Kiwi.com Nomad: Flugrundreise mit wenigen Klicks zusammenstellen

Die Website Kiwi.com ist bisher vorwiegend durch die Anschlussgarantie für Flüge auf zwei Tickets (hat aber einige Haken) bekannt. Sie bietet aber auch ein nettes Tool, welches das einfache Zusammenstellen von Flugrundreisen ermöglicht. Dies ist vor allem für Billigflieger ziemlich praktisch.

Das Tool nennt sich Nomad und steht kostenlos zur Verfügung. Es ist immer dann interessant, wenn ihr mehrere Ziele habt, aber die Reihenfolge unerheblich ist. Auch könnt ihr die Aufenthaltsdauer frei (bis 60 Tage) einstellen. Je größer die Flexibilität, umso mehr Möglichkeiten können berücksichtigt werden. Es funktioniert mit allen Zielen weltweit, sodass ihr es sowohl für einen Round-the-World-Trip, als auch für eine kurze Städtekombination durch Europa nutzen könnt.

Im Idealfall spart ihr euch also das manuelle Testen hunderter Flug-Kombinationen über Google Flights, sondern gebt lediglich im Tool gewünschte Flughäfen + Reisezeitraum ein.

Auf Basis der Anfrage durchsucht Kiwi.com dann tausende Möglichkeiten, die Orte miteinander zu verbinden. Die Aufenthaltsdauer wird vom Nutzer vorgegeben, die Reihenfolge der Stationen legt das Tool fest, um möglichst günstige Trips zu ermöglichen.

Die Website ist ziemlich selbsterklärend. Nachfolgend dennoch eine kurze Beschreibung:

Und so funktioniert’s

1. Eckdaten eingeben

Nach Aufruf von Kiwi.com könnt ihr von der üblichen Flugsuche zu „Nomad“ wechseln. Die Funktion findet ihr im Dropdown-Menü der Flugsuche unter »Hin- und Rückreise«.

Dort gebt ihr dann zunächst die Ziele ein, die ihr besuchen möchtet.

Voreingestellt sind 3 bis 5 Nächte Aufenthalt pro Zielort. Das könnt ihr aber auf Wunsch beliebig kürzen oder verlängern:

Im Anschluss könnt ihr für die einzelnen Ziele eine individuelle Aufenthaltsdauer festlegen.

2. Wunschverbindung wählen

Nach einem Klick auf »Suche« öffnet sich nach kurzer Wartezeit eine Karte mit euren Zielen. Auf der linken Seite wird euch die Flugkombination vorgeschlagen. Ihr könnt sie wie üblich nach »Beste«, »Am billigste« und »Am kürzesten« sortieren.

Nach Auswahl einer Verbindung werden die Routings übersichtlich auf der Karte dargestellt.

Die meisten Ergebnisse im Europa-Beispiel stammen natürlich von Billigfliegern, da diese unzählige Point-to-Point-Flüge anbieten. Auch Verbindungen mit Zwischenstopp werden dabei berücksichtigt (wie hier von Warschau nach Frankfurt über London).

3. Buchen

Habt ihr die für euch beste Reisemöglichkeit gefunden, fehlt nur noch die Buchung. Am einfachsten könnt ihr diese natürlich direkt über Kiwi.com vornehmen. Mit nur einem Klick gelangt ihr zur Buchung sämtlicher Segmente, die euch noch einmal im Einzelnen aufgezeigt werden.

Die Buchung über Kiwi.com hat mehrere Vorteile. Zum einen spart ihr euch einiges Geklicke, zum anderen gibt es besagte Anschlussgarantie. Diese wird aber erst dann nützlich, wenn die Buchung wirklich Anschlussflüge auf getrennten Tickets beinhaltet und hat auch einige Haken. Im obigen Beispiel gab es nur einen Anschlussflug mit fast 3 Stunden Umstiegszeit.

Den Service lässt sich Kiwi bezahlen. Bucht ihr die Flüge einzeln zahlt ihr im Beispiel 246,56€ statt 284€ bei Kiwi. Ein Aufschlag von 15,2%.

Zu guter Letzt könnt ihr auch noch mit wenigen Klicks (Hand-)Gepäck und Priority Boarding hinzufügen. Denn normalerweise ist bei den Billigfliegern leider nur noch ein Personal Item inklusive.

Hier langt Kiwi kräftig zu und ist deutlich teurer als direkt bei der Airline. Die Bequemlichkeit kostet bei Handgepäck & Priority 215,65€, statt 105,81€ direkt bei den Fluggesellschaften. Also 104% Aufschlag.

Beim Aufgabegepäck ist der Aufschlag moderater, aber immer noch deutlich. Statt 198,10€ bei den Fluggesellschaften will Kiwi 285€. Der Aufpreis beträgt damit rund 36%.

Nachdem ich den Buchungsprozess auf Kiwi.com einmal abgebrochen und neu gestartet hatte, waren die Preise plötzlich um einige Euro gestiegen. Dynamic Pricing scheint also schon implementiert zu sein…

Fazit

Noch nie war es einfacher, Billigflieger-Rundreisen durch die Welt oder Europa zu buchen. Wer Flexibilität bei der Reiseplanung mit sich bringt, sollte sich das Tool auf jeden Fall mal ansehen. Allerdings ist der Aufpreis fürs (Hand-)Gepäck im obigen Beispiel deutlich zu hoch, sodass Nomad quasi nur als Inspiration geeignet ist.

Die Aufpreise werden je nach Airline natürlich unterschiedlich sein. Ich würde deshalb dazu raten, sich mit dem Nomad einen Reiseplan zusammenstellen zu lassen und anschließend die Flugpreise zu vergleichen. Denn einen Vorteil hat Nomad zweifellos, er findet die günstigsten Termine im jeweiligen Zeitfenster. Ob sich dann der Aufwand von Einzelbuchung lohnt, obliegt der persönlichen Präferenz.

Was noch fehlt, ist die Möglichkeit, bestimmte Airlines auszuschließen oder den Gesamtpreis direkt inkl. Handgepäck auszugeben. Die Funktion, bestimmte Orte zeitlich festzulegen, steht leider nicht mehr zur Verfügung.