Meilengutschrift bei der Star Alliance: Was ist Buchungsklassen-Mapping & wie funktioniert es?

United Star Alliance Livery

Es ist gar nicht so einfach, einen Einstieg ins Thema Meilensammeln zu finden. Und selbst wenn man meint, das Thema irgendwann durchschaut zu haben, kommen immer mehr Ausnahmen ans Tageslicht.

Ein besonders kniffliger Fall sind Codeshare-Flüge. Wir haben das Thema schon in der Eingabehilfe zu unserem Meilenrechner kurz angerissen und prinzipiell gilt für die Meilengutschrift:

  • Oneworld: Die Meilengutschrift richtet sich nach der Flugnummer – unabhängig davon, welche Airline den Flug tatsächlich durchführt1
  • SkyTeam: Die Meilengutschrift richtet sich nach der Flugnummer – unabhängig davon, welche Airline den Flug tatsächlich durchführt1
  • Star Alliance: Die Meilengutschrift richtet sich nach der ausführenden Airline – unabhängig von der Flugnummer

1 – Ausnahmen sind möglich. Bspw. gibt es oft keine Meilen, wenn die durchführende Airline kein Allianzmitglied ist

Bei Flügen mit SkyTeam oder Oneworld ist das Ganze also vergleichsweise einfach. Man muss nur ggf. abwägen, ob es sinnvoller ist, einen KLM-Flug über Delta oder KLM zu buchen, wenn man auf die Meilengutschrift aus ist.

Anders ist es bei der Star Alliance. Denn dort findet das sogenannte Buchungsklassen-Mapping Anwendung. Das regelt, wie die Buchungsklassen intern zugeteilt sind und somit, wie viele Meilen schließlich gutgeschrieben werden. Das ist mal sehr einfach (etwa innerhalb der Lufthansa-Gruppe) und dann gibt es kompliziertere Fälle. Teilweise kann man bei der Buchung gar nicht sicher wissen, wie viele Meilen später auf dem Konto landen.

Es gibt aber zumindest Möglichkeiten, das Ganze bestmöglich einzugrenzen. Und darum soll es in diesem Artikel gehen.

Info

Die einfachste Möglichkeit, um euch gar nicht mit diesem Thema beschäftigen zu müssen: Vermeidet alle Codeshare-Flüge. Wer mit United fliegen will, bucht einen Flug UA…, auf Lufthansa die Flugnummer LH… und so weiter. Das ist aber a) nicht immer möglich und bringt b) ggf. Nachteile bei der Meilengutschrift mit sich.

Beispiel: Lufthansa Premium Economy, durchgeführt von United

Beispielsweise bietet die Lufthansa folgende Premium-Economy-Verbindung nach New York an. Die Flugnummer lautet hier LH7607, aber durchgeführt wird der Flug von United:

Angezeigt wird dafür auf der Lufthansa-Website die Buchungsklasse N:

Nun ist es verlockend, den Flug zwecks Meilengutschrift als Buchungsklasse N zu betrachten. Aber beide Möglichkeiten, die einem dazu einfallen, sind leider nicht richtig:

  1. Es ist kein Lufthansa-Flug in Buchungsklasse N, da bei der Star Alliance die durchführende Airline ausschlaggebend ist
    Die Eingabe LH:N:BER-EWR in unseren Meilenrechner wäre also nicht korrekt
  2. Es ist kein United-Flug in Buchungsklasse N, denn das wäre ein Flug in der Basic Economy (und zudem ein Inlandsflug)
    Die Eingabe UA:N:BER-EWR in unseren Meilenrechner wäre also nicht korrekt.

Aber was ist denn nun richtig? Das kann man sich zumindest auf anderem Wege erschließen:

Die „richtige“ Buchungsklasse herausfinden

Wenn ihr Glück hattet, hatte vor euch schon jemand die gleiche Frage. Es gibt etwa im Vielfliegertreff einen entsprechenden Thread und auch öfters Informationen im Flyertalk. Beispielsweise ist dort schon die Rede davon, dass die Lufthansa-Klasse N bei United zu R gemapped wird.

Aber man kann sich dem Ergebnis auch auf anderem Wege nähern. Fast alle Vielfliegerprogramme stellen Tabellen fürs Meilensammeln zur Verfügung. Besonders übersichtlich sind erfahrungsgemäß die Websites von Air Canada Aeroplan und United MileagePlus.

Ein Blick auf die Aeroplan-Seite zeigt beispielsweise, dass Klasse N die billigste aller Premium-Economy-Klassen ist:

Nun kann man in der Tabelle für United-Flüge nachschlagen und dort das Pendant suchen. Hier bestätigt sich das Mapping in die United-Buchungsklasse R:

Die Eingabe in unseren Meilenrechner müsste also korrekterweise wie folgt lauten:

Der Flugpreis im Meilenrechner ist optional und nur für die Gutschrift bei Miles&More sowie United MileagePlus wichtig.

Falls ihr es ganz sicher wissen müsst, wäre es auch möglich, bei der Airline nachzufragen. Aber mit einer (zeitigen) Antwort könnt ihr nicht immer rechnen.

Titelbild: Chris Leipelt

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Kommentare (5)

  1. Tony sagt:

    Und dann wäre noch wichtig für M&M Gutschriften, welche Airline das Ticket ausgestellt hat:
    Beispiel: 2 fast gleiche Tickets in die USA, OPC LH Group (EU, Intkont) + United (US). 1x Ticket ausgestellt bei UA, 1x bei OS – Gesamtunterschied Roundtrip 25% weniger Meilen bei OS Ticket. Kosten der beiden Tickets gleich. Grund: UA Ticket vergütet Prämienmeilen nach altem System (zb C in EU inkl. Exec bonus: 2500), OS Ticket nach Kosten (zb C in EU inkl aller Boni: 868 Meilen).

    • Michael sagt:

      Wenn man nach Buchungsklasse statt nach Tarifpreis die Meilen bekommen möchte nie einem LH Group Ticket, einfach das Reisebüro bitten den Preis IT zu setzen, dann sieht die Airline gar nicht, was das Ticket gekostet hat und es wird immer automatisch nach Buchungsklasse gutgeschrieben.

      • DO sagt:

        Wenn Sie Meilen auf der Grundlage von Meilen und nicht auf der Grundlage des Ticketpreises erhalten möchten, sollten Sie meiner Meinung nach niemals mit der Fluggesellschaft fliegen, von der das FFP stammt. Ich erhalte zum Beispiel viel mehr Meilen für Flying Blue, wenn ich mit Saudia fliege als mit KLM. Daher ist es für mich auch attraktiver, UA-Flüge im FFP von Aegean zu speichern.

  2. Wigand Weirich sagt:

    Ist mir offen gesagt zu kompliziert. Bin ich nicht mit wheretocredit.com und dem Taschenrechner dort viel einfacher am Ziel?

    • Peer sagt:

      Wheretocredit funktioniert für solche Codeshare-Fälle ebenso wenig, das ist ja das Problem

      Denn der Grundsatz ist der gleiche, egal ob wheretocredit oder unser Meilenrechner genutzt wird: Man muss erst einmal in Erfahrung bringen, in welche Buchungsklasse überhaupt gemapped wird.

      Das Thema ist wirklich sehr kompliziert. Deshalb haben wir es auf TD bisher auch nur kurz angerissen und wollten nun zumindest mal das Grundprinzip erläutern

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