Roamingkosten sind nach wie vor ein großes Ärgernis im Ausland. Dank der EU muss man sich zwar zumindest innerhalb Europas meistens keine großen Gedanken mehr machen. Aber außerhalb knöpft einem die Telekom, Vodafone, O2… weiterhin horrende Roaminggebühren ab, die schon an Wucher grenzen.
Wusstet ihr aber, dass ihr auf Kreuzfahrtschiffen oder Fähren auch ganz schnell in die Roaming-Falle, selbst in Europa, tappen könnt? Das kostet euch schnell 60€, aber unter Umständen tausende Euro. Ich habe es leider selbst ausprobiert…
Inhaltsverzeichnis
Meine Erfahrung: Über 1.000€ für 40 MB
Ende Mai waren wir mit der AIDAcosma im Mittelmeer unterwegs. Wir steuerten gerade auf den Hafen von Ajaccio zu und schifferten am Morgen entlang der Küste von Korsika. Da wir gute Sicht auf die Küste hatten, schaltete ich bei meinem iPhone den Flugmodus aus und suchte das passende Netz für Frankreich mit der automatischen Netzwahl. Da wir vorher in Italien waren, wusste ich nicht genau, welches französische Netz mein Vodafone-Vertrag unterstützt.
Schnell hatte mein iPhone ein passendes Netz gefunden, ich erhielt die übliche SMS Sehr geehrter Vodafone-Kunde, willkommen in Frankreich… Anschließend machten wir uns auf dem Weg zum Frühstück und die SMS, die ich kurze Zeit später erhielt, habe ich ungünstigerweise beim Frühstück nicht mitbekommen: Willkommen bei Maritime Communications Partner AS (MCP Norway)… Als ich die SMS einige Minuten später bemerkte, prüfte ich sofort das Mobilfunknetz, aber es war das französische Netz SRF ausgewählt.

Erst einmal habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Nach dem Mittagessen bekam ich aber eine weitere SMS von Vodafone:

Ein Blick in die Vodafone App ließ mich fast vom Stuhl fallen:

Für 7 Minuten, die ich laut den zwei SMS im Telenor Maritime-Netz eingeloggt war, sind demnach 1.144,26€ Kosten für Daten angefallen. Nach den Roaming-Preisen von Vodafone in Zone 4 (1,40€ pro 50 kB) habe ich demnach für 1.144€ für rund 40 MB bezahlt.
Nach dem ersten Schock habe ich erst einmal angefangen im Internet zu recherchieren und recht schnell wurde mir klar, warum bei mir überhaupt so hohe Kosten anfallen konnten. Normalerweise gibt es für Verbraucher dank der EU einen Schutz, der bei Roamingkosten von 50€ netto / 59,50€ brutto die Datenverbindung automatisch unterbricht. Ich habe aber einen noch recht neuen Vodafone Business-Vertrag für Geschäftskunden. Dort gibt es diese Sperre nur, wenn man sie telefonisch bei Vodafone aktivieren lässt.
Nachdem ich etwas Klarheit hatte, habe ich dann wie vorgeschlagen bei Vodafone angerufen. Die nette Mitarbeiterin gab mir einige Ratschläge an die Hand und stellte die Sperre von 50€ netto bzw. 59,90€ bei den Roaming-Kosten für mich ein und aktivierte das Business ReisePaket für meinen Vertrag. Außerdem gab sie mir den Ratschlag, nach Erhalt der Rechnung, Einspruch einzulegen.
Wie die Geschichte für mich ausging (Spoiler: ich habe keine 1.000€ gezahlt), erfahrt ihr am Ende des Artikels. Wichtiger ist zunächst, dass ihr nicht denselben Fehler macht:
So könnt ihr euch schützen
Leider gilt die EU-Roaming-Verordnung nicht für satellitengestützte (nicht-terrestrische) Netze. Selbst, wenn man innerhalb Europas unterwegs ist. Immerhin dürfen Kreuzfahrtschiffe und Fähren ihr nicht-terrestrisches Mobilfunknetz nur auf dem Meer aktivieren. Dafür müssen sie je nach Land zwischen 2 und 12 Seemeilen Abstand zur Küste haben.
1. Kostengrenze aktivieren
Um euch erst einmal grundsätzlich vor hohen Roamingkosten zu schützen, solltet ihr die Grenze von 50€ netto bzw. 59,50€ brutto bei einem Mobilfunkanbieter aktivieren. Am besten noch zuhause vor der Kreuzfahrt.
Für Privatkunden sollte diese Grenze automatisch aktiviert sein, aber vor allem Geschäftskunden müssen die Grenze aktiv aktivieren. Meistens geht das enttäuschenderweise nur telefonisch beim Mobilfunkanbieter.
Grundsätzlich ist es aber trotzdem ratsam, bei seinem Mobilfunkanbieter nachzufragen, ob man die Nutzung von nicht-terrestrischen, satellitengestützten Netzen generell sperren lassen kann.
Es gibt auch einige Mobilfunkanbieter, die prinzipiell keine Roamingkosten erlauben, z.B. Fraenk.
2. Flugmodus aktivieren oder Roaming deaktivieren
Damit sich euer Smartphone nicht wie bei mir versehentlich in das teure Telenor Maritim Netz oder Cellular at Sea einwählt, solltet ihr beim Auslaufen aus dem Hafen möglichst sofort den Flugmodus an eurem Smartphone aktivieren. Dann kann keine teure Mobilfunkverbindung für Daten aufgebaut werden.
Alternativ könnt ihr auch, um keine Datenverbindung zu ermöglichen, Roaming deaktivieren. Wollt ihr im nächsten Hafen außerhalb eures Heimatlandes wieder mit eurem Vertrag im Internet surfen, z.B. innerhalb der EU, müsst ihr Roaming dann wieder aktivieren, bis ihr den Hafen verlasst.
Wenn ihr trotzdem surfen wollt
Solltet ihr dennoch vor der Küste, wo man meistens noch einige Seemeilen ziemlich guten Empfang hat, mit eurem Smartphone surfen wollen, deaktiviert die automatische Netzauswahl und sucht euch selbst ein Mobilfunknetz aus. Dabei solltet ihr aber nicht wie in dem folgenden Beispiel das Telenor Maritime Netz auswählen, sondern eins der anderen Netzwerke:

Ihr müsst vermutlich einige Netzwerke durchprobieren, bis ihr wieder eine Datenverbindung bekommt. Je nach Mobilfunkanbieter wird meistens nur ein Netzwerk pro Land für Datenverbindungen unterstützt. Vodafone listet im InfoDok 443 alle unterstützend Mobilfunknetzwerke für die einzelnen Länder auf. Speichert euch das am besten vor der Reise auf eurem Smartphone ab.
Habt ihr die Übersicht nicht zur Hand, müsst ihr raten. Um das zu beschleunigen, könnt ihr auch…
- zunächst einmal Roaming deaktivieren
- die automatische Netzwahl das passende Netz wählen lassen
- über die manuelle Netzwahl das ausgewählte Netz festlegen
- Roaming wieder aktivieren
Günstige eSIM-Tarife
Wenn ihr außerhalb der EU eine Kreuzfahrt unternehmt, wollt ihr bestimmt nicht mehr darauf verzichten, bei Landgängen mit dem Smartphone zu surfen. Viele Smartphones (z.B. alle neueren iPhones und vieles hochwertigen Androids) unterstützen digitale eSIM-Profile. Dabei müsst ihr keine physische SIM-Karte mehr vor Ort kaufen, sondern könnt sie bequem per QR-Code oder App installieren und nach Gebrauch auch schnell wieder löschen.
Mittlerweile hat sich ein großer Markt entwickelt, der günstige eSIM-Profile auf Prepaid-Basis für viele Länder oder Regionen anbietet. Die Kosten liegt dabei meistens bei 1-10€ pro GB Datenvolumen und sind dann für 1–30 Tage oder mehr gültig. Da es sich i.d.R. um Prepaid-Tarife handelt, müsst ihr auch keine teuren Roamingkosten fürchten.
In unserem eSIM-Vergleich könnt ihr einfach den günstigsten und passenden Tarif finden. Wählt dafür zunächst euer Reiseland aus. Anschließend könnt ihr auch noch weitere Länder dazu nehmen, um eine passende regionale eSIM zu finden. Außerdem könnt ihr über die Filter eingrenzen, wie viel Datenvolumen ihr benötigt und für wie lange.
Es gibt sogar einige eSIM-Tarife, die auch das Surfen in satellitengestützten Netze an Bord von Kreuzfahrtschiffen, Fähren und sogar Flugzeugen anbieten. Aktuell gibt es da zwei Anbieter:
- RedBull Mobile für Telenor Maritim
1 GB für 15€ oder 5€ für 250 MB
Funktioniert nur im Telenor Maritim-Netz ihr könnt aber für normales Roaming 1 GB Datenvolumen kostenlos erhalten
Unterstütze Schiffe u.a. AIDA, Costa, Cunard, P&O Cruises, DFDS, Stena Line…
Warnung: Habe ich auf der AIDAcosma ausprobiert, hat aber da nicht funktioniert. - GigSky für Cellular at Sea
512 MB für 17,99$, 1 GB für 38,99$, 3 GB für 73,99$
Funktioniert im Cellular at Sea-Netz und zusätzlich in Europa/Asien/Amerika (dafür aber sehr teuer)
Unterstütze Schiffe u.a. MSC, TUI Cruises, NCL, Celebrity Cruises
Keine Erfahrung bisher
Schiff-WLAN nutzen
Viele Reedereien setzen mittlerweile beim bordeigenen Internet über WLAN auf SpaceX. Die Internetverbindung läuft dann zwar auch nicht-terrestrisch über Satellit, die Kosten sind aber viel geringer und die Verbindungsgeschwindkeit viel höher durch die vielen tieffliegenden SpaceX-Satelliten statt einzelne geostationären Satelliten früher.
Deswegen setzten mittlerweile viele Reedereien auf SpaceX und geben die geringeren Kosten auch an ihre Passagiere weiter. So gibt es z.B. bei AIDA für 10€ pro 48 Stunden eine Flat, zwar mit limitierter Geschwindigkeit, aber brauchbar. Für 20€ pro 24 Stunden kann man theoretisch sogar seine Lieblingsserie auf dem Ozean streamen.
Wie ich am Ende doch keine 1.000€ bezahlt habe
Bei meiner Recherche bin ich relativ schnell über das Business ReisePaket gestolpert, was ich mir die Mitarbeiterin an der Hotline freigeschaltet hat. Surft oder telefoniert man außerhalb der EU, wird automatisch die Option für einen Kalendertag zum Preis von 7€ netto in der Länderzone 1 und 20€ netto in der Länderzone 2 gebucht. Zu der Länderzone 2 gehört auch Maritime Services und Roaming im Flugzeug.
Da man die Option für einen Kalendertag bucht und nicht für 24 Stunden, war meine Hoffnung groß, dass ich damit die über 1.000€ in schmale 23,80€ verwandeln kann. Allerdings konnte die Mitarbeiterin an der Hotline mir zwar das Paket freischalten, buchbar ist es aber nur, wenn man sich in einem vom Paket inkludiertem Mobilfunknetz befindet. In meinem Fall also im Telenor Maritime-Netz auf hoher See.
In Ajaccio lagen wir leider bis spätabends und bekanntlich darf das satellitengestützte Mobilfunknetz nur 2–12 Seemeilen außerhalb der Küste aktiviert werden. Um 23:40 Uhr war es dann endlich so weit und in der Netzauswahl erschien wieder das Telenor Maritim Netz. Damit nicht wieder horrende Datenkosten angefallen sind, deaktivierte ich das Roaming und wählte mich in das Netz ein. Mit einer SMS, die ich um 23:43 Uhr verschickt hatte, hoffe ich das Paket noch aktivieren zu können.
Als ich Mitte Juni meine Mobilfunkrechnung von Vodafone erhielt, konnte ich aufatmen: Es hat geklappt:

Einspruch gegen die Rechnung musste ich dadurch zum Glück auch nicht mehr einlegen.
Fazit
Ich bin froh, dass ich durch den Trick mit dem ReisePaket noch einmal um die hohe Rechnung herumgekommen bin und wünsche niemanden, diese Erfahrung machen zu müssen. Auch wenn ich versucht habe, davon mir nicht den Urlaub versauen zu lassen, war meine Stimmung an dem Tag eher schlecht.
Am meisten ärgert mich, dass Roamingkosten enttäuschenderweise nach wie vor oft einfach Wucher sind. Anders kann man es nicht bezeichnen, wenn man die Preise mit günstigen eSIM-Anbietern vergleicht. Ein Glück, dass die EU hier schon mehrfach eingegriffen hat, anders sind die Mobilfunkanbieter nicht vom Gegenteil zu überzeugen.
Kommentare (28)
vor Abflug vergessen auf Flightmode zu gehen. bei Landung in Bkk zeigte die Uhr mir SMS mit den – hohen – lokalen Roaming Kosten an, beim Warten auf Gepäck Zeit auf „flight“ zu gehn aber zu spät: ohne das Telefon berührt zu haben war Limit ca 58€ aufgebraucht worden, entweder Fehler oder ungefragtes Update von irgend ner Software….
Mist
Super-Artikel, danke für das Teilen deiner Erfahrung!
Wichtig für mich: Ich habe noch nie davon gehört, dass für Business-Kunden die EUR 60 Grenze nicht von vornherein aktiviert sein muss. Wird gleich gecheckt.
Dein Titel ist einfach spitze: ein bisschen Augenzwinkern, ein bisschen seufzen ….„leider selbst getestet”.
Bei e-SIM bin ich etwas anderer Meinung. Klar, billiger als dieser Kreuzschiff-Wucherpreis sind die sicher. Ich finde die aber immer noch VIEL teurer im Vergleich zu einer SIM vor ORT – also wenn man länger als ein paar Tage bleibt (wenngleich bequemer). In Indien zahle ich irgendwas um die EUR 10 – 15 für eine pre-paid SIM für einen Monat und habe 2GB … pro Tag (!!).
Hauptsache, dein Abenteur hat ein „gutes Ende” genommen … Aufatmen am Ende (auch bei den Lesern denke ich).
eSIM ist nicht grundsätzlich teurer als SIM vor Ort, das hängt von so vielen Faktoren ab und es gibt so viele Anbieter und Tarife, dass ein grundsätzlicher Vergleich nahezu unmöglich ist. Insbesondere gibt es bei eSIM auch kleine Stückelungen, beispielsweise 1GB für ca. 1€. Für ganz viele Zwecke und Urlauber reicht dss schon. Ich war im April in den USA für 25 Tage und habe mir für 10€ ein 15GB Paket besorgt, war mehr als genug. Und die Fummelei mit der SIM fällt weg, die eSIM wird bequem ad hoc nach Erwerb einfach im Handy aktiviert.
Früher habe ich auch immer SIMs vor Ort gekauft, in asiatischen Ländern geht das auch oft schon am Flughafen, aber das geht bei weitem nicht überall und die eSIM ist viel einfacher im Handling und durchaus nicht grundsätzlich teurer. Für Urlauber ist die eSIM ein Segen.
Ich hab einen Tarif von Fraenk im Telekomnetz. Hier werden 10€ bezahlt und das warst.Sondernummern werden einfach nicht gewählt. Auf einer Kreuzfahrt, Vielfahrer muss das Gerät nicht ausgeschaltet werden. Hat den Vorteil inLandnähe sofort Empfang. Habe mir einen Wlanstick besorgt Simcard rein und versorge damit 4 Geräte. Habe mir sicherheitshalber das ganze vo der Hotline bestätigen lassen. Also bei bedarf beschäftigt Euch mal mit dem Tarif.
fraenk kann ich aus den gleichen Gründen auch empfehlen – ich selbst bin öfters in der Schweiz, die hier im Roaming sowohl für Daten als auch Telefonie inklusive ist. Für 10€ im Monat kann man da nicht meckern, sofern man mit den aktuell 12Gb auskommt. Bis September gibt es allerdings noch 4 GB obendrauf, wenn man mit einem Werbecode bestellt – mit 16 GB im Monat kann man schon arbeiten. Leider unterstützt fraenk kein Roaming außerhalb der EU/EWR/UK/CH, die SIM meldet sich dort nicht im Netz an – allerdings kann man per WLAN-call weiterhin Gespräche und SMS empfangen, getestet in der Türkei, Japan und im TK-Flieger dazwischen.
Aufpassen sollten Reisende / Kreuzfahrer auch im Bereich der Britischen Inseln: Die Isle of Man sowie die Kanalinseln (Jersey, Guernsey) hehören nicht unbedingt bei allen Providern zu GB und unterliegen nicht den EU-Roumingbedingungen. Meine Frau musste auf der O2-Schiene den Höchstbetrag zahlen, ich selbst (auf der Telekom-Schiene) blieb davon verschont. Auf einigen Kreuzfahrtschiffen kommt man zudem nur noch (auf See) dann ins Internet, wenn man ein Datenpaket gebucht hat. Deshalb: Vor Reiseantritt sich informieren!
Ich bin auch bei Vodafone, immer noch mit Red Tarif und auf See kriege ich die SMS und muss die Daten erst aktivieren, nachdem ich über die Kosten informiert wurde. Das schaltet sich selbst bei automatischer Netzsuche nicht automatisch ein. Noch nie passiert in 20 Jahren und auf über 30 Kreuzfahrten. Da ist das Roaming immer aus, auch wenn es sonst angeschaltet ist.
VF sind Stricher!
CH und UK gehören im Gegensatz zu Telekom nicht zu EU-Roaming – bei business Tarifen aber doch – dazu könne business Kunden auch bei einem Vertage EU-weit in alle Netze (egal ob Fest oder Mobil) ohne Aufpreis stunden lang telefonieren.
Ja, Businesstarife sind frei von Regulierung und können sich am Folgetag ändern, ggf muss nicht mal kommuniziert werden. Andererseits sind die Full-EU-flat incl. 50 Gybte schon ab 12,99€ – wo gibt’s das bei Privattarifen?
Da hat Vodafone mir ja nicht als einzigster mind. eine schlaflose Urlaubsnacht bereitet!!
Ich war letzten Monat in Kanada, habe ebenfalls einen Vodafone-Business-Tarif, der eigentlich sehr günstig ist (uralt, gibt es längst nicht mehr).
Vor meinem Abflug hatte ich mich extra im Internet über die Kosten informiert. Bei den ganzen Vodafone Info-Doks blickt man ja nicht mehr durch.
Freitag Nachmittag mehrfach bei der Business-Hotline angerufen, ewig in der Warteschleife, keiner ging mehr dran.
Also Montag nochmals angerufen, ob ich EasyTravel Woche = 21,99 Euro für 7 Tage hinzubuchen könne. Der freundliche Herr sagte ja, kein Problem, ich solle 1 Tag vor dem Abflug nochmals anrufen und den Tarif buchen (InfoDok 4607). Trotz meines Hinweises, da ich ja einen alten Business-Tarif hätte.
Einen Tag vor dem Abflug die Business-Hotline angerufen. Die freundliche Dame teilte mir mit, dass ich EasyTravel nicht buchen können, da Business-Vertrag.
Dafür gäbe es das Vodafone Business ReisePaket, Zone 1 (USA/Kanada) für 29,75 EUR incl. Mwst. Es beinhaltet 3,5GB/Woche. InfoDok 4616.
Also gebucht, es kam auch direkt eine SMS-Bestätigung.
Nach der Landung kamen noch mehrere SMS, man könne das ReisePaket Tag oder Woche buchen…
Darauf hatte ich aber nicht reagiert, da ich ja bereits in Deutschland abgeschlossen hatte. Nicht das Vodafone nachher 2x abbucht.
Dann der Schock: nach 3-4 Tagen mal abends im Hotel mal die Vodafone-Homeage gecheckt.
Da wurde dann ein „Verbrauch“ von 2.411,45 EUR aufgelistet!! Also mehr als die Kosten für Flug und Hotels.
Für ein wenig Whatsapp, Internet und Navigations-App im Auto.
Überlegt, was hast du jetzt falsch gemacht, hätte man doch noch eine SMS nach der Ankunft verschicken müssen..?
Am nächsten morgen per Business-Kontaktformular (das gibt es tatsächlich) nachgefragt, was hier los ist.
Obwohl eine Eingangsbestätigung per Mail kam, habe ich bis heute keine Rückantwort bekommen.
Am Ende ging aber alles gut aus, es wurde nur die Grundgebühr + 29,75 EUR ReisePaket in Rechnung gestellt und abgebucht.
Insgesamt eine absolute Frechheit von Vodafone, durch falsche Berechnungen auf ihrer Homepage die Kunden während ihrer Fernreise so zu verunsichern.
Zumal ja kurzfristig bzw. wegen der Zeitverschiebung von 9 Stunden auch niemand erreichbar war.
Ich hatte mich schon darauf eingestellt, eine überhöhte Bankabbuchung rückbelasten zu lassen, den „richtigen“ Betrag zu überweisen und die Angelegenheit an einen Rechtsanwalt zu übergeben…
Eigentlich muss man keine Angst haben davor, mehr dazu gleich.
I.d.R. hat mittlerweile jeder Provider eine implementierte Kostenkontrolle vorinstalliert. Es sei denn man deaktiviert diese oder hat eine Worldflatrate (ca. 79,- € mtl.-könnte aber sein, dass dieser Bereich davon ausgeschlossen ist). Aber auch wenn man diese nicht und Ihr produziert (un)-wissentlich diese Kosten durch Datenvolumen, könnte es euch egal sein. Zwar sperren die euren Anschluss für ne kurze Zeit, aber letztendlich wird man sich auf einem Vergleich einigen, der meistens durchaus unter 1000 € liegt oder nur 500 € – Nun fragt ihr euch warum?
Vielleicht sind hier im Portal angehende oder praktizierender Rechtsanwälte. Bisher habe ich kein Urteil gefunden, welches veröffentlicht worden ist, was einen zur Zahlung zwingt – Einspruch des Mahnverfahrens, wenn es überhaupt dazu kommt. Die deutsche Arbeitsgruppe der Telekommunikationsanbieter ist sich wohl geeinigt, dass man eine Klage niemals wegen überhöhter Roaming Kosten einreichen wird. Unabhängig davon ist es nach dem BGB Wucher. Solltet ihr ein Urteil finden, dann müsste die Arbeitsgemeinschaft Telekommunikationsanbieter ihre tatsächlichen Preise offen legen (Feststellungsklage). Und diese scheuen das Weihwasser wieder Teufel.
Sollte ich Unrecht haben bitte ich gerne um Hinweise, welche ich dankend entgegen nehme. Jedenfalls funktioniert das bei Kosten die entstehen, welche in den Roaming Gruppen Welt 2-4 auf dem Festland entstanden sind.
Viel Spaß beim Suchen in den Rechtsportalen wie Beck-online, Juris etc.
guter und wichtiger Beitrag: interessant wäre noch eine Übersicht, welche Fährschiffe/Kreuzfahrtschiffe hier abzocken?
ein paar Gedanken hierzu:
– die Wifi der Fähren sind oft überlastet, letzten Mittwoch hatte ich auf Tallinn-Helsinki auf dem Sonnendeck kein Wifi (dafür schwaches GSM Netz von Estland und Finnland) und Body zwar Wifi Empfang, aber aufgrund der Vielzahl der Einwahlteilnehmer erst „Saft“ (sehr langsam!) nach 10min oder so.
– ich bin seinerzeit in der Prä-Smartphones Zeit mal in die Fall getappt: Superfast Ferries Rostock-Hanko irgendwann 2006 oder so. Damals war mir das egal, weil Firmenhandy.
Bzgl. Deutscher Mobilfunkanbieter folgender Hinweis:
1. Business Raten haben IMHO immer ganz Europa incl. CH, UK und Exoten wie Andorra mit drin, ausserdem kannst du europaweit in alle Netze von DE aus telefonieren.
2. Privatkundentarife (in aller Regel sogar teurer!) von Vodafone schliessen CH und UK aus, Telekom hat CH und UK drin. Vodafone aktiviert dann ein sogn Traveltag für mittlerweile stolze 7,99€ / Tag (=40% meiner 30 Tagesrate 19,99€) und verkauft das als „ist doch gut, wenn wir nur das verlangen, schauen Sie mal was es sonst kostete“ – natürlich wird icht gesagt, dass z.B. Telekom CH und UK mit drin hat und dass die 1Mbyte kostet 15€ aus Zeiten stammen, als es weder Smartphones noch Datenhungrige sinnlose Apps gab.
Ich war kürzlich an der Grenz zu CH in Italien (aus Italien kommend) in einem Supermarkt. Da war ich dann 15min im CH Netz eingebucht und es wurde 50kByte daten gezogen. Für die sollte ich dann 7,99€ bezahlen. Ein Anruf beim Kundenservice konnte das erstatten, aber ich wette Millionen von VF-Kunden merken das gar nicht un d winken das durch.
Mit der Bequemlichkeit von Kunden wurde schon immer das meiste Geld verdient!
und ein solcher Anbieter mit solchen Methoden kommt für mich nicht in Frage
Es sind eigentlich alle Kreuzfahrtschiffe und viele Hochseefähren entweder mit dem Telenor Maritim Netz oder Cellular at Sea ausgestattet. Hier gibt es eine Liste für Telenor Maritim: https://console.telenormaritime.com/coverage.php und für Cellular at Sea findet man sie in den FAQs: https://cellularatsea.com/faqs/
ja aber die Fähren mit Autos drauf haben keine eigenen GSM Netz – allein weil das bei den Milionen Finnen, die diese Fähren seit Jahrzehnten nutzen, längst zum Aufstand geführt hätte.
Solcherlei Abzocke wird im Norden nicht toleriert!
Hier hat die Privatperson keine „wifi“-Drecksrouter zuhause, der aller Tage mal für Stunden ausfällt (VF-Kabel aber auch DSL). Die allermeiste haben 2-3 SIM Karten für Gesamtpreis von ca. 24-40€/Monat inc. 5G. SIM1 im Smartphone, SIM2 im Laptop und SIM3 im GSM-hotspot (falls das einer zuhause noch bräuchte, Amazon Alexa gibt’s nämlicht nicht und die meisten nutzen im Apple Eco-system dessen Streaming Dienste. Daten sind in Finnland unlimited, im EU-Ausland aber gedeckelt (z.B. 30 Gbyte/Monat). Anrufe in alle EU-Netz sind incl. (die meisten nutzen eh WA).
Ein ähnlicher Tarif in DE (ohne Auslandsoption und keine EU-Flat-call) habe ich mir mal anbieten lassen: bist du bei 70-80€ für Doppelvertrag (2 Nummern)…. Deutschland schläft halt weiter mit DSL und Kabel-Internet
@Jan und was zahlst du bei der telekom jeden monat, worueber du froh bist ?
42 EUR (inkl MwSt) über einen Geschäftskundenrahmenvertrag inkl 28GB und aktuell ohne Laufzeit da ich ihn einfach habe weiterlaufen lassen. Die internationalen Pakete sind da auch nicht teuer.
stolzer Preis!
guckst du mal hier:
https://jkr-gruppe.de/firmenkunden/mobilfunktarife-ohne-endgeraet/
Auf Schiff in Norwegen aus Versehen ins Datennetz zu gehen ist nicht mehr möglich.
Die Telekom hat das Datenroaming gesperrt. Zudem gäbe es sogar eine EU-Deckelung.
Ich habe mit Vodafone hier leide sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Seit Jahren habe ich für alle Mobiltelefone den World-Tarif extra gebucht, gleichzeitig erhalte ich immer eine SMS, wenn wir in ein Land außerhalb des Tarifs kommen (z.B. Malediven, Dubai, Nepal o.ä.), in der dann die Zusatzkosten pro Tag oder Woche gelistet sind. Als meine Frau dieses Jahr in Bhutan war, kam diese SMS nicht, weshalb sie mich angerufen hat, damit ich bei Vodafone nachfrage. Dort hat man Bhutan nicht gefunden, doch der Mitarbeiter wollte meiner Frau eine SMS schicken, was er jedoch nicht tat. Auf meinen Rat hin hat meine Frau das Telefon nur mit W-Lan genutzt. Bei Ihrer Rückkehr dann die böse Überraschung: Vodafone hatte pauschal € 595 für eine angebliche SMS abgerechnet (vielleicht der Anruf meiner Frau nach Deutschland? Wir wissen es nicht.). Meine Reklamation bei Vodafone verstärkte dann die schlechte Erfahrung. Obwohl ich dort seit über 30 Jahren mit mehreren Anschlüssen Firmenkunde bin hat man auf meine Reklamation bis heute nicht reagiert, besteht auf Zahlung und droht bei Nichtzahlung mit Telefonsperre (was rechtlich verboten ist, wenn man den nicht reklamierten Betrag) parallel überweist. Das Verhalten von Vodafone grenzt aus meiner Sicht an Nötigung und Betrug.
Dr. Christian Schmiedl
eSim funktioniert nur bei den wirklich teuren Phones. Da ich meines immer verliere, darf ich nur ein günstiges kaufen. Es gibt aber Anbieter, die eine physische Sim verkaufen, die die gleiche Funktion anbietet. In den zweiten Dual-Sim-Platz eingesetzt, können dann überall auf der Welt Datenpakete zu moderaten Kosten gekauft werden. Mit Mastercard-Kreditkarte gibt es drei Pakete pro Jahr kostenlos.
Ja, leider ist es bei Android-Smartphones weiterhin ein „Premium“-Feature. Dann kann man sich mit eSIM.me behelfen. Haben wir hier schon mal getestet: https://travel-dealz.de/blog/esim-me/
Das Motorola Moto G54 hat eine eSIM, das Mittelklasse Smartphone habe ich in der 4GB/128 GB Version für 115€ bekommen, mit 8GB/256GB bekommt man es ab ca. 160€. Ist sogar auch ein 5G Gerät. Ein tolles Gerät für kleines Geld. Auch alle Pixels von Google haben eSIM, das 6a gibt es neu für unter 300€ auch mit 5G und eine sehr gute Kamera. Wird auch immer noch gewartet, inzwischen Android 14.
Für mein altes Xiaomi Redmi Note 8 Pro habe ich für brutto 45€ die esim.me eSIM nachgerüstet, läuft auch tadellos (5 Speicherplätze für eSIM Tarife).
Also wer eine eSIM haben will, muss nicht zwangsläufig teure Smartphones kaufrn.
Bis jetzt hatte ich bei meinen Kreuzfahrten immer Glück und mir ist nichts passiert. Es ist schon doof, dass man auf dem iPhone die einschlägigen Netze (Cellular@Sea etc.) nicht sperren kann.
In diesem Dokument von Vodafone findet man eine Übersicht über die Partnernetzwerke. Dann kann man sich trial and error oder dem Artikel beschriebenen workaroud sparen.
https://www.vodafone.de/infofaxe/443.pdf
Danke, habe ich ergänzt. Werde ich mir mal auf meinem Handy abspeichern.
und daher bin ich froh Telekom als Anbieter zu haben. Zum einen ist auch die Schweiz und Norwegen im Vertrag drin. Zum anderen muss ich immer wenn ich ausserhalb Europas bin erstmal einen Pass buchen oder eben bestätigen das ich anders abrechnen will. Er verbindet sonst gar nicht. D.h. egal welche Seite ich aufrufen will es erscheint immer die Pass-Seite. Das beruhigt sehr. Meine Partnerin hat Vodafone, und das ist ein Grauen und noch nichtmal günstiger.
stimmt, Telekom ist fair was CH anbetrifft!
aber dass die Business Raten (bei VF) viel günstiger sind als die privaten und dabei alle calls in alle EU-Länder incl. CH, NO, UK dabei sind, finde ich unfair. Klar, bei den Business Raten haben die Anbieter keinerlei Regulation, auch Vertragslänge kann 36 Monate sein, oder Änderungen während des Vertrags können zulässig sein. Das machen die dann auch gerne, wenn die Business Rate für 36 Monate nur 12,99€ EU-Weit galt, nach 6 Monaten kommen sie und erhöhen auch 50€, ist zulässig, weil B2B alles vereinbart werden kann!
Egal bei welchen Anbieter, in Norwegen fallen keine Gebühren für das Roaming an.
Norwegen ist zu wenig Geschäft gemacht, CH sind viele Deutsche unterwegs, da kann man verdienen!