Flying Blue macht viele Prämienflüge mit SAS teurer

SAS Fotomontage graustufen

Im September ist SAS Scandinavian Airlines der SkyTeam-Allianz beigetreten. Kurz darauf berichteten wir über eine interessante Möglichkeit, SAS-Flüge als Prämienflug zu buchen. Flying Blue, das Vielfliegerprogramm von Air France & KLM, bot Prämienflüge ab nur 1.500 Meilen (zzgl. Steuern) pro Richtung an und in der Premium Economy SAS Plus ab 3.300 Meilen.

Das Ganze klang ein wenig zu gut um wahr zu sein, war aber tatsächlich mehr als 3 Monate lang zu diesen super Preisen buchbar. Ich hatte es sogar kurz darauf nutzen können, und bin für 1.700 Meilen zzgl. 18€ Steuern von Bergen nach Stavanger geflogen.

Nun hat SAS neue Mindest-Preise für Prämienflüge eingeführt und diesen Sweet Spot damit in vielen Fällen verteuert. Jeder Prämienflug kostet jetzt mindestens:

  • 5.000 Meilen zzgl. Steuern in SAS Go inkl. 23 kg Gepäck
  • 15.000 Meilen zzgl. Steuern in SAS Plus inkl. 2x 23 kg Gepäck

Prämienflüge mit SAS bleiben attraktiv

Von der Änderung betroffen sind primär Ultra-Kurzstrecken. Diese wurden durch die Einführung der neuen Mindestwerte bis zu 354% teurer, da der Preis bisher nur durch die Entfernung bestimmt wurde.

Prinzipiell bleiben Flüge mit SAS in vielen Fällen eine gute Möglichkeit, um seine Flying-Blue-Meilen einzulösen. Nachfolgend haben wir für ein paar Beispielflüge die neuen / alten Preise bei Flying Blue mit den benötigten Punktewerten bei SAS EuroBonus gegenübergestellt:

  • Economy Class Aarhus 🇩🇰 → Kopenhagen 🇩🇰 :
    • Flying Blue vorher: 1.500 Meilen + 18€
    • Flying Blue neu: 5.000 Meilen + 18€ (+ 233 %)
    • SAS EuroBonus: 5.000 Meilen + 18€
  • SAS Plus Aarhus 🇩🇰 → Kopenhagen 🇩🇰 :
    • Flying Blue vorher: 3.300 Meilen + 18€
    • Flying Blue neu: 15.000 Meilen + 18€ (+ 354 %)
    • SAS EuroBonus: 10.000 Meilen + 18€
  • Economy Class Hamburg 🇩🇪 → Kopenhagen 🇩🇰 :
    • Flying Blue vorher: 2.900 Meilen + 36
    • Flying Blue neu: 5.000 Meilen + 36€ (+ 72 %)
    • SAS EuroBonus: 10.000 Meilen + 36€
  • SAS Plus Oslo 🇳🇴 → London 🇬🇧 :
    • Flying Blue vorher: 6.100 Meilen + 18€
    • Flying Blue neu: 15.000 Meilen + 18€ (+ 146 %)
    • SAS EuroBonus: 25.000 Meilen + 36€

Durch die neuen Preise ist vor allem die Premium Economy SAS Plus deutlich unattraktiver geworden. Prämienflüge lohnen sich nun vor allem in der Economy Class SAS Go, zumal bei Prämientickets großes Handgepäck und 23 kg Gepäck inkludiert sind. Mit bezahlten Economy-Tickets würde beides einen Aufpreis kosten.

Andere Prämientabellen bleiben unberührt

Geheime Entwertungen ohne Ankündigung sind leider weitverbreitet in der Welt der Vielfliegerprogramme. In dem Fall war die Hintergrundgeschichte etwas länger. Was ist passiert?

An Heiligabend gab es bei Flying Blue einen Fehler, bei dem Inlandsflüge mit Delta ab 1.500 Meilen buchbar waren. Kurz darauf hatte Flying Blue den Fehler soweit „behoben“, dass zahlreiche Prämienflüge im Preis gestiegen sind. Im Zuge dessen ist Flying Blue offenbar etwas zu weit gegangen und hat ein wahres Award Massacre (Zitat LoyaltyLobby) verursacht.

Die meisten dieser Änderungen waren nicht beabsichtigt und wurden mittlerweile wieder rückgängig gemacht. Ben Lipsey, Chef von Flying Blue, teilt dazu im FlyerTalk mit:

Sorry guys, false alarm. We were made aware of some mistake fares on partners (notably 1500/4000 miles for shorthaul Y/J on DL). Being Christmas Day, we didn’t have the active resources in place to fix the root cause so we put in a temporary fix which applied a minimum price on partners. We will do our best to correct the airline partner pricing as soon as possible. Apologies for the inconvenience.

Ben Lipsey, Head of Flying Blue, auf Flyertalk.com

Flying Blue wollte also eigentlich den Fehler mit Delta beheben und hat damit – beabsichtigt oder nicht – auch die Prämientabelle für SAS-Awards deutlich entwertet. Wir gehen jedenfalls nicht davon aus, dass die Tickets für 1.500 Meilen wiederkommen.

Fazit

Flying Blue hat die Preise für einige Prämienflüge mit SAS beinahe vervierfacht. Das Ganze ist kein allzu großer Grund zur Beunruhigung, denn die meisten Preise waren vorher fast schon zu gut – und sind zumindest weiter akzeptabel. Dennoch fällt einer der besten Sweet Spots für Flying-Blue-Meilen weg. Er hat zumindest gut drei Monate gehalten.

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Kommentare (7)

  1. Roman sagt:

    Kennt jemand eine funktionierende Email-Adresse von SAS, wo man sich bzgl. Gutschreiben von Eurobonus-Punkten beschweren kann?
    Danke

  2. Peter sagt:

    440.000 Meilen für hin und zurück nach Nordamerika pro Person (wie gerade bei SAS gefunden) ist ja sogar fur an Miles and More Unverschämtheiten gewohnte Reisende mehr ein Witz als ein Angebot.

    Ich habe 300k MM Meiken und 150k AMEX Punkte und trotzdem es ist mir (so gut wie) unmöglich, 2025 einen Business Class Flug für 2 PAX zu buchen. Zuzahlung bei LH: 1.600 EUR pro Person. Damit sind 240k MM Meilen ca. 200 EUR wert. Danke. Vielflieger Meilen sind das „Papier“ nicht mehr wert, auf dem sie stehen.

    • Peer sagt:

      SAS EuroBonus hat zwei Award-Stufen. Die regulären Prämienflüge kosten 50.000 Meilen pro Richtung in Business (und keine Zuschläge), bieten aber kaum Verfügbarkeiten.

      Das was du für 440.000 Meilen gesehen hast, ist quasi die Cash & Miles Option, wo man dann pro Meile einen Wert von 0,4 Cent oder so erhält. Und dementsprechend genauso unattraktiv wie bei Miles&More.

      Generell ist es aber schon so wie von dir erwähnt, dass die Verfügbarkeiten für Prämienflüge aktuell programmübergreifend schlecht sind.

      • Peter sagt:

        Ah, das Cash&Miles war mir nicht bewusst. Danke für die Erklärung!
        Alles in allem wirklich schade, dass die vielen Punkte de facto wertlos sind…

  3. Jens sagt:

    Schön das ihr so etwas mit 4 Tagen Verspätung meldet.
    Aber gefühlt alle 10 Tage auf die Amex Platin hinweisen.

    • Peer sagt:

      Wir haben das nicht verspätet gemeldet. Wir haben bewusst einen Tag gewartet, ob die Werte für SAS noch angepasst werden, so wie vom Flying-Blue-Chef in Aussicht gestellt.

      Und am 26. dürften wir ohnehin nicht arbeiten weil Feiertag.

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