Billigflieger: Auch Transavia macht großes Handgepäck kostenpflichtig

Transavia Boeing 737

Nachdem es bereits in den letzten Monaten erste Andeutungen gab, macht Transavia nun Ernst: Der Billigflieger von Air France-KLM wird ab April Gebühren für das große Handgepäck erheben. Standardmäßig ist dann nur noch ein Personal Item bis 40 x 30 x 20 cm inklusive. Wer wie gewohnt einen Kabinen-Trolley mit an Bord nehmen möchte, muss Aufpreis zahlen.

Transavia schließt sich damit den Branchengrößen wie Easyjet, Ryanair, Eurowings und neuerdings TUIfly an. Derweil beschäftigt sich die Europäische Union mit einem Vorschlag, der EU-weite Mindest-Standards für Handgepäck vorsieht. Jetzt ist also der Gesetzgeber an der Reihe, um die zunehmenden Gängelung der Passagiere zu stoppen.

Ab April mindestens 10€ Handgepäck-Gebühr bei Transavia

Über die Änderung berichteten letzte Woche diverse Medien aus den Niederlanden, darunter TravMagazine.nl. Auf der Transavia-Website werden die neuen Regeln bereits aufgeführt, sind allerdings schwer zu finden.

Aktuell ist bei Transavia zusätzlich zum Personal Item auch ein großes Stück Handgepäck bis 55 x 35 x 25 cm inklusive, beide zusammen dürfen maximal 10 kg wiegen. Für neue Buchungen ab dem 3. April ist dann nur noch ein Personal Item enthalten. Das große Handgepäck kostet mindestens 10€, der Preis wird also vermutlich variieren:

From the 3th of April you will pay for taking your cabin bag (previously hand luggage) (max. 55 x 35 x 25 cm) on board. So if you want to take a cabin bag with you, you can select it during booking after choosing your flight or book it afterwards in My Transavia. The lowest charge for cabin luggage is €10.

Transavia-Website

Bereits im Dezember hatte Transavia aufgrund des Kostendruckes laut darüber nachgedacht, solche Gebühren zu erheben. Nun ist die Entscheidung also gefallen.

Fazit

Mit Transavia streicht einer der letzten große Billigflieger in Europa die gewohnten Inklusivleistungen zusammen. Nun bleibt eigentlich nur noch Jet2, der aber hierzulande nur über ein sehr dünnes Streckennetz verfügt. Es bleibt abzuwarten, ob die EU das mit sich machen lässt oder tatsächlich die angestrebten Mindeststandards einführen wird, um eine Preistransparenz zu gewährleisten.

Ich persönlich versuche mittlerweile, alle Billigflieger mit derart kundenfeindlichen Regelungen zu vermeiden. Nun wird es wohl auch Zeit, Transavia auf die Blacklist zu setzen. Als besonders starkes Negativbeispiel fällt immer wieder Easyjet auf: Die Flüge sind nicht mal besonders günstig, trotzdem verlangen die Briten oftmals 30€ bis 40€ pro Richtung für einen Kabinentrolley.

Quellen: Transavia & TravMagazine | via Travelfree

Titelbild: © Transavia

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Kommentare (3)

  1. Manfred sagt:

    Die wollen wirklich , das man nackt fliegt , unverschämt.

  2. ChinaEurope sagt:

    Gerade im letzten Moment der Buchung entdeckt, dass auch Avianca zu diesem Club gehört. Im Tarif „basic“ zum Beispiel von Miami nach San José ist nur ein personal item erlaubt, kein Handgepäck. Für Handgepäck muss der nächste Tarif mit 70 Euro Aufpreis genommen werden, fast das Doppelte des basic Tarif. Aber der ist eben Suchmaschinen geeigneter….

  3. Michael sagt:

    Ja, ich meide inzwischen auch die ehemaligen Billigflieger. Wirklich günstiger sind sie dann eh nicht mehr, wenn man das Handgepäck dazubucht. Ich brauche zwar selten einen großen Koffer als Aufgabegepäck, aber zumindest das Handgepäck will ich schon…

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