Bewertung Swiss First Lounge Zürich E-Gates

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Die Swiss First Class Lounge gilt als eine der besten der Welt – zumindest wenn man den Skytrax-Ratings Glauben schenken darf. Ob dem wirklich so ist und was einen wirklich erwartet, wollen wir uns in dieser Bewertung der Swiss First Class Lounge in Zürich an den E-Gates anschauen.

In diese Bewertung sind die Erfahrungen mehrerer Loungebesuche eingeflossen. Die Bilder und Berichte zum Catering entsprechen dabei zum Großteil dem Stand aus Oktober 2025 nach der Umstellung des Caterings in den Swiss Lounges.

Standort & Transfer

Die Lounge ist eine von zwei Lounges der Swiss in Zürich, die den Passagieren der First Class und HON Circle Membern zur Verfügung steht. Neben der hier thematisierten Lounge im Satelliten Terminal des Züricher Flughafens gibt es ebenfalls eine bei den A-Gates im Hauptgebäude. Während diese sich im Schengen-Bereich des Flughafens befindet, werden im Terminal E ausschließlich Flüge außerhalb des Schengen-Raums abgefertigt.

Neben dem normalen Transfer zwischen den beiden Terminals per autonom fahrender Bahn haben First Class Gäste jedoch eine zweite Möglichkeit, um in das Satelliten-Terminal zu kommen. Alle 20 Minuten fährt ein Shuttlebus im Stil der (alten) Swiss First Class die Lounge-Gäste unter der Landebahn 10/28 hindurch zu einem extra Zugang zum Terminal.

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Diesen Service kann man beim Check-in in der Lounge bei den A-Gates vereinbaren. Dafür gibt es einen extra Wartebereich am Ende der oberen Etage der Schengen First Class Lounge, bei dem man vom Transferpersonal abgeholt wird. Dieses schleust per Aufzug zwei Etagen nach unten zu einer extra für First Class Gäste betriebenen Passkontrolle. Somit kann binnen weniger Sekunden die Ausreise erledigt werden und man muss nirgends anstehen.

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Der umgebaute Mercedes Sprinter hält dann am Satelliten-Terminal unmittelbar vor dem Aufzug, welcher direkt hoch zum Empfang der Lounge führt. An diesem muss man sich bei einem Transfer von den A-Gates jedoch nicht weiter aufhalten, sondern kann direkt weiter in die Lounge, da man im System durch das Transferpersonal eingecheckt wird.

Zugangsregeln

Die Zugangsregeln entsprechen denen der anderen First Class Lounges der Lufthansa-Gruppe. Das bedeutet dementsprechend, dass es nur für die folgenden Reisenden Zutritt gibt:

  • Ticket für einen Swiss/Lufthansa First Class Flug am selben Tag (+ 2 Gäste)
  • HON Circle Member mit einem beliebigen Star Alliance Flug am selben Tag (+ 2 Gast)

Mit einem Flug der Lufthansa Group ist der Zugang nicht nur bei Abflug, sondern auch bei Ankunft möglich. Sollte man ab Zürich mit einer Star Alliance Partnerairline abfliegen, darf man laut Swiss Website nur einen Gast mitnehmen.

Ausstattung

Wenn man die Swiss First Class Lounge bei den E-Gates betritt, fällt einem zunächst einmal der lichtdurchflutete und ringsum verglaste Hauptraum inklusive der Bar auf. Basierend auf dieser Perspektive wollen wir uns im Folgenden einmal die Ausstattung und Aufteilung der Lounge näher anschauen.

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Restaurantsbereich

Die Lounge verfügt grob aufgeteilt über vier verschiedene Bereiche. Dem Restaurantbereich auf der linken Seite mit Blick auf die Startbahn 32/14 mit neun eingedeckten Tischen. Dieser Bereich gefällt mir ehrlicherweise am besten, da er am lichtdurchflutesten ist und es hier etwas zu essen gibt.

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Auf der anderen Seite der Trennwand gibt es jedoch noch einmal vier weitere Tische, die man zum À-la-carte Speisen nutzen kann. Auch wenn alle diese Tische mal belegt sein sollten, ist dies jedoch kein Problem – so kann man in der gesamten Lounge sich Essen ordern und auch konsumieren.

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Vor der Bar gibt es noch eine kleine Auswahl an Snacks sowie Champagner, welche jedoch während meiner Besuche immer nur dekorative Zwecke verfolgten, da einem der Champagner von der Bar aus serviert wurde. Diese verfügt über diverse alkoholische und nichtalkoholische Getränke.

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Auf der rechten Seite der Bar befinden sich verschiedenste Sitzmöglichkeiten, welche teilweise durch Holzpaneele ein Gefühl von Privatsphäre vermitteln sollen. Dabei wurde architektonisch jedoch darauf geachtet, dass genügend natürliches Licht in die Lounge gelangt. Dadurch hat man auch hier eine hervorragende Aussicht auf das Vorfeld.

Hinter den Sitzgelegenheiten entlang der Fensterfront befindet sich ein Meeting Room, welcher auf einer First-Come-First-Serve-Basis vergeben wird. Dieser war während meines letzten Aufenthaltes leider dauerhaft belegt, sodass ich hier ein Bild eines vorherigen Besuches ergänzt habe.

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Neben der Aussicht gibt es noch ein weiteres Highlight, das alle Lounges im Satelliten-Terminal miteinander gemein haben: die Terrasse. Im Falle der Swiss First Class Lounge ist diese jedoch besonders großzügig gestaltet und bietet eine 180-Grad-Aussicht auf den östlichen Teil des Vorfeldes. Insbesondere im Sommer lässt es sich hier hervorragend aushalten.

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Auf der anderen Seite des Empfangs befinden sich die Toiletten, Duschen und zwei Schlafzimmer. Dabei sind die Duschräume die wohl unspektakulärsten aller First Class Lounges, die ich bisher erlebt habe, und unterscheiden sich meiner Erfahrung nach nicht wirklich von denen der Business/Senator Lounge. Dafür ist der Ausblick aus den Toiletten (bzw. deren Waschräumen) ebenfalls sehr faszinierend.

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Schlafzimmer

Neben den zwei Duschräumen gibt es zudem auch noch jeweils eine Dusche in den beiden Schlafzimmern. Beide Zimmer verfügen über ein Queen-Size-Bett, einen (sehr) kleinen Fernseher, ein Badezimmer und eine Garderobe sowie einen Stuhl. Eines der Zimmer verfügt dabei über ein barrierefreies Badezimmer.

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Das Bett habe ich bei vergangenen Aufenthalten als sehr bequem empfunden und von den Geräuschen des Flughafens war nichts zu hören. Leider muss man den Vorhang bei Benutzung des Zimmers geschlossenhalten, um die Privatsphäre für sich selbst und Gäste der Terrasse zu gewährleisten. Eine Maximalnutzdauer wurde mir damals nicht kommuniziert.

Essen & Trinken

Seit dem 1. Oktober 2025 werden die Swiss Lounges in Zürich kulinarisch von dem österreichischen Cateringunternehmen DoN geführt. Auch wenn ich bei den bisherigen Gerichten keinen wirklichen Handlungsbedarf gesehen hatte, hat man sich dazu entschlossen, einen Teil der Karte auszutauschen. Hinzu kommt eine kleine Serviceanpassung mit einem feuchten Tuch, dazu aber gleich noch einmal mehr.

Den Anpassungen der Karte war dabei zunächst auch das wohl ikonischste Gericht der Karte, das Käse-Fondue, zum Opfer gefallen. Mittlerweile gibt es das Fondue jedoch wieder, hoffentlich nun wieder dauerhaft. Auch wenn dies die Geruchskulisse der Lounge sicherlich verbessert, finde ich dies durchaus schade, nachdem wohl kein Gericht die Schweiz mehr verkörpert hat. Glücklicherweise gibt es jedoch weiterhin ein Rindstartar, welches zudem auch durch eine vegetarische Option ersetzt werden kann.

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Neben der Standardkarte gibt es ein regelmäßig wechselndes Menü, von dem ich mir im ersten Durchgang an Essen eigentlich das Rinderfilet mit Trüffeljus, Selleriepüree und karamelisierten Rübli bestellt hatte. Allerdings kam nach der Vorspeise dann das normale Rinderfilet mit Herbstgemüse, Rosmarinkartoffeln und Pinot-Noir-Jus.

Meine zweite Essensrunde habe ich im Restaurantbereich zu mir genommen. Direkt nach dem Hinsetzen wurde Brot gereicht und das am Platz befindliche feuchte Tuch zum Quellen gebracht (dazu mehr im Bereich Service). Zu dem Brot orderte ich eine Kürbis-Ingwer-Suppe, welche sehr lecker schmeckte.

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Als Hauptgang entschied ich mich für ein Gericht, welches es bereits auf der vorherigen Karte gab: Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti. Bisher war dies eines meiner Lieblingsgerichte und immer stilvoll auf dem Teller angerichtet. Dieses Mal jedoch wurde ich zumindest von der Anrichtungsweise enttäuscht. Nicht nur wirkte der Rösti etwas dunkel, so war die Präsentationsform weit entfernt vom bisherigen Stil, welcher dem eines gehobenen Restaurants entsprach. Geschmacklich war es trotzdem lecker, jedoch litt unter der Anrichtweise auch etwas die Praktikabilität beim Essen und aufgrund der beiden Teller war der Tisch doch recht voll.

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Als Dessert gab es „Schweizer Schoggimouse“ aus Lindt Schokolade mit Alpenrahm und hausgemachtem Himbeersorbet. Der Star dieses Ganges war dabei definitiv das Sorbet, wovon ich mir noch eine Portion extra orderte. Das Mousse war zwar nicht schlecht, wirkte jedoch auch hier wieder etwas einfach angerichtet.

In diesem Abschnitt sei auch noch kurz auf die Getränkeauswahl einzugehen. Diese ist zwar umfassend und vielfältig, jedoch könnte gerade bei den Alkoholika meiner Meinung nach nochmals mehr Fokus auf hochwertigere Getränke gelegt werden. Bei außereuropäischen Kontrahenten bekommt man hier teilweise bedeutend bessere (Schaum)Weine.

Service

Über den Service in den Swiss First Class Lounges lässt sich definitiv kein schlechtes Wort verlieren. So war das Serviceniveau bei bisher allen meinen Aufenthalten sehr proaktiv und gut. Lediglich die Misskommunikation beim ersten Essen sollte nicht passieren, war aber zu verzeihen. Ansonsten würde ich sagen, dass es eigentlich nicht viel besser geht. Hier spielt auch die neue Spielerei beim Essen herein. So kann man sich das feuchte Tuch selbst aufgießen bzw. bekommt dieses auch aufgegossen.

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Ansonsten ließen sich beim Essensservice keine weiteren Unterschiede seit der Umstellung des gastronomischen Konzeptes feststellen. Auch schon zuvor wurde sich im 10-15 Minuten Rhythmus während des Essens nach dem Wohlbefinden erkundigt und, falls nötig, nachgegossen.

Extras

Die First Class Lounge der Swiss im Satelliten-Terminal lässt eigentlich keine Wünsche offen und so bekommt man bei einer Vorfeldposition auch einen Chauffeurservice. Zwar werden die meisten Flüge an Gatepositionen abgefertigt, immer mal wieder gibt es jedoch Flüge, die einen in den Genuss dieses schon besonderen Service bringen.

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Beim Betreten der Lounge wird mit einem ein Zeitpunkt für den exklusiven Transfer ausgemacht. Dieser ist zumeist gleichzeitig zur normalen Boardingzeit. Von der Lounge wird man dann mit einem der Aufzüge zur bereitstehenden BMW i7 Limousine gebracht. Wenn es regnet, selbstverständlich unter einem Schirm.

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Ansonsten hätte man hier auch die Hotelzimmer oder die Terrasse aufführen können, beides sicherlich kein Standard, selbst in First Class Lounges von Singapore Airlines, der Lufthansa oder anderen Airlines mit einer First Class.

Fazit

Swiss First Class Lounge Zürich (E-Gates)
  • Komfort & Ausstattung
  • Essen & Trinken
  • Service
  • Extras
4.75
Fazit

Egal ob Duschen, Schlafen, Arbeiten, gut Essen oder einfach nur Entspannen – die Swiss First Class Lounge bei den E-Gates lässt eigentlich keine Wünsche offen! Auch wenn mir das Catering nicht ganz so wie zuvor zusagt, komme ich immer wieder gerne wieder und kann mich am Ausblick nicht sattsehen.

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Kommentare (5)

  1. Roadrunner sagt:

    Ich kann die Erfshrung nicht so ganz teilen. Das Catering ist (sowohl LX ZRH A wie auch E) zwar seit Übernahme durch DoN etwas besser aber nach wie vor mit klarem Abstand die schwächste First Lounge der Lufthansa Gruppe und das soll nach dem entsetzlichen Downgrade seit Käfer in Frankfurt was heißen. Wie leider so häufig bei Swiss versucht man mit billigem Blendwerk Effekthascherei zu betreiben, an Substanz mangelt es aber. Genau das was ich an den ME3 so ätzend finde.

    Lange Rede, kurzer Sinn: wer mit der Lufthansa Gruppe First fliegt, ist in München definitiv besser aufgehoben.

  2. Mark sagt:

    Wenn ich First mit Singapur fliege, komme ich dann auch in die Lounge?

  3. Marion sagt:

    Als Student häufiger Gast in der First class Lounge, ein Traum und ein Wahnsinn!
    Das Rezept hätte ich gerne.

  4. Pete sagt:

    Woher kommt denn die +2 Gast-Regelung? War (ist?!) es nicht so, dass je Ticket ein Gast (plus eigene Kinder) mitgebracht werden können?

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