetzt teurer ist als zuvor. Wer also mehr als ein Personal Item dabei hat, zahlt jetzt mehr als vorher:

  • Oneway Amsterdam – Dublin (Beispiel):
    • vorher: 52€ im Light-Tarif:
    • jetzt: 47€ in Basic, 62€ in Light
  • Oneway Paris – Athen (Beispiel):
    • vorher: 92€ im Light-Tarif
    • jetzt: 92€ in Basic, 112€ in Light
  • Oneway Paris – München (Beispiel):
    • vorher: 117€ im Light-Tarif
    • jetzt: 109€ in Basic, 123€ in Light
  • Oneway Wien – Amsterdam (Beispiel):
    • vorher: 141€ im Light-Tarif:
    • jetzt: 131€ in Basic, 141€ in Light

Fazit

Auch die großen Airlines machen zunehmend einen auf Billigflieger. Nachdem vor einigen Jahren das Aufgabegepäck gestrichen wurde, geht es jetzt dem Handgepäck an den Kragen. Die gleiche Abwärtsspirale betrifft auch andere Aspekte wie den Sitzabstand, der immer weiter abnimmt und bei KLM teilweise nur noch 71 cm beträgt.

Die Airlines sprechen von einer Testphase. Es scheint allerdings ziemlich unwahrscheinlich, dass die Änderung wieder rückgängig gemacht wird. Einzig die EU kann wohl noch etwas dagegen unternehmen. Das EU-Parlament hat sich kürzlich dafür ausgesprochen, dass immer ein Personal Item (40 x 30 x 15 cm) sowie ein Handgepäck (bis 100 cm B+H+L, z.B. 50 x 30 x 20 cm) erlaubt sein sollen. Das reicht zwar nicht für einen handelsüblichen Trolley, wäre aber schon mal eine deutliche Verbesserung.

Quelle: Air France & KLM Business Solutions | via LoyaltyLobby

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Kommentare (18)

  1. Christoph sagt:

    Ich versteh es immer nicht… Die Leute wollen immer Marktwirtschaft und freie Konkurrenz etc. etc. und wenn sie dann genau das kriegen, was ein freier, unregulierter Markt so mit sich bringt, ist es auch wieder nicht okay. Ihr fliegt doch alle die ganze Zeit. Die große Mehrheit der Reisen, insbesondere Freizeitreisen, können in Europa mit der Eisenbahn erledigt werden. Niemand muss von Amsterdam nach Berlin oder Frankfurt fliegen. Auch Paris ist von Frankfurt absolut lächerlich, wenn man dafür fliegt. Hamburg-Wien? Nehmt halt den Nachtzug oder den durchgehenden ICE. Klar, Helsinki, Athen, etc. ist schon schwieriger, aber viele wollen auch ihre Gewohnheiten nicht aufgeben. Ich bin auch nach Finnland und Griechenland schon ohne Flugzeug gereist, das war günstiger als das Flugticket und extrem angenehm. Athen geht von vielen Orten Deutschlands in einem Tag mit Zug und Fähre ab Ancona.
    Aber am Ende ist ein Konsument, der sich zwar beschwert, aber trotzdem weiter so kauft, wie zuvor, den Airlines total recht. Kein Mensch braucht Kundenzufriedenheit, wenn die unzufriedenen Kunden weiterhin munter Flüge buchen. Also ist es vielleicht an der Zeit, innerhalb Europas umzusteigen.

  2. Dr. Trav sagt:

    Irgendwie läuft immer noch was schief. Egal ob Wizzair, LH-Group oder jetzt AF/KL.
    Fast kein Handgepäck, fast kein Sitzabstand. Das Selbstverständliche ist keine Extraleistung.
    Ein Personal Item, ein nicht krankmachender Sitzabstand, Trolleykoffer und Wasser/ Kaffee und ein normaler Riegel sollte baldigst
    das unterste Limit sein. Bei 5% bis 15 % Luftfeuchtigkeit in 10Km Flughöhe ist der Fluggast ein Gast und ein Mensch.
    Mehr Leistung darüber hinaus über einen dringend benötigten Mindeststandard kann man/frau ja bezahlen. Ich möchte mich nicht mehr davon
    fürchten müssen in einen Flieger zu steigen, weil die Leistungsschraube ständig weiter runtergedreht wird. Und dann wäre auch
    die Vergleichbarkeit wieder da. Ich gründe gerne einen Verein dafür.

  3. Mat sagt:

    Wow. Kein Lufthansa-Bashing wie sonst üblich. Ist LH doch nicht mehr so schlecht, verglichen mit anderen?

    Ich verstehe die ganzen Leute nicht, die nach der EU heulen; gerade die light-Tarife machen doch alles vergleichbarer, wenn nur no h der Flug dabei ist.
    Wer mehr will kann, oh Wunder, den nächsthöheren Tarif buchen, der alles inklusive hat.
    Oder denk irgendwer ernsthaft, wenn die EU reguliert sinken die Preise?

    • Jimmy sagt:

      LHG wird die nächsten Wochen nachziehen!

      Was mir nicht klar ist: wie ist es bei Umsteigern? ab 15€ Aufpreis pro Leg beim Nachbuchen – geht das überhaupt? SK hatte doch mal Tarife wo man nichts nachbuchten konnte?

  4. Brownie sagt:

    Diese Airlines finden doch immer wieder neue Methoden,mit denen sie einem noch mehr Geld aus dem Beutel ziehen können. Und die EU sieht dabei zu. Ryanair ist hier mal nicht die mieseste Airline. Mist ist nur,dass man viele Verbindungen eben nur bei KLM,AF,LH oder Konsorten buchen kann.

  5. Rebelde sagt:

    Seltsame Strategie.

    So durchschnittlich wie Billigflieger, aber so teuer wie Premium – Carrier. Welche Strategie soll das sein, wen soll das ansprechen?

    • Jimmy sagt:

      ist doch einfach: Low cost = low price if needed (FR), highcost = high price – weil der highprice aber nicht immer geht (wegen Konkurrenz MUC, VIE, HEL etc. gibt’s die Shrinkflation: weniger drin, gleicher Preis!

  6. Detlev sagt:

    Höchste Zeit, dass die EU ein paar Standards per Gesetz festschreibt und so die Abwärtsspirale stoppt. Sonst kommt als nächstes die Gebühr für die Winterjacke? Oder für die WC-Nutzung? Wäre ja auch pay as you go … Ich zahle nur für das, was ich auch tatsächlich nutze.

    • Jimmy sagt:

      nein es werden zukünfzig Tarife nach Gewicht des Passagier verkauft – und wehedem der hat für 70kg 1 Jahr vorher gekauft und wiegt dann 90kg an der Reise.

      Auch unklar: was ist mit den Einkäufer im Duty Free? Wenn ich dort einen Trolley und 6 Flaschen Wein kaufe, kann ich den mitnehmen ohne Aufpreis?

      • charlie sagt:

        Das wäre gerecht.Mitsamt allem Gepäck auf die Waage Kreditkarte raus oder Gutschrift! Ebenso sollten „Big beauties“ , die für den Transport ihrer Masse 2 ecositze benötigen diese auch buchen und bezahlen müssen. Vielleicht ähnlich wie die Maß Nahme cages für Handgepäck , eien Sitz mit festen Wänden am checkin .Wer nicht rein passt , zahlt sofern es freie Plätze gibt mindestens 50 % Aufschlag oder bleibt da.Vielleicht mit der Ausnahme daß 3 Personen zusammen reisen und die fette Person zwischen 2 normal-Personen in der Mitte sitzt . Oder daß sich 2 sozialistische Gutmenschen bereit erklären die Rolle der 2 Normalgewichtigen zu übernehmen und mit der Dicken zwischen ihnen zu fliegen …
        Zum Glück fliege ich fast ausschließlich Business-Vorzugsweise 1-2-1 Konfiguration 🙂

  7. DO sagt:

    Und so wird wieder mehr gestrichen werden. Und dann kann man wieder auf die Leute warten, die sagen: „Man zahlt nur für das, was man nutzt“. Der Witz ist nur, dass der klassische Tarif auf Sparflamme gehalten wird und man für das, was man vorher umsonst hatte, extra bezahlen muss. Die sollten lieber gleich Ryanair oder Wizzair in ihre Flugzeuge setzen.

  8. Chris sagt:

    Naja. Es gibt auch Gründe die dafür sprechen. Wenn man die Zahl der Trolleys limitiert, geht das Boarding schneller. Diese ganzen „checken Sie ihr Handgepäck freiwillig ein“ bzw „Abnahme“ des Handgepäcks am Gate ist ja auch nervig. Und wenn sie es nicht machen oder nicht freiwillig, ist zT Drama an Bord und man kann als letzter aussteigen, wenn man uwar recht weit vorne sitzt aber der Trolley ganz hinten Platz findet. Viele meckern über Ryanair – aber da ists klar geregelt, man bucht das was man braucht und das Boarding und deboarding geht zügig!

    • Jimmy sagt:

      Wenn die Tarife wirklich um 15+15€ fielen? wie hier bewiesen wird, stimmt das nicht bzw. wird sehr serh schnell „angepasst“ wie bei den Supermärkten ja auch. Wachstum = mehr Umsatz, bei gestiegenen Vorerzeugnis Einkauf Preisen geht das fast nur durch höhere Endpreise, die man hier halt nett versteckt.

      Der zweite Grund: je intransparenter der Käufer alles vergleichen kann, desto eher bleibt was hängen! Weil das „vermeide den preis zu nennen“ im Airlinegeschäft nicht geht, bleibt nur die Verwirrung durch allerlei Aufschläge, am besten tagesdynamisch wie beim Benzinpreis, Geotagging und OS-system abhängig!

      Aber zurück zu Chris: du bist ein LH Troll und merkst gar nicht, dass es nur ein von denen geschaffenes Narrativ wiederholst, welches gelogen ist! Bei AFKL wurde nie der Koffer weggenommen, nur bei der 150%igen Deutschen Regelairline. Anstatt aber einfach mal sauber die Regeln zu kontrollieren, machte man eine Story (=Narrativ) draus um jetzt – wir machen es jetzt so wie alle anderen auch – die Gebühren einzuführen.

      Einfach die Größen kontrollieren – Gewicht halt ich persönlich für Schwachsinn hoch drei (s. Duty free, Gewicht der Paxe und Winterkleidung)

  9. Valentin sagt:

    Naja, dann brauch ich mich wenigstens nicht darum kümmern meinen FlyingBlue-Status zu verlängern.

  10. Walter sagt:

    Irgendwann muss auch mal Schluss sein mit Light , Super Light usw … aus dem Grund begrüße ich auch die Überlegungen der EU das Handgepäck standardmäßig dabei sein muss … ich würde aber auch noch einen Mindest-Sitzabstand vorschreiben … im Grunde bin ich kein Freund von irgendwelchen Vorschriften – aber die Airlines nötigen die EU bzw. die Verbrauchsschützer dazu …. Dann werden Flug-Leistungen auch wieder gut vergleichbarer

    • Chris sagt:

      Bei ner Petition zum Mindest-Sitzabstand bin ich dabei!

    • Jimmy sagt:

      Genau!!

      Guck dir mal an wie regelmentiert die Banken oder das Versicherungsgewerbe ist. Dafür gab’s einen Grund, weil durch die Vielzahl der Kunden (fast jeder Mensch hat ein Bankkonto) irgendwelche Fantasie Gebühren einfach verdientes Geld waren. Dort wird es auch akzeptiert, nur die Airlines denken, sie hätten das Recht auf blinden Kapitalismus.

      Leider sieht es mit Verbraucherschutz 2025 eher schlecht aus: die autokratischen Systeme wollen Rechte von Verbrauchern ja Bürgern eher enschränken. Dass die EU jetzt die Verspätungszeiten für EU261 von 3 auf 5 verlängt, okay – aber dass sie lächerliche 300-500€ welche 2025 nichts wert sind als Ausgleich vorschlagen ist schon ein Witz. Dazu die Beschränkung der Ersatzbeförderung auf 400% Kosten des original Kaufpreises und bei den Handgepäckregeln 7kg und 100cm …. diese Typen haben keine Ahnung von was sie sprechen sondern plabbern das nach wie Chris: Handgepäck verlangsamt das Boarding…

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