Bewertung: Hahn Air „Privatjet“ von Düsseldorf nach Luxemburg

Hahn Air Bewertung Sitz

Im Januar 2020 sind die Travel-Dealz-Redakteure Peer und Adrian von Düsseldorf nach Luxemburg geflogen. Das Besondere: Der rund 30-minütige Linienflug von Hahn Air wurde nicht in einem regulären Verkehrsflugzeug, sondern in einer Cessna Citation Sovereign mit nur 8 Sitzplätzen durchgeführt, einem waschechten Privatjet. Ihr Erfahrungsbericht:

Buchung

Das Flugsegment ist Teil einer ziemlich verrückten Flugreise nach Madrid. Gebucht hatten wir im August 2019 ein Business-Class-Schnäppchen von LATAM. Damals hatte die Airline Business-Tickets auf der 5th-Freedom-Strecke von Frankfurt nach Madrid im Dreamliner für knapp 200€ verkauft. Erstaunlicherweise waren auch Zubringer quer durch Europa gestattet. Peers und Adrian Routings:

Durch die kuriosen Zubringer hatte sich der Preis nur marginal erhöht – pro Person haben wir für die Oneway-Tickets ungefähr 200€ bezahlt.

Info

Hauptgeschäft von Hahn Air ist nicht der Flugbetrieb, sondern die eigene Ticketing-Platform. Dafür ist eine IATA-Mitgliedschaft nötig, die mindestens einen Linienflug voraussetzt. Vermutlich ist dies der Grund für die kurzen Hüpfer im Geschäftsreiseflugzeug zwischen Luxemburg und Düsseldorf.

Check-In

Der Check-In erfolgte im normalen Passagierterminal des Düsseldorfer Flughafens am Schalter 171. Der Mitarbeiter hatte einen „Ansturm“ von insgesamt 6 Passagieren innerhalb eines Zeitfensters von 45 Minuten (geöffnet: 75 bis 30 Minuten vor Abflug) zu bewältigen. Wir waren offenbar die letzten eincheckenden Passagiere. Der Mitarbeiter prüfte unsere Personalausweise und händigte die Bordkarten aus. Ein Online-Check-In war leider nicht möglich.

Obwohl sich später herausstellen sollte, dass die Sitzplatzwahl im Flieger frei erfolgt, wurden uns per Bordkarte Plätze zugewiesen.

Hahn Air Bewertung Bordkarte
Wir erhielten eine „ganz normale“ Bordkarte

Nach dem Check-In machten wir uns auf dem Weg zur Security-Faste-Lane im Terminal A, zu welcher wir Zugang hatten. Die Sicherheitskontrolle erfolgte ohne Wartezeit.

Lounge

Da die Flüge von Hahn Air ausschließlich in Business Class durchgeführt werden, erhalten alle Passagiere Loungezugang am Abflugort. In Düsseldorf wird die Lufthansa Business Lounge genutzt. Trotz unseres Senatorstatus durften wir nicht in die Senator Lounge, sondern mussten mit der etwas schlechteren Business-Lounge vorlieb nehmen.

Hahn Air Bewertung Lounge
Hahn Air nutzt die Lufthansa Business Lounge

Unser Flug fand am frühen Morgen statt, daher wurde in der Lounge Frühstück serviert. Aufgetischt wurden unter anderem „gummiartiges“ Rührei, Rösti, Baked Beans, Aufschnitt, Brötchen und Müsli. Im Vergleich mit den Senatorlounges fehlten vor allem die warmen Fleischoptionen wie Bacon oder Nürnberger Würstchen. Das Frühstück war allenfalls mittelmäßig.

Ansonsten gibt es in der Lounge einen lufthansatypischen Wartebereich, Toiletten und Arbeitstische. Auf Duschen müsst ihr leider verzichten.

Boarding

Das Boarding war 30 Minuten vor der Abflugzeit angesetzt, tatsächlich begann es rund 10 Minuten später. Anders als üblich gab es keinen Boardingaufruf über Lautsprecher, sondern der Mitarbeiter – übrigens der gleiche, der uns auch eincheckte – stöhne ein leises „soooo…“. So wusste jeder, dass es es jetzt los geht – schließlich hatten sich die sechs Passagiere des Fluges bereits am Gate eingefunden. Unser Flugzeug stand auf einer Außenposition, wir wurden mit einem größeren Flughafenbus dorthin gefahren.

Hahn Air Bewertung Gate
Unser Gate: A31

Am Flugzeug angekommen wartete bereits der Kapitän auf dem Vorfeld und begrüßte uns. Er erwähnte auf unsere Nachfrage hin, dass wir freie Platzwahl im Flugzeug hätten. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, führte er eine kurze Begrüßung durch.

Hahn Air Bewertung Begruessung
Der Kapitän begrüßte uns persönlich

Anschließend erfolgte eine – auf das Wesentliche beschränkte – Sicherheitseinweisung, uns wurde erklärt, wo sich das Catering befindet und dass wir während des Fluges gerne einen Blick ins Cockpit werfen dürfen. Flugbegleiter gibt es auf dieser Strecke nicht.

Kabine & Komfort

Die Cessna Citation Sovereign verfügt über insgesamt acht bequeme Passagiersitze. Diese sind in vier Reihen in einer 1-1-Bestuhlung angeordnet. Die Ledersessel sind sich durchaus weit nach hinten und auch seitlich verstellbar, in ein Bett könnt ihr sie jedoch nicht verwandeln. Für einen 30-Minuten-Flug gerade so angemessen ;-)! Die Deckenhöhe ist verständlicherweise niedrig – durch die Kabine müsst ihr euch in der Regel in geduckter Haltung bewegen.

An jedem Platz befindet sich ein kleine Kontrolleinheit, mit der ihr sowohl zwei Leselampen an jedem Sitz, wie auch die Fensterjalousien elektronisch bedienen könnt. Außerdem befindet sich an jedem Doppelplatz eine Stromsteckdose. Im Overhead-Panel sind über jedem Platz Luftdüsen angebracht, die sich individuell einstellen lassen. Außerdem ist ein Satellitentelefon vorhanden – ob das benutzbar ist, entzieht sich unserer Kenntnis.

Hahn Air Bewertung Sitz
Ein Sitz im „Privatjet“ bei Hahn Air

Im Heck des Fliegers findet ihr eine kleine Toilette. Diese ist mit WC und Waschbecken ausgestattet. Außerdem liegen verschiedene Amenities und Körperpflegeprodukte bereit.

Hahn Air Bewertung WC
Das Waschbecken im Heck des Fliegers

Service & Verpflegung

Wie erwähnt gibt es auf diesen Flügen keine Flugbegleiter, die Speisen und Getränke servieren. Stattdessen steht ein Self-Service-„Buffet“ zur Verfügung.

Als Snack gibt es Mini-Packungen NicNacs, Salzbrezeln, Butterkekse und Prinzen Rolle. Im Getränkekoffer standen Glasflaschen mit Orangensaft, Tomatensaft, Apfelsaft, Multivitaminsaft und Wasser zur Verfügung. Außerdem gab es schwarzen Tee und Kaffee und es lagen Erfrischungstücher bereit. Darüber hinaus lagen an den Sitzen Getränkekarten aus, die jedoch nichts mit dem angebotenen Sortiment zu tun hatten – denn auf Alkoholika mussten wir komplett verzichten.

Extras

Was wirklich besonders ist: Es gibt keine Tür zum Cockpit! Ihr könnt – sobald das Anschnallzeichen ausgeschaltet ist – den Piloten einen Besuch abstatten und den Ausblick nach vorne genießen. Leider waren unsere Piloten nicht besonders gesprächig, was auch aber an der kurzen Flugzeit liegen könnte.

Hahn Air Bewertung Cockpit
Blick ins Cockpit
Hahn Air Düsseldorf – Luxemburg Bewertung
  • Check-in & Boarding
  • Lounge
  • Komfort & Kabine
  • Service & Verpflegung
  • Extras
4
Fazit

Der Flug im „Privatjet“ von Hahn Air war ein einmaliges Erlebnis und eine tolle Erfahrung. Im Grunde verlief alles genau so, wie wir uns eine Reise in einem Geschäftsreiseflugzeug vorgestellt hatten. Für Abstriche sorgt vor allem die mittelmäßige Lufthansa-Lounge und das recht kurze Check-In-Zeitfenster.

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Kommentare (12)

  1. Julian sagt:

    Bei mir steht bald das umgekehrte Routing MAD-FRA-LUX-DUS an. Jetzt ist die Situation in Madrid sehr schwierig. Als Anreise hatte ich DUS-LHR mit EW und LHR-MAD in der Iberia Langstrecken Business geplant. Das kann ich vergleichsweise einfach umbuchen/ stornieren.

    Wie gehe ich nun am besten vor, dass ich nur die Segmente FRA-LUX-DUS abfliege, ohne dass sie ungültig werden, wenn ich den ersten Latam Flug MAD-FRA nicht antrete? Ideen?

    Schade auch, dass LATAM MAD-FRA ab Juli einstellt. Das ist noch zu verkraften. Einen neuen Hahn Air Flug zu buchen, dürfte deutlich teurer werden…

  2. Theresa Lochner sagt:

    Mit diesem ziemlich sinnfreien Flug disqualifiziert sich dieser sonst fundierte Blog!
    Es ist erschütternd zu sehen, wie die heutigen Redaktuere offenbar zu viel Zeit haben und die Umwelt versauen.
    Ja ich weiß, „Hahn Air wäre auch ohne uns geflogen“ mag deren Argument sein, nur muss man sowas auch noch auf einem Blog zur Schau stellen und andere Leute zu solchem Schwachsinn animieren?!

  3. John sagt:

    Was ist das denn für ne sinnlose Reise? Umwelt dankt oder wie

  4. Sven sagt:

    Bemerkenswert ist, dass die sympathische Lufthansa die Stufen der Wertschätzung gegenüber ihren Passieren feinsinnig über Bacon und Nürnberger Würstchen zum Ausdruck bringt. #notmyairline

  5. Bernhard sagt:

    Eine Strecke von Luftlinie 210 km zu fliegen, ist in Zeiten von Klimawandel völlig unvernünftig und unnötig.
    Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch

  6. Daniel Heumann sagt:

    Ich bin im Oktober geflogen und habe bis Dato keine Meilen bekommen 🙁
    Zuerst hab ich bei Miles&More mit der „HR“ Flugnummer nachgefragt. Da hieß es „Nein“ es gibt keine Meilen. Die Anfrage mit „LG“ steht noch aus.

    Stehen mir Meilen zu?

    • Peer sagt:

      Meines Wissens ist zumindest bei Star Alliance Programmen immer der operating Carrier ausschlaggebend. Das würde in dem Fall dann tatsächlich bedeuten „Keine Meilengutschrift“

  7. Andre sagt:

    Ich fliege in 7 Tagen LUX-DUS und freue mich schon 🙂

  8. Angelaü sagt:

    Den FRA Madrid Flug gibt es ja immer wieder. Kann man auch diesen Zubringer buchen und wenn ja wie?

  9. Adam sagt:

    Danke für den Bericht!
    Bei uns steht der Trip in knapp 10 Tagen bevor 🙂
    Wir fliegen aber anders herum, also MAD – FRA – LUX – DUS. Haben den One Way Trip dank euch für 138 Euro ebenfalls im August gebucht ????
    Bei uns läuft der Hahn Air Flug unter Luxair Callsign (LG1331)
    Bin gespannt ob es als Segment bei M&M vergütet wir…dürfte eigentlich nicht, da ja bekanntermaßen das „Metall“ und nicht das Callsign gilt

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