Ist der Sitzplatz neben mir noch frei? Welche Plätze sind von der Airline geblockt und werden vielleicht beim Check-in noch freigegeben? Wie voll wird der Flieger? Alle diese Fragen kann man sich beantworten, wenn man den Sitzplan, die Seatmap, einsehen kann.
Als Passagier bekommt man die Seatmap maximal zu Gesicht, um sich einen Sitzplatz nach oder während der Buchung zu reservieren oder beim Web-Check-in, um sich einen Sitzplatz auszuwählen. Nach dem Online-Check-in kann man ggf. über die Funktion Sitzplatz ändern noch die Seatmap einsehen. Das Erlauben oder bieten aber nicht alle Airlines an.
Was die Fluggesellschaft zudem nicht verrät: Viele Sitzplätze werden zwar als belegt angezeigt, sind in Wahrheit aber nur blockiert. Dabei kann es sich um Plätze handeln, wo ein Babybettchen eingehängt werden kann oder einfach um Plätze, die freigehalten werden, um Passagieren ohne Sitzplatzreservierung beim Check-in noch zusammenhängende Sitze geben zu können. Oft werden diese Sitzplätze z.B. 24 Stunden vor Abflug oder beim Check-in am Flughafen freigegeben und können dann von allen reserviert werden.
Nachfolgend haben wir eine kleine Übersicht erstellt, wie ihr (auch kurz vor Abflug) noch auf den Sitzplan zugreifen könnt:
Inhaltsverzeichnis
Sitzplan über App oder Website der Airline einsehen
Bei vielen Fluggesellschaften könnt ihr die Seat Map nicht nur bis zum Online Check-in einsehen, sondern auch noch darüber hinaus. Oftmals mindestens so lange, bis der Check-in-Schalter öffnet (ca. 2 – 3 Stunden vor Abflug), oder sogar bis zum Beginn des Boardingvorgangs (60 bis 30min vor Abflug).
Ladet euch dazu entweder die App der Fluggesellschaft auf das Smartphone oder nutzt die Website der Airline.
Je nach Airline erreicht ihr den Sitzplan auf unterschiedliche Art und Weise. Hier ein paar gängige Möglichkeiten:
Buchung verwalten
aufrufen, und dann die Sitzplätze suchen- (Nochmals) den Online-Check-in starten, bis ihr bei der Sitzplatzwahl angelangt seid
- In der App den Boardingpass aufrufen und dort auf die Sitznummer klicken oder runterscrollen

Einige Fluggesellschaften gewähren allerdings keinen Zugriff auf den Sitzplan mehr, sobald ihr einmal eingecheckt seid. Dann könnt ihr eine der folgenden Möglichkeiten verwenden.
Die meisten Airlines verraten auf diesem Weg nicht, ob ein Sitz geblockt oder tatsächlich belegt ist.
Seatmap mit ExpertFlyer einsehen
Eine begrenzt kostenlose, aber universelle Möglichkeit, bietet das Tool ExpertFlyer: xxxx
ExpertFlyer ist ein Online-Tool mit zahlreichen Features. Man kann darüber unter anderem Verfügbarkeiten für Prämienflüge finden, Buchungsklassen suchen, oder eben auch den Sitzplan vieler Airlines einsehen lassen. Noch besser: Ihr könnt euch sogar benachrichtigen lassen, sobald ein gewünschter Sitzplatz frei wird. ExpertFlyer wirkt zwar etwas altbacken und wird kaum noch weiterentwickelt, erfreut sich aber weiterhin hoher Beliebtheit unter Vielfliegern.
Die meisten Features von Expertflyer gibt es nur mit einem Abo für mindestens 60 $ (~51 €) pro Jahr. Ein Feature ist allerdings begrenzt kostenlos: Seat Alerts. In der kostenlosen Version kann nur ein Flug überwacht werden jede weitere Überwachung kostet 0,99 $ (~0,85 €).
Damit könnt ihr euch benachrichtigen lassen, wenn ein bestimmter Sitzplatz oder auch einfach ein beliebiger Gang- oder Fensterplatz frei wird. Egal ob ihr das braucht oder nicht, euch wird bei der Erstellung eines Alert die Seatmap angezeigt!
Dafür erstellt ihr euch zuerst ein kostenloses Account bei ExpertFlyer und loggt euch ein. Unter Seat Alerts klickt ihr auf Create Alert:

Anschließend müsst ihr den genauen Flug auswählen. Dazu müsst ihr den Departing und Arriving Airport angeben sowie das Depart Date, Airline, Flight Number und die Cabin:

Mit einem Klick auf Search wird euch jetzt die Seatmap angezeigt:

Die Legende erklärt euch die einzelnen Symbole. Weiße Sitzplätze sind aktuell frei und nicht geblockt. Alle blauen Sitzplätze sind entweder besetzt oder, wenn mit einem X versehen, geblockt. Dass auch geblockte Sitze angezeigt werden, ist ein großer Vorteil ggü. vieler Airline-Websites. Dort ist oft nicht erkennbar, ob ein Sitz tatsächlich belegt oder nur geblockt ist.
Rechts neben der Seatmap habt ihr nun die Möglichkeit, einen Seat Alert anzulegen. In der kostenfreien Version könnt ihr leider keine Sitzplätze gezielt auswählen, sondern nur ob es irgendein Sitz, einer am Fenster oder am Gang sein soll. Für 0,99 $ (~0,85 €) pro Flug könnt ihr aber auch in der sonst kostenfreien Version einzelne Sitze, Notausgangs-Sitze und zusammenhängende Sitzplätze überwachen.
Einschränkungen
Leider gibt es ein Limit in der kostenlosen Version. Pro Tag könnt ihr maximal fünf Anfragen stellen. Danach kommt diese Fehlermeldung:

Entweder ihr wartet jetzt einen Tag oder investiert in ExpertFlyer Basic für 5 $ (~4 €) oder sogar Premium für 10 $ (~9 €) pro Monat (bzw. 99$ pro Jahr). Ihr könnt auch Premium für fünf Tage kostenlos testen.
Expertflyer bezieht die Infos direkt von den globalen Reservierungssystemen (GDS). Das bringt zwei weitere Nachteile mit sich:
- Es können keine Sitzpläne von Billigfliegern (Ryanair, Easyjet, Eurowings, …) eingesehen werden
- Bei vielen Airlines kann Expertflyer nur bis zum Beginn des Online Check-in, d.h. etwa bis 24 Stunden vor Abflug, auf die Sitzpläne zugreifen.
Einen Überblick über die weiteren Funktionen von ExpertFlyer, gibt folgender Beitrag:
Sitzplan mit einer „Dummy-Buchung“ einsehen
Falls ihr mit den ersten beiden Methoden keinen Erfolg habt, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Zum Glück verkaufen die meisten Airlines bis kurz vor Abflug Flugtickets. Ihr könnt also vorgeben, einen Flug buchen zu wollen und im Rahmen dessen den Sitzplan einsehen. Das sollte dann etwa so aussehen (Beispiel Lufthansa):

Sobald ihr darauf klickt, wird der Sitzplan angezeigt:

Auch hier wird bei den meisten Airlines nicht zwischen blockierten und wirklich reservierten Sitzplätzen unterschieden. Viele Airlines geben kurz vor Abflug aber ohnehin fast alle blockierten Plätze frei.
Wenn ihr den Sitzplan nicht mehr aufrufen könnt, wird aber auch ein etwaiger Platzwechsel nicht mehr einfach online möglich sein. Dafür müsstet ihr euch dann an einen Mitarbeiter am Check-in-Schalter oder Gate wenden. Natürlich könnt ihr im Zweifel auch einfach diesen fragen, ob der Nebensitz noch frei ist oder nicht.
Kommentare (17)
@ DocB
Absolut gleicher Meinung. Du bringst es auf den Punkt.
Das für SEN und HON Plätze geblockt sind kenne ich ja schon – die können ja auch geblockte Plätze jederzeit reservieren.
Frage dazu:
Kann man als First-Class Gast ohne Status (oder wie bei mir als FTL) einen geblockten Platz in der C im Zubringer reservieren..z.B. über die F Hotline?
Hallo,
Expertflyer, ein Tool das ich über Jahre in der Premiumfunktion nutzte, hatte zuletzt massive technische Probleme und konnte gewohnten Inhalt nicht anzeigen. Auch hat man dort viele Aurlines verloren und kann diese nicht mehr anzeigen. Sehr schade, aber Expertflyer ist definitiv kein Geld mehr wert. Ich habe auch nicht mehr verlängert. Dies zur Warnung sich dort nicht mit einmal Bezahlabo zu engagieren.
Hallo, bei SAS kann ich zum einen sehen, dass der Sitzplatz neben mir als Gold Mitglied geblockt ist und auch direkt vor Boarding noch ändern. Dazu gibt es noch andere Airlines bei denen das über die App geht. Der Tipp ist gut aber das Geld ist es mir nicht wert. Trotzdem vielen Dank für eure spannenden Artikel.
Wir waren vor einigen Tagen zu dritt in USA und mir wurde als SEN andere (mehr) freie Sitzplätze in der P-Eco angezeigt als meinen beiden mitreisenden (FTL / ohne Status).
Ja, geht mir auch immer so!
Mega Tipp mit der APP und besser zu sehen, als wenn ich online bei qatar meine Plätze auswähle. warum auch immer 😉 Danke dafür
Die App ist als Vielflieger super.
Ich fliege z.B viel Emirates C. Oft sind alle Fensterplatze belegt bei Buchung. Einfach alle „Wunschsitzplätze“ anklicken und man wird benachrichtigt, wenn einer frei wird. Ebenso bei Upgrades (über Meilen). Hier muss man oft schnell sein, wenn eine Option aufgeht.
Hi Johannes,
die Weiterleitung geht nicht.
Zahlst Du für den Expertflyer? Lohnen sich die anderen features?
Als Airlinemitarbeiter kann ich sagen dass es keinen Sinn macht nach Upgrades zu fragen, außer man will ganz sicher sein das man kein Upgrade bekommt, denn die Frage nervt uns nur. Upgrades werden von Airlines zu 90% nur noch gemacht wenn zB die niedrigere Klasse überbucht ist.
Und wenn die Airline Sitze oder ganze Reihen blockt hat das ebenfalls gute Gründe, die eine Laie nicht sofort nachvollziehen kann, da das oft sehr komplex ist was im Hintergrund abläuft und auf was man als Airline alles reagieren muss. Deshalb sehe ich diese Sitzplanapp absolut kritisch, da sie bei Passagieren Hoffnungen bzw vorderungen aufkommen lässt die aber nicht umsetzbar sind und zu unnötigen Diskussionen führen.
Sehe ich als Vielfliegerin ebenso. Da gibt es unzählige Komponenten, lohnt einfach die Energien nicht. Selbstverständlich werde ich Sitze ausuchen, wo und wenn möglich. Aber auf irgendetwas hoffen….. oder damit zu spekulieren.
Als regelmäßig – bei unterschiedlichen Airlines – Flugreisender kann ich nur sagen, dass das Verhalten der Airlines aus jeder bis dahin kostenfreien Leistung zusätzliche Einnahmen generieren zu wollen, einer der Hauptgründe möglicher Reibereien ist. Der Hinweis darauf, dass die Mitarbeiter vor Ort genervt sind, ist da wenig aussagekräftig. Dem Kunden geht es nicht anders.
Wir sind als Flugreisende seit geraumer Zeit damit konfrontiert, wie im „Viehtransport“ behandelt zu werden. Vorschlag: Macht doch bei einem Eurer nächsten Arbeitskämpfe diese Vorgehensweise und die daraus resultierenden Belastungen des Bodenpersonals zum Thema, statt nur über das Einkommen zu verhandeln. Man erkläre doch bitte einmal nachvollziehbar, warum zunächst Aufgabegepäck kostenpflichtig wird, damit im Anschluss kein Raum für Handgepäck bleibt und man dieses im ohnehin engen Fussraum unterbringen muss.
Ich habe in den letzten Jahren vielfach unhöfliches oder arrogantes Verhalten des Personals an verschiedenen Stellen erfahren (bei durchaus auch sehr positive Ausnahmen). Angefangen mit ungezählten Flugstreichungen oder -verlegungen, der Erreichbarkeit am Flughafen (Swiss Air in Brüssel) nach Flugausfall, Inkompetenz oder fehlender Autorisierung bzw. Sprachkenntnisse des Hotlinepersonals, borniertem Umgang mit dem Kunden bei Regressforderungen für einen Flugausfall (alles SwissAir aber auch andere) ist so ziemlich jede denkbare Negativerfahrung vorhanden. Das kann alles passieren, aber wie wäre es stattdessen einmal mit einer Entschuldigung und einer großzügigen Handhabung der Probleme. All dies würde die Stimmung und den gegenseitigen Umgang sicher deutlich verbessern.
Wer als Airlinemitarbeiter über das berechtigte Interesse der Kunden an einer angenehmen Flugerfahrung klagt, sollte sich doch bitte auch beim eigenen Arbeitgeber für Verbesserungen im Umgang mit den Kunden einsetzen.
Und nach solchen Erfahrungen meide ich Flieger so gut es geht: Nach z. B. Kanada oder Japan kommt man nicht anders, aber innerhalb Europas kommt man mit Auto oder Bahn auch gut voran. Gerne mit mehrtägigen Stopovern unterwegs. (OK, ich bin jetzt Rentner und Herr meiner Zeit…)
Ja, auch bei der Bahn hatte ich mal 24 Stunden Verspätung wegen Unwetter, aber da bin ich einfach eine Nacht länger im Zürcher Hotel geblieben. Die DB erstattete später 50% des Fahrpreises und die SBB die Zusatznacht im Hotel.
Ich musste nicht stundenlang in der Schlange am Flughafen stehen, nur weil die Umbuchung per App nach Flugausfall nicht funktionierte und bekam dann nicht erst im Hotel kurz vor 22h das erste von der Lufthansa gestellte Getränk – 13 Stunden nach der Sicherheitskontrolle und Verlust des mitgebrachten Getränks.
Das ist der Content für den ich diesen Blog liebe, danke für deine großartige Arbeit durch die man immer wieder was dazulernen kann!
Danke für so viel Lob!
Würdest du das nutzen um beim Checkin nach Business Upgrades zu fragen?
Wenn du als letzter eincheckst und wirklich schon alles komplett frei ist, vielleicht. Trotzdem werden m.M. nach deine Chancen damit immer noch sehr gering sein.