Einsatz ab April: Discover Airlines testet Unterhaltungssystem mit 14″-Touchscreen im Airbus A320

Vor einigen Jahren haben Lufthansa Technik und LG Electronics gemeinsam ein Joint Venture gegründet. Das nennt sich AERQ und widmet sich der Entwicklung digitaler Lösungen für Flugzeugkabinen.

Nun scheint diese Partnerschaft erste Früchte zu tragen. Ab Anfang April 2024 ist es so weit und Passagiere können das neue Unterhaltungssystem erstmals in der Praxis erleben. Das erstaunliche: Getestet wird das System nicht etwa in einem Langstreckenflugzeug, sondern an Bord eines gewöhnlichen Airbus A320 von Discover Airlines. Wer Glück hat, kann das In-Flight Entertainment also künftig auf einem Flug nach Mallorca oder Kreta erleben.

Das bietet der Testflieger

Zunächst wird bzw. wurde lediglich ein Flugzeug mit dem neuen Unterhaltungssystem namens ARENA ausgestattet. Dabei handelt es sich um einen 8 Jahre alten Airbus A320 mit der Registrierung D-AIUQ. Mindestens drei Jahre lang sollen nun Erfahrungen in der Praxis gesammelt werden.

Jeder der Sitzplätze wurde im Rahmen der Testphase mit einem 14 Zoll großen Touchscreen in 4K-Auflösung ausgestattet. Das ist in etwa so groß wie ein Laptop-Bildschirm. Selbst auf Langstrecken sind derzeit eher Bildschirm zwischen 9″ und 10″ Diagonale üblich.

Ab 2025 soll zudem kabelloses Highspeed-Internet folgen. Auf dem Bildschirm können dann kostenlos Filme, Serien und natürlich die Flugkarte angeschaut werden. Wer mag, kann seine kabellosen Bluetooth-Kopfhörer koppeln.

In der Pressemitteilung ist zudem davon die Rede, dass über den Bildschirm auch Touren reserviert werden können. Womöglich wittert die Lufthansa Group hier zusätzliches Einnahmepotential durch Provisionen der Anbieter. In Zukunft soll dann auch z.B. das Bestellen von Mahlzeiten über den Bildschirm möglich sein.

Das Flugzeug ist von außen durch den Aufdruck Next level entertainment on board zu erkennen. Die ersten Flüge sind dann für Anfang April geplant:

Aktuell gibt es anscheinend noch keine festen Pläne dazu, andere Flugzeuge umzurüsten. Der Testlauf findet nur mit einem Flugzeug statt und es wird dann ein Glücksfall, genau dieses zu erwischen.

Fazit

Nachdem die Sitze im Flugzeug immer leichter und dünner geworden sind, hätte ich niemals damit gerechnet, dass die Lufthansa Group tatsächlich Bildschirme in die Narrowbodies einbaut. Denn selbst ein dünnes Unterhaltungssystem bedeutet zusätzliche Kosten und zusätzliches Gewicht auf jedem Flug.

Der aktuelle Testlauf muss auch nicht bedeuten, dass wir nun bald wieder Bildschirme bei Lufthansa, Austrian und Co sehen. Ganz auszuschließen ist es aber nicht. Auch United Airlines verbaut seit einigen Jahren wieder ein Unterhaltungssystem, nachdem vorher das Gegenteil angekündigt wurde.

Ich bin ein großer Fan von Monitoren im Vordersitz und begrüße diese Entwicklung sehr. Selbst wenn die Zeit nicht für einen Kinofilm reicht, so ist bei mir zumindest grundsätzlich die Flight Map geöffnet. Ein 6″ großer Handybildschirm ist dafür einfach nicht das Gleiche.

Titelbild: © AERQ