Vergleich: American Express Gold vs. Miles&More Gold Kreditkarte

Amex Gold vs Miles&More Gold

Man könnte meinen, dass sich die Gold-Varianten der American Express und der Miles&More Kreditkarten kaum unterscheiden. Schaut man sich die Karten aber einmal genau an, dann gibt es sehr wohl einige Unterschiede. Dennoch haben beide Karten ihre Daseinsberechtigung. Welche der Karten nun euer Favorit ist, hängt von euren persönlichen Vorlieben und eurem Reiseverhalten ab. Wir hoffen, euch mit diesem Artikel bei der Entscheidungsfindung zu helfen!

Gemeinsame Vor- & Nachteile

In folgenden Punkten sind die Karten ähnlich bzw. identisch:

  • Der Identifizierung für den Antrag beider Karten ist bequem online möglich. Das lästige Aufsuchen einer Postfiliale zum Identifizieren ist damit Geschichte.
  • Die American Express Membership Rewards Punkte verfallen nicht, solange ihr mit einer Karte am Programm teilnehmt. Mit der Miles&More Gold Kreditkarte wird der Meilenverfall der Miles&More Meilen ebenfalls gestoppt (normalerweise können eure Meilen nämlich verfallen).
  • Beide Karten bieten einen 24-Stunden-Service an, der euch bei Fragen zu eurer Reise und für medizinische Unterstützung im Ausland zur Verfügung steht.
  • Das kontaktlose Bezahlen bis zu 50€ ist ohne Unterschrift und PIN mit beiden Karten problemlos möglich.
  • Das Bezahlen mit dem Handy über Apple Pay und Google Pay ist sowohl mit der Amex Gold als auch mit der Miles&More Gold Karte möglich.
  • Die Gebühren für Zahlungen in Fremdwährungen sind bei beiden Karten sehr hoch. Die American Express Gold berechnet 2% für die Umrechnung. Die Miles&More Gold Credit Card schlägt mit 1,95% zu Buche.
  • Die Versicherungen beider Karten greifen nur bei Karteneinsatz. Ihr müsst also immer schauen, dass Hotels und Transport über die Karten gebucht werden, sonst geht ihr im Ernstfall leer aus.
  • Beide Karten haben leider hohe Selbstbeteiligungen bei den Versicherungen. Bei einer jeweils dreistelligen jährlichen Kartengebühr ist das auf jeden Fall ein nicht zu vernachlässigender Nachteil.

Die Vor- und Nachteile haben wir im Detail bereits hier beschrieben:

Wie zudem angedeutet, gibt es aber auch einige Unterschiede bei den Karten:

Willkommensgeschenk

Für die American Express Gold erhaltet ihr 20.000 Membership Rewards Punkte als Bonus. Ihr habt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Punkte in Meilen umzuwandeln. Die meisten Programme bieten eine Umwandlung im Verhältnis 5:4 an. Aus den 20.000 Punkten werden also 16.000 Meilen.

Miles&More Gold bietet euch derzeit ebenfalls 20.000 Miles&More-Meilen und 2 Lufthansa Business Lounge Voucher als Bonus an. Ob MR-Punkte oder Miles&More-Meilen mehr wert sind, lässt sich nicht einfach sagen. Prinzipiell sind die Punkte bei Amex aber deutlich flexibler einsetzbar. So herrscht hier in etwa Gleichstand.

Weitere Inklusivleistungen

Mit der Amex Gold erhaltet ihr weitere Vorteile. Zum Beispiel bekommt ihr den Sixt Gold Status und einen Rabatt auf den Priority Pass. Die Prestige-Variante kostet dann 344€ statt den üblichen 459€.

Mit der Miles&More Gold könnt ihr am Jahresende mit der Kreditkarte gesammelte Prämienmeilen in Statusmeilen umwandeln. Das kann unter Umständen vorteilhaft sein, wenn euch nur noch wenige Statusmeilen für den Status fehlen. Vorteile auf Lufthansa-Flügen gibt es leider nicht.

Punkte sammeln

Mit der American Express Gold sammelt ihr 1 Membership Rewards Punkt pro 1€ Umsatz (mit Turbo sogar 1,5 Punkte pro 1€ Umsatz). Die Punkte könnt ihr dann im Verhältnis 5:4 zu vielen Vielfliegerprogrammen umwandeln. Ihr könnt die Punkte sogar zu Payback-Punkten im Verhältnis 3:1 umwandeln und somit über diesen Umweg dann auch zum Miles&More-Programm transferieren. Mit Turbo sammelt ihr so ebenfalls 0,5 Miles&More-Meilen pro 1€ Umsatz.

Mit der Miles&More Gold (Privat) sammelt ihr 1 Miles&More-Meile pro 2€ Umsatz.

Jahresgebühr

Im Hinblick auf Jahresgebühr unterscheiden sich beide Karten nur leicht. Die American Express Gold kostet 144€ im Jahr (12€ pro Monat), wohingegen die Miles&More Gold Credit Card 138€ (11,50€ pro Monat) im Jahr kostet.

Versicherungspakete

Die Versicherungspakete beider Karten unterscheiden sich im Umfang stark.

Die American Express Gold Karte bietet eine Vielzahl an nützlichen Versicherungen: Fahrzeug-Assistance, Auslandskrankenversicherung, Reiserücktrittskosten- und Reiseabbruch-Versicherung, Reisekomfort-Versicherung, Verlängertes Umtauschrecht (On- und Offline-Rückgaberecht), 90 Tage Schutz für Ihre Einkäufe – gegen Einbruch-Diebstahl und Beschädigung (ShopGarant) und eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung.

Wir haben uns die Versicherungen im Detail in unserem Artikel Versicherungsleistungen der Amex Gold & Platinum im Vergleich angeschaut.

Bitte beachtet, dass sowohl die Reiserücktritts- und Reiseabbruch-Versicherung als auch die Auslandskrankenversicherung einen Selbstbehalt von 10% hat (mindestens 100€, maximal 500€ im Falle der Auslandskrankenversicherung).

Die Miles&More Gold Karte bietet eine Reiserücktritt-, Auslandskranken- & Mietwagen-Vollkaskoversicherung. Die Mietwagenvollkasko-Versicherung kann euch hier einiges an Geld sparen, solltet ihr häufiger mit dem Mietwagen unterwegs sein, hat aber trotzdem eine Selbstbeteiligung. Eine maximale Entschädigung von 75.000€ für eine Mietdauer von bis zu 30 Tagen ist hier möglich. Der Schutz gilt weltweit.

Auch hier gibt es teilweise Selbstbehalte. Die Mietwagen-Vollkaskoversicherung hat einen Selbstbehalt von 200€, die Reiserücktritt- und Reiseabbruch-Versicherung hat einen Selbstbehalt von 10%. Einzig die Auslandskrankenversicherung hat keinen Selbstbehalt (ein Vorteil gegenüber der Amex Gold!).

Bargeldabhebung

Eine Bargeldabhebung mit der American Express Gold kostet euch 4% vom Abhebebetrag, aber mindestens 5€. Außerdem muss die Bargeldabhebung aktiv bei American Express beantragt werden und ist nicht standardmäßig aktiv.

Bei der Miles&More Gold sind es immerhin nur 2% vom Betrag, aber auch mindestens 5€ und zwei Mal pro Jahr ist das Abheben im Ausland kostenfrei. Solltet ihr in Fremdwährungen abheben, kommen oben erwähnte Fremdgebühren noch obendrauf.

Demnach eignen sich beide Karten leider gar nicht für Bargeldabhebungen.

Akzeptanz

Im Hinblick auf Akzeptanz schneidet die American Express Gold Karte nicht so gut ab. Da die Miles&More Gold eine Mastercard ist, werdet ihr mit dieser auf jeden Fall eine bessere Akzeptanz in Geschäften und Restaurants haben.

Fazit

Die beiden Karten unterscheiden sich in einigen Punkten. Die American Express kommt mit einem umfangreichen Versicherungspaket daher, hat allerdings keine Mietwagen-Vollkaskoversicherung. Die gesammelten Punkte kann man deutlich flexibler einlösen. Leider ist die Akzeptanz von Amex deutlich schlechter als eine Mastercard.

Die Miles&More Gold hat insgesamt eine bessere Akzeptanz. Weiterhin ist der Jahrespreis etwas niedriger als bei der Amex Gold. Die Mietwagen-Vollkaskoversicherung kann ein starkes Argument sein, solltet ihr häufiger mit Mietwagen unterwegs sein.

Eines haben beide Karten gemeinsam: Zum Bargeldabheben und für Zahlungen in Fremdwährungen sind beide Karten nicht optimal, aber dafür gibt es tolle kostenlose Alternativen.

Wie ihr seht, haben beide Karten ihre Vor- und Nachteile und es liegt an euch, zu entscheiden, welche der Karten besser zu euch passt.

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Kommentare (7)

  1. gregory sagt:

    @Gerd, gefährliches Halbwissen: Natürlich gibt es auch bei American Express (Amex) ein Chargeback-Verfahren, ähnlich wie andere Kreditkartenanbieter. Aber es könnte einige Missverständnisse darüber geben, warum Amex in bestimmten Fällen möglicherweise kein Chargeback durchführt – wer wirklich eine Amex hat, dürfte diese aber kennen!

  2. Gerd sagt:

    Es gibt leider noch einen gravierenden und nicht zu unterschätzenden Unterschied, wie wir gerade bei der FTI Pleite erleben dürfen. Geht der Händler pleite, bekommt ihr bei der Amex nichts, bei Visa und Master gibt es das charge back Verfahren und sollte damit, bei nicht Pauschalreisen, gut klappen. Ist auch meine Erfahrung, sowohl das eine wie das andere.
    Das heißt aus meiner Sicht kann man nur mit der Amex bezahlen, wenn die Leistung unmittelbar bevorsteht. Reisen in der Zukunft, also in ein paar Wochen oder Monaten, würde ich nach diesen Erfahrungen bei der Amex immer unterlassen und dann meine M&M Karte nehmen

  3. DerSen sagt:

    Meiner Ansicht nach sind beide Karten im Alltag weitgehend unbrauchbar und in der Regel ihr Geld nur dann wert, wenn man eine hohe Prämie „mitnehmen“ kann.

    Ich setze meine Miles&More Gold Kreditkarte praktisch nur in Ausnahmefällen ein und habe schon mehrfach darüber nachgedacht sie zu kündigen und das obwohl ich sie als Senator sogar kostenlos bekomme.

    Wer Meilensammeln will ist mit der Payback Amex (mit kostenpflichtigen Punkteturbo) deutlich besser bedient (auch wenn die Akzeptanz schlechter ist). Wer regelmäßig in Fremdwärungen zahlt der sollte unbedingt die Kreditkarten von Barclays, Norwegian & Co nutzen.

    Tatsächlich frage ich mich etwas, warum ihr solche „Rohrkrepierer“ von Kreditkarten überhaupt außerhalb von Neukundenaktionen vorstellt.

  4. Peter sagt:

    Mal wieder ein tot unsinniger Vergleich. Wie kann man eine MasterCard, die überall auf der Welt akzeptiert wird, mit einer Amex vergleichen, die in maxim 25% der Länder überhaupt nur eine Rolle spielt.

  5. Fritz sagt:

    Hallo, weiß da jemand Bescheid? Bin aus Österreich, da ist alles anders:)
    ich habe eine Amex Platinum und mein Partner natürlich die Zusatz Platinum. Jetzt benötige ich auch eine Amex Gold Business
    Wie kann ich in den Genuss von der Freundschaftswerbung kommen, denn laut Amex kann ich mich nicht selber werben. Geht das vielleicht über die Partnerkarte?
    Danke für eine Info!

  6. Thomas sagt:

    Lufthansa will ich auch nicht umsonst fliegen. Mit Amex habe ich bereits Qatar Business und First problemlos als Flugbuchung und Upgrade eingelöst . Die Verfügbarkeit von teilnehmen, die einem mit Amex Punkten zur Verfügung stehen da kann die LH nicht mal annähernd mithalten. Wer es mit Versicherungen erst meinst der sollte sich eine Jahrespolice von der Allianz oder ERGO kaufen. Die Kartenversicherungen reichen eh nur für 5.000 Euro. Was sollnoch damit wennndie Reise 20-30K kostet?

  7. Reinhard Ritschel sagt:

    Ergänzend zu den Versicherungen möchte ich Euch mitteilen, das bei der Reiserücktrittsversicherung bei Miles & More ein Selbstbehalt von 100€ pro Versicherungsfall(!) und bei der Amexco ein Selbstbehalt von 100€ pro Person(!) zum tragen kommt. Hier liegt also der Vorteil bei der Miles & More!

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