USA: Massive Preiserhöhung für Nationalpark-Besuche ab 2026

Zion National Park Eingang Graustufen

Die USA machen Ernst mit ihrer Devise America First. Im Juli hatte Präsident Trump mit einer Executive Order angewiesen, höhere Nationalpark-Eintritte für Nicht-Amerikaner zu prüfen. Nun wurden die Details entschieden und auf NPS.gov veröffentlicht.

Demnach greifen bereits ab 1. Januar 2026 neue Gebühren für alle Personen ohne US-amerikanische Staatsbürgerschaft oder dauerhaften Wohnsitz dort. Und die haben es in sich:

  • Der beliebte America the Beautiful Jahrespass kostet künftig 250 $ (~216 €) statt 80$
  • Wer nicht über den Jahrespass verfügt, zahlt in den beliebtesten Parks künftig 100$ pro Person Zuschlag, zusätzlich zum regulären Eintritt
  • Die Free Entrance Days, also Tage ohne Eintrittsgebühr, gelten künftig nur noch für US-Staatsbürger und Permanent Residents

America the Beautiful Pass wird dreimal so teuer

Wer einmal einen Road Trip durch die USA unternommen hat, kennt sich den America the Beautiful Pass. Für eine Jahresgebühr von bislang 80$ erhalten alle Personen in einem Auto (oder 4 Personen zu Fuß) 12 Monate lang Zutritt zu allen US-Nationalparks.

Ab 2026 ist der reguläre Jahrespass nur noch für Personen mit US-Staatsbürgerschaft oder Permanent Residency erhältlich. Für Touristen gibt es dann einen speziellen Pass für 250$ statt 80$ Jahresgebühr. An der Gültigkeit ändert sich nichts.

Der Pass ist nicht nur für Eintritte in Nationalparks gültig, sondern deckt auch verschiedene Day Use Fees sowie Gebühren in National Monuments, National Forests u.ä. ab. Für State Parks unter Verwaltung einzelner Bundesstaaten ist er allerdings nicht gültig.

Unklar ist, was mit Pässen passiert, die bereits 2025 erworben wurden. Neuerdings gibt es einen digitalen Pass, der für 80 $ (~69 €) online erworben werden kann. Wer eine Reise für 2026 geplant hat, könnte ggf. noch schnell einen Pass kaufen und dann nächstes Jahr nutzen. Allerdings gibt es bislang keine Infos dazu, wie ab 2026 damit verfahren wird.

Kein Jahrespass? 100$ Zuschlag in ausgewählten Parks

Neben Jahrespässen kann der Zutritt zu den Nationalparks auch einzeln pro Tag oder Woche bezahlt werden. Das ist künftig weiterhin möglich. In 11 Nationalparks, die unter Touristen besonders beliebt sind, wird dann aber ein Zuschlag in Höhe von 100 USD pro Person fällig:

  • Acadia National Park
  • Bryce Canyon National Park
  • Everglades National Park
  • Glacier National Park
  • Grand Canyon National Park
  • Grand Teton National Park
  • Rocky Mountain National Park
  • Sequioa & Kings Canyon National Park
  • Yellowstone National Park
  • Yosemite National Park
  • Zion National Park

Diese Gebühren verstehen sich pro Person, zusätzlich zum regulären Eintritt. Für Inhaber eines Jahrespasses fallen diese Zusatzgebühren nicht an. Seid ihr also zu zweit unterwegs und besucht einen der o.g. Parks, lohnt sich der Jahrespass bereits ab dem zweiten Besuch deutlich.

Auf folgender Karte haben wir alle Nationalparks der USA eingezeichnet, solche mit Zusatzgebühr erkennt ihr am roten Dollarzeichen:p

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Gratistage gelten nicht mehr für Touristen

Im Vergleich zu den anderen Änderungen eher eine Randnotiz: Bislang gab es pro Jahr ausgewählte Tage, an denen alle Nationalparks kostenlos besucht werden können. Dieser gratis Eintritt greift künftig nur noch für US-Bürger und Residents. Da bringt es uns auch nichts, dass Trumps Geburtstag (der Flag Day) künftig als weiterer Gratistag mit aufgenommen wurde.

Es war ohnehin meist eine gute Idee, die Gratistage wegen Überfüllung zu meiden, zumindest in den beliebtesten Parks. In der Praxis ändert sich also nicht allzu viel.

Fazit

Die Nationalparks in den USA sind einer der besten Gründe, um das Land zu besuchen. Naturliebhaber kommen am Jahrespass für die Nationalparks kaum vorbei. Bisher war es für das Gebotene ein wirkliches Schnäppchen. Künftig muss man eher nachrechnen, welche Parks man besuchen möchte, und ob Einzeltickets eventuell günstiger sind.

Verglichen mit Europa ist das Preisniveau in den USA schon jetzt vielfach höher, was Essen gehen, Hotels und Co angeht. Wenn ein Road Trip künftig 170$ teurer wird, macht das auf die Gesamtkosten der Reise bezogen vielleicht 1% bis 3% Steigerung aus. Allzu viel ist das nicht. Es trägt aber dazu bei, dass ich mich im Land zunehmend weniger Willkommen fühle. Ähnliches habe ich Vielfach von Kanadiern gehört, von wo aus ein Trip über die Grenze zum Glacier oder Acadia National Park jetzt noch unattraktiver wird.

Auch, wenn ich dafür zunehmend schief angeguckt werde: Ich hatte auch dieses Jahr eine schöne Zeit in den USA, und werde sicher künftig wieder hinreisen (wenn auch seltener als zuvor). Dann aber vielleicht ohne die großen Nationalparks. Zum Glück bin ich in der privilegierten Position, viele von ihnen schon gesehen zu haben.

Quellen: Pressemitteilung des US-Innenministeriums und NPS.gov

Titelbild: Peer Linder

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Kommentare (17)

  1. Judit sagt:

    Hallo, wir haben noch einen Annual Pass, der bis 09/2026 gültig ist. Müssten wir auch 100,-Dollar p. Person extra bezahlen? Das würde im Yellowston für uns beide 800,- Dollar bei 4 Tagen kosten

    • Peer sagt:

      Bislang sind die Details dazu unklar.

      Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass man bestehende Passbesitzer derart vor den Kopf stößt. Falls doch, wäre es sinnvoller, beim nächsten Besuch einen neuen Pass für 250$ zu kaufen.

  2. Tom sagt:

    Was passiert mit einem digitalen Pass für 80$ wenn ich diesen noch 2025 Jahr kaufe?
    Bleibt der ein Jahr gültig?

    • Peer sagt:

      An sich bleibt er 12 Monate gültig

      Die Frage ist aber, ob man damit dann 2026 als Nicht-Resident auf Probleme stoßen wird oder nicht. Vermutlich nicht, sonst wären ja alle 2025 gekauften Pässe „ungültig“. Aber guten Gewissens empfehlen kann ich es ohne weitere Klärung nicht

  3. Stefan sagt:

    Ein Tipp für die Vermeidung von teuren Gebühren, ist das sehr frühe anreisen.
    Vor 7 Uhr sind die Eingänge offen und nicht besetzt.
    Bei den sehr überlaufenen Nationalparks, haben wir das auch schon früher so gemacht.

  4. Carsten sagt:

    Ich habe den Jahrespass immer sehr gern genutzt. Die Preiserhöhung ist eine Frechheit! Klar, alles wird teurer, aber m.E. hätte es auch eine moderate Anpassung auf eventuell $100,00 getan. Irgendwie hat man insbesondere in den USA das Gefühl nicht als Tourist gewünscht zu sein. Erst die Erhöhung für ESTA, jetzt National-Park-Pass. Was kommt als nächstes? Ein „besondere“ zusätzliche Tax beim Einkaufen?!

  5. Torsten Ahlers sagt:

    Es wird bald die Zeit kommen wo sie anfangen im Touristen betteln das sie wieder ins Land kommen.
    a wenn man sich die Erhöhung der Visa Gebühren anschaut dazu ESTA und nun noch die Nationalparks… dazu das schlechte überteuerte Essen…was dann in vitken Hotels noch auf Einweggeschirr serviert wird da kein Personal vorhanden ist.
    Dazu noch unberechenbare Politik, es sind letztendlich wirklich alles die USA nicht mehr zu bereisen …und wirklich mehr Richtung China zu schauen.

  6. PeRo sagt:

    Interessant. Obwohl ich in den vergangenen Jahren immer einen Jahrespass hatte, merke ich jetzt erst, dass ab 2025 keine Übertragbarkeit (Weitergabe an ‚Passholder two‘) mehr möglich war.
    Das verhindert natürlich die Konstellation, US Citicen kauft den Pass und gibt ihn dann legal an einen Non-Resident weiter. Mir scheint, diese unterschiedliche Behandlung ist also schon länger in Vorbereitung. Ein drastischer Schritt, aber wenn man sich die zunehmende Häufigkeit der ‚Entrance-Lotteries‘ ansieht, wohl von vielen so gewollt.

    • Betty sagt:

      Nein, der Grund dieser Änderung war, dass zu viele Leute ihre Pässe im Internet weiterverkauft haben, obwohl sie nicht so teuer waren. Das sollte damit unterbunden werden. Und das fand ich auch korrekt.

  7. Justin S sagt:

    Ich fand 80$ für ein Jahr und ein Auto immer sehr günstig, eine erhöhung hätte ich da OK gefunden, z.b. auf 120$. Aber 250$ und dann die unglaublich Freche gebühr von 100$ pro Person für Ausländer in den 11 Parks geht einfach gar nicht. Noch ein Grund mehr, die USA nicht mehr zu besuchen, solange die Orange an der Macht ist (und evtl auch darüber hinaus). Dann lieber nach Kanada oder Mexiko.

  8. Betty sagt:

    Hallo Peer, woher hast du die Info, dass die $100 pro Person sind? Auch der Eintritt in die Parks ist doch normalerweise pro Auto für 7 Tage oder so. Also gilt doch auch der Aufschlag dafür. Ich kann aus der Mitteilung nicht ersehen, dass das pro Person sein soll.

    • Peer sagt:

      Aus der Pressemeldung:

      „Nonresidents without an annual pass will pay a $100 per person fee to enter 11 of the most visited national parks, in addition to the standard entrance fee“

      Und auch beim Nationalpark-Service steht es so:
      „The following parks will have a surcharge of $100 for each nonresident of the US entering the park“

  9. John Bayerstein sagt:

    Wieder ein Grund mehr, nicht in die USA zu reisen. Zum Glück hatte ich jahrzehntelang die Möglichkeit, die USA ohne den Trump Wahnsinn kennen zu lernen. Solange Trump dort herrscht, sind die USA für mich gestrichen, so leid es mit für die vernünftigen Amerikaner tut.

    • Franz sagt:

      Geht mir genauso. Habe auch schon die allermeisten Parks besucht, manche bereits mehrere Male. Ich bin also nicht mehr angewiesen auf neuerliche Besuche. Die Erhöhungen sind schon drastisch. Vielleicht sollte die EU dann auch für amerikanische Touristen die Eintrittspreise für Parks und andere Sehenswürdigkeiten in Europa erhöhen.

  10. WismuthHaue sagt:

    Fragt man sich inwiefern das wirklich „America First“ ist, wenn keiner mehr kommt. Tourismus ja kein unerheblicher Wirtschaftsfaktor.

  11. Simon sagt:

    Einfach bei der Liste an Gründen wieso ein USA Besuch in absehbarer Zeit nicht in Frage kommt hinzufügen. Lustig, wie vielfältig sich ein Land selbst abschaffen kann.

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