United MileagePlus: Drastische Preiserhöhung für Prämienflüge

United Boeing 777 AMS

Bereits im Jahr 2019 hat das Vielfliegerprogramm United MileagePlus die zuvor feste Meilentabelle für Prämienflüge abgeschafft. Zumindest was die günstigen Saver-Awards angeht, blieben die Preise aber bislang recht konstant.

Jedenfalls bis vor Kurzem. Offenbar nimmt United die aktuell hohen Flugpreise zum Anlass, auch Prämienflüge zu verteuern. Auf einigen Strecken sind die günstigsten Tickets nun mehr als doppelt so teuer wie zuvor. Auch Prämienflüge von / nach Europa sind betroffen, bisher aber nur solche mit United.

Update

Im Laufe des 23. April hat United die Preise für Award-Tickets wieder auf das Niveau von letzter Woche gesenkt. Die hier erwähnten Preiserhöhungen wurden also rückgängig gemacht. Mehr dazu hier.

„Saver“-Prämien bis zu 156% teurer

Offenbar wurden diese Änderungen im Laufe der letzten Woche ausgerollt. Wir haben zunächst bei einer Suche nach Prämienflügen für den Island Hopper in Mikronesien deutliche Preiserhöhungen festgestellt. Im Flyertalk häufen sich aber die Berichte eine Meilenentwertung auf breiter Front.

Wir haben einige Oneway-Preise von Nutzern im Flyertalk und unseren eigenen Beobachtungen zusammengetragen:

Economy Class:

  • Guam – Chuuk (Island Hopper):
    • Alt: 8.000 Meilen + 6€
    • Neu: 20.500 Meilen + 6€
    • Veränderung: +156%
  • Honolulu – Guam:
    • Alt: 27.500 Meilen + 6€
    • Neu: 40.000 Meilen + 6€
    • Veränderung: +45%
  • Frankfurt – San Francisco:
    • Alt: 30.000 Meilen + 120€
    • Neu: 42.500 Meilen + 120€
    • Veränderung: +42%
  • München – New York:
    • Alt: 30.000 Meilen + 107€
    • Neu: 35.000 Meilen + 107€
    • Veränderung: +17%

Business Class:

  • New York – San Francisco:
    • Alt: 27.500 Meilen + 6€
    • Neu: 47.500 Meilen + 6€
    • Veränderung: +73%
  • Washington D.C. – Frankfurt:
    • Alt: 60.000 Meilen + 6€
    • Neu: 72.500 Meilen + 6€
    • Veränderung: +21%
Info

Es handelt sich hier um Stichproben auf Basis aktueller „Saver“-Prämienpreise von United.com. Womöglich gibt es vereinzelt noch günstigere Tickets. Klar ist jedenfalls: Die Preise wurden deutlich angehoben.

Hierbei handelt es sich jeweils um vermeintlich günstige Saver-Prämien. Der Preis dieser war seit 2019 relativ konstant geblieben und wurde nur teils um ca. 10% angehoben. Dabei ist zu bedenken, dass entsprechend „günstige“ Tickets je nach Strecke teilweise nur an wenigen Tagen im Monat verfügbar sind. Ein mindestens genauso großes Problem wie der Preisanstieg.

Bis zu 395.000 Meilen für einen Business-Class-Flug

Bei den Everyday-Awards mit breiten Verfügbarkeiten sieht es allerdings nicht besser aus. Der US-Blog Running with Miles berichtet die Tage von Business-Tickets, die fast 400.000 Meilen kosten. Und auch wir konnten diese auf Anhieb finden:

„Günstigste Möglichkeit“ von San Francisco nach Frankfurt für 395.000 Meilen

Fairerweise sei gesagt, dass auch Verbindungen mit Umstieg in München für 155.000 Meilen erhältlich sind. Dennoch nehmen die Preise für Prämienflüge langsam absurde Züge an.

Fazit

Die Meilen des Konkurrenzprogramms Delta SkyMiles werden häufig als SkyPesos belächelt. United scheint Gefallen daran zu finden und führt das Dynamic Pricing nun eine Stufe weiter. Hoffen wir, dass daraus keine Abwärtsspirale wird. Seit Abschaffung der Meilentabelle ist das aber leider zu vermuten.

Nicht ohne Grund wird in der Regel eine Earn-and-Burn-Strategie für Meilen und Punkte empfohlen. Eine große Menge Meilen zu bunkern, war noch nie eine gute Idee, aber manchmal führt eben kein Weg dran vorbei.

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Kommentare (4)

  1. Maximus sagt:

    @Claus: das ist eine etwas sehr vage Beschreibung. Es kommt drauf an, WO du deine 300K Miles hast – bei einem Programm am Stück oder auf 5 Programme gestückelt?
    Lass es uns wissen und ggf kann man dir helfen 🙂
    Tipp: schau mal nach „Vielfliegerprogramm XYZ“ + „sweet spots“ bei Tante gugl – vielleicht ist da was dabei!

    Für mich ist der BA ExecClub das beste Programm.

  2. Claus sagt:

    Fluggesellschaften machen seit Jahren Alles, um Fliegen weniger attraktiv zu machen. In den 80iger/90iger Jahren konnte ich Meilengutschriften ohne Zahlung irgendwelcher Gebühren für „Freiflüge“ einsetzen. Im neuen Jahrtausend wurde das dann nach und nach von allen Fluggesellschaften geändert. Meilen, Punkte, Avios oder wie die alle heißen zu sammeln lohnt sich absolut nicht mehr. Ich versuche seit Jahren meine Meilen ( ca 300 000 bei div. Programmen) sinnvoll einzusetzen, leider ohne Erfolg.

  3. Sven sagt:

    Die gesamte Star Alliance wird immer unattraktiver. Ob Lufthansa, United, SAS oder Aegean, die Meilenprogramme sind massiv entwertet, dafür sind die Preise hoch und der Service oft unterdurchschnittlich.
    Ich fliege fast nur noch mit Oneworld- oder SkyTeam-Airlines.

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