Eine Ruheoase am Flughafen München: Bewertung des Lufthansa Senator Cafés

Von der Business- über die Senator- bis hin zur First Class Lounge – die Lufthansa betreibt am Flughafen München eine Reihe an exklusiven Wartebereichen für ihre Kunden.

Was zwischen Leberkäse und Kartoffelsalat gerne in Vergessenheit gerät, ist das kleine Senator Café. Dieses ist quasi der kleine Bruder der Senator Lounge nebenan – mit ganz eigenen Vorzügen. Hier ein kleiner Blick hinein:

Lage

Das Senator Café befindet sich nahe Gate G28 im Schengen-Bereich des Münchener Flughafens. Die Flughafenbeschilderung weist nicht darauf hin, sondern schickt lieber alle Vielflieger in die benachbarte Senator-Lounge.

Im Lageplan auf der Flughafen-Website ist das Café interessanterweise auch nicht eingetragen. Am besten orientiert ihr euch daher einfach an der Gate-Nummer, um das Café zu finden. Neben der Lounge befindet sich Seafood Sylt, direkt gegenüber die Business & Senator Lounge der Lufthansa. Das kleine Café ist daher schnell zu übersehen.

Zugang

Die Zugangsregeln für das Senator Café sind die gleichen wie für jede beliebige Lufthansa Lounge. Zum Zutritt berechtigen also:

• Star Alliance Gold Vielfliegerstatus i.V.m. einem Star-Alliance-Flug
  • + 1 Gast, der auf dem gleichen Flug reist
• Lufthansa Senator (oder HON) Status i.V.m. einem Star-Alliance-Flug
  • + 1 Gast, der auf dem gleichen Flug reist + Kinder bis 18 Jahre
  • auch ankommend
• First-Class-Ticket der Star Alliance

Wer „nur“ über ein Business-Class-Ticket verfügt (egal, ob Kurz- oder Langstrecke), muss sich mit der Lufthansa Business Lounge begnügen. Die befindet sich zum Glück nur 20 Meter entfernt.

Ausstattung

Das Senator Café ist wohl eine der kleinsten Flughafenlounges überhaupt. Aber das macht gerade den Charme dieses kleinen Cafés aus, denn es möchte ja gerade keine riesige Lounge sein. Stattdessen verstehe ich es als kleinen, ruhigen Rückzugsort abseits des Trubels.

Nach dem Passieren der Zugangskontrolle geht es direkt in den Hauptbereich der Lounge, der nicht weiter unterteilt ist. Das folgende Bild zeigt etwa 2/3 der gesamten Lounge:

Wie ihr seht, gibt es hier vor allem hohe Barhocker zum Sitzen und ein paar Sessel, um es sich gemütlich zu machen. Hinter der Kamera befinden sich ein paar weitere Tische und Sessel, aber viel gibt es auch dort nicht zu sehen. Insgesamt ist das Senator Café maximal für 30 Gäste auf einmal ausgelegt. Und dann wäre es schon unangenehm voll.

Essen & Trinken

Das Highlight der Lounge ist zweifelsohne die große Bar. Dort bereitet ein Barista nicht nur allerlei Kaffeespezialitäten zu, sondern es gibt auch:

• Säfte und Smoothies
• San Pellegrino Mineralwasser
• auf Wunsch Soft Drinks und Co
• verschiedene Sandwiches
• Tiramisu oder andere Desserts

Die Speisen können alle beim Barkeeper bestellt werden. Ich bin vor allem ein Fan der Sandwiches. Diese werden auf Wunsch frisch getoastet und schlagen so manches Flughafenbistro.

Leider trinke ich keinen Kaffee, deshalb kann ich die Qualität dort nicht beurteilen. Was ich so gehört habe, ist die Qualität hier aber besonders gut. Die riesige Kaffeemaschine könnt ihr auf dem Foto hinten rechts erahnen. Daneben gibt es auch alkoholische Getränke (Wein, Bailey’s und laut Bild oben Martinis).

Das ist aber noch nicht alles. In der hinteren Ecke der Lounge gibt es auch noch eine kleine Selbstbedienungsecke. Bei meinem letzten Besuch blieb ich vom Frühstück bis zum Mittagessen. Zum Frühstück gab es Joghurt, Ei, Brot und nicht viel mehr.

Deutlich besser gefällt mir die Auswahl nach 11 Uhr, wenn zum Mittag umgeräumt wird. Dann stehen diverse italienische Antipasti bereit, unter anderem Salami, Schinken, Parmesan-Stücke, marinierte Oliven & Pilze und mehr:

Rechts neben den Antipasti waren auch noch Brot und ein warmes Hähnchengericht zu finden.

Das wichtigste hätte ich fast vergessen – mittlerweile gibt es auch wieder Macarons. Die finden sich in dekorativer Anordnung auf dem Bartresen (leider erst ab Mittag):

Bemerkenswert ist vor allem, dass die Qualität der Speisen merklich hochwertiger ist als in den meisten Lufthansa-Lounges. Von typischem Loungefood kann hier kaum die Rede sein, denn es schmeckt alles richtig gut. Wie in einem kleinen, italienischen Café eben.

Service

Während meines Besuchs hielten sich nur zwei Mitarbeiter in der Lounge auf: Die Dame an der Rezeption und ein Herr an der Bar. Das ist aber für die überschaubare Lounge völlig ausreichend.

Der Barkeeper machte auf mich einen sehr sympathischen Eindruck. Passenderweise klingt auch ein italienischer Akzent durch. So fühlt man sich erst recht wie in Italien.

Extras

Viel zu berichten gibt es hier nicht. WLAN ist natürlich vorhanden und ich habe aus der Lounge heraus ohne Probleme für eine Stunde arbeiten können. Den Speedtest habe ich aber vergessen.

Ansonsten ist nur noch aufgefallen, dass die Steckdosen etwas ungünstig unter dem Tisch platziert waren. Das ist aber in fast jeder Lufthansa-Lounge so, die nicht über spezielle Arbeitsbereiche verfügt.

Toiletten oder gar Duschen gibt es in der Lounge nicht. Wer Wert darauf legt, kann aber jederzeit in die Senator & Business Lounge nebenan wechseln (und dort noch ein paar Happen zu Essen zu sich nehmen).