United MileagePlus schafft die fixe Meilentabelle ab – Prämienflüge werden bis zu 38% teurer

United Boeing 767

Das Vielfliegerprogramm United MileagePlus hat sich in den letzten Jahren zu einem der interessantesten Vielfliegerprogramme der Star Alliance entwickelt. Das liegt nicht zuletzt an großzügigen Statusmeilen-Gutschriften von bis zu 100% selbst in günstigen Economy-Buchungsklassen.

Nun gibt es leider mal schlechte Neuigkeiten für alle MileagePlus-Sammler. Für Flüge ab 15. November 2019 wird die fixe Einlösetabelle für Prämienflüge abgeschafft. Bedeutet: Die Preise orientieren sich stärker an den Flugpreisen und sind es gibt keine Deckelung nach oben oder unten mehr. Damit folgt man Delta SkyMiles, die den Award Chart schon vor 2 Jahren abgeschafft haben.

Angedeutet hat sich die bevorstehende Änderung bereits vor knapp zwei Wochen. Zu diesem Zeitpunkt senkte United testhalber die Prämienflugpreise für einige inneramerikanische Flüge. Statt 10.000 Meilen für Los Angeles – Las Vegas wurden dann bspw. nur noch 6.000 Meilen fällig. Das Problem dabei: Die Flüge kosten auch so nur 70€, man erhält also einen Einlösewert von nur rund 1 Cent pro Meile.

Gegenüber Matthew von Live and let’s Fly verriet Luc Bondar als Chef von MileagePlus nun weitere Details zur Zukunft des Programms. Wie erwartet wird die variable Einlösungstabelle dabei deutlich ausgeweitet. Für Prämienflüge ab 15. November 2019 wird es dann weder einen Mindest- noch einen Höchstpreis mehr geben.

Vor allem kurzfristige Flüge dürften also deutlich im Preis ansteigen, so wie es auch bei bezahlten Tickets der Fall ist. Insgesamt sollen die Preise laut Bondar zwar sinken, noch ist davon aber nicht viel zu sehen. Bisher wurde die Kopplung an die Nachfrage bereits ansatzweise durch die Unterteilung in „Saver Awards“ und teureren „Everyday Awards“ umgesetzt.

UA LAX EWR 45k
Bis zu 45.000 Meilen kostet zukünftig ein Inlandsflug von der West- an die Ostküste

Auch wenn Bondar daran festhält, dass die Preise für einen Prämienflug nicht direkt an den Dollarpreis eines Tickets gekoppelt sind, wird es wohl langfristig darauf hinauslaufen: Meilen erhalten irgendwann einen festen Cent-Wert und Vielfliegerprogramme werden immer mehr zu einem Cashback-System wie Payback.

Das ändert sich ab 15. November

Vorerst betrifft die Änderung keine Flüge mit Star-Alliance-Partnern. Außerdem sind bisher keine allzu drastischen Änderungen bei den Einlösewerten umgesetzt. The Points Guy hat die Änderungen untersucht und dabei folgendes festgestellt:

  • Kurze Strecken werden (wie bekannt) teilweise günstiger
  • Wer flexibel reist (d.h. nicht an einen festen Tag gebunden ist), zahlt üblicherweise genau so viele Meilen wie bisher
  • Internationale Flüge werden bis zu 21% teurer
  • Inlandsflüge in den USA werden bis zu 38% teurer (z. B. an Thanksgiving)

Beim exotischen Island Hopper von Guam nach Honolulu bleibt übrigens ebenfalls alles unverändert.

Fazit

Bisher sind die Steigerungen nicht allzu dramatisch, die versprochenen Preissenkungen lassen aber auch noch auf sich warten. Wer Meilentickets für günstige Flüge in der Hochsaison nutzt, muss sich jedenfalls auf harte Zeiten einstellen.

Und letztlich ist das große Problem: United wird weitere Erhöhungen der Meilenwerte nie wieder offiziell kommunizieren, sondern hat bei der Preisgestaltung freie Wahl, ohne dass man es sofort mitbekommt. Zwar ist keine massive Entwertung über Nacht zu wie bei Qatar Airways zu erwarten, dafür aber eine kontinuierliche Entwicklung nach unten. Bis zur nächsten, versteckten Preiserhöhung ist es also nur eine Frage der Zeit.

Nun warten wir also gespannt, wann auch andere Programme wie Miles&More die Einlösungen an den Flugpreis koppeln. Die Einführung der Early-Bird-Flugprämie könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein.

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Kommentare (2)

  1. GuamHeinz sagt:

    Man Peter, dann heul doch. Pfff….

  2. mauipeter sagt:

    Von wegen 38%. Fuer mich ist diese Entwertung so, als haette jemand 70% aus meinem Sparkonto geklaut. Ich lebe in Hawaii und fliege einmal im Jahr fuer einen Sommer Monat in Urlaub nach Deutschland. Das hat mich bisher immer 70,000 Meilen in Saver Business Class gekostet, one way. Vor allem konnte ich die besten Fluege ‚last minute‘ finden, in der Woche vor Abflug. Ich habe die lezten 2 Tage award charts studiert, all das ist jetzt vorbei. 165,000 Meilen, one way, und Saver Tarife sind so gut wie verschwunden. Das ist nicht nur, wie eh erwartet, die uebliche Entwertung von ein paar Prozent, das grenzt an Strassenraub !

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