Travel-Dealz empfiehlt… Dandong, China

Dandong Titelbild

Nordkorea ist eines der schwer zugänglichsten Länder Welt der. Einen Fuß in das Land zu setzen oder auch nur einen Blick in das Land zu werfen ist für westliche Touristen sehr schwierig – und auch nicht wirklich erstrebenswert. Über eine Million Touristen strömen jährlich in Reisebussen von Seoul zur DMZ, der demilitarisierten Zone zwischen Südkorea und Nordkorea. Dort merken viele dann aber etwas enttäuscht, dass man von Nordkorea bis auf einen Grenzzaun und einen Flaggenmast in der Ferne kaum etwas sieht.

Deshalb habe ich mich bei meiner letzten Reise nach China entschieden, mir die Grenze zu Nordkorea von der chinesischen Seite aus anzuschauen. Und dieses Erlebnis kann ich nur empfehlen, denn die Grenzstadt Dandong hat vieles zu bieten. Man schaut nicht nur aus nächster Nähe auf eine echte nordkoreanische Stadt, sondern z.B. endet dort auch die Chinesische Mauer!

Wo liegt Dandong?

Dandong liegt im Nordosten Chinas, direkt am Grenzfluss zwischen China und Nordkorea. Von Peking erreicht man Dandong mit einer 4-bis-5-stündigen Zugfahrt (die ich mit Stopps in Dalian auf der Hinfahrt und Shenyang auf der Rückfahrt in jeweils zwei Fahrten aufgeteilt habe). Die Zugfahrt im Schnellzug von Peking kostet ca. 50€ pro Richtung.

Der Blick auf Nordkorea

Fangen wir mit dem Hauptgrund an, weswegen ich nach Dandong gereist bin. Dandong liegt am Yalu Fluss, und auf der anderen Flussseite liegt Nordkorea. Von der sehr hübschen Uferpromenade hat man einen guten Blick auf das nordkoreanische Sinuiju gegenüber. Noch näher dran kommt man, wenn man über die Yalu River Broken Bridge zur Flussmitte läuft oder eines der vielen touristischen Boote entlang des Ufers nimmt. Auch eine Autofahrt entlang der Küste bringt einen zu vielen Punkten, an denen der Fluss deutlich schmaler ist. Dort kann man den Nordkoreanern auch ohne Fernglas einfach bei der Arbeit oder beim Spaziergang zuschauen.

Chinesische Mauer ohne Touristen – und mit Endstück

Die Chinesische Mauer zieht jedes Jahr über 10 Millionen Touristen an. Die beliebten und bekannten Abschnitte außerhalb Pekings sind dementsprechend auch meistens gut gefüllt. Anders ist es in Dandong. Da ist man zwar nicht komplett alleine, aber man hat immer höchstens eine handvoll Leute um sich herum – sehr angenehm. Aber nicht nur das macht den Abschnitt bei Dandong empfehlenswert. Eine Besonderheit dieses Abschnitts ist, dass sich hier ein Endstück der Mauer befindet! Außerdem liegt die Mauer genau an der Grenze, somit hat man auch hier einen guten Blick auf Nordkorea. Ich konnte z.B. hunderten nordkoreanischen Bauarbeitern auf dem Weg von der Baustelle zum Mittagsessen beobachten.

Korea-Krieg-Museum

Wer nicht nur auf Korea glotzen möchte, sondern auch über die Geschichte der Entstehung der geteilten Koreas lernen möchte, der kann in die Memorial Hall of the War to Resist US Aggression and Aid Korea gehen. Wie der Name schon vermuten lässt, ist der Inhalt dieses Museums sehr auf die chinesische Sicht der Dinge zugeschnitten. Wer das Korea-Krieg-Denkmal (bzw. Museum) in Seoul besucht hat, wird einen starken inhaltlichen Kontrast bemerken. Nichtsdestotrotz ist das Museum imposant (und kostenlos), also auch wenigstens einen kurzen Besuch wert.

Jinjiangshan Park

Zuletzt kann ich noch den Jinjiangshan Park empfehlen. Der ist zwar keine Attraktion, weswegen man extra nach Dandong reist, aber wenn man schonmal da ist, kann man den gerne auf seine Liste packen. Er ist groß, gut gepflegt und bietet nicht nur Teiche und Grünflächen, sondern auch – warum auch immer – ein Gehege mit Bären und eines mit Affen.

Fazit

Dieses Jahr war ich sehr viel in China unterwegs, und Dandong war definitiv eines der Ziele, das mir am stärksten in Erinnerung geblieben ist. Der Besuch der DMZ letztes Jahr war verglichen mit Dandong witzlos. Hier sieht man eine echte nordkoreanische Stadt aus nächster Nähe – ich fand es beeindruckend. Und auch die relativ leere Chinesische Mauer, inkl. Endstück, war für mich definitiv ein Highlight.

Dazu kommt, dass das Preisniveau in Dandong eines der niedrigsten war, das ich auf den Chinareisen hatte. Für das Hotel habe ich weniger als 30€ bezahlt. Und für Korean BBQ, inkl. 3 weiteren Gerichten und einer Kellnerin, die alles für einen direkt am Tisch brät, habe ich ca. 10€ bezahlt. Natürlich wird niemand extra von Deutschland nur nach Dandong reisen. Aber falls man sich im Nordosten Chinas befindet, ist es meiner Meinung nach einen 2-tägigen Abstecher wert.

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Titelbild: Ditmar Lange

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Kommentare (5)

  1. Carsten sagt:

    Vielen Dank für den tollen Erlebnisbericht. Gern mehr davon!

  2. Barbara sagt:

    Interessant. Weiter bitte mit solchen Empfehlungen.

  3. Thrawn sagt:

    Danke für den interessanten Bericht der einen wirklich guten Eindruck vermittelt.
    Ich war und bin auch extrem viel in China unterwegs und nach diesem Bericht werde ich vermutlich eher nicht nach Dandong fahren, ist schon eher mittelspannend 😉 Aber ist halt wirklich gut das zu wissen, damit man eben auch weiß was man sich sparen kann.

    Warst Du zufällig auch in Changbaek-sanjulgi? Das wäre glaube das einzige was mich in der Ecke reizen würde.

  4. Helmer sagt:

    Supoer Idee, Danke!

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