Der Wochenrückblick: Die Bahn schikaniert Familien, Island drückt Pause bei Play und Süßes statt Saures bei Miles&More

Lufthansa First Class Einzelsitz

Nach einer durch Pfingstmontag verkürzten Woche ging die Bahn am Dienstag direkt in die Vollen und bemühte den Klassiker der kundenfeindlichen Preiserhöhung für einen gelungenen Start in die Woche. Bereits am Wochenende zeigte Oman Air, dass es den eigenen Umgang mit Kunden nicht unbedingt verbessert, aber effizienter gestaltet hat. Zudem stellt Play nach dem Sommer sein Geschäftsmodell um. Damit ist nicht ausschließlich schlechte Nachrichten gibt, werfen wir ein paar Miles&More Sweet Spots dazwischen.

Die gute Seite von dynamischen Preisen

Letzte Woche haben wir uns – auf der Seite und im Wochenrückblick – bereits ausführlich mit den Änderungen bei Miles&More auseinandergesetzt. Lediglich neue Sweet Spots kamen etwas zu kurz, nur eine überschaubare Auswahl der Kollegen von travel-dealz.com wurde hier verlinkt. Das ändert sich diese Woche, mit unserem ersten Artikel zu den neuen Sweet Spots.

Dieser kommt jedoch mit zwei erwähnenswerten Einschränkungen. Zum einen können wir nicht absehen, wie lange diese Möglichkeiten zur günstigen Einlösung halten, schließlich können sie sich genauso schnell ändern wie Cash-Preise. Zum anderen gibt es kaum noch günstige Möglichkeiten, Meilen mit Abflug von Deutschland einzusetzen. Wie bereits mehrfach erwähnt, ist die Stammkundschaft von Austrian, Lufthansa und Swiss der größte Verlierer der kürzlichen Umstellung.

Die Bahn macht Familienreisen teurer

Wer als Familie mit der Deutschen Bahn reisen und (verständlicherweise) gemeinsam im Zug sitzen wollte, konnte bisher von einem Angebot des Unternehmens Gebrauch machen: Mit einer Familienreservierung mussten nur zwei Erwachsene den Preis für einen festen Sitzplatz bezahlen, und Plätze für bis zu drei Kinder konnten kostenlos reserviert werden. Das ganze funktionierte auf mit Mama, Papa, Onkel, Tante und Kind. Ab sofort wird nun für jede Person eine Reservierungsgebühr fällig, was bei einer Gruppe von fünf Personen bis zu 20€ Preisunterschied ausmacht. Eine merkwürdige Aktion, welche der Bahn wenige Vorteile und dem Kunden enorme Nachteile beschert.

Pause statt Play

Das Geschäftsmodell von transatlantischen Billigflügen war noch nie besonders erfolgreich. Und auch wenn die isländische Airline Play (wie Vorgänger WOW) eher zwei Mittelstrecken anbot statt einer Langstrecke: Die Airline wird sich nach dem üblicherweise gewinnträchtigen Sommergeschäft von diesem Modell verabschieden. Die schlechteste Nachricht für deutsche Passagiere besteht in erster Linie darin, dass Icelandair jetzt weniger Konkurrenz auf den Routen via Reykjavik hat – und vermutlich die Preise anziehen wird.

Oman Air fährt wieder Error-Fare-Achterbahn

Noch während der Wochenrückblick am letzten Samstag den sensationellen Preis für Oman-Air-Tickets von Frankfurt nach Bangkok anpries, sammelten sich in der Kommentarspalte die ersten Meldungen über Stornierungen. Eine enttäuschende Entwicklung – zum einen, weil es sich bei dem Preis nicht unbedingt um einen Preisfehler handeln musste, zum anderen, weil Fluglinien erfahrungsgemäß dazu neigen, solche Fehler in der Economy Class zu honorieren.

Immerhin trudelten die Stornierungen dieses Mal bereits zwei Tage nach der Buchung ein. Bei einer ähnlichen Situation in 2023 ließ sich die Airline ganze zwei Wochen Zeit. Schlimmer noch, man ging dabei bemerkenswert uneinheitlich vor und bot Kunden dreister Weise an, für den gleichen Preis (knapp 1.000€) in der Economy fliegen zu dürfen. Das führt zu einem merkwürdigen Lob: Wenn es darum geht, euphorische Kunden zu enttäuschen, ist man in Muskat zumindest schneller geworden.

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Kommentare (5)

  1. Peter sagt:

    Die Bahn ist da viel zu human und könnte noch einiges von AUSTRIAN AIRLINES lernen:
    Meine Frau flog mit meiner 3,5 Jahre alten Tochter mit Austrian übers Wochenende zu Freunden.
    Beide natürlich jeweils mit bezahltem Eco-Ticket und unter ein und dem selbem Buchungscode.

    Austrian hat meine kleine Tochter dann ALLEINE in eine andere Sitzreihe als meine Frau gesetzt und das auch noch obwohl das Flugzeug halb leer war.
    Auf mehrfache Nachfrage bei der hotline im Zuge des online-checkin erhielten wir dann die Information, dass meine kleine Tochter nur dann neben der Mutter sitzen könne, wenn wir noch eine zusätzliche Sitzplatz-Reservierungsgebühr bezahlen würden – andernfalls müsse sie den Flug eben alleine (also zumindest alleine sitzend) antreten.

    Ich bin nach wie vor fassungslos über diese Vorgehensweise, die berechnende Herzlosigkeit und Kaltschnäuzigkeit, den Fluggästen mit solchen Methoden noch ein paar Euro zusätzlich aus dem Kreuz zu leiern (denn wer lässt sein Kind denn schon freiwillig alleine neben einem Fremden sitzen…)

  2. Christoph sagt:

    Dass Kinder bis 14 Jahre völlig Kostenlos Bahn fahren können, wenn ihre Eltern (oder andere Begleiter) dabei sind, wird nirgends erwähnt. 2 Erwachsene zahlen den meist recht günstigen Super Sparpreis und nehmen 2-3 Kinder zum Nulltarif mit – die ja auch alle einen Sitz belegen. Wenn dann jetzt gesagt wird, dass Kinder 5 € optional (!!) für eine Reservierung nicht auch noch kostenlos bekommen, ist das Geheule wieder groß. Es ist mir unverständlich. Auch bei jeder Fluglinie müssen Kinder den vollen Flugpreis zahlen und fliegen nicht etwa kostenfrei mit.

  3. Peter sagt:

    Die Pickel stehen dir!

  4. R.Sh sagt:

    Bahn fahren ist jetzt schon teurer als mit mehreren Personen im Auto. Jetzt möchte die Bahn mit der Preiserhöhung zusätzlich etwas gegen Überfüllung der Züge tun.

  5. Stefan Meier sagt:

    Die Bahn schikaniert Familien? Ich krieg schon wieder Pickel.

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