So einfach lassen sich Verkehrsflugzeuge unterscheiden

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Ihr schaut über das Vorfeld, kurz bevor ihr euer Flugzeug betretet und fragt euch manchmal: Was sind das eigentlich alles für Flugzeuge? Und wie soll man die alle auseinanderhalten können? Verkehrsflugzeuge zu unterscheiden ist, wenn man sich nicht gerade als Luftfahrt-Enthusiasten bezeichnet, nicht immer ein leichtes Unterfangen. Nicht wenigen Reisenden passiert es daher immer wieder, dass sie die zahlreichen Flugzeugtypen, denen sie begegnen, schlichtweg verwechseln oder nicht zuordnen können. Das ist selbstredend kein Beinbruch, dennoch wollen wir all jenen, die endlich die verschiedenen Flugzeugtypen unterscheiden können wollen, eine kleine Hilfe mit an die Hand geben und genau dazu soll dieser Artikel dienen.

Die Namen Airbus und Boeing dürften jedem ein Begriff sein. Und sicherlich weiß der Großteil auch, dass es sich dabei um die zwei größten Flugzeugbauer der Welt handelt. Die Maschinen der Europäer (Airbus) und der US-Amerikaner (Boeing) dominieren den weltweiten Markt der Verkehrsflugzeuge. Von daher besteht hier auch die größte „Verwechslungsgefahr“ und so wollen wir uns denn auch auf Airbus und Boeing fokussieren.

Von Narrowbodies (Flugzeuge mit nur einem Gang) für die Kurz- und Mittelstrecke, Widebodies für die Langstrecke und den noch größeren Doppeldeckern à la Airbus A380 und Boeing 747 für den „Massentransport“ – die beiden Big Player der Industrie wollen möglichst jede Sparte bedienen. Kein Wunder also, dass die verschiedenen Flugzeugtypen auch gewisse Ähnlichkeiten vorweisen, besonders was die Größen und Ausstattungen betrifft. Da fällt einigen das Auseinanderhalten durchaus schwer. Doch was genau sind denn nun die Unterschiede?

Narrowbodies

Zunächst widmen für uns den Narrowbodies, oder zu Deutsch: Schmalrumpfflugzeugen. Die meisten Reisenden werden schon mindestens einmal in einem dieser Jets gesessen haben. Doch worin genau unterscheiden sich die vielen Flugzeugtypen?

Airbus A220

Seit die Verkehrsflugzeug-Sparte vom kanadischen Unternehmen Bombardier an Airbus überging, führt der europäische Flugzeugbauer die ehemalige C-Series als Airbus A220 im Programm. Und damit einen Jet, der anhand deutlicher Merkmale aufgrund seiner eigentlichen Herkunft eher schwieriger zu verwechseln sein sollte. Am auffälligsten sind sicherlich die recht schlichte, gerade Nase sowie die Cockpitfenster, von denen es lediglich 4 große gibt, anstatt etwa 6, wie sonst bei Airbus üblich. Auch die Form dieser tanzt aus der Reihe der typischen Airbus-Cockpitfenster.

Airbus A220 Swiss

Ebenfalls auffällig sind die (vor allem verhältnismäßig) großen Triebwerke, die „feinen“ Winglets und die generelle Größe des Flugzeugs, fällt es doch merklich kleiner aus als seine Stiefschwestern der A320-Familie.

Airbus A320-Familie

Fangen wir (wortwörtlich) ganz vorne an: Bei den Flugzeugen aus dem Hause Airbus ist die „Nase“ der A320-Reihe rundlich, während das US-amerikanische Pendant, die Boeing 737, eine spitzere Nase vorweist. Und wo wir schonmal hier vorne sind, werfen wir auch einen Blick auf die Cockpit-Fenster, denn auch diese unterscheiden sich merklich voneinander. Bei der A320-Familie wirken diese nicht nur größer, auch die schräge Ecke beim letzten Fenster ist ein gutes Merkmal zur Identifizierung eines Airbus.

Volotea Airbus A319
Die Airbus A320-Reihe hat verschiedene Identifizierungsmerkmale

Doch das sind nicht die einzigen Punkte, an denen beide Flugzeuge unterschieden werden können. Ein Blick nach hinten auf das Heck verrät ebenfalls einige Unterscheidungsmerkmale. Das Ruder der A320-Familie weist an der Front nahezu eine gerade Linie auf.

British Airways BA1 Airbus A318 scaled Kopie
Das Heck eines Flugzeuges der A320-Familie

Der Airbus ist zudem höher als die Boeing 737, sprich der Abstand zwischen Rumpf und Boden ist größer, auch damit die Triebwerke genug Platz finden.

Airbus A320neo

Die neusten Modelle aus der A320-Familie hören auf den Namen A319neo, A320neo und A321neo, wobei „neo“ (griechisch für „neu“) als Abkürzung für „New Engine Option“ steht. Und genau damit hat man auch schon das markanteste Merkmal ausgemacht: die größeren Triebwerke. Auch das geübte Auge muss aber durchaus mal genauer hinschauen, um die Unterschiede ausfindig zu machen.

Lufthanda A321neo
Die neos der A320-Reihe sind vor allem an ihren größeren Triebwerken zu erkennen

Beim A321neo gibt es zudem Versionen, die über eine andere Anordnung bei den Notausgängen verfügen, wie etwa zwei zusätzliche über den Tragflächen, während die Notausgänge direkt vor den Triebwerken zugunsten zusätzlicher Sitzreihen weichen mussten. Des Weiteren sind einige der A320neos an einer schwarzen „Zorromaske“ um die Cockpitfenster zu erkennen.

Unterscheidung der A320-Varianten

Doch wie unterscheidet man eigentlich die einzelnen Versionen der A320-Familie? Das ist im Prinzip recht simpel, dafür schauen wir uns einfach die Anzahl der Türen der Flugzeuge an einer Seite an. Insgesamt verfügt der A321neo (in der gängigsten Konfiguration) über 5 Türen an einer Seite, davon 2 Notausgänge über dem Flügel. Mit einer Tür weniger (und davon keine über der Tragfläche) ist der ältere A321 identifiziert.

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Die Anzahl der Türen an einer Seite verraten die Airbus A320-Variante

Mit 4 Türen an jeder Seite, wovon 2 auf die Notausgänge über dem Flügel entfallen, sprechen für den A320 und A320neo. Und nur 3 Türen können der A319 sowie der A319neo vorweisen, mit einem Notausgang über der Tragfläche. Eine Ausnahme bildet hier aber die Low Cost-Variante des Airbus A319. Die verfügt ebenfalls über 4 Türen (mit 2 Notausgängen über dem Flügel), wie der größere A320.

Boeing 737-Familie

Bei der Boeing 737 wirken die Cockpitfenster nicht nur schmaler als beim Airbus, sie bilden unten gewissermaßen auch eine V-Form, während sie oberhalb eine gerade Linie bilden. Bei der 737 beginnt das Ruder (die „Flosse“, wenn man so will) zudem flacher, bevor es kurz danach deutlich steiler nach oben geht.

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Die Boeing 737 unterscheidet sich an vielen Punkten vom Konkurrenzmodell

Die 737 liegt deutlich niedriger als ihre europäische Schwester. Das macht sich auch bei den Triebwerken, bzw. der Ummantelung dieser bemerkbar, die unten merklich abgeflacht ist, damit noch genug Platz zwischen Triebwerk und Boden besteht.

Die Boeing 737 liegt deutlich niedriger als Flugzeuge der A320-Familie

Boeing 737 Max

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Boeing 737 Max – vor allem zu erkennen an den Triebwerken und den Winglets

Ähnlich zum A320neo, sind es auch bei der Boeing 737 Max die Triebwerke, die den größten Unterschied machen. Denn auch hier fallen diese merklich größer aus, als bei der Vorgängerin, die zudem auffällige Zacken am hinteren Teil aufweisen.

Daneben sind es die gesplitteten Winglets, die der Max ein markanteres Äußeres verleihen (allerdings finden sich auch ältere 737-Modelle, die damit nachträglich ausgestattet wurden). Und: Größere Triebwerke erfordern natürlich auch mehr Raum zwischen diesen und dem Boden, weshalb auch die 737 Max höher liegt als ihre ältere Schwester.

Boeing 757

Aufgrund ihres zigarrenförmigen Rumpfes und ihrer Länge kommt es nicht selten vor, dass die Boeing 757 vor allem mit dem Airbus A321 verwechselt wird – der längsten Version der A320-Familie. Doch eine 757 ist von einem A321 mit den „typischen“ Unterschieden zwischen dem Großteil der Boeing- und Airbus-Jets zu definieren. Zum einen wären es auch hier die v-förmigen Cockpitfenster der 757, allerdings mit einer Nasenpartie, die der des A321 gar nicht mal so unähnlich ist.

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Nicht immer so leicht vom Airbus A321 zu unterscheiden: die Boeing 757

Auffällig bei der Boeing ist jedoch auch das Hauptfahrwerk: Die 757 verfügt hier über 8 Räder, während der A321 nur 4 am hinteren Fahrwerk aufweist. Beide Flugzeuge sind nicht selten mit ähnlichen Winglets ausgestattet und auch die Triebwerke in ihren verschiedenen Versionen weisen Ähnlichkeiten auf. Man kann hier also durchaus von einer „härteren Nuss“ zur Flugzeugidentifizierung sprechen. Würde man jedoch beide Flieger direkt nebeneinander stellen, wären die Unterschiede freilich noch deutlicher.

Widebodies: Airbus A330, Boeing 777 & Co.

Für manch einen sicherlich leichter zu unterscheiden, für andere noch schwieriger, sind Flugzeuge der Kategorie „Widebodies“, oder auch „Großraumflugzeuge“. Hier scheinen die Versionen zahlreicher und das Potenzial der „Verwirrung“, um welchen Flugzeugtyp es sich handelt, größer. Versuchen wir auch hier, etwas Klarheit zu schaffen.

Airbus A330 & A330neo

Die Großraumjets aus dem Hause Airbus sind in Sachen Design ihren kleineren Schwestern der A320-Familie durchaus ähnlich, zumindest lässt sich die „Handschrift“ des europäischen Flugzeugbauers wiedererkennen. Die ähnlichen Cockpitfenster und das Ruder fallen beispielsweise auf. Doch fällt der A330 natürlich deutlich größer aus.

Aus der Ferne wird es sicherlich nicht jedem allzu leicht fallen, etwa eine Boeing 767 oder gar 777 vom A330 unterscheiden zu können. Dabei können wir uns (wie bei den Schmalrumpfflugzeugen) erneut u.a. an den runderen Nasen und Cockpitfenstern orientieren, die wie beim A320 an der oberen Ecke „abgeschnitten“ sind.

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Die Cockpitfenster des A330 sind denen der A320-Familie sehr ähnlich

Und auch die Winglets sind recht markant, da vor allem eckig und so ebenfalls leicht zu erkennen.

Brussels A330 Kopie
Der A330 verfügt über markante Winglets

Der A330neo, in den Varianten A330-900 und -800, ist die (wenig überraschend) neuste Version der A330-Familie. Auch hier steht das „neo“ für „New Engine Option“. Und ihr habt es vielleicht schon erraten: Ja, auch hier fallen die Triebwerke wieder größer aus, allerdings nicht allzu deutlich. Umso deutlicher ist der A330neo an seinen geschwungenen, „eleganteren“ Winglets, sowie den generell weniger kantigen Flügeln, sowie der häufig als „Zorromaske“ bezeichneten Lackierung um die Cockpitfenster gut auszumachen.

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Der A330neo ist (wenn man es einmal weiß) leicht zu erkennen

Airbus A340

Mit am leichtesten zu identifizieren dürfte der Airbus A340 sein, und zwar in allen Varianten, die sich derzeit noch im regulären Dienst befinden. Wobei das fast nur noch auf den A340-300 und A340-600 zutreffen dürfte. Beide sind „ganz einfach“ an ihren vier Triebwerken zu erkennen, die je nach Variante unterschiedlich groß ausfallen. Nur gibt es keinen anderen Jet (mehr), mit dieser Anzahl an Triebwerken, aber nur einem Deck. Das unterscheidet den A340 denn auch vom Airbus A380 und der Boeing 747.

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Der A340 ist vergleichsweise einfach an seinen vier Triebwerken und nur einem Deck zu erkennen

Einzig und allein die Iljushin Il-96 (die neuere Version der Il-86) könnte hier noch für „Verwirrung“ sorgen. Allerdings fliegt dieser Typ neben dem Einsatz vor allem als russischer Regierungsflieger, lediglich bei der kubanischen Airline Cubana und der staatlich-russischen Fluggesellschaft Rossija.

Airbus A350

Der Airbus A350 ist besonders dem A330neo gar nicht so unähnlich, vor allem bei den Triebwerken und Flügeln sind gewisse Gemeinsamkeiten auszumachen. Doch weist der A350 ein besonderes Merkmal auf, dass diesen von seinen Schwestern recht deutlich abhebt: die Nase. Gerade am Punkt, wo sich gefühlt alle Airbus-Modelle ähneln, tanzt der A350 aus der Reihe, mit einer tiefen und spitzen Front.

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Am auffälligsten am A350 ist die für Airbus ungewöhnliche Nasenpartie

Boeing 767 & Boeing 777

Die Boeing 767 ist ein Flugzeug, dass sich ein wenig zwischen den Stühlen bewegt: Nicht ganz Schmalrumpfflugzeug, nicht ganz Großraumjet, sondern irgendwas dazwischen. Nun könnte man meinen, die 767 sei dadurch leicht zu erkennen. Aber äußere Ähnlichkeiten mit der größeren Schwester, der Boeing 777, erschweren dies besonders aus der Ferne durchaus mal.

Hier hilft deshalb ein Blick auf die Details: Kleinere Triebwerke, sowie das mit weniger Rädern auskommende hintere Fahrwerk etwa: Bei der 777 sind es ganze 12 Räder und bei der 767 lediglich 8 am Hauptfahrwerk. Überhaupt ist bei genauerer Betrachtung die 767 nicht nur deutlich kürzer, sondern auch schmaler und verfügt häufig über große Winglets, wohingegen die 777 gänzlich ohne Winglets auskommt.

Die Boeing 767: Hier ohne Winglets, dafür mit dem kleineren Fahrwerk im Vergleich zur 777
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Nicht nur das Fahrwerk ist bei der Boeing 777 deutlich größer als bei der 767

Und es lohnt auch ein Blick nach ganz hinten: Die Hilfstriebwerke (APU) der beiden Jets sind nämlich deutlich voneinander zu unterscheiden. Die 777 hat dabei ein besonders charakteristisches APU-Heckdesign, das schmal und „abgeschnitten“ am hinteren Rumpf zuläuft. Der Auslass der APU befindet sich zudem auf der linken Seite. Bei der 767 verhält es sich wie bei den meisten anderen Jets auch: ein zentrierter Auslass in einer rundlichen Form.

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Die Boeing 777 hat ein besonders auffälliges APU-Heckdesign
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Die Boeing 767 verfügt über ein recht typisches APU-Heckdesign für Flugzeuge dieser Art

Boeing 787

Mit der Boeing 787 folgt nun ein Flugzeug, dass wiederum deutlich leichter zu erkennen sein sollte. Schließlich wurden mit der Entwicklung des Dreamliners eine Reihe neuer Designelemente eingeführt, an derer die 787 gut zu erkennen ist. Am auffälligsten sind hierbei sicherlich die Cockpitfenster: Der Dreamliner verfügt nämlich lediglich über 4, sehr groß anmutende Fenster. Der Boeing-Standard waren hier zumeist 6 Fenster.

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Bei der Boeing 787 fällt besonders die Nasenpartie rund um das Cockpit auf

Auch die Nasenpartie fällt sehr schlicht und elegant aus. Des Weiteren weisen die Triebwerke, wie bei der 737 Max, auffällige Zacken auf. Ein weiteres markanteres Detail ist sicherlich das sehr spitz zulaufende Heck hin zur APU (Hilfstriebwerk).

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Auch die Triebwerke und das Heck können gut zu erkennende Dreamliner-Merkmale sein

Giganten im Vergleich: Airbus A380 vs. Boeing 747

Kommen wir nun zur Königsklasse der Passagierflugzeuge: Dem Airbus A380 und der Boeing 747. Die größten Verkehrsflugzeuge der beiden Flugzeugbauer sind in der Regel nicht so leicht zu verwechseln, da es dem ungeübten Auge aber dennoch passieren kann, schauen wir uns auch hier die Unterschiede mal genauer an.

Der Airbus A380 hält den Titel als größtes Passagierflugzeug der Welt inne. Das allein reicht natürlich nicht, um den „Superjumbo“ vom normalen Jumbo, der Boeing 747, zu unterscheiden. Oder? Denn die Größe ist schließlich etwa auch bedingt durch das Oberdeck, dass sich bis nach hinten erstreckt. Bei der Boeing 747 (747-400 und 747-8) ist das Oberdeck deutlich kürzer als das Unter-, bzw. Hauptdeck.

Emirates Airbus A380
Beim Airbus A380 erstreckt sich das Oberdeck bis nach hinten
British Airways Boeing 747
Bei der Boeing 747 ist das Oberdeck deutlich kürzer

Auch die Nase ist hierbei erneut ein gutes Merkmal zur Identifizierung: Beim Airbus A380 fällt diese (inzwischen können wir ja fast von „Airbus-typisch“ sprechen) sehr rundlich aus. Die Boeing 747 verfügt wiederum über eine merklich längere und ebenso spitzere Nasenpartie, als der Vierstrahler aus dem Hause Airbus. Überhaupt liegt das Cockpit beim Superjumbo auch deutlich niedriger, zwischen Haupt- und Oberdeck. Bei der Boeing 747 befindet sich das Cockpit dagegen auf dem Oberdeck.

Bewertung Emirates Economy A380
Beim Airbus A380 befindet sich das Cockpit quasi zwischen den beiden Decks
Lufthansa Boeing 747 8
Das Cockpit bei der Boeing 747 befindet sich auf dem Oberdeck

Regionaljets

Abschließend noch ein kurzer Blick in die Welt der Regionalflugzeuge.

Embraer E-Jets

Mit Embraer gibt es zudem einen weiteren Flugzeugbauer, der sich vor allem auf Regionalflugzeuge spezialisiert hat. Den Modellen E170, E175, E190 und E195 begegnet man auf Europas Flughäfen dabei besonders häufig. Und mit ihren Eigenheiten sind die Embraers im Prinzip auch gut zu erkennen.

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Die E-Jets von Embraer sind leicht an ihren Merkmalen zu erkennen

Denn noch bevor es die Boeing 787 oder den Airbus A220 gab, zeichneten sich die Embraer E-Jets schon durch ihre 4 Cockpitfenster aus. Und noch weit vor dem Airbus A350, tanzten von der E170 bis zur E195 die Brasilianer mit einer minimalistischen und geraden Nasenpartie aus der Reihe.

Und wem das als Merkmalsammlung nicht genügt, der werfe ein Blick auf die teils schon winzig wirkenden Triebwerke der kleinen Maschinen. Nur bei den neueren E2-Modellen fallen die (wer hätte es gedacht) deutlich größeren Triebwerke ins Auge. Nicht zuletzt sind die Embraers durch ihre Größe auszumachen, sind sie doch nochmals deutlich kleiner als bspw. ein A220.

Bombardier CRJ

Noch früher als Embraer verfügten die ebenfalls weit verbreiteten Canadair Regional Jets (kurz: CRJ) von Bombardier über die markanten Merkmale betreffend der Cockpitfenster und Nase. Doch damit nicht genug: Denn Flugzeuge wie die CRJ (die inzwischen zu Mitsubishi Heavy Industries gehören) sind äußerst leicht zu bestimmen.

Das wohl auffälligste Merkmal sind die beiden Triebwerke, die sich am Heck befinden. Aufgrund dessen bildet das Leitwerk eine T-Form, da die Höhenruder zugunsten der Triebwerke nach oben wanderten. Zudem liegen die Jets insgesamt sehr niedrig.

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Die CRJ ist allein an der (heutzutage) ungewöhnlichen Platzierung der Triebwerke zu erkennen

Weitere Flugzeugtypen

Natürlich sind da nicht nur Airbus, Boeing, Embraer und Bombardier, die auf dem Markt mitmischen. So gibt es bspw. mit ATR (Avions de Transport Régional) einen weiteren Hersteller mit Fokus auf Regionalflugzeuge, jedoch mit Turboprop-Antrieb (und eigentlich Teil von Airbus).

Mit Blick in den Osten findet sich mit COMAC (Commercial Aircraft Corporation of China) Chinas Antwort auf die westlichen Produzenten. Hier stieg COMAC jüngst mit der C919 (einem Schmalrumpfflugzeug) in die Massenproduktion ein. Und in Russland gingen 2021 die russischen Flugzeugbauer Sukhoi, Tupolev, Ilyushin und weitere im staatlich kontrollierten Konsortium UAC (United Aircraft Corporation) auf.

Erlerntes Wissen testen

Mal sehen, ob ihr wirklich aufmerksam wart. Wir haben für euch eine Galerie mit den verschiedenen Flugzeugtypen zusammengestellt. Klickt auf die Bilder drauf um sie euch genauer anschauen zu können. Darunter ist aufklappbar die Lösung des Rätsels. Erkennt ihr nun alle korrekt?

Lösungen
  1. Boeing 737
  2. Boeing 787
  3. Airbus A380
  4. Boeing 757
  5. Airbus A319
  6. Bombardier CRJ-900
  7. Boeing 767
  8. Airbus A319
  9. Airbus A330
  10. Airbus A320neo
  11. Embraer ERJ-190
  12. Airbus A340
  13. Boeing 777
  14. Airbus A319 im Vordergrung, Boeing 747 im Hintergrund
  15. Airbus A321
  16. Airbus A350

Fazit

Natürlich findet sich also auch bei den vielen weiteren Flugzeugbauern, die es sonst noch da draußen gibt, sicherlich das ein oder andere Modell mit Verwechslungspotential. Da aber vor allem Airbus und Boeing den Markt dominieren, lag der Fokus zuvorderst auf den Big Playern. Und es sei gesagt, dass auch dem geübten Auge bei der Identifizierung des exakten Flugzeugtyps Fehler unterlaufen können. Doch dann kann man sich wieder auf die Merkmale besinnen, die schnell und einfach erkennen lassen, welche Maschine da gerade vor einem steht. Oder man öffnet einfach Flightradar24 und geht auf Nummer sicher.

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Kommentare (7)

  1. Remo sagt:

    Nr8 ist ein A319 kein 320er

  2. Stefan sagt:

    Danke für die coole Übersicht und Zusammenfassung. Das wollte ich schon lange wissen ohne groß zu googeln und selbst zu vergleichen.
    ich fliege nur 2-3 Mal pro Jahr. Trotzdem habe ich meine Favouriten.
    Platz 1: Airbus A380
    Sehr positiv überrascht war ich vom Dreamliner 787. Gefiel mir viel besser zum Mitfliegen als der A350.
    Bei den kleinen Fliegern mag ich den A320 lieber als die 737.

    Eine Unterscheidung bei 777 wäre noch interessant gewesen. Es gibt ja z.B. 777-300ER oder 777-200LR die auch weniger Plätze pro Reihe haben, oder?

    A330, A340, 747, 757 und 767 bin ich bisher noch nicht geflogen. die 767 kommt aber im März von München nach Atlanta 😊

    Was ist eigentlich mit der Boeing 717?

    • Robert sagt:

      Schöner Artikel.

      Ja, 717 hätte man noch aufnehmen können.

      Und eigentlich auch die 727 mit ihren 3 Triebwerken sowie dem eigenwilligen Heckeinstieg. (Aber wahrscheinlich in Europa nur selten zu sehen, bin zuletzt im Jemen mitgeflogen.)

  3. Sepp Tember sagt:

    oops nicht zu Ende gelesen, steht im Nachsatz, sry

  4. Sepp Tember sagt:

    Kleiner Fehler: kein ander Jet ist mit 4 Triebwerken und als Eindecker unterwegs! (als A340 & A 380)
    DOCH!: Die IL96 bei Cubana fliegt in dieser Kostellation, allerdings sind von den 3 betriebenen Maschinen zwei inakktiv.

  5. Sascha sagt:

    Hey!
    Nummer acht ist ein A319 (D-AGWV)

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