China verlängert visumfreien Aufenthalt von 14 auf 30 Tage

Grosse Mauer China

Seit sich China während der Covid-Pandemie quasi komplett von der Außenwelt abgeschottet hat, gab es eine bemerkenswerte Wende. Im Dezember 2023 ermöglichte das Land erstmals eine visumfreie Einreise für bis zu 14 Tage. Diese Regelung sollte eigentlich nur bis Ende November 2024 gelten, wurde dann aber mehrfach ausgeweitet. Mittlerweile wurde sie bis Dezember 2025 verlängert und ist u.a. für Staatsbürger Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Liechtenstein gültig.

Jetzt gibt es erneut Bewegung in der Sache. Ab 30. November 2024 verlängert sich die maximal mögliche Aufenthaltsdauer von 14 auf 30 Tage. Auf der Website der chinesischen Regierung heißt es in Berufung auf das Außenministerium:

Starting from Nov. 30, 2024, ordinary passport holders from the 38 countries within its visa-free arrangement, including the aforementioned newly added nine countries, can enter China without a need to apply for a visa for the purposes of business, tourism, family visits, exchanges and visits and transit, with stays of no more than 30 days […]

Lin Chian, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, gemäß gov.cn

Die Regel gilt nun auch für Bürger neun weiterer Nationen. Darunter sind unter anderem Bulgarien, Kroatien, Estland, Lettland und Japan.

Insgesamt umfasst die Liste nun folgende Staaten Europas:

  • Albanien (90 Tage)
  • Andorra
  • Belgien
  • Belarus
  • Bosnien und Herzegowina (90 Tage)
  • Bulgarien
  • Deutschland
  • Dänemark
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Georgien
  • Griechenland
  • Irland
  • Island
  • Italien
  • Kroatien
  • Lettland
  • Liechtenstein
  • Luxemburg
  • Malta
  • Monaco
  • Montenegro
  • Niederlande
  • Nordmazedonien
  • Norwegen
  • Österreich
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • San Marino (90 Tage)
  • Schweiz
  • Serbien
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Ungarn
  • Zypern

Diese Regelung versteht sich unabhängig vom visumfreien Transit bis zu 72/144 Stunden in ausgewählten Regionen (für 54 Nationen) und auch unabhängig von der visumfreien Einreise auf die Insel Hainan (für 59 Nationen).

Fazit

Trotz der Grenzöffnung scheinen bisher nur wenige Europäer die Volksrepublik China auf dem Schirm der Reiseziele zu haben. Durch die Erweiterung der maximalen Reisedauer ergibt sich nun auch die Möglichkeit, mehr vom Landesinneren zu sehen.

Persönlich war ich bislang immer beeindruckt von den modernen, chinesischen Großstädten und bin gerne dort. Die Einreise ohne Visum funktioniert reibungslos und war immer in wenigen Minuten erledigt. Ein paar Herausforderungen gibt es natürlich, etwa was Essensbestellungen und Navigation mit dem ÖPNV (ohne Google Maps) angeht.

Titelbild: panayota

Ziele

Peer

Eisenbahn- und Flugzeugfan von der Ostsee. Zuvor schon viele Jahre auf Travel-Dealz unterwegs und seit 2017 als Autor an Bord. Bevorzugte Reiseziele: Nordamerika, Inseln auf der ganzen Welt und überall dort, wo es Pinguine gibt. Erreichbar unter peer@travel-dealz.de

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Kommentare (19)

  1. Edwin sagt:

    Nach 10 Tagen China und 3 Städten (Peking, Xian, Shnghai) mit Reiseleitung ist für mich das Kapitel China vorerst abgehakt.

    Ja, es gibt tolle Sehenswürdigkeiten wie die Grosse Mauer und das Terracottamuseum. Die Menschen sind generell freundlich. Das Essen ist gut und mit Ausnahme von Shanghai durchaus preiswert.

    Aber die Schattenseiten fürKurzzeit-Touristen sind:
    – Penible, lange Einreise- und Ausreiseformalitäten speziell für Ausländer. Die Gepäckskontrollen sind wohl die schärfsten weltweit, inklusive sehr intimer Körpervisitation.
    – Man braucht ständig den Originalreisepass, selbst für Museen.
    – Permanente Sprachprobleme, selbst in 5* Hotels
    – Die Zahlung mit westlicher Kreditkarte ist oft unmöglich, man braucht die Alipay App, die vor Einreise installiert sein sollte. Barzahlung auch meist unmöglich, ausser, man zahlt den genauen Betrag.
    – Am meisten stört die permanente Video-Überwachung, an manchen Kreuzungen hängt ein Dutzend Kameras, in den Restaurants und Hotels sowieso. Ja, ich weiss, den meisten ist es egal. Weil sie eh nicht checken, was im Hintergrund damit passiert.
    – Tickets kaufen für Museen etc ist ohne chinesische Hilfe unmöglich.
    – Preislich fand ich speziell die Shopping Centers teuer, unübersichtlich sowieso.
    – Die Menschenmassen und der Verkehr überall, Tag und Nacht, endlose Staus speziell in Shanghai. Manche mögen das vielleicht. Am Ende nervt hat es mich nur mehr genervt.

    Da fahre ich lieber nach Vietnam, Laos oder Thailand. Dort hat man noch das Gefühl, autonom und nicht ferngesteuert zu sein.

  2. Christian sagt:

    Ich kann China auch nur empfehlen. Ich war dieses Jahr insgesamt drei Mal da und hat mich begeistert (auch wenn die erste Reise eher negativ war).

    Erste Reise ging dieses Jahr nach Shanghai. Wir hatten uns vorher die Alipay App geholt und dachten wir könnten diese mit unserer Amex verknüpfen. Dies hat nicht funktioniert, da Alipay grundsätzlich nicht mit amex kooperiert. Ich habe dann meine reguläre Sparkassen-Karte mit der App verbunden was dann so semi geklappt hat. Nach 24 Stunden wollten die checken ob ich eine echte Person bin und musste mich überprüfen lassen. In dieser Zeit wurde ich aus der App rausgeschmissen und da Alipay das haupt Zahlungsmittel ist war das ein riesen Problem. Wir waren auch nur für 4 Tage in Shanghai da und fast die ganze Zeit hat die App nicht geklappt, wir konnten auch kein Didi und weiteres nutzen. Wir waren also echt aufgeschmissen. Zum Glück gibt es noch ein paar Restaurants (z.B. das Peace Hotel oder The Fellas), wo man mit Amex zahlen kann (zu der Zeit war Amex die einzige Kreditkarte die ich besaß, daher konnte ich nicht einfach so mit einer Visa oder Mastercard bezahlen gehen). So konnten wir uns dann noch „retten“. Was mich aber riesig überrascht hat waren die äußerst schlechten Englisch Kenntnisse. Grundsätzlich kann man sich mit keiner Person dort unterhalten (mit minimalen Ausnahmen). Daran muss man sich tatsächlich erstmal gewöhnen. Abgesehen von diesen Schocks war Shanghai einfach nur sehenswert. Egal ob es die Skyline vom Bund aus ist oder der Yu-Garden.

    Die zweite Reise ging dann einen Monat später nach Hong Kong. Diese Stadt kann ich nur empfehlen! Dort kann man auch regulär mit seiner Amex Karte zahlen und braucht auch nicht unbedingt Alipay dafür. Auch kann dort jeder Englisch.

    Die dritte Reise war dann eine kleine Rundreise durch China. Beginnend in Shanghai, ging es mit dem Zug nach Nanjing, mit dem Flugzeug nach Guangzhou und dann zum Abschluss und zur Golden Week nach Beijing. Von allen vier Städten hat mir Guangzhou am Besten gefallen und mich sogar sehr überrascht. Die Stadt hat mich sehr an New York erinnert mit der riesen Parkanalage vor dem Canton Tower. Auch konnten einige Menschen dort sehr gut Englisch, wie ein Kellner von mir. Mit dem schreibe ich immer noch über Whats App und tauschen uns über unsere jeweiligen Kulturen aus. Sehr interessant!
    Anders beim ersten Mal hatte ich jetzt eine weitere Kreditkarte und zwar die DKB-Karte (dank dem M&M-Bonus). Damit hat dann endlich alles perfekt geklappt und ich konnte mit Alipay problemlos zahlen. Um sich die Englisch Kenntnisse einmal vorzustellen: In Nanjing war ich im Shangri-La und wollte dann abends beim Room-Service anrufen und ein Club Sandwich mit Pommes bestellen. An sich etwas sehr simples. Ich habe mit insgesamt drei Damen telefoniert, die alle nichts verstanden haben, sodass sie letztendlich einen Kollegen auf mein Zimmer schicken musste mit der Menü Karte und ich ihm zeige, was ich haben möchte. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Grundsätzlich sind aber alle sehr nett und hilfsbereit.

  3. Mark Bunse sagt:

    Ich lese mit Vewunderung einige der Kommentare hier. Ich reise seit 15 Jahren beruflich mehrfach im Jahr nach China. Ich war von Chengdu, Xiamen, Fuzhou, Guangzhou, Shenzen, Shanghai, Beijing, Wuhan, Chongqing über Chengsha auch in vielen weniger bekannten Städten und bin noch immer fasziniert von dem Land. China hat mit das beste Essen, ich entdecke jedes mal neue Gerichte, die bei uns grossteils unbekannt sind. Die Chinesen sind mit die freundlichsten und angenehmsten Menschen, die man sich vorstellen kann. Ein Lächeln öffnet fast alle Türen. Die Kultur ist ebenfalls einmalig, von der Forbidden City, dem Sommerpalast, über die chinesische Mauer hin zu Gallerien und Museen. Auch ist der Pandaaufzuchtpark in Chengdu ein absolutes Must-see. Klar die Englischkenntnisse sind oft minimal, dies wird aber durch eine riesige Hilfsbereitschaft der Menschen wettgemacht. Seit China visafrei ist, ist es unglaublich einfach dort einzureisen. Jeder der offen für Neues ist, sollte sich China einmal anschauen, es ist definitiv einige Reisen wert.

    • Daniel Sarbach sagt:

      diesen Kommentar kann ich ganz unterschreiben. Abseits der Grossstädte, im Landesinnern habe auch ich schöne Erlebnisse mit der lokalen Bevölkerung erlebt, die alles geben und sehr freundlich sind.

    • Wilfried sagt:

      Hallo, das kann ich voll und ganz bestätigen. Ich war beruflich seit Anfang der 90er regelmäßig in China und habe in keinem anderen Land so freundliche und aufgeschlossene Menschen getroffen. im Laufe der Jahre sind einige zu meinen besten und verlässlichsten Freunden geworden. Ich bedauere jeden, der nicht die Chance hat oder wahrnimmt, dieses faszinierende Land zu besuchen.

  4. Chris sagt:

    einmal shanghai hat mir gereicht. würde ich für viel geld nicht wieder hinwollen. scheint ja vielen so zu gehen, sonst würden sie das ja nicht ändern.

  5. Martin sagt:

    War in den letzten 20 Jahren mittlerweile 6 mal in China und bin immer wieder fasziniert von dem Land. Da gibt`s von praktisch allen Landschaftstypen und Klimazonen bis hin zu faszinierenden Städten und Kulturgütern ohnehin alles, was das Reiseherz begehrt.
    Die Downsides wurden bereits gut beschrieben: Englisch teils unmöglich, je nach Reisezeit sind manche Städte luftmäßig nicht gerade angenehm (vor allem während der Heizperiode z. B. in Zentralchina), bei vielen Sehenswürdigkeiten ist sehr viel los (logisch, die haben auch sehr viele Leute), das Essen ist häufig etwas gewöhnungsbedürftig und doch deutlich anders, als viele Dinge, die man landläufig als asiatisch betrachten würde. Was mich bisher am meisten gestört hat ist die Tatsache, dass ich selbst nie das Mietauto lenken durfte. Ich fahre in wirklich jedem Land, wo es erlaubt ist (egal, ob Indien, Indonesien oder Irland, egal auch welchem Kontinent etc.), aber in China ist es echt kompliziert, sich den temporären Führerschein zu holen und ist vor Ort mit langen Wartezeiten verbunden, für den normalen Touri also kaum interessant.

    Die Vorteile überwiegen hier aber bei weitem, weil
    1) je nach Region immer noch sehr fremdartig und spannend
    2) Preis-Leistungsverhältnis vor allem in interationalen Hotels ist teilweise sehr sehr gut
    3) kulturell kommt man jedenfalls auf seine Kosten
    4) Zug- und Metronetz ist an den wichtigen Knotenpunkten einfach großartig und vor allem nicht teuer
    5) die Chinesen sind äußerst hilfsbereit und großteils bemüht und freundlich, egal, ob sie einen verstehen oder nicht

    FAZIT: Wer nicht dorft war, sollte es unbedingt nachholen, es lohnt sich in jedem Fall.
    Meinerseits empfohlene Städte (wo ich halt unter anderem auch war und was ich beurteilen kann): Zuzhou, Xi`An, Hongkong, Wuxi
    Auch interessant: Die Insel Hainan, sofern man abseits der Hauptstadt Sanya was findet
    Nicht gefallen hat mir: Chongquing
    Wo ich jedenfalls hinwill: das wüstengeprägte westliche China, wo die Uiguren leben

  6. Dennis sagt:

    Ja, super!!! Das erleichtert unsere Planung für nächstes Jahr enorm, da wir nicht zwischendurch ausreisen müssen. 25 Tage China, wir kommen 🙂

  7. Puma sagt:

    Es gibt auch noch andere Länder aus Europa, die ohnehin visafrei nach China können (30 Tage) . Dies trifft zB. auf Albanien und Serbien zu, die hier keine Erwähnung finden.

  8. Roshi sagt:

    War die vollen 2 Wochen dort, Englisch kann man vergessen, auch die Beschreibungen der Speisekarten in kleinen Restaurants sind oft falsch. Translator funktionieren halbwegs, oft nicht. Für die meisten Dinge braucht man den Reisepass. Bezahlen am Besten mit Alipay und DKB, TradeRepublic oder C24-Kreditkarte ohne Auslandsgebühren. Zug fahren ist aufwendiger mit den Tickets, diese muss man am Schalter abholen und das dauert mal 15min., andere Chinesen drängeln sich gerne vor. Gepäck wird überall kontrolliert, am Bahnhof, U-Bahn… jede Stadt hat eine eigene Metro-Karte. Am Schalter kann man die oft auch mit Visa kaufen, manche Metros erlauben direkt die Visa am Eingang wie eine Metrokarte zu nutzen. Bus kann man über Alipay-Transportkarte bezahlen, hat aber auch nicht immer funktioniert. Generell kann man sich sowieso umstellen, weil Taxi fahren (Didi) ist sowas von billig, da kann man auch mal eine Stunde für 20 € fahren.

    • Stefan sagt:

      Mir hat das Wallet in iOS mega geholfen. Dort gab es die wichtigsten Grossstädte als ÖPNV-Karte zum Einrichten

    • Roy sagt:

      Ich möchte mich dem anschliessen, habe das diesen Oktober auch so erlebt. Bei Bahnfahrt hatte ich das Problem, dass in der Sicherheitskontrolle wie sonst an den Flughäfen mein Sackmesser im Reisegepäck zum Problem wurde. Auch dort naximal 6cm Klinge Vorschrift! Neben Google sind leidr auch viele anere Webseiten gesperrt. Unbedingt SIM Karte am Flughafen kaufen, da mein Handy im Hosensack nach Singapore telefonieren wollte, wurde diese SIM einfach gesperrt. Dauerte recht lange um das zu entsperren mit Anruf am Ort in Shangai, wo die SIM gekauft wurde.

  9. Torsten Ahlers sagt:

    ich finde China als Reiseziel absolut interessant, hat ne super Preis Leistung Verhältnis.. Die Beste ln Suiten hatte ich bis jetzt in China gehabt bei IHG.
    vor allen die Infrastruktur ist sehr gut… im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern in Asien.
    Was ich absolut bei meiner ersten China Kreise absolut nicht auf den Schirm gehabt habe… Google Dienste die meisten messager Dienste (WhatsApp, MSN, Line) ist alles geblockt. Lösung ist fremde Simcard mit Roaming dann funktioniert es.
    DiDi ist Uber bzw. Grap für China.
    wäre mal super wenn ihr auch mal ne paar China Tips zusammen tragen könntet… es gibt halt relativ wenig Infos.

    • Peer sagt:

      Selbst eine fremde eSIM bringt zur Navigation leider nicht viel. Google Maps hat dann zwar Fußwege drin, aber keine U-Bahnen, Busse o.ä.

      Apple Maps taugt wohl als Alternative, aber ohne Apple-Gerät ist man ziemlich aufgeschmissen. Einzig halbwegs brauchbare Lösung schien mir noch Bing Maps, Bedienung ist am Handy aber eine Katastrophe

      • Roshi sagt:

        Beste App für mich war Maps.me, die geht offline, hat auch Metro-Stops und ist umsonst. Ansonsten geht auch die Karte von Didi, allerdings findet die nicht immer alles mit Englischem Begriff.

      • Bjarne sagt:

        Für mich ist die beste Navi-App Baidu Maps. Es ist zwar alles auf Mandarin, jedoch kommt man über die Piktogramme gut weiter. Auch ÖPNV klappt damit super.

      • Isa sagt:

        Baidu ist richtig gut, wenn man sich einmal damit zurechtgefunden hat. Auch für ÖPNV. Ggf muss man Orte mit mapsme & co einmal hin- und her übersetzen, aber es klappt wirklich super. Probier es beim nächsten Mal einfach mal aus 🙂
        Davon ab sind das sehr gute Nachrichten, auch wenn ich mein „Zwischenausreiseziel“ auf meiner nächsten Chinareise vielleicht vermissen werde.

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