Bewertung: Eine Nacht im Intercontinental Ljubljana

Intercontinental Ljubljana Eingang

Auf einem Roadtrip durch Slowenien habe ich im Juli 2020 eine Nacht im Intercontinental Ljubljana verbracht. Normalerweise reicht mir auch ein günstiges Motel, solange die Betten bequem sind. Aber bei einem Preis von 160€ inkl. umfangreicher Vorteile (80€ Restaurant-Guthaben, Frühstück und Zimmer-Upgrade) konnte ich einfach nicht widerstehen. Über Virtuoso gibt es sogar noch den Loungezugang dazu, buchen könnt ihr dies z.B. bei Classictravel.

Hier eine Bewertung des Aufenthalts:

Buchung

In der Annahme, die Vorteile über American Express Fine Hotels + Resorts wären die gleichen wie bei der gleich teuren Virtuoso-Rate, hatte ich das Hotel leider online über Amex Fine Hotels & Resorts mithilfe meiner Amex Platinum gebucht.

Erst beim Einchecken fiel mir auf, dass die Amex-Rate gar keinen Loungezugang, sondern stattdessen früheren Check-in (nach Verfügbarkeit) + Late Check-Out beinhaltet. In meinem Fall war das nicht so schlimm, da die Lounge sowieso geschlossen hatte. Aber nächstes Mal würde ich dann definitiv den Virtuoso-Tarif buchen.

Damit euch nicht der gleiche Fehler passiert, hier ein Vergleich der jeweiligen Vorteile:

Virtuoso-Rate (z.B. über Classictravel):

  • 100 $ (~93 €) Guthaben für Speisen & Getränke
  • Tägliches Frühstück für 2 Personen
  • Zimmer-Upgrade bei Ankunft (nach Verfügbarkeit)
  • Loungezugang zum Club InterContinental
  • Kostenloses WiFi

Buchung über Amex Fine Hotels & Resorts:

  • 100 $ (~93 €) Guthaben für Speisen & Getränke
  • Tägliches Frühstück für 2 Personen
  • Zimmer-Upgrade bei Ankunft (nach Verfügbarkeit)
  • Late Check-Out bis 16:00 Uhr
  • Early Check-in ab 12:00 Uhr (nach Verfügbarkeit)
  • Kostenloses WiFi
Intercontinental Ljubljana Eingang

Lage

Das Intercontinental liegt an einer Hauptstraße nördlich der Innenstadt Ljubljanas. Das direkte Umfeld ist nicht allzu einladend. Ganz praktisch ist allerdings, dass der nächste Supermarkt nur 50 Meter entfernt liegt.

Die schöne Altstadt liegt etwa 800 Meter vom Hotel entfernt und ist zu Fuß in knapp 10 Minuten erreichbar. Ljubljana erkundet man sowieso am besten mit einem kurzen Spaziergang. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie das Schloss und die Drachenbrücke liegen nur wenige Minuten voneinander entfernt

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Die Lage im Norden hat auch einen Vorteil: Bis zum Bahnhof sind es nur 500 Meter, sodass die Strecke selbst mit Koffer ohne Probleme zu bewältigen ist. Der Flughafen liegt hingegen ein ganzes Stück von der Stadt entfernt, mit 30 Minuten Autofahrt müsst ihr rechnen. Aber dafür kann ja das Hotel nichts.

Parken

Insbesondere aus Österreich bietet sich natürlich auch die Anreise mit dem Auto an. Fürs Valet-Parking direkt vom Hotel fallen 33€ die Nacht an, was mir dann doch recht teuer erscheint. Leider kostet selbst das Parkhaus direkt gegenüber rund 10€ bis 20€ pro Tag (je nachdem wie lange ihr tagsüber weg seid).

Da wir erst recht spät im Hotel angekommen sind und morgens schon weiter mussten, haben wir das Auto einfach 50 Meter vom Hotel entfernt an der Straße geparkt. Zwischen 22 und 7 Uhr ist das komplett kostenlos möglich, ansonsten werden 0,80€ pro Stunde fällig. Haken an der Geschichte: Es sind maximal 2 Stunden Parkdauer am Stück erlaubt und ich musste um 7 Uhr morgens erstmal ein neues Parkticket lösen.

Zimmer

Wir erhielten wie erwartet ein Upgrade in einen Twin Deluxe Room. Dieser war für meinen Geschmack sehr schön geschnitten und mit seinen 52 Quadratmetern wirklich geräumig. Abseits der sehr bequemen Betten gab es im Zimmer noch einen großen Schreibtisch und eine kleine Sitzgruppe.

Über der Minibar stehen ein Wasserkocher, zwei Glasflaschen und verschiedene Tassen + Gläser bereit. Die Minibar selbst war leider wegen der Pandemie verschlossen und man wollte sie auch auf Nachfrage nicht öffnen.

Intercontinental Ljubljana Deluxe Room Twin 1 1
Der riesige Fleck auf dem Teppichboden ist Teil der Designsprache. Der Zimmerreinigung sind also keine Vorwürfe zu machen.

Besonders gefallen hat mir die riesige Fensterfront: Es gab bodentiefe Fenster an zwei Seiten des Zimmers und so war es tagsüber sehr lichtdurchflutet. Leider war es dadurch auch ziemlich heiß im Zimmer und die Klimaanlage konnte zumindest anfangs kaum Abhilfe schaffen.

Vermutlich aufgrund des IHG-Platinum-Status wartete ein kleines Welcome Gift aus Obst und Gebäck im Zimmer auf uns. Dazu gab es am Check-in zwei Getränke-Gutscheine für die Bar (einlösbar für u.a. Hauswein oder Sekt).

Intercontinental Ljubljana Bad

Auch das Badezimmer war sehr stilvoll eingerichtet und zudem noch wirklich groß. Neben einer tollen Aussicht Richtung Altstadt bot es noch eine frei stehende Badewanne sowie eine angenehme Regendusche.

Service

Bei einem 5-Sterne-Hotel habe ich doch gewisse Ansprüche an den Service und diese konnte das Hotel leider nicht ganz erfüllen. Der Check-in war soweit freundlich und professionell, aber nicht herausragend.

Nach dem Check-in hatte ich noch einmal explizit gefragt, ob sich die Minibar irgendwie nutzen ließe. Wir hatten noch ein paar verderbliche Lebensmittel im Auto und wollten sie nicht verkommen lassen. Leider hieß es aber, dass man sie wegen der Pandemie nicht öffnen könne (was auch immer das miteinander zu tun hat). Umso erstaunter war ich, als es dann als Antwort auf meine Google-Bewertung hieß, man würde sie auf Wunsch jederzeit freischalten, wenn die Gäste das wünschen.

Auch die Sache mit der schwachen Klimaanlage schien die Mitarbeiter nicht allzu sehr zu interessieren. Man schickte zwar einen Techniker zum Prüfen ins Zimmer, aber dieser konnte keine Probleme feststellen. Zum Glück war die Temperatur dann abends kein Problem mehr. Ich weiß nicht, ob die Klimaanlage wirklich defekt war oder einfach recht schwach ist, aber bei Tripadvisor gibt es zumindest noch ein paar Beschwerden in dieser Hinsicht.

Restaurant

Pünktlich zum Sonnenuntergang suchten wir das B Restaurant auf. Es liegt in der 20. Etage auf dem Dachgeschoss und bietet somit einen tollen Überblick über Ljubljana und die Berge in der Ferne. Die Atmosphäre am Abend war wirklich toll. Übrigens ist das Intercontinental das zweithöchste Gebäude in ganz Slowenien.

Das Preisniveau ist für slowenische Verhältnisse natürlich gehoben, aber mit den 80€ Guthaben kommt man schon ziemlich weit. Wir hatten jeder eine Hauptspeise, einen Salat und ein Dessert sowie einige Getränke bestellt, trotzdem blieben am Ende sogar noch ein paar Euro für die Bar übrig. Eine Speisekarte ist auch online einsehbar.

Die Qualität sämtlicher Speisen war vorzüglich. Mein Rinderfilet war auf den Punkt gebraten und auch vom Hühnchen hörte ich nur gutes. Ein großes Lob an dieser Stelle auch für das tolle Brot mit zwei verschiedenen Butter-Variationen. Oft erkennt man ein gutes Restaurant eben wirklich schon an der Brot-Qualität.

Frühstück

Das Frühstück wird entweder in der Club Lounge (sofern geöffnet) oder aber im Restaurant auf der Dachterrasse serviert. Mangels Alternative (und aufgrund der guten Erfahrung am Abend zuvor) suchten wir wieder das Restaurant auf, wo es ziemlich ruhig zuging.

Intercontinental Ljubljana Orangensaft
Mit dieser Aussicht schmeckt das Frühstück gleich doppelt so gut

Das Frühstück wird größtenteils à la Carte serviert – nicht nur, aber auch während Corona. Zur Auswahl standen unter anderem Eggs Benedict, ein Omelette mit Trüffel, French Toast, Oatmeal und ein Halloumi-Wrap. Das Frühstück war sehr gut, aber nicht ganz so beeindruckend wie das Abendessen. Highlight war hier der Halloumi-Wrap, die Eggs Benedict hingegen waren recht trocken.

Am Buffet gab es etwas Gebäck und Obst (gereicht vom Mitarbeiter), aber nicht mehr. Ich gehe davon aus, dass das auf die Pandemie zurückzuführen ist und es hier normalerweise ein paar zusätzliche Optionen gibt.

Pool & Fitness Center

Im 18. Stock befinden sich der Fitness- und Wellness-Bereich. Es gibt dort unter anderem einen Pool mit schöner Aussicht, eine Sauna und ein Dampfbad. Ebenfalls existiert natürlich ein Fitnesscenter.

All diese Räumlichkeiten schneiden in anderen Bewertungen (z.B. bei Club Floor oder Frankfurtflyer) ebenfalls recht gut ab, wir haben sie aus Zeitmangel nicht getestet. Daher hier nur ein Foto der Kette selbst:

Intercontinental Ljubljana Pool
Pool (© InterContinental)
Intercontinental Ljubljana
  • Lage
  • Zimmer
  • Sauberkeit
  • Frühstück
  • Restaurant
  • Service
  • Extras
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
4.31
Fazit

Insgesamt war ich wirklich begeistert vom Intercontinental. Das Deluxe-Gästezimmer macht seinem Namen alle Ehre, die gesamte Einrichtung ist sehr gelungen und das Restaurant auf der Dachterrasse ein wirkliches Highlight. Ich würde das Hotel jederzeit wieder buchen, vor allem mit den umfangreichen Virtuoso-Vorteilen.

Ein paar Kritikpunkte gibt es aber trotzdem. Der Service entsprach nicht ganz dem 5-Sterne-Standard und wieso man wegen der Pandemie die Minibar abschließen muss, verstehe ich nicht ganz. Außerdem ist der Parkservice, insbesondere für slowenische Verhältnisse, doch sehr teuer.

Vor dem Intercontinental waren wir schon eine Nacht im Best Western Premier Hotel Slon. Dieses liegt zwar noch etwas zentraler in Ljubljana, aber ansonsten kann es nicht ansatzweise mit dem Interconti mithalten. Dabei kostet selbst das Best Western gerne mal 100€ pro Nacht oder mehr.

Auch Ljubljana als Reiseziel kann ich übrigens ohne Einschränkungen empfehlen. Perfekt zu kombinieren mit einem Trip an die Adria und / oder ins schöne Bled. Hier noch zwei Bilder aus der Altstadt Ljubljanas:

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Kommentare (4)

  1. Felix sagt:

    Habe das Hotel auch als ziemlich gute Wahl für Ljubljana wahrgenommen! Über Virtuoso gab es letztes Jahr aber kein Willkommensgeschenk. Oder wurde das nur vergessen?
    Dafür aber (im Zusammenspiel mit dem Ambassador-Status?) ein maximales Upgrade von Standardzimmer auf Deluxe Suite!

    • Peer sagt:

      Ich hätte das Welcome Gift jetzt mit dem IHG-Status in Verbindung gebracht, aber als Ambassador sollte es das dann ja eigentlich auch geben.

      Ich denke, bei dem tollen Upgrade, kann man da trotzdem nichts sagen. 😀 Vielleicht hatte man es schon in dein ursprüngliches Zimmer gestellt und dann beim Upgrade vergessen.

  2. Bernhard sagt:

    Spitzen-Review, sehr aufschlussreich!

    Nur die Verwendung der Landessprache für einen für uns dermaßen unaussprechlichen Ortsnamen werde ich nie verstehen. Die Stadt heißt seit Jahrhunderten Laibach und war sogar mal mehrheitlich deutschsprachig. Niemand sagt auf Deutsch Warszawa oder Købnhavn.

  3. Flo U sagt:

    Ich war ebenfalls im August 2020 dort zu Gast, leider war der Spa-Bereich teils enttäuschend. Links vom Pool stand das Wasser ca 2cm hoch, somit waren die Liegen und Sessel nur ohne Badeschlapoen und mit nassen Füßen zu erreichen (es gan einfach kein Abfluss an der Stelle). Aber ansonsten finde ich das Hotel zu dem Preis ein absoluten No-Brainer

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