Vor- und Nachteile von Pliant: Firmenkreditkarte ohne Fremdwährungsgebühren + bis zu 1% Cashback

Pliant Titelbild neu

Firmenkreditkarten ohne Fremdwährungsgebühren sind in Deutschland rar gesät. American Express berechnet beispielsweise 2,5% an Fremdwährungsgebühren, bei Miles&More sieht es mit 1,95% auch nicht sehr viel besser aus.

Mit Pliant gibt es jetzt zumindest einen Anbieter, der nicht nur keine Fremdwährungsgebühren berechnet, sondern euch auch bis zu 1% Cashback für eure Umsätze gutschreibt und keine monatliche/jährliche Gebühren erhebt!

Info

Ihr könnt die Pliant Kreditkarte(n) allerdings nur beantragen, wenn euer Unternehmen im Handelsregister eingetragen ist bzw. juristische Personen (GmbH, AG…) oder rechtsfähige Personengesellschaften (GbR, OHG, KG…) nach § 14 BGB und ihren Sitz in Deutschland 🇩🇪 oder Österreich 🇦🇹 hat.

Einzelunternehmer und Freiberufler, auch mit Mitarbeitern, schauen demnach leider in die Röhre.

Update

Pliant hat einige Änderungen an ihren kostenlosen Starter-Tarif vorgenommen:

  • Nur noch 10 statt bisher 25 Nutzer inklusive
  • Nur noch 25 statt bisher bis zu 50 virtuelle Kreditkarten
  • Neu: 5 virtuelle Einmal-Kreditkarten pro Monat

Außerdem ist es ab sofort möglich, die Kreditkarte bei Google Pay (bzw. Google Wallet) zu hinterlegen.

Im Folgenden geben wir euch einen Einblick und schauen uns die Vor- und Nachteile der Pliant Kreditkarten an.

Pliant Kreditkarten

Vor- und Nachteile

Wie jedes Konto und jede Karte hat auch Pliant einige Vor- und Nachteile, die je nach Präferenzen unterschiedlich stark ins Gewicht fallen können. Wir schauen uns hier im Detail die Bedingungen des Starter-Tarifs an.

  • Keine monatliche Grundgebühr: Im Starter-Tarif zahlt ihr keine monatlichen Grundgebühren für die virtuellen und blauen Karten (1 pro Nutzer).
  • Bis zu 1% Cashback: Für Ausgaben in Euro gibt euch Pliant bis zu 1% Cashback. In Fremdwährungen sind es immerhin noch 0,5% Cashback.
  • 0% Fremdwährungsgebühren: Bei Pliant gibt es keine Fremdwährungsgebühren. Üblicherweise werden hier bis zu 2,5% von anderen Kreditkartenanbietern berechnet. Außerdem nutzt Pliant die offiziellen Visa-Umrechnungskurse.
  • Echte Kreditkarten(n): Pliant bietet euch echte Kreditkarten mit an eurer Bonität angepassten Kreditlimits an. Damit könnt ihr und eure Mitarbeiter dann auch Hotels und Mietwagen ohne Probleme über die Pliant-Karte buchen und bezahlen.
  • 10 Nutzer: Der Starter-Tarif eignet sich für Unternehmen, welche bis zu 10 Mitarbeitern eine Kreditkarte ausstellen möchten.
  • 25 virtuelle Kreditkarten: Ihr könnt bis zu 25 virtuelle Kreditkarten erstellen, welche ihr für Online-Zahlungen verwenden könnt.
  • 5 virtuelle Einmal-Kreditkarten pro Monat: Zusätzlich habt ihr die Möglichkeit euch pro Monat 5 virtuelle Einmal-Kreditkarten ausstellen zu lassen. Diese Einmal-Kreditkarten werden nach der ersten erfolgreichen Transaktion automatisch gesperrt und reduzieren so das Betrugsrisiko. Zudem lässt sich das Kartenlimit individuell für die Transaktion vorab definieren.
  • Integration in Software- und Buchhaltungstools: Ihr könnt die Transaktionen direkt mit Belegen verknüpfen und diese vorkontiert an eure Buchhaltung schicken (bisher nur über DATEV-Schnittstelle). Auch gibt es eine direkte Circula-Integration für Reisekosten. Über den sonst üblichen CSV-Export lassen sich die Transaktionen aber auch in alle anderen Buchhaltungsprogramme und andere Software importieren (allerdings ohne Vorkontierung dann). Im Starter-Tarif ist eine Integration (+ CSV-Export) inklusive.
  • Pliant Earth: Optional lassen sich für alle Reisen die CO₂-Belastungen ausgleichen. Pliant nutzt dafür einen Algorithmus, der aus Mittelwerten und euren Ausgaben auf den Abrechnungen die Belastung automatisch berechnet. Ihr könnt dafür euer Cashback einsetzen. Dies ist wichtig und gut für Firmen, die CO₂-neutral arbeiten möchten und so auch am Markt auftreten möchten. Es lässt sich auch ein bestimmter Prozentsatz des Cashbacks für CO₂-Kompensation bestimmen (von 0% bis 100% ist alles möglich).
  • Visa Infinite Karte mit Versicherungen & Loungezugang gegen Aufpreis: Optional könnt ihr für 40€ (30€ im Premium-Tarif) pro Monat eine schwarze Visa Infinite Kreditkarte inkl. Reiseversicherungen und Loungezugang erhalten. Kostet pro Karte aber monatlich 40€ = 480€ (bzw. 30€ = 360€ im Premium-Tarif) pro Jahr an. Auf die Vorteile der schwarzen Kreditkarte gehen wir unter Schwarze Karte (Visa Infinite) genauer ein.
  • Google Pay: Die Visa Kreditkarten können sowohl bei Google Wallet (ehemals Google Pay) hinterlegt werden und anschließend kontaktlos und ohne PIN-Eingabe bezahlen.
  • Hohe Anforderungen an Bonität: Wird nur an im Handelsregister eingetragene Unternehmen ausgegeben, die schon länger existieren. Eventuell auch für Start-ups möglich, aber laut Aussage von Pliant i.d.R. erst nach der Finanzierungsrunde (mit genug Kapital).
  • Nicht immer 1% Cashback: Leider gibt es viele Einschränkungen beim Cashback. Dadurch kommt ihr nicht immer auf die 1%.
  • Keine direkte Beantragung möglich: Ihr müsst zunächst eine Demo buchen und könnt erst dann die Karte beantragen.
  • Nicht für Einzelunternehmer/Freiberufler: Pliant richtet sich ausschließlich an juristische Personen (GmbH, AG, …) oder rechtsfähige Personengesellschaft (GbR, OHG, KG…).
  • AGBs, PLV und Versicherungsbedingungen nicht frei zugänglich: Die AGBs, das Preis- & Leistungsverzeichnis und die Versicherungsbedingungen fehlen auf der Homepage. Ihr müsst eine Demo buchen, um genaue Details zu erfahren (an uns wurden die AGBs auf Nachfrage herausgegeben).
  • Keine Bargeldabhebung: Mit den Pliant-Kreditkarten ist eine Bargeldabhebung nicht möglich. Viele der bereits vorhandenen Kunden bei Pliant wünschen dies aber auch nicht (buchhalterischer Aufwand, Bargeldabhebung für Mitarbeiter nicht vorgesehen usw.).
  • Apple Pay: Bisher gibt es noch keine Unterstützung für Apple Pay. Laut Aussage von Pliant ist dies aber in Arbeit und sollte demnächst kurzfristig verfügbar sein. Höchstwahrscheinlich wird es möglich sein, Apple Pay selektiv für einzelne Karten freizugeben.

Bis zu 1% Cashback

Bei Pliant gibt es bis zu 1% Cashback auf eure Umsätze. Die Höhe des Cashbacks hängt davon ab, wie häufig ihr den Saldo per Lastschrift ausgleicht. Folgende Cashback-Prozentsätze gibt es:

  • Bei täglichem Ausgleich: 1%
  • Bei wöchentlichem Ausgleich: 0,88%
  • Bei zweiwöchentlichem Ausgleich: 0,75%
  • Bei monatlichem Ausgleich: 0,5%

Für Transaktionen in Fremdwährungen gibt es generell nur 0,5% Cashback und außerdem ist die Höhe des Cashbacks für folgende Transaktionen auf 0,5% beschränkt: Kraftstoffe, Supermärkte, Reiseagenturen und Personenverkehr.

Schwarze Karte (Visa Infinite)

Die schwarzen Visa Infinite Karten von Pliant bieten euch für 40€ pro Monat zusätzlich noch etliche Versicherungsbedingungen und einen unbegrenzten Loungezugang über Loungekey.

Wir haben uns die Versicherungsbedingungen einmal genauer angeschaut. Pliant arbeitet mit der Inter Partner Assistance S.A. (IPA) zusammen und bietet folgende Versicherungsleistungen:

  • Auslandskrankenversicherung: Reisen bis 60 Tage sind versichert. Kein Versichungsschutz bei Reisewarnung und Ausübung von Risiko- und Extremsportarten. Keine Familienmitglieder mitversichert.
  • Reise-Assistance: Die Leistung wird von der AXA Assistance Deutschland GmbH erbracht.
  • Reiseunfallversicherung: Maximale Versicherungsleistung von 100.000€ (bei Tod oder Invalidität von mehreren Körperteilen, ansonsten weniger).
  • Reiserücktritts- und Reiseabbruch-Versicherung: Hier gibt es eine 10%ige Selbstbeteiligung (mindestens 100€).
  • Reiseunannehmlichkeitsversicherung: Maximal 400€ Entschädigung bis zu 3x im Jahr. Die Entschädigung gibt es für nachweisbare Aufwendungen bei Gepäckverlust oder Gepäckverspätung von mindestens 4 Stunden.
  • Mietwagenvollkaskoversicherung: Höchstentschädigungsleistung pro Mietfahrzeug auf 25.000€ begrenzt. Anmietedauer maximal 30 Tage.
  • Reisegepäckversicherung: Maximalsumme von 1.000€. Außerdem sind einige Gegenstände nur bis 200€ versichert (u.a. private Mobiltelefone, EDV-Geräte, Video- und Fotoapparate, Brillen, Kontaktlinsen, Hörgeräte, Zahnspangen, Geschenke und Reiseandenken usw.).

Versicherungsschutz besteht nur, wenn die Reise vollständig mit der Kreditkarte bezahlt wurde und es sind generell nur Reisen außerhalb des Heimatlandes versichert.

Versichert sind der in Deutschland lebende Mitarbeiter. Für die Reiserücktritt- und Reiseabbruchversicherung sind der Mitarbeiter und der in häuslicher Gemeinschaft wohnende Ehegatte/Lebenspartner sowie alle unterhaltsberechtigten und in der häuslichen Gemeinschaft wohnenden Kinder bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres mitversichert, sofern sie sich auf einer gemeinsamen Reise befinden.

Fazit

Pliant bietet ein durchaus interessantes Produkt. Uns sind keine anderen geschäftlichen Kreditkarten bekannt, welche in Deutschland 0% Fremdwährungsgebühren berechnen. Ein Cashback von bis zu 1% ist ebenfalls sehr interessant.

Etwas ernüchternd sind die vielen Einschränkungen bei der Cashback-Höhe und in den Versicherungsbedingungen. Bspw. ist eine Mietwagenvollkaskoversicherung mit einer Maximalsumme von 25.000€ nur bedingt tauglich (zum Vergleich: American Express Platinum Business bietet hier 75.000€). Bei der American Express Business Platinum sind die Versicherungsleistungen außerdem nicht an den Einsatz der Karte geknüpft, bei Pliant schon. Der Priority Pass als Teil der American-Express-Platinum-Karte erlaubt euch überdies, einen Gast mit in die Lounge zu nehmen. Das geht mit dem Loungekey von Pliant nicht bzw. ist mit Zusatzkosten von 30 $ (~28 €) pro Gast und Besuch verbunden.

Letztendlich muss man sich als Unternehmer entscheiden, welche Bedingungen wichtiger sind und danach dann entscheiden, welches Produkt mehr Sinn ergibt.

Wenn ihr Interesse an Pliant habt, könnt ihr eine persönliche Demo buchen:

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Kommentare (6)

  1. Alex sagt:

    Es gibt noch die kostenlose PayPal Business MasterCard mit 0,5% Cashback und auch ohne AEE (soweit ich mich erinnere)

  2. Ingo sagt:

    Mhhh, klingt doch zu gut… meine Frage wäre, welchen Wechselkurs nimmt die Bank für Fremdwährungen an. Ich habe mir den Spaß gegönnt an einem Tag mit Amex und einer Mastercard CC im Ausland etwas zu bezahlen… der Wechselkurs war NICHT identisch… habe vergessen wer schlechter / besser war… daher die Frage / Vermutung, wird dann nicht ggf. Dadurch die Kosten (wenn bei digitalen Geschäften überhaupt welche geschehen) reingeholt?

  3. FerBar sagt:

    Die Auslandsgebphr ist meines Wissens nach bei 2% maximal zulässig. Also nimmt auch Amex „nur“ 2%.

  4. Felix sagt:

    Wie wird das Cashback steuerlich behandelt?

    Da ist mir Amex mit einer pauschalversteuerten Punktewährung mit situationsabhängigem Wert, die man für Privatreisen nutzen kann, doch deutlich lieber.

    • Johannes sagt:

      Wirst du vermutlich, als Einnahme verbuchen müssen. Die Pauschalversteuerung von Amex für die Membership Rewards Punkte ist da tatsächlich ein großer Vorteil. Allerdings kommt man mit der Amex kaum auf einen grünen Zweig, wenn man in Fremdwährungen 2,5% Gebühren zahlt.

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