DB schafft tarifliche Gleichstellung für (Super) Sparpreis ab: S-Bahn zum Hbf kostet ab sofort extra

S Bahn graustufen

Die Deutsche Bahn zückt erneut den Rotstift. Diesmal ist die tarifliche Gleichstellung betroffen. Ein Begriff, mit dem sicher nicht jeder etwas anfangen kann, der für Reisende aber ausschließlich vorteilhaft war.

Kurz gesagt: Bislang war in einem IC/ICE-Ticket im Normalfall auch die Fahrt von & zum Hauptbahnhof mit S-Bahn oder Regionalexpress inklusive. Künftig fällt dieser Vorteil weg, und An- und Abfahrt müssen (außer beim Flexpreis) separat dazu gebucht werden. Als Alternative bietet die Bahn lediglich das teure City-Ticket an.

Was ist (bzw. war) die tarifliche Gleichstellung?

Prinzipiell richten sich die Preise bei der DB (außer beim Sparpreis) nach der zurückgelegten Entfernung. Damit aber in Großstädten nicht jeder einzelne S-Bahnhof einen eigenen Preis hat, wurde die tarifliche Gleichstellung eingeführt.

Das führt dazu, dass ein Bahnticket von Köln nach Hamburg immer das Gleiche kostete – egal, ob die Fahrt nach Hamburg Hbf, Hamburg Berliner Tor oder zum Flughafen ging. Der Tabelle zur Gleichstellung konnte entnommen werden, welche Bahnhöfe gleichgestellt sind und welche nicht. In Hamburg waren dies zum Beispiel folgende:

Reisende profitierten aus mehreren Gründen von dieser Gleichstellung:

  • Wer mit dem ICE von z.B. Berlin nach Hamburg gefahren ist, konnte mit der S-Bahn kostenlos von & zum jeweiligen Hauptbahnhof fahren
  • Reisende mussten sich beim Ticketkauf noch nicht festlegen, von welchem Bahnhof sie genau losfahren / einsteigen möchten
  • Wer ein ICE-Ticket nach Hamburg HBF gebucht hat, kann auch bis z.B. Altona sitzen bleiben
  • Auch bei einer Verspätung von S-Bahn (oder Regio) galten die Fahrgastrechte für die ganze Verbindung. D.h. bei Ausfall oder Verspätung der S-Bahn bestand Anrecht auf Ersatzbeförderung ans Ziel und ggf. Entschädigung

Diese Gleichstellung war bei der Buchung nicht direkt zu erkennen, aber spätestens bei Zustellung des Tickets für die Fahrt. Hierbei galt: Wenn auf dem Ticket nur ein Stadtname aufgedruckt ist, greift die Gleichstellung. Das war fast immer der Fall, mit Ausnahme des Super Sparpreis Aktion für 12,90€ bzw. 14,90€:

Gleichstellung für neu gebuchte Tickets fällt weg

Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember hat die Deutsche Bahn nun eine wichtige Änderung vorgenommen. Die Tarifliche Gleichstellung für Spar- und Super-Sparpreise existiert ab sofort nicht mehr.

Die Bahn schreibt dazu:

Der Entfall der tariflichen Gleichstellung kann zu Preisänderungen führen. So wird der Preis für die Strecke zwischen dem angegebenen Startbahnhof und dem ersten überfahrenen Tarifpunkt sowie für die Strecke zwischen dem letzten überfahrenen Tarifpunkt und dem angegeben Zielbahnhof auf den regulären Preis aufgeschlagen. Die neuen Preise sind ab dem 10. Dezember 2023 über bahn.de oder den DB Navigator abrufbar.

„Preisänderungen“ ist hier natürlich ein Euphemismus für „es wird teurer“. Das lässt sich ganz einfach nachstellen.

Für morgen verkauft die DB beispielsweise einen Super Sparpreis Hamburg → Rostock zum Preis von 24,90€:

Bislang wäre hier sowohl die S-Bahn vom Berliner Tor nach Hamburg Hbf als auch die S-Bahn von Rostock Hbf nach Rostock-Parkstraße ohne Aufpreis inbegriffen. Dabei wäre es egal gewesen, ob man zunächst von Hbf nach Hbf bucht, oder direkt die gewünschten Nahverkehrsbahnhöfe mit in die Suche eingibt.

Nun kostet das Ticket aber 31,10€, wenn die S-Bahn im Vor- und Nachlauf mit inklusive sein soll.

Das liegt daran, dass die Bahn automatisch das City-Ticket für beide Städte mit anbietet. Ein Hinweis ist im Buchungsverlauf zu finden:

Das City-Ticket ist wieder etwas anderes. Im Gegensatz zur bisherigen Gleichstellung ist dieses (mittlerweile) kostenpflichtig, dafür aber auch in Bus, U-Bahn und Tram gültig. Einzig im Flexpreis ist es inkludiert.

Auch City-Ticket im Sparpreis entfällt

Bislang war das City-Ticket bei Buchung eines Sparpreises inklusive (aber nicht beim Super Sparpreis). Zusammen mit der Storno-Option (als Gutschein und abzgl. 10€ Gebühr) konnte sich der Aufpreis dann schnell rechnen.

Auch das ändert sich: Das City-Ticket im Sparpreis entfällt ab sofort. Wer es nutzen möchte, muss es (wie beim Super Sparpreis) kostenpflichtig dazu buchen.

Separate Buchung des Nahverkehrs oft günstiger

Nun könnte man annehmen, dass die Bahn-Website Reisenden immer den besten Preis anbietet. Das ist aber nicht so.

Würde man die beiden S-Bahn-Fahrten einzeln dazu buchen, so kostet das 1,77€ für Hamburg und 2,10€ für Rostock – also insgesamt 3,87€ mehr als das reine ICE-Ticket:

Die Bahn verlangt allerdings 6,20€ Aufpreis, da direkt das City-Ticket gebucht wird. Das deckt zwar einen größeren Geltungsbereich (und weitere Verkehrsmittel) ab als obige Einzelkarten, nur wäre das hier überhaupt nicht nötig.

Wer sich also auf die DB-Seite verlässt, der zahlt 2,33€ zu viel für seine S-Bahn-Fahrten. Alternativen werden dort aber gar nicht angeboten.

Fazit

Die Deutsche Bahn verspricht zum Fahrplanwechsel: Super Sparpreise weiterhin ab 17,90€ erhältlich. Das mag richtig sein, und trotzdem werden viele Sparpreise nun teurer. Denn wer nicht gerade fußläufig zum Hauptbahnhof wohnt, wird auf S-Bahn und Co angewiesen. Die muss jetzt aber extra dazu gebucht werden – und dann sollte man zudem auch noch nachrechnen, ob die separate Buchung nicht günstiger ist.

Ich habe die Bahn lange verteidigt. Für die Verspätung kann sie ja nur selten etwas, weil die Infrastruktur verkommen ist, und Geld zum Aufbau fehlt. So langsam treibt die DB es mit den ganzen Verschlechterungen aber zu weit. Alleine im letzten Jahr wurden:

Quelle: ICE-Treff

Titelbild: Peer Linder

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Kommentare (25)

  1. Christian sagt:

    Für Fernverkehrs-Fahrten nach Berlin habe ich jetzt beim Sparpreis / Super-Sparpreis 3 EUR Aufschlag, wenn das gewünschte Ziel in Berlin kein Fernverkehrshalt, sondern eine S-Bahn-Station im AB-Tarifbereich ist. Das sind 20 Cent weniger als ein AB-Einzelticket des VBB, aber 80 Cent mehr als eine VBB-Kurzstrecke, mit der man 3 S-Bahn-Stationen weit kommen würde. Doch auch das AB-Ticket ist für 2,50 EUR zu haben, wenn man eine 4er-Karte erwirbt. Damit muss man also künftig beim Fahrtziel in Berlin getrennte Tickets kaufen – das Fernverkehrs-Ticket der DB nur bis zum Ausstieg aus dem Fernverkehr und dann ein entsprechendes Ticket für die S-Bahn vor Ort. Hübsch kompliziert dank Aufhebung der tariflichen Gleichstellung. Bislang buchte ich bis zu meiner S-Bahn-Station durch – und hatte damit auch in der Gegenrichtung (Abfahrt in Berlin) Fahrgastrechte im Falle eines verpassten Zustiegs in den Fernverkehr bei Verzögerungen in der Vorlauf-S-Bahn.

    Es geht aber noch weiter. Woher auch immer die 4,9 Prozent angebliche Preiserhöhung für Flexpreis-Tickets, die in den Medien kolportiert wurde, stammen – auf der Strecke, die ich regelmäßig fahren muss, sind es beim Flexpreis ca. 30 (in Worten: dreißig) Prozent. Das habe ich beim Vergleich der niedrigsten und höchsten Flexpreise innerhalb einer Woche ab 10.12.2023 gegen die von mir vor der Preiserhöhung gezahlten Flexpreise ermittelt. Der billigste Flexpreis zum alten Tarif gegen den billigsten Flexpreis zum neuen Tarif sind ebenso ca. +30 Prozent wie die jeweils höchsten Flexpreise vor und nach der Preiserhöhung. Konkret für die gleiche Verbindung am gleichen Tag fand ich 29,6 Prozent für den Flexpreis und 37 Prozent (!) für einen „Flexpreis Aktion“. Das muss man auch erstmal verdauen.

    Und weiter: mit der geplanten Verlagerung der BahnCard in den DB Navigator muss man als Datenschutz- und Privatsphäre-sensible Person entweder eine Registrierung bei Google (für Android) zwecks Bezug des Navigators aus dem Google Play Store als einziger vertrauenswürdiger Quelle und dann den von Trackingkomponenten durchseuchten Navigator (https://digitalcourage.de/db-tracking) selbst „schlucken“ oder man zahlt das doppelte, wenn man sich nicht komplett gläsern machen will.

    Das alles ist in Summe eine radikale Kampfansage an die Mobilitätswende, an die Daseinsvorsorge, an Klima- und Umweltschutz. Die Botschaft heißt: „fahr gefälligst Auto“. Bei fossilen Konzernen und rechten Kräften dürften die Sektkorken wieder mal knallen. Bei den Boni-empfangenden Bahnvorständen knallen sie vermutlich auch. Es ist nur noch widerwärtig.

  2. Conny sagt:

    Vorsicht – bucht man die S-Bahn-Strecke am Ende nicht mit, zahlt die Bahn auch kein Taxi, wenn man wegen Zugverspätung den letzten Anschluss verpasst hat…

  3. Leo Rademacher sagt:

    Wir (d.h. meine Freundin und ich) fahren nur noch per Deutschlandticket mit der Bahn – schließlich MÜSSEN wir als Rentner nirgendwo mehr hinfahren. Das klappt ganz spontan je nach Wetterlage und ohne langfristige Vorausbuchung. Bei sehr langen Strecken machen wir unterwegs einen Stopover. Wir suchen erst Mal Verbindungen mit mindestens 20 Minuten Umstiegszeit, was dann meistens tatsächlich geklappt hat. Bei Umstiegszeiten über 1 Stunde nehmen wir natürlich schon den nächsten erreichbaren Zug, aber rechnen nicht mit dem schnelleren Anschluss.
    Neulich fiel mal ein auf dem Land selten verkehrender Bus aus, so dass wir den anvisierten Zug verpassten. Das wäre mit einem (Super)Sparpreis sehr teuer geworden…
    Im Moment fahren wir angesichts der unverschämt kurzen Stteik-Vorwarnzeit allerdings nur mit dem Auto, bis kein Streik mehr droht.

  4. Ralph Gutschmidt sagt:

    Zu den weiteren heimlichen Verschlechterungen gehört auch, dass man nicht mehr mit jedem 1. Klasse Ticket in die Lounge darf.
    Dass nach fast 200 Jahren nun die tarifliche Gleichstellung abgeschafft wird, ist ja ein Schock. Am besten, man bucht das Ticket künftig bereits für den Nahverkehr mit, das dürfte das Billigste sein.

  5. Icke sagt:

    „Ich habe die Bahn lange verteidigt. Für die Verspätung kann sie ja nur selten etwas, weil die Infrastruktur verkommen ist, und Geld zum Aufbau fehlt.“

    na ich weiß nicht. der konzern hat ja schon immer unmengen im in- und ausland(!) investiert, betreibt dutzende unternehmen anstatt sich auf das kerngeschäft zu konzentrieren, nämlich im inland bahn zu fahren. in meinen augen ist der irrsinnig große investitionsstau eine folge von misswirtschaft (im notfall ist ja immer der steuerzahler eingesprungen). ich meine mich zu erinnern, dass dieses jahr in der politik stimmen laut wurden, den konzern zu zerschlagen, damit dieser wahnsinn endlich aufhört. ich finde es muss sich dringend was ändern.

  6. Jan sagt:

    Kranke Tarife und Köpfe

    Beispiel :

    Bremen > Hamburg HBF im Januar ICE 9,90
    Bremen > Hamburg Flughafen mit S-Bahn 21,50

    d.h. die S-Bahn Fahrt kostet 11,60 (separat 3,60) und ist damit teurer als die ICE Strecke !!!

    Unwissende, alte Leute usw. werden über den Tisch gezogen. Die Boni müssen ja bezahlt werden

  7. Federico Langher sagt:

    Ich finde es äußerst unverschämt, daß die DB das „Cityticket“ abschaft und sich der Vorstand gegenseitig auf die Schulter klopfen und sich, bei der Situation der Bahn, auch noch Boni auszahlen, das Die sich nicht schämen…
    Das kommt davon, weil die DB das Monopol hat, nicht wie in Spanien, wo es 3 verschiedene Schnellzugunternehmen gibt: Renfe, UIO, etc.

  8. Daniel sagt:

    In der obigen Aufzählung der Verteuerungen fehlt die „Preisanpassung“ bei der Reservierung im Sommer. auch diese wurde für die 2. Klasse von 4,50 € auf 4,90 € angehoben. Damit es nur nicht so auffällt nicht zum großen Fahrplanwechsel sondern im Sommer zum kleinen.

  9. Bastian sagt:

    Da durch so etwas kein normaler Mensch durchfindet, gebe ich weiterhin meinen genausten Startpunkt, oft sogar eine Bushaltestelle, und den genausten Endpunkt in die Suche ein, schaue mir den besten Preis am Tag aus und sehe ob mich das überzeugt, oder ich Auto fahre. Fertig aus. So muss ich keine Lebenszeit für Tarifregularien vergeuden, mache aber auch keinen Fehler.

  10. Uli deit sagt:

    Wenn die Gewerkschaft gdl auch für die Lokführer der s- Bahnen teilweise zuständig ist und das von der DB anerkannt ist, dann müsste der Tarif für die S-Bahn inklusive sein, oder?

  11. Julian sagt:

    Was bleibt jetzt eigentlich als Unterschied zwischen Sparpreis und Super-Sparpreis? 🤔

  12. Monika sagt:

    Wer soll durch diesen „Tarif – Dschungel“ noch durchsteigen? Undurchsichtig ohne Ende!!
    Im ÖPNV hat jeder Verbund seine eigene Tarifstruktur und eine eigene APP. Es ist schwierig Fahrt in eine benachbarte Stadt in einem anderen Verbund zu buchen. In der Bahn-APP ist keine Preisauskunft möglich.

  13. Andreas sagt:

    Man kann den heutigen Meldungen zu den Bonuszahlungen der Bahnvorstände ja entnehmen, dass diese nun nach Höhe der Frauenquote und Einsparungen des CO2-Ausstosses bezahlt werden. Ob Passagiere von A nach B befördert werden, ist offenbar nur noch von peripherem Interesse für die Bahnführung. Die größte CO2-Einsparung ließe sich erzielen, indem man an möglichst vielen Tagen im Jahr den Bahnverkehr ganz einstellt.

  14. Herrmann sagt:

    Liebe Leute,

    die tarifliche Gleichstellung wird, so habe ich den wohlrecherchierten Artikel verstanden, AUSSCHLIESSLICH bei den (Super)Sparpreisen abgeschafft, bei den regulären Tickets bleibt es, wie es ist. So ärgerlich das für die eine oder den anderen sein mag, so verständlich ist es in meinen Augen. Wenn ich mit Super-Sparpreisen quasi genauso gut gestellt bin wie mit Flextickets, wozu soll ich mir dann Letztere kaufen?

    Bei der Bahn ist gewiß sehr viel Luft nach oben. Für mich stehen da Pünktlichkeit und Anschlüsse im Vordergrund. Es mag sehr beliebt sein, auf die Bahn einzudreschen, doch wird es in meinen Augen der Sache nicht gerecht.

  15. Oliver sagt:

    Danke für den Artikel! Wer wie ich das Deutschlandticket hat, sollte sich eh nur noch die reine ICE-Strecke buchen, der Rest kommt übers Deutschlandticket.
    Nachteil: Eingeschränkte Fahrgastrechte

    Ich hoffe dieser Saftladen wird endlich zerschlagen, privatisiert und Konkurrenz zugelassen. Die DB ist einem „first-world-country“ unwürdig.

    • Manfred sagt:

      Problem bei Zerschlagung: Der Flickenteppich aus Tarifen und deren Anwendung wird noch kleinteiliger. Siehe GB, dort gibt es knapp 20 Betreiber. Eine Verbindung, die mehrere Betreiber umfasst, gibt es nur zum Normalpreis d. h. teuer, oder als Einzelfahrscheine ohne durchgehende Fahrgastrechte. Lieber wäre mir ein verlässlicher Staatsbetrieb wie in der Schweiz oder Holland. Dafür zahle ich gerne Steuern.

      • Axel sagt:

        ich aber nicht.
        Das Problem bei Steuern ist, dass immer auch die zur Kasse gebeten werden, die das nicht gerne tun.
        Die sollen so viel verlangen, dass sie kostendeckend arbeiten, oder den Laden halt zumachen.

    • Hart sagt:

      Deutschland ist mit der derzeitigen Infrastruktur, ( Glasfaser Ausbau, Wind und solar erzeugter Energie, Schienen und Straßen Zustand), dem Umgang mit Ausländern und Flüchtlingen, den vielen AfD Anhängern usw. höchstens ein dritte Welt Land.

  16. Maxim sagt:

    Ich finde den Punkt mit den Verspätungen bzgl. der Fahrgastrechte eigentlich am interessantesten.

    Bisher habe ich immer meinen S-Bahn Bahnhof als Start angegeben, für den Fall, dass meine Sbahn/Regio ausfällt und ich den Fernverkehrszug nicht erreiche. Die Option ist doch jetzt komplett vom Tisch oder nicht?
    1 Alternative: Wenn ich Hbf zu Hbf buche und auf der separat gebuchten Strecke zum ersten Hbf mal wieder liegen bleibe, ist das mein Risiko und ich habe keine Rechte auf eine Aufhebung der Zugbindung und Entschädigung.
    2 Alternative: Wenn ich das (nun teurere) City Ticket dazu buche, ist doch auch keine exakte Verbindung gebucht, auf welchen durchgängige Fahrgastrechte gelten. Beim City Ticket handelt es sich doch letztendlich nur um das Angebot, innerhalb des Stadtgebiets zum Ziel meiner Wahl mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln zu gelangen. Ich gebe beim City Ticket normalerweise ja keine genaue Verbindung an. Oder verstehe ich das falsch?

    Für mich klingt das somit neben der versteckten Preiserhöhung eher danach die Fahrgastrechte zu verwässern. Kein Wunder, so viele Probleme wie auch der Nah- und Regionalverkehr macht.

    • Moritz M. sagt:

      Die Befürchtung hatte ich zuerst auch, aber:
      Zugbindung: „Sie können alle Züge nutzen, die auf Ihrer Fahrkarte angegeben sind. Ihre Fahrkarte stellt einen durchgehenden Beförderungsvertrag (Durchgangsfahrkarte) je Richtung dar. Im Fahrgastrechtsfall werden Ansprüche grundsätzlich für das gesamte Ticket betrachtet. Für Fahrkarten inklusive City-Ticket gelten Sonderregeln, siehe dort.“
      City-Ticket: „Ihre Fahrkarte enthält ein City-Ticket in Nürnberg in Stadtgebiet Nürnberg (Tarifzonen 100/200 ohne Fürth). **Das City-Ticket gilt in Verbindung mit Ihrem Fernverkehrsticket nur bei ausschließlicher und durchgehender Nutzung des SPNV (z.B. S-Bahn-, RE-, RB-Züge) als Durchgangsfahrkarte.** Sie erhalten das City-Ticket im Super Sparpreis und Sparpreis auf Basis Ihrer angefragten Verbindung.“
      D.h. auch mit dem City-Ticket bleibt es bei einer Durchgangsfahrkarte, solange es sich im SPNV handelt.

  17. Josef sagt:

    Vielen Dank für diesen super recherchierten Artikel, sogar mit Beispiel-Rechnung! Die tarifliche Gleichstellung kenne ich seit 50 Jahren und es tut echt weh zu sehen wie diese kundenfreundliche Regelung einfach abgeschafft wird.

  18. Wurstsemmel sagt:

    Es gab nie Gründe, Peer, die Bahn zu verteidigen. Diese Änderung zeigt doch erneut, dieser Laden ist nicht zu retten und politisch will man gar nicht mehr Leute auf die Schiene bringen.

    • Roshi sagt:

      Was hat das mit der Deutschen Bahn zu tun? S-Bahnen gehören zum Stadtverkehr und fahren in einem ganz anderen Tarif. Jetzt mit Deutschlandticket wollen sie bestimmt jede Einnahmequelle nutzen und haben sich dazu entschlossen die Gleichstellung aufzuheben. Die Bahn hat für Stadtverkehr nur das City-Ticket, für manche Verbünde darf die Bahn gar keine Tickets verkaufen. Alles Regionale Scheisse eben.

      • Max sagt:

        S-Bahnen sind aber nun mal wie auch ein RB oder RE Teil des Nahverkehrs, daher hat die DB sehr wohl etwas damit zu tun. Und ein anderer Tarif ist es auch nicht.

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