Economy Light: Auch KLM & Air France streichen kostenfreie Sitzplatzwahl beim Check-in

KLM Economy sitz graustufen

Bis vor Kurzem war es selbstverständlich: Wer einen Flug gebucht hat, muss nur bis zum Check-in warten und kann dann kostenfrei seinen Sitzplatz auswählen. Mittlerweile ist diese Selbstverständlichkeit zunehmend zur Ausnahme geworden.

Bei vielen Airlines wie United, Lufthansa, Eurowings, Finnair und Co gibt es nur noch zugewiesene Sitzplätze. Wer lieber woanders sitzen möchte, muss zahlen. Jetzt schließen sich auch Air France und KLM diesem Vorgehen an. Das geht aus einer Mitteilung an Vertriebspartner von letzter Woche hervor:

As of 11 February and for travel as of 20 February 2025, Air France and KLM customers traveling on a Light fare ticket in Economy Class can no longer select or change a standard seat for free during check-in. If no seat is selected at a fee during check-in, Air France or KLM will assign a seat at no extra cost. Changing an assigned seat is possible at a fee. Customers traveling together will be seated together as much as possible.

Air France | KLM Business Solutions

Die Änderung gilt demnach für Reisen ab 20. Februar 2025. Nicht ganz klar ist, was in dem Zusammenhang mit „as of 11 February“ gemeint ist. Womöglich sind Bestandsbuchungen ausgenommen und die Regel greift nur für Flüge, die ab dem 11. Februar neu gebucht werden.

Im Gegensatz zu Ryanair setzen Air France & KLM mehrere Personen auf einer Buchung nicht absichtlich auseinander. Die Chancen stehen also weiterhin recht gut, als Familie zusammenzusitzen. Es kann allerdings vorkommen, dass nicht mehr genügend zusammenhängende Sitzplätze frei sind.

Nicht von der Verschlechterung betroffen sind gemäß der Mitteilung:

  • Reisende in den Tarifen Economy Standard (mit Gepäck), Standard Plus oder Flex
  • Statuskunden bei Flying Blue und vmtl. auch Delta SkyMiles
    (unklar ist, wie es mit anderen SkyTeam-Vielfliegern aussieht)
  • Geschäftskunden mit speziellem Vertrag
  • Reisende mit einer Gruppenbuchung (10 oder mehr Reisende)

Außerdem ist nur vom Economy Light Tarif die Rede. Wer also in der Premium Eco oder Business Class reist, dürfte zumindest beim Check-in ohne Gebühr einen Platz wählen können.

Fazit

Unter den großen Airlines aus Europa waren Air France & KLM gefühlt die letzten, die Economy-Passagieren noch etwas Komfort zugestehen. So gibt es selbst auf Europaflügen noch etwas zu essen, der Sitzabstand ist zumindest akzeptabel und es blieb zumindest noch die freie Sitzplatzwahl zum Check-in.

Aber auch die SkyTeam-Airlines schlafen (leider) nicht. So werden die Vorteile nun nach und nach abgeschafft. Bei KLM ist der Sitzabstand in neuen Flugzeugen auf bis zu 71 cm geschrumpft, das Sandwich wird wohl bald kostenpflichtig und dazu kommt jetzt die Verschlechterung bzgl. der Sitzplatzwahl. Die Airlines sind sich also allesamt einig, das Fliegen im billigen Tarif so unangenehm wie nur möglich zu machen – in der Hoffnung, mehr Zusatzerlöse zu erzielen.

Quelle: Air France KLM Business Solutions | via Insideflyer

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Kommentare (12)

  1. Andreas Geissbühler sagt:

    Immer wieder schade, dass sich die großen Netzwercarriers auf das Niveau von Ryanair/EasyJet herablassen. Es scheint, dass das Konzept der Billigairlines besser ist als das der grossen Airlines. Merkwürdig!

    • Mat sagt:

      Das Konzept der Billigairlines ist nicht besser. Die Leute wollen halt billig, also passt man sich an.
      Wieso sollte ich Qualität bieten, die eh keiner bucht?

      „Geiz ist geil“, das war mal ein Werbespruch, fasst das ganze Dilemma samt Einstellung ziemlich gut zusammen.

      Natürlich lässt einen der Geiz dann auch meckern, wenn man auch nur das bekommt, was man bezahlt hat, statt Inklusivleistungen, die bei der Buchung 80€ mehr gekostet hätten…

  2. Mario sagt:

    Dann müssen die Paxe wohl mit den Füßen abstimmen, um Änderungen (=Verschlechterungen) rückgängig zu machen. Ich vermisse die alten Preise, die standardmäßig Gepäck und Wunschsitzplatz inkludierten.

  3. Frank Hessing sagt:

    Ich habe ein Premium Eco bei AF nach Dubai gebucht. Wenn man nicht 49 Euro extra zahlt wird man absichtlich in einen Mittelgang gebucht. Frechheit.
    Dazu kommt dass die Sitze regelmäßig versifft sind.
    Ich flieg Air France nicht mehr. Muss ich nicht haben.

  4. Lember sagt:

    Spricht immer mehr für die chinesischen Airlines, gratis Gepäck, gratis Sitz etc.

  5. Dl Flyer sagt:

    Ich habe das gerade bei KLM anhand kommender Reisen (Asien,Kanada) im April mal durchprobiert. Als FB Gold kann man nur noch die mittlere Sektion in Großraumjets kostenfrei bei Buchung reservieren.
    Bsp. im A332 sind das die Reihen 17-42 jeweils D-G.
    Alle anderen Plätze kosten. Auch mit Status.
    Die vormals kostenfrei reservierbaren Preferred Plätze, kosten entsprechend mehr. Ob sich das zum Check-In noch ändert und es hier noch ein kostenfreies Fenster zum Reservieren gibt, bleibt abzuwarten.

    Als DL Platinum fällt der Hammer nicht ganz so sehr und man hat noch freie Wahl, inkl. der Preferred seats

  6. Utz sagt:

    Gibt es irgendwo eine (aktuelle) Übersicht welche Airlines beim check-in (oder sogar bei der Buchung) kostenlose Sitzplatzwahl (in der Eco) anbieten?

  7. Chris sagt:

    So neu ist das tatsächlich nicht, ich bin im Dezember 2023 (!) von AMS nach BER (Meilenflug dementsprechende Buchungsklasse) und habe am Check in nachgefragt ob ich weiter vorne im Flugzeug einen Platz bekommen kann, da ich in Berlin einen Zug bekommen muss. Da wurde mir schon gesagt, dass das nur gegen Aufpreis möglich ist. Als ich sagte, dass ich weniger Bock habe dafür noch zu zahlen und nach alternativen fragte, verwies mich die Dame an das Personal am Gate. Dort war das denn mit viel Augenklimpern und Zucker quatschen möglich.

    Schön, dass KLM/ Air Frongs das jetzt offiziell gemacht hat, allerdings ist es auch weniger neu.

    • Peer sagt:

      Die Plätze weiter vorne (etwa bis Reihe 11) waren schon bislang als bevorzugte Plätze oder Eco Comfort ausgewiesen und kostenpflichtig.

      Ab Februar kann man auch zwischen den „Standard“-Sitzplätzen nicht mehr frei wählen

  8. T.Ferramenti sagt:

    Gestern wurden auf CDG-BER auch in der Business Class Gäste auf den Mittelplätzen (A320) platziert,
    hier scheint man also auch auf „vielfachen Kundenwunsch“ hin das SAS Konzept erfolgreich umsetzten zu wollen?!

  9. Kai sagt:

    Fliegen bzw. die Suche nach fairen Preise macht mittlerweile keinen Spaß mehr. Solche Basis-Dienstangebote rauszunehmen und gerne auch mal für dreistellige Summen zu verkaufen, ist einfach dreist.

    Beispiel: Flug mit Singapore Airlines Richtung Australien und Zwischenstop in Singapur macht 4 Flüge. 4 mal Sitzplatz-Pauschalen pro Person mit Kosten von über 400 €.

    So was wird dann auch erst zum Schluss angezeigt. Bei der Preissuche sieht man das ja nicht (ähnlich ist es mit Gepäck).

    Brauchen sich Airlines nicht mehr wundern, wenn man sie nicht mehr nutzt.

    • Mat sagt:

      Wenn man zu doof zum lesen ist, muss man sich nicht wundern. 🤷‍♂️
      Google flights zeigt genau an, welches Gepäck dabei ist.
      LH z.B. in deren Buchungssoftware genauso.

      Wie viel deutlicher soll man das denn noch markieren?

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