Miles&More vervierfacht Zuschläge für Eurowings-Meilentickets

Eurowings Airbus A330 Best Kabine

Wer Miles&More-Meilen für Eurowings-Flüge einlösen möchte, muss seit Anfang des Jahres deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Meilenwerte sind zwar gleich geblieben, dafür wird nun ein sogenannter Treibstoffzuschlag („internationaler Zuschlag“) fällig. Damit wird für eine Langstreckenreise zusätzlich zu den Meilen noch ein dreistelliger Betrag fällig.

Bislang galten Eurowings-Flüge als „Sweet Spot“, da lediglich die tatsächlich anfallenden Steuern und Gebühren an die Kunden weitergegeben worden waren. Beispielsweise gab es regelmäßig Business-Class-Meilenschnäppchen in die USA für 55.0000 Meilen plus ca. 90€. Nun werden für ein vergleichbares Ticket 359€ an Zuschlägen fällig.

DUS EWR Miles More Zuschlaege
Für einen Hin- und Rückflug in der Business Class werden 359€ Zuschläge fällig

Das sagt Miles&More

Im Herbst waren die Gebühren bereits kurzzeitig erhöht worden, damals bezeichnete Miles&More bei Reisetopia dies als technischen Fehler. Eine Sprecherin bestätigte nun gegenüber Travel-Dealz, dass es sich nun ausdrücklich nicht um einen technischen Fehler, sondern um den „Willen der Gesellschaften“ handelt:

In den vergangenen Jahren hat sich ein klarer Trend manifestiert: Mobilität muss gestiegenen Ansprüchen genügen und wird damit teilweise teurer, nicht nur im Luftverkehr, sondern auch in anderen Branchen wie auf der Schiene, auf der Straße oder auf dem Wasser. Ursächlich für diese Entwicklung sind vor allem steigende Energie-, Infrastruktur- und Lieferantenkosten, sowie sich ändernde gesetzliche Rahmenbedingungen. Vor dem Hintergrund, dass die Ticketpreise seit Jahren rückläufig sind und sich die Airlines der Lufthansa Group langfristig mit steigenden Kosten konfrontiert sehen, haben wir bereits vereinzelt Preise angehoben und werden, wenn notwendig, auch weitere moderate Erhöhungen vornehmen. Dies betrifft alle Preissegmente, denn insgesamt ist Fliegen so günstig wie nie, und manchmal ist ein Flug sogar billiger als die Taxifahrt zum Flughafen.

Eine International Surcharge ist bei den meisten Airlines heute Standard. Grundsätzlich werden unsere Preise ohnehin durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Für den Kunden ist der Endpreis für die Kaufentscheidung maßgebend. Die Preisgestaltung orientiert sich daher am Wettbewerb über das gesamte Angebot. In kaum einer anderen Branche haben Angebot und Nachfrage in Verbindung mit Wettbewerb eine so starke, dynamische und schnelle Auswirkung auf die Preise. Die Lufthansa Group Airlines werden das Markt- und Wettbewerbsverhalten auch weiterhin beobachten und bei Bedarf entsprechende Anpassungen vornehmen. Ungeachtet etwaiger preislicher Anpassungen bieten wir unseren Kunden aber auch weiterhin sehr attraktive und konkurrenzfähige Preise im Markt an.

Statement Pressestelle Miles&More

Fazit

Es ist eine weitere negative Entwicklung für Passagiere der Lufthansa-Gruppe. Eurowings-Flüge galten bislang als die wohl attraktivste Möglichkeit, Miles&More-Meilen einzulösen. Auch wenn Miles&More im Statement von „Standard“ spricht, reichen bei weitem nicht alle Vielfliegerprogramme Treibstoffzuschläge an ihre Kunden weiter. So fallen beispielsweise bei United MileagePlus, Avianca LifeMiles, American AAdvantage oder SAS EuroBonus keine entsprechenden Gebühren an – teilweise sogar für Flüge mit der Lufthansa-Gruppe.

Bitter ist auch, dass Miles&More im Statement andeutet, dass die Zuschläge künftig weiter steigen könnten.

Titelbild: © Eurowings

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Kommentare (20)

  1. Markus sagt:

    Die LH fährt seit Jahren den Service Level runter. Die sind nicht mehr weit von Easy Jet entfernt nur noch deutlich teuerer. Leider gibt es inner Deutsch und EU kaum alternativen. Bei Fernreisen fliege ich schon seit langem mit anderen Gesellschaften. Meilen oder Segmente Sammeln lohnt nur noch für den Status um in die Lounge zu kommen. Die Meilen einlösen lohnt sich kaum noch…

  2. Wolfgang sagt:

    Lufthansa macht das M&M Programm immer unattraktiver. Die Entscheider im Konzern sind der Realität vollkommen entrückt. Früher war es etwas besonderes, einen Vielfliegerstatus zu haben. Teilweise schon jetzt und erst recht in Zukunft wird man sich dafür rechtfertigen müssen, viel zu fliegen. Ich nutze für Strecken bis 1000 km seit einiger Zeit die Bahn. Das ist (meist) stressfrei und die längere Fahrtzeit nutze ich sinnvoll. Klar ist da auch nicht alles so toll. Aber die Zeiten, in denen ich stolz auf meinen Vielfliegerstatus war, sind lange vorbei.

  3. Peter sagt:

    Ich buche schon lange nicht mehr LH mit deren Meilen. Für mich ist das ist nur Abzocke.
    Letztes Jahr wurde mir von M+M ein Flug von LAX nach FRA in Business (mit LH) für knapp 600€ Zuzahlung (oneway) angeboten. Unfassbar!
    Alternativ flog ich dann mit Air Newzealand, gleicher Tag, aber über London für schlaffe 5€(!) Zuzahlung.

  4. Joerg Lorenz sagt:

    LH tut wirklich viel um treue Kunden zu verärgern. Flüge über Meilen mit so hohen „Gebühren“ zu belegen riecht nach Abzocke. Es geht auch anders. Habe gerade meine M&B-Meilen für einen Flug von Frankfurt nach NYC eingelöst. Zahle € 153.- an Gebühren wenn ich mit TAP in der Business-Class über Lissabon im neuen A-330neo fliege statt mit LH für € 486.-.

  5. Sven sagt:

    Ich hoffe, der Markt wird das Wüten des Herrn Spohr irgendwann quittieren. Alternativen gibt’s genug. Ich kann viele Deutsche nicht verstehen, die scheinbar aus reiner Nationalromantik noch diese Airline nutzen.

  6. Uli sagt:

    Diese undurchsichtigen willkürlichen „Zuschläge“ sollten – wie in manchen Ländern bereits der Fall – verboten werden. Sicherheits- und Flughafengebühr und reine Steuern sind ok. Der eigenartige internationale Zuschlag dient meiner Meinung nach nur dazu, bei Prämientickets noch mehr einzunehmen. Und: Wenn der Endpreis ohnehin entscheidend sei, worum erhöht man denn da nicht den Ticketpreis? Taschenspielertricks.
    Man kann das Statement so verstehen: Da die Ticketpreise sinken und die Kosten steigen müssen wir die Zuschläge erhöhen. Was für eine Logik. Vorschlag: Taxifahrten sollten künftig nur 20 Cent pro Kilometer kosten. Alles andere sind dann Zuschläge…

  7. Mario sagt:

    Wenn ich das richtig sehe, dann wird der internationale Zuschlag bei Buchung über die Eurowings-Seite nicht erhoben. Gecheckt grad mit einem Flug DUS-RSW EW1104 in Business am 20.02.
    Über Miles & More 56.000 Meilen + 217,22€ und über Eurowings direkt 52.500 Meilen + 96,24€

    Vielleicht sollte dieser Hinweis noch mit aufgenommen werden?

  8. Alf sagt:

    Immer dieses Gejammer. Keiner zwingt euch mit einer Fluggesellschaft der LH-Group zu fliegen, noch Meilen über Miles & More zu sammeln. Es gibt genügend Alternativen. Solange alle ganz brav die Spielchen mitmachen und durch ihre Treue sogar noch bestärken, wird sich nichts ändern. Ist doch logisch, Ihr würdet doch als Unternehmer genau so handeln, indem ihr das Maximum rausholt aus eurem Laden. Scheinbar geht dieser Plan ja auf bei der LH-Gruppe. Es gibt so viele andere und bestimmt bessere Möglichkeiten zu Fliegen und Meilen zu sammeln.

  9. Peter sagt:

    Das war doch nur eine Frage der Zeit bis die Gebühren erhöht werden.
    LH Konzern halt.
    Zeitschriften Abo´s über Payback wurden ja auch eingestellt.
    Meiner Meinung nach hat da der LH Konzern wohl mal ein Machtwort gesprochen.
    Die wollen nicht mehr so viel Prämienflüge für günstig raushauen.
    @Dirk. Wenn Du 55K Meilen mit Zeitschriften gesammelt hast und jetzt die 400€ Zuzahlung, dann
    kannst Du auch einen günstigen B Class Flug direkt buchen. Da tut sich preislich nicht mehr viel.
    Es gibt genug andere Airlines die günstige Preise anbieten und auch ein besseres Produkt anbieten.

  10. Flori Lamm sagt:

    Angebot und Nachfrage, eigentlich das simpelste Tool.
    Ich habe Miles & More bereits vor 2 Jahren adé gesagt.
    Auch wenn LH zur Zeit immer noch der Platz Hirsch ist, heißt es ja nicht, dass sie es in den nächsten Jahren auch sein werden. Ich für meinen Teil habe zumindest beschlossen, meine Buchungen, wenn möglich, auf andere Gesellschaften zu verteilen.
    Und was die innerdeutschen Verbindung betrifft, oder die in das benachbarte europäische Ausland, der Greta Effekt tut Gutes. Alternativen stehen zur Verfügung, zum Beispiel die ach so geschmähte Bahn und für eine Stunde Fliegen tuts auch der Ire.
    Der ist wenigstens pünktlich!

  11. Egbert sagt:

    Das macht das ganze Meilen sammeln wertlos. Für €359 kann man auch ganz normale mit Geld zu bezahlende Flüge finden – z.B. hier auf travel-dealz.
    Da braucht man sich dann nicht mit LH und ihren Meilen rumzuärgern.

    • Dirk Oesterling sagt:

      Ich wüsste nicht, wo man für 359 € einen Business-Class-Flug in die USA bekommt. Das günstigste liegt wohl bei 1.250 €. Und jeder muss selber wissen, ob er für mindestens 900 € 55.000 Meilen einsetzen möchte.

  12. Paul sagt:

    Was diese ganze Gesellschaft nicht will, einfach erstaunlich wie sie den Kunden entgegen kommen!

  13. Abdul sagt:

    Da ich oft von Berlin nach Köln/Bonn fliege bin ich bei Direktflügen nur auf Eurowings angewiesen um Meilen oder Segmente zu sammeln wenn das nicht wäre hätte ich schon längst das Vielfliegerprogramm von SAS genutzt. Man kann zwar gute Meilen sammeln aber für den Goldstatus braucht man einfach zu viele Meilen wenn man ein Flug buchen will und das mit Prämienmeilen einlösen möchten muss man extrem viele Gebühren zahlen.

  14. Ingo sagt:

    Schlimm finde ich, das diese Zuschläge nicht nachvollziehbar sind. Was ist darin enthalten und wenn ich einen Flug CA – D Buche , zahle ich 40% Gebühren als D – CA?
    Das kann keiner mir erklären

    • Maximilian sagt:

      Man kann sich den Preis doch komplett aufschlüsseln lassen.
      Geht sowohl bei der Buchung als auch bei Suchmaschinen wie zB der IATA Matrix

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