Lufthansa: Keine Häufung von Zurückweisungen bei der US-Einreise

Welcome USA Flagge

In den letzten Wochen und Monaten gab es vermehrt Berichte über Zurückweisungen an der US-Grenze. Betroffen waren auch Deutsche, die als Tourist einreisen und teilweise mehrere Wochen lang vor Ort festgehalten worden. Einige davon gingen weltweit durch die Presse, darunter der Fall zweier junger Frauen auf Weltreise (Paywall), denen die Einreise in Honolulu verweigert wurde.

Auch in den Travel-Dealz Kommentaren gab es seitdem zahlreiche Kommentare, die eine Reise in die USA aufgrund derartiger Fälle ablehnten. Allerdings lagen bislang keine Zahlen dazu vor, ob Medien nur vermehrt über solche Fälle berichten – oder tatsächlich mehr Reisende zurückgewiesen werden.

Entsprechende Informationen gibt es nun von der Lufthansa Group. Diese hat Dieter Vranckx, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa, auf LinkedIn veröffentlicht. Demnach hat die Lufthansa von Januar bis 12. Mai 2025 insgesamt 1,3 Millionen Passagiere in die USA geflogen. Die Anzahl der Zurückweisungen sei im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht gesunken: Von 0,017 auf 0,016 Prozent.

In anderen Worten: Von 100.000 Passagieren wird im Durchschnitt 16 die US-Einreise verweigert, letztes Jahr waren es noch geringfügig mehr. Dies bezieht sich nur auf Fälle, bei denen die Zurückweisung nach der Landung erfolgt. Passagiere ohne gültige Reisedokumente, ohne ESTA o. Ä. gelangen durch Kontrollen am Abflughafen normalerweise gar nicht erst ins Flugzeug.

Fazit

Gemäß Zahlen der Lufthansa Group besteht keine erhöhte Gefahr, an der US-Einreise abgewiesen zu werden. Betroffen ist demnach nur ein sehr kleiner Anteil der Reisenden, genau wie in den Vorjahren.

Zu einem Aspekt allerdings gibt es keine Auskunft. Bislang war es üblich, dass bei verweigerter Einreise der nächste Flug an den Ausgangsort genommen werden muss. In Hawaii kam es nur zur Nacht im Gefängnis, weil die beiden Weltreisenden nach Japan statt Neuseeland zurückfliegen wollten – in anderen Fällen bleiben Reisende allerdings teilweise mehrere Wochen in amerikanischer Haft. Zudem werden bei den obigen Zahlen nur Flüge aus Europa erfasst.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Transatlantikmarkt in den kommenden Monaten entwickeln wird. Laut aktuellen Zahlen gibt es in beiden Richtungen eine deutliche Abkühlung bei den Buchungszahlen. Die Lufthansa war kürzlich noch optimistischer. Die Entwicklung dürfte aber viele weitere Gründe haben als nur Unsicherheiten bzgl. der Einreise.

Quelle: Dieter Vranckx auf LinkedIn | via Aero.de

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Kommentare (24)

  1. Icke sagt:

    wem interessiert denn wie viele zurückweisungen die lufthansa vornehmen musste? selbst wenn die zahlen repräsentativ wären, geht es doch um etwas ganz anderes, nämlich um die inhaftierung von menschen für wochen und monate, anstatt sie einfach wieder zurückzuschicken.

    • Dennis sagt:

      Jede der bisherigen Geschichten hatte ein Detail, welches in den Medien nicht direkt genannt wurde.

      Beispielsweise wollte die Tattoo-Künstlerin unbedingt einen Gerichtsprozeß, um ihre Einreise durchzusetzen. Eine Abschiebung wäre sofort erfolgt… Tja, so musste sie halt ein paar Wochen auf den Prozess warten… in Haft natürlich. Sie hätte auch sofort ausreisen dürfen; wollte sie jedoch nicht.

  2. Frank sagt:

    Wenn ich direkt in den ICE-Knast gehe, zählt die Lufthansa dass dann als Zurückweisung?

  3. Stefan sagt:

    Ich empfand jetzt im April die Fragen von United in FRA etwas umfangreicher als in den Jahren zuvor. Und die Einreise mit MPC in SFO hat etwas länger gedauert, weil a) eine Schlange selbst bei MPC und b) auch die Fragen vom Officer umfangreicher waren. Unter anderem musste ich mein Rückflug-Ticket vorzeigen, glaube dass musste ich noch nie. Insgesamt nicht schlimm und ich war auch vorbereitet, aber einfach bisschen umfangreicher als in vergangenen Jahren.

  4. Alex sagt:

    Wundert mich nicht. Ich will auf gar keinen Fall weder die drakonischen Bedingungen in US-Gefängnissen noch die aktuelle US-Regierung gutheißen, aber Zurückweisungen hat es schon immer gegeben, auch unter Obama. Habe mit einem Abi gemacht, der mit einem ESTA in der Firma eines entfernten Verwandten für ein Jahr arbeiten und zum „Reset“ alle drei Monate nach Kanada einreisen wollte – die Idee war schon dumm genug; dass er es so dem Grenzbeamten noch erzählt hat, war natürlich nicht mehr zu übertreffen. Gab dann für ihn ebenso eine Nacht im Knast, direkte Ausweisung und einige Jahre Einreiseverbot. Wäre das dieses Jahr passiert, so hätte man auch dies mit hoher Wahrscheinlichkeit medial ausgeschlachtet, trotz offensichtlicher Dummheit des Einreisenden. Natürlich wird jetzt weiterhin jeder, der wegen einer verweigerten Einreise zur Presse rennt, jegliches Fehlverhalten von sich weisen und auf die böse Regierung schimpfen.

    Meine vergangenen Flüge ab FRA in die USA waren übrigens in allen Klassen gut gefüllt mit burgunderfarbenden Reisepässen 😉 genauso wie niemand das Billigfleisch im Discounter kauft, fliegt niemand mehr in die Staaten. Ja nee ist klar.

  5. Reisender1 sagt:

    Die finale Entscheidung obliegt dem Einwanderungsbeamten VOR ORT. Das ist und war schon immer so. Jeder sollte sich die Frage stellen, wie er auf andere wirkt. Schlabberhosen, Flipflops, unrasierte und ungepflegt??? Ja, so schön mehrfach gesehen und leidet waren die immer vor uns in der Schlange. Da wurde mehr gefragt als bei uns. Freundlichkeit ist alles. 40 Jahre Erfahrung.

    • Hudute sagt:

      Ja schon doof, wenn sich die Grenzbeamten von so wenig aussagekräftigen Äußerlichkeiten beeindrucken lassen. Ich finde ja eher, dass orthographische Schlampigkeiten ein viel besserer Indikator für böse Absichten sind. 🙄 Also ich bin in Guam auch schon mal von Grenzbeamten sehr schräg angeschaut worden, weil ich im Sakko ankam.

  6. Matt sagt:

    Bin im März in Boston und im Mai in Montreal eingereist. Es lagen Welten dazwischen. Boston über 2 Stunden mit VoPo Ambiente warten und sich freundlich stellend dumme Fragen anhören. In Montreal mit der ca. vierfache Menge an Mitreisenden in knapp 25 Minuten freundlich abgefertigt. Fazit : Solange MAGA herrscht keine USA mehr.

    • Hendrixx sagt:

      Das ist doch sehr subjektiv. Unter beiden Präsidenten bin ich im „demokratischen“ Kalifornien stets korrekt und freundlich abgefertigt worden, ebenso in Boston vor 2 Wochen. Im Gegensatz dazu hatte ich den unfreundlichsten Grenzbeamten in Toronto und den langsamsten (der mich meinen Anschlussflug gekostet hat) in Chicago. Mit der jeweiligen Administration hat die Abfertigung mMn gar nichts zu tun.

  7. Dr Andreas Röttger sagt:

    Ich bitte darum, die Polemik außen vor zu lassen. Meiner Ansicht nach arbeiten die Immigration Officer in den USA bereits am Limit und letztendlich kennen wir die wahren Hintergründe der verweigerten Einreise der jeweiligen Protagonisten nicht, können dies nicht bewerten und letztendlich kein Urteil hierzu abgeben.

  8. Helmer sagt:

    Bin Anfang Juni in CA und MA. Nach mehr 50 USA Reisen erwarte ich keine Überraschung, ausser gestiegenen Preisen natürlich. Das habe ich schon bei Hotel- und Mietwagenbuchungen gesehen.

  9. TH sagt:

    Das liegt auch daran, daß die Lufthansa vermehrt „vorsorglich“ die Beförderung verweigert! 4 LH Supervisor verweigerten uns trotz gültiger Papiere die Beförderung! Letztendlich entschuldige man sich bei uns und wir wurden mit Condor befördert! Und natürlich könnten wir auch ohne Probleme einreisen! Also keine Überraschung wenn die LH da weniger Probleme sieht…

  10. Stefan Meier sagt:

    Es geht doch nicht um die Gesamtanzahl. Wenn ich als Betroffener im Abschiebeknast lande, dann tröstet mich der Gedanke, dass ich nur einer von 2654 bin, überhaupt nicht. Die Kritik ist, dass es keine Regeln zu geben scheint, sodass ich als Reisender nicht abschätzen kann, wie hoch das Risiko ist. Aber selbst wenn es nur Einzelfälle sind. Es scheint irgendetwas mit potentieller Arbeitsaufnahme zu tun zu haben, wo der Betroffene beweisen muss dass er keine plant. Hier wurde die Beweisumkehr eingeführt. Und das geht einfach nicht. Das hat mit Rechtsstaat nichts mehr zu tun. Das ist Willkür. Und das ist dann auch egal, ob es ein Fall oder 10.000 sind. Das habe ich vielleicht noch in Russland. Und auch da fahre ich im Moment nicht hin. Dass die LH andere Interessen verfolgt, ist jedem klar.

    • Charlie sagt:

      Dann solltest du auch dein Haus in D nicht mehr verlassen . Du könntest beraubt , verprügelt oder abgestochen werden .Das sind auch Einzelfälle , schlecht für die , die es trifft .
      Die Innenstädte in den USA sind hingegen sicherer geworden . Ein großer Teil der wirklich hochkriminellen Gangmitglieder sind nicht mehr da .
      OK , Viele Immigation , customsofficers und vor allen Dingen TSA Mitarbeiter scheinen gerne ihren Frust an Touristen auszulassen , weil sie wohl in vielen Fällen von den Einreisenden vermuten , daß sie den USA schaden wollen.
      Man kann sich auf die Einreise Fragen vorbereiten…Google und YouTube können helfen ..Freundlich und gelassen bleiben und vor allen Dingen nicht lügen oder „Witzig sein“ .Handy und Laptop „Sauber“ halten.Es KANN passieren , daß Passwörter verlangt werden und Alle Daten kopiert werden..Mir und keinem , den ich kenne passiert .Die meisten Menschen IN den USA sind nett und hilfreich.
      Btw ich bin z.Z. in Singapur und sende tropische Grüße an Alle hier…Teuer , es liegt wohl am Wertverlust des Euro…
      Reisen , so lange wir dürfen…

      • Stefan Meier sagt:

        Es geht um staatliche Willkür und fehlende Rechtstaatlichkeit durch die Behörden. Ich war auch schon mal in San Pedro Sula, gefährlichste Stadt der Welt mit der höchsten Mordrate. Dort kann ich das Risiko minimieren, in dem ich mich nur in belebten Stadtvierteln tagsüber bewege. Gegen staatliche Willkür bin ich aber machtlos, weil es dort keine Regeln gibt. Unterschied verstanden?

        • Lumix sagt:

          Sorry, aber das ergibt null Sinn. Selbst mit einem gültigen Visum und allen nötigen Reisedokumenten kann jeder Grenzbeamte die Einreise verweigern – und muss dir auch nicht erklären, warum er das tut. Das ist in (fast) jedem Land der Welt so, nicht nur in den USA. Auch ein Amerikaner, der in Deutschland ankommt, kann noch an der Grenze zurückgewiesen werden. Meinst du die Grenzbeamten müssen ihm dies genau erklären und einen Einspruch zulassen? Lebst du deswegen auch nicht mehr in Deutschland? Die letzte Entscheidung über die Einreise trifft immer der Grenzbeamte, auch wenn ihm nur Zweifel an der Rechtmäßigkeit deines Aufenthaltes kommen. Selbst ein Visum ist kein Rechtsanspruch auf eine Einreise – erst Recht nicht ein ESTA zur visumfreien Einreise in die USA.

  11. Chris sagt:

    Alles wie immer. Normale Reisende haben keine Probleme. Selbst mit meinen Middle East Reisen und Paper visa nicht. Alberne Propaganda, typisch deutsch.

  12. Franz sagt:

    Und ich bin gestern in die USA eingereist und es war genauso wie bei den vorherigen ca 50 Einreisen, wie immer freundliche Immigration Officer. Dass ich damit ein „Faschistenregime“ unterstütze, ist mehr als merkwürdig. Wer reist denn aus politischen Gründen dorthin?

  13. Micha sagt:

    Ich und viele andere möchten trotzdem kein Faschistenregime unterstützen. Also bringen die ganzen Artikel nix!

    • Stefan sagt:

      Das Problem heutzutage: alles was nicht meinem Weltbild entspricht ist Faschist, Nazi oder sonst was. Man will sich nämlich nicht mit der Sache auseinandersetzen, sondern eine Diskussion dazubringen das die Gegenseite sich gegen den Vorwurf verteidigt. Die Verhamlosung solcher Begriffe in der Opfer durch dieses inflationäre Gebrüll ist recht widerlich und Geschichtsvergessen.

      • Stefan Meier sagt:

        Stimmt, wenn sich jemand auf die Bühne stellt und den Hitlergruß zeigt, entspricht das nicht meinem Weltbild. Wenn jemand Venezuelaner ohne rechtliche Anhörung in ein Gefängnis nach El Salvador abschiebt, entspricht das nicht meinem Weltbild… Die Liste lässt sich beliebig fortführen. Aber wenn Ihr Spaß habt, meinen Daumen habt Ihr. Mir persönlich geht es auch nur um meine Sicherheit. Ich will sicher rein und wieder sicher nach Hause.

    • Thorsten sagt:

      Dann auf nach Russland zu Putin

  14. Reiner sagt:

    Nach meiner Einschätzung ist es zum einen die Verdrossenheit über die neue US-Administration, zum anderen aber, und in vermutlich noch größerem Ausmaß, die eklatanten Preissteigerungen in den USA. Ich selbst war im Dezember 2023 in Florida und November/Dezember 2024 in CA und FL:
    Augen zu und die Kreditkarte glühte.

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