Nachtzug nach Rom & Florenz: ÖBB NightJet von München ab 50€ pro Richtung im Liegewagen

Nightjet Zug

Neben den Nachtzügen nach Norditalien betreibt die ÖBB auch einen Nachtzug von München nach Rom mit Zwischenhalten unter anderem in Bologna und Florenz. Die Preise beginnen dabei je Strecke bei 39,90€ für Plätze im Sitzabteil, interessanter sind aber die 49,90€ im Liegewagen bzw. die 99,90€ im Schlafwagen. Mit Ausnahme des Sitzwagens ist auch immer ein (kleines) Frühstück im Preis inbegriffen.

Durch das boomende Nachtzuggeschäft sind viele Plätze bereits weit im Voraus vergeben bzw. ganze Züge ausgebucht. Für diesen Nachtzug gibt es aktuell günstige Preise für Reisen etwa 3 bis 4 Monate nach Buchung, also zwischen November und Mitte Dezember 2022.

Info

Für die Einreise nach Italien bestehen laut Auswärtigem Amt (Stand 15. August 2022) keine Corona-bedingten Einreiseregeln mehr. Ihr braucht also weder Test- noch Impfnachweis.

Die günstigsten Tickets buchen in den Tarif Sparschiene. Dieser erlaubt keine Änderungen und ist auch nicht stornierbar.

Gerade wenn man noch keine Erfahrungen mit einer Nachtzugfahrt hat, sollte man bedenken, dass nicht jeder Passagier ausgeruht am Reiseziel ankommt. Die Erholsamkeit hängt letztendlich von vielen Faktoren ab – wie zum Beispiel von persönlichen Bedürfnissen, der Fahrzeit, der Lautstärke im Abteil etc.

Ihr könnt übrigens auch ein privates Abteil buchen. Das kostet dann ab 129€ im Sitzwagen bzw. 209€ im Liegewagen. Im Sitzabteil lassen sich die Sitze immerhin ganz ordentlich verstellen, wie auf dem Foto links zu sehen.

Der Preis für das Privatabteil ist immer identisch, egal ob eine, zwei oder drei Personen in einem Abteil reisen. Es ist aber (warum auch immer) nicht möglich, mehr als 3 Personen ins gleiche Privatabteil zu buchen.

Strecke

Der Nachtzug N295 startet gegen 20 Uhr am Münchener Hbf und hält u.a. in Rosenheim und Freilassing. In Österreich werden u.a. die Bahnhöfe Salzburg und Villach angefahren, in Italien ist der erste Stopp Tarvisio mitten in der Nacht. Gegen Morgen erreicht ihr Bologna (5:20 Uhr), Florenz (6:36 Uhr) oder Rom (9:10 Uhr). Die gesamte Fahrzeit beträgt damit 13 Stunden, wird aber meist nur am Wochenende eingehalten. Unter der Woche ist die Fahrzeit fast 2 Stunden länger.

Die Zeiten bei der Rückfahrt sind ähnlich wie auf dem Hinweg. Kurz nach 20 Uhr verlässt der Zug N294 Rom, gegen 22:30 Uhr Florenz und kurz vor Mitternacht Bologna. Die Zwischenstopps sind nahezu gleich. München Hbf wird gegen 9:20 Uhr erreicht. Die Zeiten gelten wieder nur am Wochenende, unter der Woche erfolgt die Abfahrt aus Rom etwa 1,5 Stunden früher, die Ankunftszeit bleibt gleich.

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Komfort

Im Sitzwagen gibt es insgesamt 6 Plätze. Die Sitze lassen sich zwar so zusammenschieben, dass sich eine durchgehende Fläche ergibt – aber mit dem Liegewagen ist das Ganze vmtl. trotzdem nicht vergleichbar.

Im Liegewagen gibt es je nach gewählter Wagenkategorie entweder 6 oder 4 (teurer) liegen. Die ÖBB stellt Bettzeug und ein kleines Frühstück (Kaffee und Brötchen), das Bett müsst ihr aber selbst beziehen.

Im Schlafwagen finden maximal 3 Personen Platz. Ihr könnt zwischen den Standard- und Deluxe-Abteilen wählen. Standardmäßig gibt es nur ein Waschbecken, die Deluxe-Abteile bieten dazu ein privates WC mit Dusche. Ihr könnt zudem ein Frühstück à la carte wählen, wobei ihr die Erwartungen nicht zu hochschrauben solltet. Mehr als Brötchen mit Belag ist auch hier nicht drin.

Weitere Informationen und Fotos (inkl. 360°-Ansicht) findet ihr auf der Nightjet-Website:

Zu beachten ist, dass die Schlafmöglichkeiten allesamt recht kurz ausfallen. Personen über 1,80m Körpergröße können meiner Erfahrung nach nur angewinkelt schlafen – wenn überhaupt. Zudem müsst ihr euch (Ausnahme: Privatabteil) immer eine Kabine mit Fremden teilen.

Bei Teilzeitreisender.de gibt es einen Bericht, der ausführliche Erfahrungen mit Liegewagen, Schlafwagen & Sitzabteil des ÖBB Nachtzugs schildert.

Titelbild: by Simon Tartarotti on unsplash

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Kommentare (2)

  1. Oliver sagt:

    Ich war noch in den alten DB-Zügen unterwegs. Es ist ein Erlebnis – aber Komfort und Erholung darf man nicht erwarten. Wenig Platz, wenig Ruhe v.a. durch Ein- und Ausstiege und mit Pech müffelnde Zellengenossen. Ich würde zukünftig entweder das Einzelzimmer nehmen oder den Sitzplatz.

  2. Chris sagt:

    Hatte gestern im Zug eine Nachbarin, die den NightJet ausprobiert hat. Irgendwann unterwegs gab es einen Schaden. Morgens um 4 mußten alle nach der Ansage „wir sind hier kein Hotel“ am Dorfbahnhof abgesetzt. Da nicht barrierefrei, mußte sie von der Feuerwehr „befreit“ werden, den Zugchef interessierte das Schicksal der Reisenden nicht weiter. Soviel zum Thema „Nachtzug“. Ich glaube, eine solche Erfahrung spare ich mir. Die Züge habe ich in Hamburg und Berlin schon gesehen. Nicht neuere Bauart…

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