Bei den großen Hotelketten ist es schon länger Standard: Bonuspunkte, Elite-Nächte und Statusvorteile gibt es nur dann, wenn die Buchung über offizielle Kanäle erfolgt. Wer hingegen über (Online-)Reisebüros wie Expedia, Booking.com und Co bucht, geht leer aus.
Dieser Trend könnte nun auch in die Luftfahrt-Industrie überschwappen. American Airlines bzw. deren Vielfliegerprogramm AAdvantage macht es jedenfalls vor. Ab Mai 2024 gibt es dort nur noch Meilen und Statuspunkte (Loyalty Points), wenn die Reise direkt bei der Airline, bei ausgewählten Reisebüros oder als Geschäftsreise gebucht wird.
Die Airline versucht, dies als Vorteil zu verkaufen und teilte heute mit:
Starting with tickets issued on May 1, 2024, American will update the way customers earn AAdvantage® miles and Loyalty Points on flights, depending on where they book.
Customers will earn miles and Loyalty Points on flights when they:
- Book directly with American and eligible partner airlines.
- Book travel anywhere as an AAdvantage Business™ member or contracted corporate traveler.
- Book through preferred travel agencies. American will share a list of eligible preferred agencies on aa.com in late April.
Basic Economy fare tickets will only earn when booked directly with American and eligible partner airlines.
Eine Liste, welche bevorzugten Reisebüros weiterhin für eine Meilengutschrift berechtigen, gibt es bislang nicht. Je nachdem, wie kurz diese Liste ist, könnten die Konsequenzen aber weitreichend sein.
Fazit
In Europa dürfte kaum jemand bei AAdvantage Meilen sammeln, da andere Programme wie der BA Executive Club in fast jeder Hinsicht attraktiver sind. Allerdings ist vorstellbar, dass andere Airlines bzw. Vielfliegerprogramme nachziehen werden. Sehen wir hier den Beginn einer Trendwende?
Persönlich buche ich Reisen, wenn immer möglich, direkt bei der Airline. Ich würde Opodo, Travelgenio und Co auch keine Träne nachtrauern. Allerdings haben „richtige“, kompetente Reisebüros auch heute noch ihre Daseinsberechtigung. Für alle Buchungen darüber die Meilengutschrift zu streichen, wäre eine besorgniserregende Entwicklung.
Danke Jason Rabinowitz auf Twitter
Kommentare (9)
Dass BA Executive Club „in fast jeder Hinsicht attraktiver“ ist find etwas sehr kurz gefasst! AAdvantage zum Beispiel bietet kostenlose Stornierung der Awardtickets, Zonen-Awards (wodurch man teilweise relevant weniger Meilen für Flüge braucht und mehrere Stops einbauen kann) und hat zB auch Etihad als Partner. Das sind bare Vorteile gegenüber BA!
mit Gold status kann man award tickets bei BA kostenlos stornieren.
Das ist auch bei Miles and More so
Pauschal gebuchte Eurowings Flüge (Kontingentflug, nicht X Veranstalter) geben keine Meilen oder Segmente
Ich sehe das als Fall für die Wettbewerbsbehörden. Das ist marktmissbräuchlich oder zumindest hart an der Grenze.
Da die Meilen eine freiwillige Gratisgabe sind können die Airlines meiner Meinung nach auch völlig frei die Spielregeln festlegen
Buchen denn nicht fast alle Firmen über Reisebüros? Das sind ja gerade die Kunden in den teuren Buchungsklassen. Hat Potenzial, dass man die vergrault, oder? 🫤
Firmenreisende mit Business-Account sind ja ausgenommen, unabhängig vom Buchungskanal. Zumindest größere Firmen dürften wohl einen solchen haben.
Ah ok, hab ich überlesen. Große Firmen haben ja oft speziell verhandelte Tarife. Die fallen da dann sicher unter „contracted corporate traveler“
Vielleicht sollten die Online-Reisebüros dann damit beginnen, AA aus ihren Suchergebnissen zu verbannen. Ich frage mich, wie lange AA dann noch mit solchen Maßnahmen weitermachen würde. Manchmal finde ich es wirklich bizarr, wie die Fluggesellschaften ihr FFP ausquetschen. Es wird wahrscheinlich auch Zeiten geben, in denen es nicht mehr so offensichtlich ist, dass die Flugzeuge voll sind, und ich bin gespannt, ob sich die Dinge dann ein wenig ausgleichen. Im Moment denke ich, dass wir immer wieder mit so genannten „Light“-Tarifen getäuscht werden, die den Eindruck erwecken, dass es billiger ist, keinen Koffer, keine Sitzplatzwahl usw. zu haben.