Im Juni ging es für Travel-Dealz-Gründer Johannes mit Singapore Airlines in der Business Class nach Bali. Von Düsseldorf nach Singapur flog er mit einer Airbus A350-900. Zwischen Singapur & Bali setzt Singapore Airlines unter anderem Boeing 787-10 mit der neusten Businesss Class für innerasiatische Flüge ein!
Im Sinne der Transparenz: Wir haben die Flüge mit KrisFlyer Meilen gebucht, die wir vorher von Membership Rewards übertragen haben und mit unserer American Express Platinum Card gesammelt haben. Die Steuern & Gebühren in Höhe haben wir ebenfalls aus eigner Tasche gezahlt. Singapore Airlines hat uns in keinsterweise finanziell unterstützt, noch haben wir irgendjemand mitgeteilt, dass wir eine Bewertung über den Flug verfassen werden. Bucht ihr einen Flug über unsere Links bei Singapore Airlines, erhalten wir eine Provision. Das ist alles.
Inhaltsverzeichnis
Das Vergnügen mit der 787-10 hatten wir auf dem Rückflug von Bali nach Singapur, ein Drei-Stunden-Flug:
Check-in
Da wir unserer Hotel rund 1 1/2 Fahrstunden (oder 60 Kilometer) vom Flughafen hatten und der Verkehr unberechenbar sein kann, sind wir mit gutem Puffer bereits rund zweieinhalb Stunden vor Abflug angekommen.

Der Check-in lief reibungslos. Wir gaben unsere zwei Koffer ab und erhielten unsere Bordkarten nach Singapur sowie die Einladung zur Lounge.
Lounge
Wir wurden in die Premier Lounge eingeladen, sie befindet sich nach der Pass- und Sicherheitskontrolle am Ende des langem Duty Free auf der Hochebene.
Die Lounge ist auch mit einem Priority Pass zugänglich und viele der internationalen Airlines nutzen diese Lounge ebenfalls für ihre Business Class-Passagiere. Entsprechend voll war sie, aber wir haben schnell einen Platz gefunden.
Das Angebot an Essen und Getränken ist gut. Es gab einige warme Speisen als Buffet u.a. verschiedene Nudel- und Reisgerichte, Frühlingsrollen… und man konnte einige Gerichte auch frisch zubereitet bestellen. Die Qualität hat auf jeden Fall gestimmt. Alkoholische Getränke konnte man sich beim Barkeeper bestellen.
Definitiv eine der besseren Priority Pass Lounges aber leider sehr zugestellt, überlaufen und keine Aussicht aufs Vorfeld.
Boarding
Das Boarding verlief reibungslos und wurde strikt nach Boardinggruppen durchgeführt. Zum Glück waren beim Beginn des Boardings relativ wenig Business-Class-Passagiere anwesend und so konnte ich viele schöne Aufnahmen von der Kabine machen.
Kabine
Die Boeing 787-10 ist mit einer 1 – 2 – 1 Bestuhlung mit insgesamt 36 Plätzen in der Business Class ausgestattet. Übrigens verfügt die 787-10 nur über eine Business- und Economy Class. Keine First- oder Premium Economy.
Alle Sitze sind in Flugrichtung aber jeweils versetzt angeordnet. So hat man direkt am Fenster extrem viel Privatsphäre, am Gang sind die Sitze hingegen sehr einsehbar. Die Sitze direkt am Gang, sowohl am Fenster als auch in der Mitte, kann ich nicht empfehlen. Hat man einen Sitz am Fenster aber am Gang, kann man durch die Schalenform des Sitzes kaum mehr aus dem Fenster schauen.

Alleinreisende sollten sich demnach für einen nach außen angeordneten Sitzplatz in Reihe 12, 15, 17 oder 19 am Fenster entscheiden und für Paare bieten sich die nach innen gerichtete Plätze in Reihe 11, 14, 16, 18 und 20 in der Mitte an. Die Mittelsitze bieten aber auch für Alleinreisende durch eine zusätzliche ausfahrbare Trennwand viel Privatsphäre.

Die Kabine hat alleine durch die extrem großen Fenster der 787 ein sehr schönes Raumgefühl. Allerdings gibt es hier im Gegensatz zum A350 auf der Langstrecke Overheads Bins in der Mitte, das schränkt das Raumgefühl leider wieder etwas ein. Auch die dezenten Farben der Sitze und Kabine sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Interessanterweise unterscheidet es sich aber deutlich von der A350-Kabine.
Sitze
Im Vergleich zum A350 sind die Sitze in der 787 deutlich enger, was die Sitzfläche angeht. Trotzdem sollte es für die meisten Passagiere vollig ausreichend sein. Die Sitz- und Liegefläche lässt sich auch zusätzlich durch die runterfahrbaren Armlehnen vergrößern.

Anschnallen muss man sich mit einem Dreipunktgurt, wie man ihn auch im Auto findet. Er lässt sich leider nicht in einen Zweipunktgurt verwandeln und muss offiziell auch Liegend als Dreipunktgurt verwendet werden. Dafür wird aber auf einen meistens unbequemen Airbag im Sitzgurt verzichtet.
Die Sitzposition sowie weitere Funktionen kann man über einen eingebauten Touch Screen steuern. Darüber kann man auch den Flugbegleitern mitteilen, dass man nicht gestört werden möchte. Durch den Touch Screen fehlt allerdings das haptische Feedback und wenn die Sitzposition verändern möchte muss man die ganze Zeit den Touchscreen gedrückt halten. Auch das man z.B. die Fußstütze nicht getrennt vom eigentlichen Sitz steuern kann, ist nicht optimal.

An der Sitzseite befindet sich ein Fach mit Schiebetür, wo man seine Kopfhörer verstauen und seine mitgebrachten Geräte mit Strom versorgen kann. Zustätzlicher Stauraum befindet sich unter der Fußablage, der auch während Start- und Landung verwendet werden kann. Insgesamt hat man aber deutlich weniger Stauraum als im A350.

Der Tisch wird von unter dem Bildschirm ausgefahren und aufgeklappt. Während des Servies ist es so nur sehr eingeschränkt möglich den Sitz zu verlassen.
In der Liegeposition hat man auch ausgestreckt sehr viel Platz im Fußraum. Meiner Meinung nach hat man im A350 von der Länge aber noch einen Ticken mehr Platz. Ab 1,85m könnte es für Rückenschläfer eng werden. Etwas unbequem fand ich auch den Übergang zwischen den Sitzteilen, vor allem wenn man auf der Seite liegt. Geschlafen habe ich bei der kurzen Flugzeit von nur 3 Stunden allerdings nicht.

Insgesamt hat man durch die Schalenform des Sitze recht viel Privatsphäre, es fühlt sich aber gleichzeitig etwas eingeengt an.
Kulinarisches
Noch wärend des Boardings wurde ein Willkommensdrink verteilt. Man hatte die Auswahl zwischen Sekt/Champanger und Orangensaft.
Da Book the Cook nur auf Flügen von Singapur und ausgewählten Flughäfen, wozu Bali nicht zählt, angeboten wird, mussten wir uns mit dem normalen Essen begnügen. Zur Auswahl standen drei Hauptgerichte:
- Pan Fried Chicken Supreme in Saffron Jus with roasted potatoes and fine ratatouille
- Pecel Ikan: Indonesian fried fish fillet in spicy tomato source with vegetables and streamed rice
- Braised Beef in Oyster Sauce and seasonal vegetables with egg noodles
Wir entschieden uns für das Chicken und den frittierten Fisch. Der Fisch war wirklich lecker und auch die Tomatensoße sowie Bohnen waren lecker. Das Hähnchen hingegen war trocken und die Kartoffelspalten waren leider nicht mehr besonders knusprig.
Als Vorspeise gab es einen Salat mit grünem Spargel sowie Garnelen und als Nachtisch einen Schokoladen-Orangen-Kuchen.
Insgesamt kann das Essen leider nicht mit dem mehrgängigen Menü auf der Langstrecke mithalten. Auch die Anrichtung des Essens hätte deutlich schöner sein können.
Service
Das gleiche gilt für den Service. Es wirkt doch alles etwas gehetzt und unterbesetzt – sowohl auf dem Hin- als auch Rückflug. So mussten wir recht lange nach dem Start auf das erste Getränk warten, weil sich der Service hauptsächlich auf die Ausgabe des Essens beschränkt und in dem Zuge auch Getränke verteilt werden. Das wird auf Flügen die länger als drei Stunden sind sicherlich besser sein aber man hatte auf beiden Flügen das Gefühl, die Crew war etwas überfordert.
Trotzdem muss man sagen, hatte die gesamte Besatzung immer ein Lächeln auf den Gesicht und war bemüht, jeden Wunsch zu erfüllen.
Entertainment System
Das Entertaiment System ist zum A350 identisch. Zusätzlich lässt es sich in der 787 aber auch über den Touchscreen bedienen, was beim A350 nicht möglich war. Zusätzlich gibt es aber auch die übliche Fernbedienung mit einem weiten Bildschirm.
Die Film- und Serienauswahl ist gut und über die Moving Map hat man jederzeit einen guten Überblick darüber, wo man sich gerade befindet.
Amenity Kit
Ein Amenity Kit gibt es genau wie auf Langstrecke nicht. Auch Socken oder Slipper wurden auf dem dreistündigen Flug nicht angeboten.
WLAN
Internet über WLAN bietet Singapore Airlines zu den üblichen Preisen an. Als Business-Class-Passagier genießt man seit dem 1. August 2019 immerhin 100 MB frei. Bei meinem Flug waren es nur 30 MB, welche man sehr schnell verbraucht hat.
- Check-in & Boarding
- Lounge
- Komfort & Kabine
- Kulinarisches
- Service
- Entertainment System
- Extras
Wenn man bedenkt, was man innerhalb Europas auf einem drei Stunden Flug in der Business Class erwarten kann, liegen zwischen der regionalen Singapore Airlines Business Class und dem typischen europäischen Produkt (ein freier Nebensitz, besseres Essen) Welten! Selbst auf Langstrecke würde Singapore Airlines mit solch einem Business Class Produkt die meisten europäischen Airlines in die Tasche stecken.
Ein paar Kritikpunkte, vor allem am Essen und Service bleiben. Ich hätte mir eine Getränkerunde nach dem Start gewünscht und die Zubereitung und Anrichtung des Essens könnte verbessert werden.
Bonus: Airbus A330 Business Class
Auf dem Hinflug hatte wir ein deutliches Kontrastprogramm zur 787-10 im Airbus A330-300. Wobei auch dieses Produkt die typische europäische Business Class in die Tasche stecken würde. Allerdings werden alle aktuell 16 Airbus A330 die Flotte bis März 2020 verlassen und werden sukzessiv durch Boeing 787-10 und Airbus A350-900 in der hier bewerteten Konfiguration ersetz werden.

Im Vergleich zum A350 oder der 787 fühlt man sich im Airbus A330-300 in eine andere Zeit versetzt. Die Kabine ist mit 30 Angled Lie Flat-Sitzen in der Business Class in einer 2 – 2 – 2 Bestuhlung ausgestattet und das Beige wirkt eher vergilbt.
Bonus: Book the Cook
Auf dem Hinflug von Singapur nach Bali haben wir Book the Cook ausprobiert. In der Premium Economy-, Business- und natürlich First Class kann man bis 24 Stunden vor Abflug sein Essen aussuchen. Allerdings nicht ab allen Flughäfen. Düsseldorf oder Bali sind z.B. nicht dabei.
Wir haben vorab die Dumplings bestellt. Sie waren lecker aber die Anrichtung hat leider zu wünschen übrig gelassen:
Kommentare (5)
Also mein Review von SQ 05/2022
IST-SIN-BKK
POSITIV:
freundlicher staff
Gutes Essen
Lounge in SIN top
Negativ:
Der Sitz auf der a350 Langstrecke ist sehr breit und bequem wenn man sitzt oder Lounge Position einnimmt, zum schlafen imo allerdings katastrophal, da man diagonal liegen muss was bei einem 10+ Stunden Flug nicht gerade bequem ist.
Das Problem kann gelöst werden wenn man die vorderste Reihe bucht.
Dieses diagonale Liegen war für mich aber wirklich eine Qual.
Außerdem gab es keinen welcome Drink und kein amenity Kit. Man sitzt also in der BC nach Boarding und ca. 1,5 Stunden passiert nichts!
Aktuell kommt SQ nicht an die arabischen Carrier ran (QR !!!!). Dort gab es amenity kits, welcome drink, hot cold towel und warme Nüsse. Der Service war persönlicher und das Essen mindestens genauso gut wie bei SQ. Die Lounge in DOHA ist meiner Meinung nach unschlagbar.
Für alle die aktuell oft nach SEA Reisen, würde ich QR oder Etihad empfehlen, hier kann man nichts falsch machen.
Nachtrag:
selbst die veraltete BC von QR von Manila nach Doha war für mich ein besseres Erlebnis als SQ a350, da der Service unglaublich war und der Sitz etwas eng aber zum schlafen super geeignet ist.
Hallo Johannes, warum bist du als biz class passenger nicht in die krisflyer lounge gegangen?
Auf Bali gibt es leider keine Krisflyer Lounge. Ich war aber auf dem Rückflug von Singapore nach Düsseldorf in der Krisflyer Lounge in Singapur: https://travel-dealz.de/blog/bewertung-singapore-airlines-a350-business-class/#h-singapur-krissilver-lounge-terminal-3-a
Korrektur: Den Dreipunkt-Gurt in der B787 kann man temporär in einen normalen Beckengurt umwandeln. Kleiner Handgriff an dem Schließsystem. Nur bei Start und Landung wird man Aufgefordert, den Dreipunkt-Gurt zu verwenden.
Habe ich letzte Woche beim Flug SIN-Bali ausprobiert.
Hey wisst ihr wenn ich in Frankfurt einchecke für Singapur Airline . Kann ich dann auch vor Ort mit Meilen M&M Punkten upgraden?
Singapur A. Ist ja Star Alliance Member !?