Isländischer Billigflieger: PLAY stellt Flüge nach Deutschland & Nordamerika ein

Play Airlines Gate

Viele Jahre dominierten zwei Airlines den Markt für Flüge von und nach Island: Flag Carrier Icelandair und Billigflieger Wow Air. Als Wow Air 2019 in die Insolvenz ging, schmiedeten (unter anderem) ehemalige Manager des Unternehmens schnell neue Pläne. Geboren war die neue Airline PLAY, die ab 2021 mit knallig roten Flugzeugen den Betrieb aufnahm. Anfangs ging es nur nach Europa, später wurden auch die USA und Kanada ins Streckennetz aufgenommen.

Nun macht PLAY wieder eine Rolle rückwärts. Nachdem der Aktienkurs über die Jahre massiv eingebrochen ist, soll das Unternehmen jetzt von den beiden größten Anteilseignern übernommen werden. Damit gehen deutliche Einschnitte bei Flotte und Streckennetz einher. Im Herbst 2025 werden alle Flüge nach Nordamerika eingestellt. Auch die Strecke nach Berlin wird nur noch bis 1. September bedient, wie ein Blick auf die Airline-Website zeigt:

Der Fokus bei PLAY soll künftig darauf liegen, Isländer in den (Strand-)Urlaub zu fliegen. Einziges Ziel im D-A-CH-Raum bleibt nach aktuellem Stand Genf mit saisonalen Flügen von Dezember 2025 bis März 2026. Auf der bei OMAT veröffentlichten Investor-Präsentation ist aber auch davon keine Rede mehr.

Die Flüge nach Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und Salzburg wurden bereits zuvor gestrichen. Künftig plant PLAY nur noch mit vier statt aktuell zehn Flugzeugen im Liniendienst. Die übrigen sollen im Wet-Lease für andere Airlines betrieben werden.

Fazit

Nachdem Wow Air gescheitert ist, läuft es auch beim neuesten Billigflieger aus Island nicht sonderlich erfolgreich.

Es bleibt abzuwarten, wie sich nun die Flugpreise entwickeln werden. Aus unserer Sicht waren die Preise von PLAY nie sonderlich interessant. Wer nur mit einem Personal Item nicht auskommt, war mit den regelmäßigen Icelandair-Sales fast immer besser dran als bei PLAY. Zugleich waren die zahlreichen Angebote von Icelandair sicher auch auf die Konkurrenz zurückzuführen.

Quelle: One Mile at a Time und Pressemitteilung von PLAY

Titelbild: BOSSHEP auf Flickr

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Kommentare (7)

  1. Henne sagt:

    Schade! War im Juni 21 auf dem Jungfernflug ex-BER nach KEF. Das wars dann mal wieder…

  2. Steve sagt:

    Play war niemals in öffentlicher Hand. Wie kann die Airline dann privatisiert werden?

    • Peer sagt:

      „privatisieren“ war hier im Sinne vom englischen „going private“ gemeint, also Delisting an der Börse. Das war aber in der Tat missverständlich, daher haben wir den Artikel entsprechend angepasst. Danke für den Hinweis

  3. Dominik sagt:

    Ich fliege oft nach Korea, es ist sozusagen meine Rennstrecke, würde aber T’way ab FRA niemals buchen. Kann sich noch wer an Air Premia erinnern? Low-Cost auf Langstrecke ist ein Roulette. Habe jetzt schon fast alles durch probiert, mein Favorit für FRA-ICN ist momentan MIAT, wenn es günstig sein soll.

    An T’way selbst habe ich innerkoreanisch gute Erinnerungen.

  4. Sebastian Müller sagt:

    Billigflieger auf Langstrecke scheint nicht zu funktionieren (außer vielleicht Scoot, aber selbst die sind nicht immer wirklich günstiger und bieten nichts). War klar , dass Play so auch nicht überleben wird bzw das Modell ändern muss. Ähnlich wird es wohl auch T’way ergehen, oft sind die Preise der anderen auf ähnlichem Niveau.

    • Manfred sagt:

      Ne, Tway ist ein ganz anderes Konzept, die Flieger sind zuverlässig, die Airbusse meist 2-4-2, die Punkt zu Punkt Verbindungen in Asien und von Europa gut gebucht und Direktflüge zu den großen Flughäfen mit vernünftigen Preisen in Eco und Biz.

      Also ein ganz anderes Konzept als Play.

      • Sebastian Müller sagt:

        T’way ist auch eine Art Low Cost Airline, wo man für alles extra bezahlen muss (auch in der Business Class). Bei meinem Flug war die Maschine zu 30% gefüllt, nach anderen Berichten war die Auslastung teils auch nicht so hoch. Und wenn man die Zusatzgebühren dazu zählt sind andere dann teilweise sogar günstiger.

        Aber vielleicht schaffen sie es auch. Die Zeit wird es zeigen. In Asien ist die Konkurrenz aber auch hart

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