Superjumbo: Übersicht aller Airbus-A380-Strecken weltweit

British Airways Airbus A380 G-XLEK approaching London Heathrow Airport

Nach Einbruch der Covid-19-Pandemie Anfang 2020 haben fast alle Airlines ihre Airbus A380 Superjumbos auf unbestimmte Zeit abgestellt. Zu diesem Zeitpunkt haben viele Airlines, darunter die Lufthansa, dem Superjumbo keine Zukunft mehr prophezeit. Und mit Airbus‘ Aussage, die Produktion ab 2021 einzustellen, waren die Tage des A380 schon vorher gezählt.

Doch Totgesagte leben länger! Mittlerweile fliegen wieder neun Airlines mit ihren Airbus A380 durch die Welt und mit der Lufthansa wird diesen Sommer eine zehnte Fluggesellschaft dazu stoßen. In diesem Artikel möchten wir einen Blick darauf werfen, auf welchen Strecken ihr in einen Airbus A380 steigen könnt.

Info

Der Artikel bezieht sich auf den Sommerflugplan 2023 nach aktuellem Stand. Derzeit sind unter anderem die Lufthansa und Etihad dabei, ihren A380 wieder in Betrieb zu nehmen. Daher wird es im Laufe des Jahres sicher noch Änderungen geben. Genauso gut können A380 wieder von einigen Strecken abgezogen werden.

Wir werden diesen Artikel regelmäßig aktualisieren, um solche Änderungen einzupflegen.

All Nippon Airways (ANA)

ANA ist der wohl kurioseste aller A380-Betreiber. Das Star-Alliance-Mitglied aus Japan hat erst 2019 den ersten Superjumbo entgegengenommen. Die A380 sind ausschließlich für die Flüge von Tokio-Narita nach Honolulu auf Hawaii vorgesehen. Aus diesem Grund tragen sie auch die wohl schönste Lackierung überhaupt.

Aktuell sind zwei der Jets abgestellt, einer pendelt wieder über den Pazifik. Die Rückkehr der beiden anderen ist wohl nur eine Frage der Zeit.

ANA A380 Flying Honu
Flying Honu – A380 von ANA

Asiana

Während sich Asiana auf die Übernahme durch Korean Air vorbereitet (die EU hat Bedenken angemeldet), hat sie eine ihrer sechs A380 wieder in Betrieb genommen. Sie werden voraussichtlich bis 2026 ausgeflottet, verkehren aber aktuell nach Tokio, Bangkok, Sydney und Los Angeles. Vom 12. Juli bis 6. August 2023 sind auch Flüge nach Frankfurt mit dem A380 geplant.

Die Strecke nach Tokio wird nur von Ende Mai bis Anfang Juli mit dem A380 bedient.

British Airways

British Airways hat mittlerweile alle 12 ihrer A380 wieder in Betrieb genommen. Der Fokus liegt auf Flügen nach Nordamerika, daneben werden auch Johannesburg und Dubai mit dem Superjumbo angesteuert:

Emirates

Mit über 80 aktiven A380 in Betrieb ist Emirates der mit Abstand größte Betreiber des Airbus A380. Mit ihrem Hub in Dubai haben sie einen guten Verwendungszweck für den A380 gefunden – und die Produktion jahrelang am Leben gehalten.

Der A380 fliegt ab Dubai alle Kontinente mit Ausnahme der Antarktis an. Die Flüge starten alle in Dubai, daneben gibt es vereinzelt 5th-Freedom-Strecken (z.B. Dubai – Mailand – New York oder Dubai – Sydney – Christchurch).

Per Mouseover auf einen roten Punkt wird der Name des jeweiligen Flughafens ausgegeben

Etihad

Etihad Airways bietet mit The Residence das exklusivste Bordprodukt an Bord eines A380. Während der Pandemie gab es Bedenken, dass die (unbezahlbare) 3-Zimmer-Suite vom Himmel verschwinden könnte.

Im Dezember hat Etihad aber die Entscheidung getroffen, den A380 wieder zurückzubringen. Die ersten Linienflüge sind ab Juli 2023 von London nach Abu Dhabi geplant, weitere Strecken werden sicher folgen.

Korean Air

Die hellblaue Lackierung von des SkyTeam-Mitglieds Korean Air erregt definitiv Aufsehen. Und das Logo von Korean Air erinnert entfernt an den Auftritt eines Softdrink-Herstellers.

Was die Flotte angeht, so dürfte Korean Air zu den Lieblingen eines jeden Aviation Geeks gehören. Denn neben den Boeing 747 gehören auch zehn A380 zur Flotte. Die Hälfte der A380 sind aktuell geparkt, die andere Hälfte fliegt nach Taipeh, Los Angeles und New York JFK. Stand 2021 war eine Ausflottung bis 2026 geplant – ob es wirklich so kommen wird, bleibt abzuwarten.

Lufthansa

Aktuell sind bei der Lufthansa noch keine Flüge mit dem A380 buchbar. Im letzten Juni hat der Kranich aber die Entscheidung getroffen, den Superjumbo ab Sommer 2023 zurückzubringen. Seitdem wurden die Pläne immer konkreter. Aktuell ist von Flügen zwischen München und Boston, New York sowie Los Angeles die Rede.

Auch Delhi in Indien steht auf der Liste möglicher A380-Ziele, aber wohl erst ab dem Winter 2023/24.

Qantas

Qantas hat ihre A380 zwar früh eingemottet – aber schon kurz darauf bekannt gegeben, in Zukunft weiter mit dem Doppeldecker zu planen. Aktuell kämpft der australische Markt mit einem hohen Fluggastaufkommen, aber einem vergleichsweise kleinen Angebot. Und so wurde mittlerweile der Großteil der A380 wieder reaktiviert. Auch auf der Strecke London – Singapur – Sydney kommen sie wieder zum Einsatz.

Die Strecke von/nach Hong Kong wird nur saisonal bis Juni 2023 bedient.

Qatar Airways

Akbar Al Baker, der CEO von Qatar Airways, bezeichnete die Bestellung des A380 einst als seinen größten Fehler. Allerdings tritt er seit jeher höchst provokativ auf und nicht jede seiner Aussagen ist auf die Goldwaage zu legen. Erst recht, wenn sie rein zufällig während des Rechtsstreits mit Airbus getätigt werden.

Wie dem auch sei: Mittlerweile hat Qatar wieder einige ihrer A380 reaktiviert. Sie kommen vor allem auf Strecken mit hohem Economy-Aufkommen zum Einsatz – und dort, wo es eine First Class braucht. Konkret sind das London, Bangkok, Perth und Sydney:

Singapore Airlines

Singapore Airlines setzt aktuell 10 ihrer 15 Airbus A380 wieder im Linienbetrieb ein. Das Star-Alliance-Mitglied aus Singapur hat die Corona-Zeit sogar dazu genutzt, das neue Bordprodukt mit sechs First-Class-Suiten in weitere Flugzeuge einzubauen.

Leider ist auf der Strecke Singapur – Frankfurt – New York nur noch bis Anfang Mai ein A380 eingeplant, danach wird auf eine Boeing 777 umgestellt. Die Airline sieht auf den Strecken innerhalb Asiens sowie nach Australien größeres Potential.

Weitere Airlines

Von den ehemaligen A380-Betreibern China Southern und Malaysia gibt es leider keine guten Neuigkeiten. Die Flieger sind längerfristig in der Mojave-Wüste bzw. Frankreich abgestellt. Bei Air France wurde der letzte Flug mit dem A380 im Sommer 2020 durchgeführt.

Bleibt nur noch Thai Airways. Die Airline aus Bangkok hat schon letztes Jahr die Rückkehr ihrer A380 erwogen, sich aber bis heute nicht zu einer Entscheidung durchgerungen.

Fazit

Während der Pandemie sah es danach aus, als würden wir den A380 bei vielen Airlines nicht wiedersehen. Mittlerweile haben viele Fluggesellschaften dem Superjumbo doch noch eine zweite Chance gegeben. Kein Wunder, bei dem aktuell hohen Fluggastaufkommen, insbesondere zu beliebten Urlaubszielen. Die Frage, ob der A380 die hohen Wartungs- und Flugkosten wert ist, scheinen die meisten Airlines wieder zu bejahen.

Im Jahr 2023 stehen die Chancen auf einen Flug im A380 somit wieder so gut wie lange nicht mehr. Dennoch sieht die Zukunft nicht allzu rosig aus – und die Liste an A380-Betreibern dürfte im Laufe des Jahrzehnts wieder deutlich kürzer werden.

Übersetzt von Peer Linder

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Kommentare (7)

  1. Gert sagt:

    Hallo Peer , Danke für den Artikel , hilft mir für meinen Traum „Round the World“ mit A380. Wäre jetzt schon wieder möglich ,
    allerdings müsste man einen langen Flug mit Korean von New York nach Seoul einplanen.
    Wer nicht so lang am Stück fliegen möchte , kann von New York nach Honolulu mit normalem Fluggerät in diversen Etappen reisen
    und dann mit ANA A380 nach Tokyo weiterfliegen.
    Zum Artikel auch eine Ergänzung , Korean fliegt zur Zeit auch nach Bangkok mit dem A380.

    • Peer sagt:

      Coole Idee mit der Weltumrundung im A380. 🙂

      Danke auch für die Anmerkung mit Bangkok. Offenbar fliegt Korean Air die Strecke nur noch drei Tage lang im A380, deshalb lasse ich es mal raus.

  2. Th sagt:

    CZ hat ihn stillgelegt, kommt nicht zurück, gab Abschiedsflug.

  3. charlie sagt:

    Wird die LH dann wieder mit einer 2-3-2 Bestuhlung in der C fliegen ? 4* airline…
    Hatte vor kurzem nochmal das Vergnügen in einem SQ A380 oben (12 K) in1-2-1 zu sitzen.
    Das Essen war auch gelinde gesagt besser…

    • Florian sagt:

      Kurzer Blick bei Seatguru wird dir verraten, dass kein A380 bei Lufthansa eine 2-3-2 Konfiguration hat. Die aktuelle Sitzgeneration hatte immer schon 2-2-2.

      • Tom sagt:

        Macht es auch nicht besser. Es ist so oder so einfach nur arm für diese Fluggesellschaft. Die Bestuhlung war schon von Beginn an veraltet.

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