Bewertung: Qatar Airways QSuite in der Boeing 777

QR QSuite CAN DOH Sitz Seite

Kaum zu glauben, aber in all den Jahren hat es tatsächlich noch niemand vom Travel-Dealz-Team in die QSuite von Qatar Airways geschafft. Und das, wo sie doch als eine der besten Business-Produkte weltweit gilt.

Ich habe daher keine Kosten und Mühen Meilen gescheut, um endlich mal die QSuite auszuprobieren. Daher ging es im Frühjahr von Guangzhou (China) über Doha nach Europa zurück. In dieser Bewertung geht es um das erste Segment von China nach Katar. Der Anschlussflug nach Kopenhagen erfolgte dann mit der Boeing 787-9. Dort gibt es ebenfalls Sitze mit Tür (Reverse Herringbone), aber keine QSuite.

Hier die Flugdaten:

  • Flug: QR 875 Guangzhou CAN – Doha DOH
  • Sitzplatz: 1K
  • Fluggerät: Boeing 777-300ER A7-BEA (Auslieferung Mai 2013)
  • Planm. Abflug: 00:55 Uhr
  • Planm. Ankunft: 05:15 Uhr
  • Blockzeit: 9h 20min
  • Reisezeitpunkt: März 2024
Mag auf der Karte nicht so aussehen, aber tatsächlich dauert der Flug von Guangzhou nach Doha über 8 Stunden

Buchung

Mitte März ging es für mich von Oslo über Paris und Seoul nach Taiwan. Mehr dazu findet ihr im Review der (neuen) Air France Business Class. Die Tickets waren so günstig, dass eine Stornierung nicht auszuschließen war. Als die Bedenken dazu größtenteils ausgeräumt waren, musste ich irgendwie zurück nach Europa kommen.

Die günstigste Option wäre ein Prämienflug ab Shanghai in der SAS Business Class gewesen – für schlappe 50.000 Meilen mit passender Verfügbarkeit. Letztlich entschied ich mich allerdings doch für Qatar Airways, um mal etwas Neues zu probieren. Ich buchte also:

  • Cathay Business Class Taipeh → Hong Kong → Guangzhou für 16.000 Asia Miles + 98€ (mit 23h in HKG)
    (u.a. um die First Lounge in Hongkong zu testen – nicht Teil dieser Bewertung)
  • Qatar Business Class Guangzhou → Doha → Kopenhagen für 75.000 Avios + 178€ (mit 10h in Doha)
Info

Qatar Airways hat im September 2024 die Zuschläge für Prämienflüge erhöht. Der gleiche Flug von Guangzhou nach Kopenhagen würde jetzt

Es hätte auch Optionen nach München oder Düsseldorf zum quasi gleichen Preis gegeben. Kopenhagen lächelte mich primär durch die Flugzeiten an: Dorthin gab es eine Option mit 10 Stunden Aufenthalt in Doha, um in aller Ruhe die Lounges dort zu erkunden. Nach Deutschland hätte der Umstieg „nur“ 2 bis 3 Stunden gedauert. Zudem komme ich als Norddeutscher schneller und günstiger von Kopenhagen nach Hause als von MUC oder DUS.

Check-in

Ein bezahltes Business-Ticket beinhaltet bei Qatar Airways standardmäßig weder Loungezugang noch die Sitzplatzwahl. Mit einem Prämienflug (oder entsprechendem Vielfliegerstatus) ist hingegen beides inkludiert. Ich wählte daher direkt nach der Buchung Sitzplatz 1K aus. Das ist ein rückwärts angeordneter Platz mit viel Privatsphäre, da direkt am Fenster gelegen:

Ich konnte zwar online für den Flug einchecken, eine digitale Bordkarte gibt es mit Abflug von Guangzhou jedoch nicht. Das spielte in dem Fall aber keine große Rolle, da ich ohnehin einen Koffer einzuchecken hatte. Eine Übersicht aller Flughäfen, von denen es mobile Boardingpässe gibt, bietet übrigens die Qatar-Website. Viele sind das allerdings nicht, gerade mal 13 Flughäfen außerhalb Europas.

Für den Abflug um 00:55 Uhr kam ich gegen 22:30 mit der Guangzhou Metro am Flughafen an. Qatar Airways fliegt dort vom Terminal 2 ab, das ansonsten primär China Southern beheimatet. Erst 2018 eröffnet, macht es immer noch einen sehr modernen Eindruck. In den späten Abendstunden war es zudem wie ausgestorben.

… außer am Qatar-Schalter zumindest. Der hatte bereits 21:30 Uhr geöffnet (3 1⁄2 Stunden vor Abflug) und immer noch eine große Menschentraube vor sich. Für den Priority Check-in werden alle Oneworld-Statuskunden (ab Ruby) und Business-Gäste wild gemischt, eine extra Schlange für Emerald-Kunden gibt es nicht. Das liegt vermutlich daran, dass es keine abgehenden Flüge in der First Class gibt. In Hong Kong war es jedenfalls anders.

QR CAN DOH Check in

Ich musste knapp 10 Minuten warten und tauschte dann Koffer gegen Bordkarten. Die Boardingpässe mit dem silber glänzenden Business-Class-Streifen sehen hochwertig aus und ich fühlte mich direkt ein wenig wertgeschätzt. Was eine minimale Investition in das Kundenerlebnis doch alles ausmachen kann:

qrf
Silberne Bordkarte bei Qatar Airways (in dem Fall der Boarding Pass des Anschlussfluges)

Die Business-Tür an der Passkontrolle & Sicherheitskontrolle war leider geschlossen. Beides war aber dennoch nach weiteren 10 – 15 Minuten erledigt und ich konnte den Weg zur Lounge antreten.

Lounge in Guangzhou

In Guangzhou nutzt Qatar Airways die Premium Lounge. Die Lounge ist gleichzeitig auch per Priority Pass zugänglich, was nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal ist. Allerdings ist es ohnehin nicht so, als hätte Qatar hier eine Wahl. Die Lounge ist die einzige Drittanbieter-Lounge für internationale Abflüge im T2 und zudem noch 24/7 geöffnet.

Insgesamt ist die Lounge (für chinesische Maßstäbe) ganz ordentlich, nur das Essen taugt nicht viel. Die Speisen in den Warmhaltebehältern standen offenbar schon längere Zeit dort und haben noch schlechter geschmeckt, als sie aussahen.

Nach 30° C in Guangzhou nutzte ich zunächst die Gelegenheit für eine Dusche. Leider hatte ich erst danach festgestellt, dass die ebenfalls vorhandene Nudelbar um 23 Uhr schließt. Nach dem Duschen blieb also nur noch das wenig überzeugende Buffet – und vom Premium im Lounge-Namen nicht mehr viel übrig.

Boarding

Auf dem Boardingpass war das Boarding für 00:10 Uhr angegeben, d.h. 45 Minuten vor Abflug. Umso verwunderter war ich, als das Loungepersonal bereits um 23:40 Uhr zum Boarding rief. Ich leistete dem ganzen sicherheitshalber Folge. Zwecks Kabinenfotos macht es sich immer gut, unter den ersten Gästen an Bord zu sein.

Am Gate angekommen, standen bereits über 100 Passagiere Schlange. In Guangzhou gibt es (wie beim Check-in) nur eine gemeinsame Priority-Warteschlange für Oneworld Ruby, Sapphire, Emerald sowie Business-Gäste. Diese war aber zumindest noch angenehm kurz.

QR CAN DOH Boarding
Links die normale Schlange, rechts für Priority-Gäste

Als dann in etwa pünktlich das Boarding startete, musste ich mich auch schon wieder von der liebgewonnenen Bordkarte verabschieden. Denn die wurde abgerissen und mir blieb nur ein kleiner Stummel.

Ich sammle zu Hause Boardingpässe und versuche daher normalerweise, das Abreißen dieser zu vermeiden. Oftmals lässt es sich durch Benutzung der mobilen Bordkarte umgehen, aber eine solche gab es mit Abflug von Guangzhou ja nicht.

Kabine & bester Sitzplatz

Die Wahl des Sitzplatzes ist in der QSuite etwas herausfordernder. Qatar verbaut hier eine meines Wissens einzigartige Sitzplatzanordnung. Zum einen sind einige Sitze in Flugrichtung angeordnet und die anderen entgegengesetzt. Die Sitze A und K sind „falsch herum“ angeordnet, dafür aber schön weit weg vom Gang. So bieten diese Plätze verglichen mit B / J mehr Privatsphäre und ein besseres Raumgefühl:

In meinem Fall verfügte das Flugzeug nur über 24 Business-Class-Sitze. Üblicher ist die Konfiguration mit 42 QSuites.

Qsuite Boeing 777 Aerolopa
Die Anordnung der 24 QSuite-Sitze © Aerolopa)

In der Mitte der Kabine gibt es aber noch weitere Möglichkeiten. Wer auf ein Fenster verzichten kann, wählt die Plätze direkt nebeneinander (E / F) und kann diese auf Wunsch in ein Doppelbett umwandeln. Wer zu viert unterwegs ist, kann noch eine weitere Wand hinunterlassen und erhält so eine Art Familien- bzw. Meeting-Zimmer. Qatar nennt dies The Quad. An dieser Stelle ein Bild von Qatar Airways zur Veranschaulichung:

Brand | Qsuite | Quad Seat
In dieser Anordnung kann man sich auch zu viert etwas austauschen (© Qatar Airways)

Kürzlich hat Qatar übrigens die QSuite 2.0 vorgestellt. Die folgt einem ähnlichen Konzept, ermöglicht aber u.a. das Wegklappen der Monitore in der Mitte der Kabine. So wird daraus ein noch offeneres Viererzimmer.

Aber schauen wir uns das Ganze mal nicht auf Render-Bildern, sondern in der Realität an. Dort wirkt das Layout durch die geschwungenen Wände ziemlich futuristisch. Die Farbgebung mit einer Mischung aus beige und dunklen Rottönen gefällt mir gut und hebt sich von anderen Airlines ab:

QR QSuit CAN DOH Kabine

Gepäckfächer gibt es auch in der Mitte der Kabine. Das mag etwas vom Raumgefühl nehmen, garantiert aber zumindest genug Platz für alles erdenkliche Handgepäck. Erlaubt sind 2 Stück mit insgesamt 15 kg und zusätzlich ein Personal Item.

Sitz

Wie erwähnt, hatte ich mich für den Sitzplatz 1K in der ersten Reihe entschieden. Der sieht dann wie folgt aus (Flugrichtung nach links):

QR QSuite CAN DOH Sitz mit Saft
Der Saft am Platz wurde erst später gebracht

Einmal Platz genommen, fallen zwei Dinge ins Auge: Die zahlreichen Ablage-Möglichkeiten (dazu später mehr) und das Bedien-Panel mit Steckdose, Fernbedienung und Co.

QR CAN DOH Ablage Seite 2
Hier lassen sich alle Funktionen der QSuite steuern

Während man bei einigen Airlines nur zwischen Sitz, Bett und irgendwas dazwischen wählen kann, lässt sich in der QSuite jeder einzelne Teil des Sitzes verstellen. Das wären einerseits die Position auf der X-Achse (nach vorne / hinten), die Neigung der Rückenlehne und die Lendenstütze. Auch eine Massage-Funktion ist integriert.

Daneben finden wir:

  • eine kabelgebundene Fernbedienung mit Touchscreen
  • Eine Universal-Steckdose
  • Zwei USB-A Ladeanschlüsse
  • Anschluss für den Kopfhörer
  • Einen HDMI-Eingang
  • Ein NFC-Panel, mit dem die Playlist vom Smartphone auf das Unterhaltungssystem übertragen werden kann

Der Sitz wurde erstmals 2017 eingeführt und seitdem nicht groß angepasst. So gibt es „nur“ USB-A Ladebuchsen und noch kein USB-C. Da aber eine Steckdose vorhanden ist, stört mich das nicht groß. Und die QSuite 2.0 steht ja ohnehin in den Startlöchern.

QR CAN DOH Kabine 2

Stauraum

Bei vielen Business-Sitzen geht der Komfort zulasten des Stauraums. Nicht so in der QSuite. Qatar hat sich dort nicht lumpen lassen und so viele Ablageflächen wie möglich geschaffen.

Zunächst wäre da mal das Fach in der gepolsterten Armlehne zu erwähnen. Dort befinden sich standardmäßig Kopfhörer und eine Wasserflasche. Mit integriert ist ein weiteres, größeres Fach, das vermutlich für einen Laptop gedacht ist. Meinen 14″-Laptop habe ich dort aber nicht unterbekommen.

QR CAN DOH Staufach
Stauraum in der Armlehne

Ich habe das Fach in der Armlehne daher kaum benutzt. Man könnte zwar alle anderen Gegenstände wie Ladegeräte, Geldbeutel, Reisepass und Co dort hineinschmeißen, läuft dann aber Gefahr, sie zu vergessen.

Viel besser eignet sich für derartigen Kleinkram das Fach unterhalb des Seitentisches:

QR CAN DOH Ablage Seite
Oben finden Getränke und Co Platz, unten zum Beispiel Geldbeutel und/oder Smartphone

Unter der Fußablage gibt es ein weiteres, kleines Fach, das vermutlich für die Slipper gedacht ist. Zu meiner Überraschung passte aber auch mein 14-Zoll-Laptop trotz dicker Hülle gerade so dort rein.

QR CAN DOH Laptopfach
Slipper- oder Laptop-Fach unter der Beinablage

Auf dem Seitentisch bekommt man problemlos Laptop, Essens-Tablett oder ähnliche Gegenstände unter. Und zu guter Letzt gibt es noch eine kleine Ablage vor dem Touchscreen, die sich zumindest für Getränke eignet. Das Marmor-Imitat macht sich dort auch optisch sehr schön.

N4227

Bleibt noch eine Sache: Der ausziehbare Tisch, der unter dem Monitor verstaut ist. Er kann nah an zu sich herangezogen – und dann noch ausgeklappt werden. Er ist dann schlicht riesig und der wohl beste Tisch, den ich je in einem Business-Sitz gesehen habe (noch besser als in der Allegris). Auf einem Tagflug hätte ich dort problemlos Laptop und zweiten Bildschirm unterbekommen und so produktiv arbeiten können. Mir war allerdings eher nach Schlaf zumute.

QR CAN DOH Tisch Groesse
Der Tisch ist riesig (und stabil)

Sitzkomfort

Auf einem kurzen Nachtflug ist der Sitzkomfort von eher untergeordneter Bedeutung. Anders sieht es aus, wenn man von Auckland nach Doha fliegt (17h tagsüber) oder von Doha an die US-Westküste (16 Stunden).

Wie sich der Hintern nach solch einer langen Zeit im Sitz anfühlt, kann ich nicht beurteilen. Ich habe ihn aber im Sitzen als sehr komfortabel erlebt. Nach dem Takeoff bietet es sich natürlich an, nicht komplett aufrecht, sondern leicht zurückgelehnt im Lounge-Modus zu sitzen. Im Gegensatz zu einer gewissen Airline aus Finnland ist das möglich und bequem.

QR CAN DOH Weitwinkel Richtung Gang

Der Sitz ist laut Qatar Airways 22 Zoll (58 cm) breit. Damit liegt Qatar Airways etwa im Mittelfeld. Tatsächlich fühlt sich der Sitz aber etwas breiter an, da es (am Fenstersitz) dann direkt mit der Wand des Flugzeugs weitergeht. Die Armlehne Richtung Gang lässt sich hochfahren, wenn man sich dort abstützen möchte.

Schlafkomfort

Beim Boarding befinden sich zwei Kissen und eine Decke am Platz. Die Decke ist schön warm und kuschelig, die Kissen dürften gerne etwas größer sein. Dazu gibt es ein paar Slipper und einen Pyjama in Wunschgröße (bis XL). Der Pyjama besteht aus Hose und langem Hemd, wirkt recht wertig und passt auch groß gewachsenen Menschen.

Der Sitz lässt sich in ein Bett verwandeln, das dann 2 Meter lang ist. Dazu kann man entweder so lange den Sitz verstellen, bis man in der Liegeposition angekommen ist – oder man fragt einen Flugbegleiter, ob er das Bett machen kann.

Von letzterer Möglichkeit habe ich Gebrauch gemacht, bevor ich nach dem Essen kurz im Badezimmer verschwunden war. Fünf Minuten später fand ich das fertige Bett vor. Ein Topper sorgt dabei für etwas zusätzliche Polsterung:

QR QSuite CAN DOH Schlafmodus

Der Sitz ist überall dort, wo der Oberkörper liegt, recht breit und offen gehalten. Zu den Füßen hin wird er dann deutlich schmaler, so wie bei den meisten modernen Business-Class-Sitzen:

QR CAN DOH Beinablage

Nach oben gibt es ausreichend Platz für Füße und Beine. Was die Breite angeht, wird es bei den Füßen mit Schuhgröße 48 etwas eng. Der Sitz öffnet sich dann zum Glück recht schnell, sodass es als Seitenschläfer möglich ist, die Knie anzuwinkeln.

Zum Schlafen ist der Sitz weder der geräumigste, den ich kenne, noch der bequemste in puncto Polsterung. Und doch schlägt er sich in beiden Aspekten gut genug, sodass ich mit meinen 1,98m erstaunlich gut schlafen konnte. Ich habe zumindest vier Stunden am Stück durchschlafen können. Und so „kurz“ war der Schlaf auch nur aufgrund der kurzen Flugzeit. Das ist eben der Nachteil von Flügen über Doha: Man muss auf halber Strecke in der Wüste umsteigen.

Privatsphäre

Die Wand zwischen den einzelnen Suiten ist 132 cm hoch (bei der QSuite 2.0 dann 142 cm). Obwohl das nicht enorm viel ist, ist man beim Zurücklehnen doch recht gut abgekapselt vom Rest der Kabine. Mit Platz am Fenster hat man etwas mehr Ruhe, sieht dafür aber den einen oder anderen Kopf vorbeihuschen.

Nach dem Takeoff kann dann die Schiebetür geschlossen werden und sorgt für zusätzliche Privatsphäre.

QR CAN DOH Sitz Schiebetuer
Tür im geöffneten Zustand

Wer in der Kabinenmitte sitzt, hat zusätzlich noch Zugriff auf eine (verstellbare) Trennwand zwischen den einzelnen Sitzen. So ist es kein Beinbruch, alleine keinen Fensterplatz mehr abzubekommen. Als Alleinreisender kann man sich das Geld für die Sitzplatzreservierung also aus meiner Sicht sparen.

Essen & Trinken

Noch am Boden gab es wie üblich einen Pre Departure Drink. Zur Auswahl standen unter anderem der Signature Drink Lemon Mint (Limettensaft mit Wasser, Zucker und Minze), Fresh Orange Juice oder Champagner.

Ich dachte zunächst, ich hätte mich bei frischem Orangensaft verhört und habe typisches Konzentrat erwartet. Tatsächlich verdient aber schon der O-Saft fünf Sterne. Er war deutlich besser als alles im Supermarkt erhältlich und erinnerte eher an frisch gepressten Saft vom Automaten.

Auch die Essenswünsche fürs Abendessen wurden noch vor dem Start aufgenommen. So spart man später in der Luft wertvolle Zeit.

Knapp 30 Minuten nach dem Takeoff wurde zunächst eine Portion Nüsse gereicht. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob diese warm sein sollten oder nicht. Falls ja, waren sie an meinem Platz angekommen, schon wieder kalt. Um – wie die Nutzer im Vielfliegertreff – ein Fieberthermometer mitzuschleppen, bin ich nicht verrückt genug. Geschmeckt haben sie jedenfalls hervorragend, dank einer leicht säuerlichen Note.

QR CAN DOH Nuesse
Nüsschen in der QSuite

Dinner

Trotz Abflug um 1 Uhr nachts serviert Qatar Airways (auf Wunsch) ein volles Abendessen. Trotz der kurzen Flugzeit habe ich mir das natürlich nicht nehmen lassen.

Die Speisekarte hat mich auf den ersten Blick etwas irritiert. Die übliche Unterteilung in Vorspeise und Hauptspeise fehlt, und es werden direkt sechs Optionen präsentiert:

  • Suppe mit wilden Pilzen und Trüffelöl
  • Roggenbrot mit gegarten Rindfleisch und Gouda
  • Gebratener Reis mit Kohlenfisch (Black Cod) und Garnelen
  • Gerösteter Kürbis mit Blumenkohl und weiterem Gemüse
  • Bratnudeln mit Kung Pao Chicken (vmtl. scharf)
  • Gegrilltes Gemüse
QR CAN DOH Speisekarte

Ich hatte beim flüchtigen Blick auf die Karte gar nicht mitbekommen, dass es sich beim Beef nur um ein belegtes Sandwich handeln würde. So bestellte ich einmal das Rind und dazu noch den Fisch.

Ehe ich das Essen in Empfang nehmen konnte, wurde aber noch der Tisch eingedeckt. Die LED-Pappkerze wirkt dabei sehr stilvoll, ebenso die Salz- und Pfeffermühlen aus Metall. Ein weiteres Beispiel, wie Qatar Airways mit überschaubarem finanziellem Aufwand andere Airlines aussticht:

QR CAN DOH Kerze

Nun konnte es mit dem Abendessen losgehen. Ich hatte Glück und war auf Sitz 1K offenbar der erste Passagier, der bedient wurde. So landete schon 50 Minuten nach dem Takeoff in Guangzhou das erste Hauptgericht auf meinem Tisch (und dann das zweite):

Obwohl ich das mit dem Brot übersehen hatte, stellte sich das geschmorte Rind als wahres Highlight heraus. Auch das Fisch-Gericht war ausgezeichnet.

Weiter ging es mit einer kleinen Käseplatte. Man sollte Weichkäse mögen, wenn man sie bestellt:

QR CAN DOH Kaeseplatte

Die einzige Enttäuschung beim Abendessen war das Dessert. Das Karamell-Mousse war nicht sehr geschmackvoll, und noch dazu besteht keinerlei Wahlmöglichkeit. Außer eben zwischen Käse und/oder Süßspeise:

QR CAN DOH Dessert

Getränke

Qatar Airways bietet eine umfangreiche Getränkeauswahl inklusive fünf verschiedener, alkoholfreier Mocktails. Im Nachhinein fällt mir auf, dass ich vergessen habe, den alkoholfreien Bubbly zu probieren.

Nachfolgend jedenfalls ein erster Blick in die Getränkekarte. Links die alkoholfreien Optionen, rechts Cocktails und Co:

Dazu gibt es auf der Weinkarte zwei Champagner (Flaschenpreis des Alexandra Grande Cuvee Rose 2007 sind ca. 250€) und viele andere Optionen wie etwa einen 20 Jahre alten Portwein:

Frühstück

Da ich das Frühstück eigentlich nicht auslassen wollte, hatte ich den „Do not Disturb“-Button der Kabinensteuerung nicht betätigt. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war, bereits 2 Stunden und 20 Minuten vor der Landung dazu geweckt zu werden. Das wäre bei einem 15-Stunden-Flug in Ordnung. Aber so blieben nur rund 4 Stunden Abstand zwischen Abendessen und Frühstück.

Info

Theoretisch bietet Qatar Airways ein Dining on Demand an. Man kann auf dem Flug also jederzeit aus der ganzen Speisekarte bestellen, nicht nur zu festen Essenszeiten. Darauf hingewiesen wurde ich allerdings nicht. Bei einem so kurzen Flug ist das Potenzial in dieser Hinsicht aber ohnehin begrenzt. Vielleicht hätte ich eine Stunde später aufstehen und dann dennoch noch ein Frühstück ordern können.

Die Frühstückskarte las sich wie folgt:

QR CAN DOH Fruehstueck Karte

Ich vernahm nur das Wort Lachs und musste gar nicht weiterschauen. Für Lachsgerichte bin ich immer zu haben, und wenn ein Hotel keinen Lachs zum Frühstück bietet, ist das direkt ein großer Minuspunkt.

Umso enttäuschter war ich, als folgendes Gericht auf meinem (wieder schön eingedeckten) Tisch landete:

QR CAN DOH Sandwich Fruehstueck

Ich suchte vergeblich den Lachs und fand ihn in Form einer undefinierbaren Pampe zwischen den Brothälften. Man stelle sich einen Tuna-Sub von Subway vor und tausche Thunfisch durch Lachs aus, fertig ist das Business-Class-Essen. Nicht, dass ich etwas gegen Fast Food einzuwenden hätte. Aber einer Business Class war das nicht würdig, zumal der Lachs kaum rauszuschmecken war.

Anderthalb Stunden vor Landung war ich dann auch schon durch mit dem Frühstück. An Schlaf war zu dem Zeitpunkt nicht mehr zu denken, und so begann ich, am Review zu tippen.

Im Nachhinein betrachtet hätte ich lieber weiterschlafen und in der Lounge frühstücken sollen. Allerdings wäre es auch nicht einfach, bei dem Gewusel durch den Service überhaupt noch zu schlafen.

Service

Der Service begann zunächst mit ein paar erwähnenswerten Kleinigkeiten. Das Besteck wird nicht etwa in einer Serviette eingerollt und einfach hingelegt. Stattdessen hat man mir die Serviette auf den Schoß gelegt, und das Besteck direkt aufs Tischtuch gelegt – wie in einem höherwertigen Restaurant.

Auch beim Abendessen war ich zunächst sehr angetan von der Aufmerksamkeit der Mitarbeiter. Gerade einmal zwei Minuten nachdem ich einen Gang aufgegessen hatte, wurde auch schon der nächste serviert.

Ganz perfekt war der Service dann allerdings doch nicht und im Laufe des Fluges fielen mir immer mehr Negativpunkte auf:

  • Ich wurde nicht gefragt, ob es noch ein Dessert sein mag, sondern der Tisch einfach abgeräumt. Offenbar hätte ich das aktiv bestellen müssen
  • Dass man mehr als 2 Stunden vor der Landung fürs Frühstück geweckt wird (siehe oben), ist auf einem solchen Flug schlicht unverständlich
  • Der Service wirkte stets professionell, aber an keiner Stelle besonders nett oder herzlich. Persönlich sind mir da andere Airlines lieber, bei denen man Flugbegleiter auch als individuelle Persönlichkeiten wahrnehmen kann
  • Auf die Möglichkeit, jederzeit Essen auf Anfrage (on demand) bestellen zu können, wurde ich nie hingewiesen

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der von Qatar Airways vorgeschriebene Service-Ablauf penibel eingehalten wurde, aber mehr auch nicht.

In-Flight Entertainment

Qatar Airways bewirbt das In-Flight Entertainment mit „more than 4000+ entertainment options“. Das ist großzügig gezählt und beinhaltet offenbar tausende Lieder aus der Musik-Bibliothek.

Dennoch lässt das Unterhaltungsprogramm auf dem 21″ großen Touchscreen nur wenige Wünsche offen. Es gibt nicht nur Blockbuster wie Oppenheimer, sondern auch ein paar ungewöhnliche Inhalte wie Hotel-Dokumentationen oder Videos bekannter YouTuber. Von den TV-Serien werden aber oft nur einzelne Episoden und keine ganzen Staffeln angeboten.

Dazu gibt es 15 Spiele – etwas mehr als üblich. Wer die Auswahl an Filmen und Co vorab prüfen möchte, kann das auf der Website von Qatar Airways tun.

Wer mich kennt, weiß, dass ich in puncto Entertainment einfach zufriedenzustellen bin. Gebt mir eine FlightMap und ich lasse sie den ganzen Flug offen. Gerade in der Hinsicht gibt es bei der QSuite noch Aufholbedarf. Es gibt keine Interaktionsmöglichkeiten, trotz hochauflösendem Bildschirm ist die Karte super verpixelt und noch dazu wird ständig Text auf arabisch eingeblendet, weil die Sprache nicht angepasst werden kann.

Steuern lässt ich die Unterhaltung wahlweise per Touchscreen oder über die kleine Fernbedienung. Letztere leuchtet in der Dunkelheit ziemlich hell. Das lässt sich verhindern, indem die Helligkeit auf 0 geregelt wird.

WiFi

Die Boeing 777, mit der ich unterwegs war, bot bereits das neue Super WiFi. Dieses kann (als Mitglied des Qatar Privilege Club) eine Stunde lang kostenlos getestet werden. Im Anschluss fallen 10 USD für die restliche Flugdauer an.

Zunächst war das WLAN allerdings überhaupt nicht nutzbar. Obwohl es eigentlich verfügbar sein sollte, gab es stets nur eine Fehlermeldung. Angeblich sei der zugehörige Privilege Account nicht auffindbar:

Beim dritten Versuch klappte es dann irgendwann und ich konnte während der kostenlosen Probestunde mit akzeptablen Internet-Geschwindigkeiten (ca. 5 MBit/s im Download) surfen. Der Ping war (wie bei Satelliten-Verbindungen üblich) recht hoch (ca. 800 ms):

Extras

Steckdosen und USB-Anschlüsse hatte ich bereits beim Sitz mit erwähnt. So bleiben hier noch folgende Extras, die zu erwähnen sind:

  • Das Amenity Kit bestand aus einer nicht besonders edel wirkenden Pappschachtel. Der Inhalt von der Marke Diptyque Paris (verschiedene Cremes, Einmalsocken und Eau de Toilette) war aber nicht zu beanstanden. Zahnbürste und Co sind nicht im Amenity Kit, die findet man auf Wunsch direkt in den Toiletten.
  • In dieser Konfiguration der Boeing 777 sind 2 Toiletten für 24 Business-Gäste vorgesehen. Eine von beiden war allerdings defekt. Zwischen Business Class und Economy gibt es aber zwei weitere Toiletten, die mitgenutzt werden können.
  • Mit dem HDMI-Eingang am Platz ist es möglich, den Inhalt eines Laptops auf den Touchscreen zu spiegeln oder ihn als zweiten Monitor zu nutzen. Das sollten viel mehr Airlines bieten – denn der Bildschirm ist ja ohnehin vorhanden.
  • Den ganzen Flug über blieb das Anschnallzeichen angeschaltet. So hat es keiner der Passagiere mehr ernst nehmen können, was dem Sinn dieses Schildes irgendwie zuwiderläuft.

Umstieg & Lounge in Doha

In Doha ist es leider üblich, dass selbst Widebody-Flugzeuge per Bus abgefertigt werden. Auch, wenn das ein kleines Ärgernis ist, so ist es zumindest recht gut organisiert. Es wurden sogar zwei separate Busse nur für Gäste der Business Class bereitgestellt.

Qatar Airways Flugzeug Aussenansicht
Vorteil der Vorfeldposition: Man bekommt das Flugzeug von Außen zu Gesicht

Im Terminal angekommen, musste zunächst eine erneute Sicherheitskontrolle durchlaufen werden. Dort gibt es eine extra Schlange für Business-Gäste. Ohnehin war zu den frühen Morgenstunden (vor 6 Uhr) aber kaum etwas los. Danach darf man sich zwischen den zahlreichen Lounges eine aussuchen. Zum Eintritt in die Al Mourjan Business Class Lounges berechtigt nur ein Business-Ticket (exkl. Light-Tarif). Statuskunden müssen sich mit der schlechteren Gold- bzw. Platinum-Lounge zufriedengeben.

DOH transfer Lounge uebersicht

Der Flughafen hat in den letzten Jahren deutlich expandiert und ist unter anderem um den Garden erweitert worden. Dorthin gelangt man am schnellsten mit der kleinen Flughafenbahn. Die Beschilderung ist meist vorhanden, aber nicht immer frei von Missverständnissen.

Ich hatte fast einen halben Tag am Flughafen verbracht und mit meinem Business-Ticket beide Al Mourjan Lounges besucht. Vor allem vom Essensangebot dort war ich sehr angetan. Ein Review der neueren der beiden Lounges findet ihr nachfolgend:

Insgesamt funktioniert der Transfer in Doha gut und auch die Fußwege sind nicht ganz so schlimm wie andernorts.

Verschiedene Konfigurationen und die QSuite-Lotterie

An dieser Stelle sei noch kurz erwähnt, dass längst nicht jedes Flugzeug von Qatar Airways mit der QSuite ausgestattet ist. Alleine unter den Boeing 777-300ER gibt es (Stand Oktober 2024) sechs verschiedene Konfigurationen. Und nur auf zwei davon die QSuite.

  • Eine QSuite-Variante mit 42 Business-Sitzen
  • Eine QSuite-Variante mit 24 Business-Sitzen
  • Eine alte Business Class mit 42 Business-Sitzen in 2-2-2-Anordnung (MiniPods)
  • Eine alte Business Class mit 24 Business-Sitzen in 2-2-2-Anordnung (MiniPods)
  • Konfiguration von Virgin Australia mit 37 Business-Sitzen 1-2-1 Anordnung (Super Diamond)
  • Konfiguration von Cathay Pacific mit 53 Business-Sitzen in 1-2-1-Anordnung (Cirrus II)

Somit kann man sich niemals sicher sein, dass auf dem gebuchten Flug wirklich ein Flugzeug mit QSuite eingesetzt wird. Auf einigen Strecken gibt es aber zumindest eine über 90%-ige Wahrscheinlichkeit. Datenmaterial von 2023 findet ihr in unserer Übersicht.

Fazit

Zunächst eine kurze Zusammenfassung der Pro- und Contra-Punkte:

Positiv:

  • Bequemer Sitz
  • Hohe Privatsphäre
  • Viel Stauraum und Ablagemöglichkeiten
  • Sehr gutes Catering (mit Ausnahme des Frühstücks)
  • Tolle Business Class Lounge in Doha

Negativ:

  • Flight Map im IFE nicht mehr zeitgemäß
  • Frühes Wecken trotz kurzer Flugzeit
  • Service-Abläufe nicht gut erklärt
  • Business Light Tarif ohne Sitzplatzwahl & Loungezugang
Qatar Business Class (QSuite) in der Boeing 777
  • Check-in & Boarding
  • Lounge (Doha)
  • Sitzfunktionen & Privatsphäre
  • Sitzkomfort
  • Schlafkomfort
  • Essen & Verpflegung
  • Service
  • In-Flight Entertainment
  • WLAN
  • Extras
4.33
Fazit

Insgesamt war ich sehr zufrieden mit meinem Flug in der QSuite. Der Sitz gehört zu dem Besten, was die Luftfahrt aktuell zu bieten hat. Es gibt viel Platz, jede Menge Stauraum und das bei hoher Privatsphäre. Auch das Essen konnte im Großen und Ganzen überzeugen und an vielen Ecken merkt man den 5-Sterne-Standard.

Allerdings gibt es in fast jeder Kategorie kleinere Kritikpunkte. Ich wurde 2h 20min vor Landung für ein Frühstück geweckt, das dann nicht mal besonders geschmeckt hat. Der Service wirkt etwas roboterhaft, die FlightMap macht keinen Spaß. Und die tolle Lounge in Doha bringt all jenen Gästen nicht viel, die mit ihrem Business Light Tarif nicht hinein dürfen.

So ist auch die Business Class von Qatar Airways keinesfalls perfekt – spielt aber im Vergleich mit anderen Airlines ziemlich weit oben mit.

Die Lounge in Guangzhou fließt nicht mit in die Sternebewertung ein, da sie nicht von Qatar Airways betrieben wird. Es ist mangels Alternativen auch nicht so, als hätte Qatar groß eine Wahl, welche Lounge sie dort anbieten.

Titelbild: Peer Linder

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Kommentare (25)

  1. Heinz (Karl) Lyner sagt:

    Wir folgen mit Qatar mit normalem Business Tarif im Dezember / Februar von Prag nach Melbourne und zurück. Selbstverständlich hatten wir Zugang zu den Lounges und konnten uns auch unsere Ehepaar QSuite aussuchen. über die Kleinkariertheit von Qatar beim Loungezutritt in Doha für meinen 17 jährigen Sohn, welcher mit uns in Eco flog, habe ich mich hier schon anderswo mit ein paar Status-Fetischisten gestritten, meine Meinung hat sich dadurch nicht geändert. Auf dem Hinweg nach Doha gab es normale C-Klasse Sitze, ohne Lie flat, brauchte ich auch nicht, ich wollte erst mal das Menu durchessen und trinken. Auf dem Rückweg waren die hier oben genannten Suiten mit Türen, anderswo als QSuite 2.0 oder Mini QSuite bezeichnet, aber man konnte dort praktisch gleich gut schlafen wie der normalen QSuite nach MEL Der Service war natürlich perfekt und wir kamen sowohl in MEL als auch in PRG entspant und ausgeschlafen an. Auf der Reise von MEL nach DOH habe ich so gut geschlafen, dass ich den Hummer Thermidor, auf welche ich mich so freute, schlicht verpasste und in letzter Eile gerade noch das Frühstück schaffte.
    Mein Urteil über Qatar: Zweifellos eine der besten Airlines der Welt, Am Bordpersonal und an den Flugzeugen/Kabinen gibt es nichts zu rütteln. Sobald man aber mit dem Bodenpersonal, nicht nur den Wächtern der Lunge in Doha, in Kontakt kommt, nähert man sich dem Ryanair-Niveau. Telefonische Kontakte mit irgendeinem indischen Angestellten mit seinem bellenden Englisch werden zur Geduldsprobe, eine Namensänderung wegen Heirat ist eine Albtraum, und das gleiche Problem hatten wir auch, weil Qatar plötzlich meinen 2. Vornamen in den Tickets wollte (es wir nicht mein erster Flug mit Qatar..). Ich habe zwar ein paar hundertausend Avios, aber nach Vietnam fliege ich um einiges günstiger mit TK, und da soll das Essen ja auch nicht schlecht sein und an fehlende Türen habe ich mich schon vor 55 Jahre gewohnt (die gint es auch auif gewissen Camingplätzen in den USA. und dort schläft man nicht.. Das Bodenpersonal ist dort bei TK etwa auf Qatar Niveau, aber das Ticket kostet rund 1000 € weniger, mit sehr guten Stornokonditionen.
    Noch ein letzte Bemerkung: Hier schreibt kein Amateur, aber ich habe von diesem Status-Gedönse hier schon zu viel gelesen. Wir alle haben einen Status: „Mensch – sterblich“. Alles andere ist eigentlich unwichtig. Aber nur zur Erklärung , ich hatte schon vor 25 Jahren eine Centurion Karte und geschäftlich sehr oft in den „Leading Hotel of the World“ (ohne Staus) geschlafen, war 10 x in Australien und habe 40 der US Staaten bereist. Aber bitte, bleibt auf dem Boden – schon morgen kann die Welt wegen der paar Verrückten ganz anders aussehen und wir können in unsere Platinum und Goldkarten Löcher bohren und sie als Toilettenpapier-Ersatz gebrauchen: Finger durch und schön abstreifen…😃

  2. Gernflieger sagt:

    Wir waren auf dem Flug Berlin-Doha eher enttäuscht, was mit dem schlechten Service im Vergleich z.B. KLM zu tun hatte. Uns ist es ebenso ergangen wie beschrieben: es wurde nicht nach weiteren Getränken gefragt, der Steward wandte sich eher ab und man musste ihn rufen, wenn man noch einen Wunsch hatte. Beim Boarding keine Trennung zwischen Economy und Business. Einer unserer Plätze hatte eine defekte Kopfstütze, die auch vom Techniker nicht repariert werden konnte. Wir wurden dann woandershin gesetzt, was nicht weiter schlimm war.
    Auf der Rücktour haben wir das angebotenen Upgrade dann nicht mehr in Anspruch genommen – zumal doppelt so teuer – und sind Economy geflogen. Vom Komfort her war es ok (ausreichend Sitzabstand), aber auch hier enttäuschender Service von seiten der Flugbegleiter.

  3. Ingo sagt:

    Nach einem fantastischen Flug in der QSuite auf die Malediven (Kabine mit Doppelsitz-/bett) haben wir beim nächsten Flug extra bei der Buchung darauf geachtet, dass auf Hin- und Rückflug wieder die QSuite im Flugzeug ist. Qatar hat zwischen Buchung und Flug aber mehrmals die Maschinen gewechselt und letztendlich hatten in keinem Segment die QSuite. Ganz im Gegenteil, gab es in einem Segment eine uralte Maschine, die von Cathay Pacific geleast war.

    Wenn man sich bei Qatar für die BC wegen der QSuite entscheidet, sollte einem bewusst sein, dass es keine Garantie gibt, dass man tatsächlich in dieser fliegt und die anderen BCs deutlich schlechter sind.

  4. zabadac sagt:

    nett… das ärgert mich in den meisten C: es gibt keinerlei Ablagemöglichkeit am Sitz, schön wenn/das es auch anders geht

    werde nie verstehen warum „Rückwartsfliegen“ nicht normaler Standard ist: wenn es mal kracht wird man in den Sitz gepresst und nicht aus ihm rausgeschleudert. hatte das selbst nur einmal vor ca 12 Jahren, vermutlich in Etihad zu AB zeiten, evtl TK (eher unwahrscheinlich)

    happy landings

  5. Dennis sagt:

    Wir sind letzten Monat in der Business Class vom BER auf die Seychellen geflogen. Da die Verfügbarkeiten für Prämienflüge bescheiden waren, haben wir Economy gebucht und die Flüge anschließend mit Avios geupgraded. Leider darf man auch dann in Doha nicht in die Al Mourjan Lounges, sondern wird ebenfalls in die Platinum und Gold-Lounges geschickt, da man laut Aussage der Mitarbeiter vor Ort nur ein Kabinenupgrade gebucht hat. Fand ich auch sehr schade..

  6. Martin sagt:

    Sehr schönes Review, war angenehm zu lesen!
    „Standardmäßig“ Light-Tarif ohne Sitzplatzwahl & Loungezugang stimmt nicht so ganz… Habe gerade ein paar Stichproben gemacht (MUC-SYD, OSL-JNB, ALA-GRU, MIA-CGK, WAW-KTM & MXP-DEL) und auf jedem Flug ausser dem Rückflug bei DEL-DOH-MXP waren die günstigsten verfügbaren Tarife jene, welche den Loungezugang schon inkludiert hatten.

    • Peer sagt:

      Danke fürs Feedback

      Anders ausgedrückt: Fast alle Tarife, die halbwegs konkurrenzfähige Preise haben, enthalten keinen Loungezugang. Tickets wie MUC-SYD sind so teuer, dass der Light-Tarif nicht angeboten wird.

      Wenn man aber z.B. OSL-BKK für 2.000€ buchen würde, enthält das ebenfalls keinen Loungezugang. Auch MUC-SIN für 2.600€ ist der Light-Tarif, und Business Classic mit Lounge kostet dann pro Richtung 200€ mehr. So gut die Lounge auch ist, wäre es das dann m.E. nicht wert

      Ich habe den Satz im Fazit etwas umformuliert, aber das Resultat bleibt aus meiner Sicht das gleiche

      • Martin sagt:

        Standardmäßig wuerde ja heissen dass selbst das teure Ticket nach Sydney keinen Loungezugang inkludiert hat. Der Satz „Ein bezahltes Business-Ticket beinhaltet bei Qatar Airways standardmäßig weder Loungezugang noch die Sitzplatzwahl.“ ist weiterhin im Review (nach Check-In). Ist also ein wenig irrefuehrend 😀

  7. Christian sagt:

    Danke Peer für die sehr ausführliche Bewertung und die vielen Bilder!
    Du erwähnst zweimal „Und wer ein normales, teures Business-Class-Ticket kauft, kommt damit nicht mal in die Lounge.“ Das kann ich eigentlich nicht glauben, denn diese Aussage würde bedeuten, dass niemand aus der gesamten Business Class eine Lounge betreten darf (den Status lass ich jetzt mal beiseite). Trifft das nicht eher nur auf den Light Tarif zu?

    • Peer sagt:

      Mit „normalem“ Business-Ticket hatte ich in dem Fall bezahlte Tickets gemeint, die keine Prämientickets sind. Standardmäßig ist das dann ja der Light-Tarif ohne Loungezugang. Und die Lounge kostet so tlw. > 100€ Aufpreis pro Richtung

      Habe das im Fazit mal abgeändert, um es klarzustellen.

  8. Ali sagt:

    Wow, vielen Dank für den ausführlichen Bericht! Sehr schöne Bilder! Das Ganze spiegelt auch meine Erfahrung wider. Gab es bei dem Flug warme „Reinigungstücher“? Diese habe ich in der Qsuite von FRA nach DOH und auch weiter nach BKK vermisst.

  9. Bosingwa92 sagt:

    Guter Bericht! Hatte die Möglichkeit 1K und 2J direkt zu vergleichen und finde, dass 2J deutlich mehr Platz bietet.

  10. MartinK1963 sagt:

    Qatar hat immer mit wirklich interessantem und guten Alkohol überrascht, Weine, Champagner… einem Champagner Hersteller, den wir noch nicht kannten, vor Jahren Ayala.
    Das Essen während eines Fluges war immer erstaunlich SEHR gut und dann erstaunlich ernüchternd.
    Busse zum Terminal wurden nicht eingesetzt.

  11. Gab sagt:

    Wirklich merkwürdig, dass ihr so lange benötigt habt.

  12. Mark Bunse sagt:

    ich habe in den letzten 12 Monaten 16 QR Einzelflüge hinter mich gebracht, die Hälfte davon mit der Q-Suite. Ich empfinde diese (gefolgt von der Suite in der QR 787-9) derzeit als den besten Sitz in der Businessclass. Auf jedem Flug wurde ich von den Flugbegleiter/innen gefragt, ob ich mit den Abläufen, den Sitzen und dem Entertainmentsystem vertraut bin, oder ob ich gerne eine Einführung hätte. Alle Flugbegleiter/innen waren grossartig, egal ob aus Brasilien, Serbien, den Philippinen, Indien, Kamerun oder Nepal. Das Frühstück nehme ich immer 75 Minuten vor der Landung ein, welches noch nie ein Problem war. Ganz besonders gut hat mir die Ansprache mit Vornamen und die sehr persönliche und immer gut gelaunte Betreuung gefallen Die Loungewear (Pajama) die es auch auf 6-stündigen Tagflügen gibt ist von sehr guter Qualität, selbst nach 20 mal waschen lösen sich keine Nähte. Das Dyptique Amenity Kit wird manchmal mit Pappbox, manchmal im Ledertäschen ausgegeben. Die Kosmetika darin sind von exzellenter Qualität, allein das 10ml Parfüm hat einen Wert von über 20€. Der Hit ist allerdings die First Class Lounge in Doha, die man besuchen kann wenn der Anschlussflug in der First Class durchgeführt wird ( was fast immer der Fall ist bei Flügen nach Dubai, Kuwait und den meisten Destinationen im Mittleren Osten). Ich fliege gerade nach Asien auch sehr gerne mit Cathay Pacific, aber für mich ist QR derzeit der Goldstandard (und Lufthansa meist die grosse Entäuschung).

  13. Simon sagt:

    Wir sind im Februar 2022 zu viert in der Q Suite von München auf die Malediven geflogen (nur nach Doha in der Q Suite). Hatten die Sitze Plätze wo man sich gegenüber sitzt (The Quad). Das ist als vierer Gruppe überragend da mein richtig gemeinsam essen und sich unterhalten kann. Das mit dem Service kann ich nur bestätigen man folgt den Abläufen aber ansonsten sehr unterkühlt. Das habe bei Lufthansa und Swiss deutlich angenehmer und persönlicher erlebt. Insgesamt zum fliegen ein Topprodukt.

  14. Katja Noh-Lund sagt:

    Danke für diesen ausführlichen Bericht,
    der Champagner Alexandra Grand Cuvée der an Bord serviert wird schlägt mit 250€ pro Flasche zu Buche, das wäre vielleicht eher erwähnenswert als die 50€ Variante die da noch irgendwo auf der Karte aufgetaucht ist 😉
    Wenn man Glück hat, gibt das Amenity Set auch in einer schicken Designer-Tasche und nicht in einer Papp-Box …. Kommt auf die Flugroute an 😉

    • Peer sagt:

      Danke, guter Punkt mit dem Champagner. Den zweiten muss ich irgendwie übersehen haben, habe es jetzt angepasst.

    • Oliver sagt:

      Für die Verpackung des Amenity Kits ist m.E. entscheidend, ob es ein Inbound oder Outbound (aus Doha-Sicht) ist. Inbound Pappe, Outbound Täschchen. Amenity Kits gibt es aber erst ab einer Flugzeit von 5 Stunden. Bei Flügen unter 5 Stunden gibt es eine abgespeckte Version (aber nur auf Nachfrage).

  15. Mark sagt:

    Super Bericht, besten Dank.
    Ich verstehe immer noch nicht, warum es Airlines gibt, die keinen Topper anbieten.
    Für mich gehört er für einen guten Schlaf einfach dazu und vor allem, wenn ich Premium sein möchte.

  16. somkiat sagt:

    Vorumsleiter Peer , ein wunderbarer Bericht , schmucke Photos . Was noch interessant wäre : die Nusstemperatur ! Ich frage für meine vielen Fans beim Vielfliegertreff . Denen ist nichts wichtig , außer das die Nusstemperatur stimmt . Wie was das bei Qatar ?

    • Volker sagt:

      Bei meinen ca. 30 Flügen mit Qatar immer warm. Der Käse übrigens, als Nachspeise, hatte auch immer Zimmertemperatur (was für den Geschmack sehr wichtig ist).

      • Kay sagt:

        Ich hatte gerade 4 Flüge mit Qatar Airways und da waren die Nüsse immer kalt….. selbst in der First Class! Kannte ich von früher auch anders!

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