Condor verkauft wieder Tickets mit Lufthansa-Zubringer

Condor A330neo neue Livery

Gestern berichteten wir über einen drastischen Einschnitt bei Condor. Seit Weihnachten waren bei dem Ferienflieger keinerlei Tickets mit Anschluss der Lufthansa Group mehr buchbar. Somit konnten alle Langstrecken – zumindest für Januar und Februar – nur noch ab Frankfurt gebucht werden und nicht mehr mit Anschlussflug von z.B. Berlin

Offenbar hat sich Condor nun doch auf das Ultimatum der Lufthansa eingelassen und ein neues Abkommen geschlossen. Denn ab sofort lassen sich auf Condor.com wieder Verbindungen mit Zubringer von der Lufthansa oder Swiss buchen. Darunter beispielsweise folgende Option von Hannover über Frankfurt nach New York City:

Das bisherige Special Pro-Rate Agreement, dass Condor besonders günstige Zubringerflüge gewährte, dürfte allerdings nicht mehr gelten. Zumindest bis der Fall final vor Gericht entschieden wurde, wird Condor für die Zubringerflüge also tiefer in die Tasche greifen müssen. Das dürfte auch ein Grund sein, weshalb sich Condor ein Stück weit von der Abhängigkeit lösen möchte:

Ab März fliegt Condor eigene Zubringer

So bietet Condor ab dem Sommerflugplan (d.h. Ende März 2025) selbst innerdeutsche Flüge nach Hamburg, München und Berlin auf. Diese werden – genau wie die neuen Routen nach Zürich, Wien, Prag, Mailand und Rom einmal täglich bedient und taugen auch als Zubringerflug für viele Condor-Langstrecken.

Wer beispielsweise im April von Berlin nach Seattle fliegen möchte, hat einige Zubringerflüge zur Auswahl. Einen von Condor selbst und viele mehr von der Lufthansa:

Auf den ersten Blick sind die Flüge mit Condor-Zubringer deutlich günstiger als die mit der Lufthansa. Das täuscht allerdings etwas. Denn der Condor-Tarif enthält nur lächerliche 40 x 30 x 10 cm Handgepäck und kein Aufgabegepäck. In der Kombi mit Lufthansa wird hingegen nur der Standard-Tarif mit 23 kg Gepäck und großem Handgepäck angeboten.

So schrumpft der tatsächliche Preisvorteil bei Wahl des Condor-Zubringers auf nur noch 10€ pro Richtung. Die Lufthansa-Zubringer sind also für die Passagiere nur unwesentlich teurer als die Condor-Option. Und wer reist schon nur mit einer Aktentasche in die USA?

Drastische Einschnitte beim Condor-Streckennetz

Trotz der Einigung mit der Lufthansa Group bleibt es dabei, dass Condor das Langstreckennetz deutlich zusammengeschnitten hat. Folgende Strecken waren eigentlich für den Sommerflugplan 2025 geplant und wurden kürzlich storniert:

  • Frankfurt – Baltimore
  • Frankfurt – Edmonton
  • Frankfurt – Halifax
  • Frankfurt – Minneapolis
  • Frankfurt – San Antonio
  • Frankfurt – Phoenix

Gegenüber AeroTelegraph teilte Condor mit, man habe damit „[…] auf die sich verändernden Rahmenbedingungen für die Zu- und Abbringung von Fluggästen“ reagiert. In anderen Worten: Die Lufthansa-Zubringer sind Condor so teuer geworden, dass sich die Langstrecken nicht mehr rechnen. Dass die neu angeschafften Airbus A330neo deutlich größer und somit schwerer zu füllen sind als die Boeing 767 vorher, dürfte dabei nicht helfen.

Mehr zu den Kürzungen in folgendem Artikel von Freitag:

Titelbild: © Condor

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Kommentare (15)

  1. D. Thornhill sagt:

    Ja leider sind die Tickets bei nicht Condor nicht buchbar, laut condor Systemfehler, Lufthansa sagt Fehler liegt nicht bei Ihnen. Uns wurde eine komplette Reise storniert und man kann die Flüge egal, wo sie verfügbar sind nicht buchen. Laut Condor Service kann das noch dauern, das ist richtig ärgerlich. Vermutlich wenn es wieder gehen sollte sind die Flüge umso teurer…

  2. Christoph sagt:

    Condor sollte in einem Radius circa 300 km um Frankfurt verstärkt auf die DB als Zubringer nach Frankfurt setzen, und alternativ prüfen, ob man nicht mehrere Langstrecken ex Düsseldorf auflegt. Bin früher mehrfach AA ab Düsseldorf nach Chicago, oder AB Richtung Florida und LAX geflogen, Alle Flieger waren sehr gut gebucht, also das Potenzial (circa 15 Millionen Einwohner im erweiterten Radius um Düsseldorf inklusive BE und NL) ist vorhanden.
    Fliege mittlerweile Richtung USA, überwiegend via UK, oder auch Dublin (wegen der Pre Immigration),.

  3. Ingo sagt:

    Ich finde es schon sehr dreist Preise für Langstreckenflüge ohne Gepäck anzugeben. Ich hoffe, den Lufthansas, Condors usw. bleiben die Gäste weg. Ich werde meine Flüge nicht mehr mit Fluggesellschaften buchen, die nur abzocken.

  4. Yogihh sagt:

    Vielleicht stehen die Flugstreichungen ja nicht (nur) in Verbindung mit den Zubringern, sondern auch damit das die Flieger nicht ausreichend gefüllt werden können!
    Das Flüge nach / von Zürich innerdeutsch sind, ist mir auch völlig neu…

  5. Josef Duesseldorf sagt:

    Es ist schon sehr traurig das Condor alle Fluege nach Kuba streicht Es gab Jahre da war Condor froh ueber jeden Kuba Tourist dicke Hose machen Fotos vom Flughafen Holguin dann einfach alles fallen lassen Aber es ist halt so so kennt man Condor ja MFG Josef Duesseldorf

  6. JensH sagt:

    Liebe Condor! Für mich klingt das auch nach Abzocke! Wer reist auf Langstrecke schon nur mit Personal Item??? Nur um den Preis niedrig gegenüber LH aussehen zu lassen und damit die Kunden, die nicht so firm sind und solche Reiseseiten wie travel-dealz.de nicht abonnieren, zu verarschen ist nicht FAIR. Damit macht man sich keine Freunde! Für mich ein absolutes NO-GO!

    • Ruiner Wongle sagt:

      Am Ende ist es doch völlig egal, welches Gepäck nun dabei ist oder nicht. Am Ende zählt nur der Preis inkl. des Gepäcks, das man buchen will und da kann Condor oft auch mit Gepäck noch günstiger sein. Zumal ich das eigentlich gar nicht so schlecht finde, das Handgepäck separat buchen zu müssen. So hat jeder die Wahl zwischen Handgepäck oder großem Koffer und viele wählen große Koffer, lassen Handgepäck weg und die Gepäckfächer bleiben so leerer und es gibt weniger Stress beim Einsteigen.

  7. Dr. Snudi sagt:

    Und wer reist schon nur mit einer Aktentasche in die USA?

    Bei Kurzstrecke mögen Tarife ohne Gepäck noch einen Markt haben (entweder Geschäftsreisende oder jene Leute, die mal schnell für 2-3 Tage nach Malle fliegen), auf der Langstrecke definitiv nicht. Meiner Meinung nach gehört das reguliert, bis zu gewisser Distanz (3000km?) soll immer ein Standard-Handgepäck zu genormten Gewicht (10-12 kg), bei Flügen ab 3000 km zusätzlich ein Aufgabegepäck zu 23 kg inkludiert sein.
    Diese Gepäcksregeln dienen durch nur zur Verwirrung der Konsumenten und Quersubvention von Tarifen. Es kann mir doch niemand erklären, dass ein Flug in die USA pro Strecke 300-400 Euro kostet, der Koffer im Frachtraum aber zusätzliche 100.

    • Wimk sagt:

      Man man man, das stimmt echt nachdenklich, wenn hier so viele Kommentatoren aufzeigen, dass der eigene Horizont nicht über die eigene Person hinausgeht…

      Die Regelung, den Koffer extra zu bezahlen, ist nämlich durchaus sinnvoll, auch auf der Langstrecke. In anderen Threads hier oder auch anderen Foren geben mehrfach Nutzer an, auch Fernstrecken nur mit 10kg Handgepäck zu fliegen. Aber selbst wenn nicht – schonmal an Familien gedacht, die bspw. mit zwei kleinen Kindern im Alter von 2 und 4 Jahren dank dieser „alle sollen alles bezahlen“-Logik dann >80 Kilo Gepäck mitnehmen dürften, was sie sehr unwahrscheinlich schaffen, aber dann einfach nur sinnlos bezahlen müssten? Ja, aus eigener Erfahrung: man schafft es auch mit ein bis zwei 20kg Koffern – und macht sich vor der Reise Gedanken, wieviel Sachen man wirklich braucht. Aber gut, es ist einfacher sich schnell über was aufzuregen, als diesen Perspektivwechsel hinzubekommen. Hoffe dann auch, dass bei meinem nächsten Kinobesuch das Popcorn schon eigepreist ist, alles andere fände ich zu komplex…

  8. Marty sagt:

    Ich bin sowas von genervt. Bin in der Vergangenheit und wollte in der Zukunft noch mehr Baltimore – Frankfurt fliegen. Völlig unverständlich daß BWI von niemandem mehr Richtung Deutschland bedient wird. Meine Flüge waren immer voll, werde die Condor hier schmerzlich vermissen.

  9. Joachim sagt:

    Ich persönlich finde das mit den Zubringerflügen als überbewertet.

    Wenn man in der Mitte von Deutschland ( Magdeburg ) wohnt sind alle Flughäfen „weit“ weg. Von daher bin ich egal von wo abgeflogen mit dem Zug angereist.

  10. Ruiner Wongle sagt:

    bin den flug nach san antonio im sommer geflogen, der flieger war kaum halb voll, was bei langstrecke natürlich fatal ist, waren zu 4. in der business class, herrlich

    • Joachim sagt:

      Und wenn man dann noch nett zum Personal ist hat man das Erlebnis seines Lebens…

      • Ruiner Wongle sagt:

        Das Personal war unglaublich nett, größtenteils eine eher junge Crew, die sehr motiviert war, haben einem alle Wünsche von den Lippen abgelesen. Die Kabine brandneu. Und der Flug war dank spontan Upgrade von Premium Eco auch echt günstig. Aber was die sich dabei gedacht haben, diese exotischen US Ziele anzufliegen, verstehe ich nicht. Habe einen Texas Roadtrip gemacht, aber das scheint nicht viele Deutsche anzusprechen. In Zukunft gehts für mich wieder eher nach Las Vegas, da würde ich mir noch mehr Direktflüge wünschen.

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