Roadtrip: Grand Canyon – Monument Valley – Bryce Canyon – Zion National Park

Monument Valley, USA

Schon seit ich klein war, wollte ich unbedingt mal an den Grand Canyon und diese Weite und unheimliche Kraft der Natur sehen. Im März 2015 wurde dieser Wunsch dann endlich war und was soll ich sagen… MIST. Flasche Planung und fehlende Informationen führten dazu, dass wir zu wenig Zeit am Grand Canyon hatten. Deswegen hier unsere Erfahrung mit den Fahrzeiten und Zeitzonen zwischen Los Angeles, Las Vegas, Grand Canyon, Monument Valley, Antelope Canyon, Bryce Canyon und dem Zion National Park:

Ziele überlegen und Fahrzeiten berechnen

Nachdem wir beschlossen hatten, zum Grand Canyon zu fahren, kamen ganz schell Gedanken wie Vom Grand Canyon ist es doch gar nicht so weit bis… . So ging es dann weiter bis wir einige Ziele zusammen hatten: Los Angeles, Las Vegas, Hoover Dam, Grand Canyon, Monument Valley, Antelope Canyon, Bryce Canyon und der Zion National Park.

Die Planung eines Roadtrips ist nicht mal eben in 5 Minuten gemacht. Immerhin müssen alle Faktoren auf einander abgestimmt sein. Von den An- und Abreiseorten, über den Mietwagen, die Hotels und natürlich interessante Orte muss man vieles bedenken und sollte nicht übereilig buchen. Zudem sollte man vor der Buchung des Fluges berechnen, wie lange man für die Strecke zeitlich braucht. Dafür muss man sich aber auch überlegen, was man vor Ort alles unternehmen möchte. Eine Seite, die einem Informationen, Beschränkungen, Öffnungszeiten und vieles mehr zu den Parks liefert, ist die offizielle Seite des National Park Service.

Wählt ihr euren Aufenthalt klug, könnt ihr bares Geld sparen, denn an 16 Tagen im Jahr sind alle Nationalparks kostenlos. Einige Parks haben sogar zusätzlich noch Eintrittsfreie Tage…

Um die Fahrzeiten zu berechnen ist Google Maps eine gute Hilfe. Unsere Berechnungen und Erfahren:

  • Los Angeles – Las Vegas: ca. 4 Stunden für 270 Meilen
  • Las Vegas – Grand Canyon South Rim – Tuba City, AZ: 6 Stunden für 350 Meilen
  • Tuba City, AZ – Monument Valley – Antelope Canyon in Page, AZ: 3,5 Stunden für 220 Meilen
  • Page, AZ – Bryce Canyon – Orderville, UT: ca. 4 Stunden für 210 Meilen
  • Orderville, UT – Zion National Park: 42 Minuten für 25 Meilen
  • Zion National Park – Las Vegas: 2,5 Stunden für 160 Meilen

Die täglichen Fahrzeiten klingen mit bis zu vier Stunden pro Tag erst einmal heftig, sind aber dank Tempomat und ziemlich geraden Straßen sehr entspannt. Zudem sieht mal viel von der Landschaft und typische amerikanischen Kleinstädten.

Für diese ganze Tour hatten wir 8 Tage Zeit. Alles in allem ein strammes Programm, aber missen möchte ich es nicht.

Ausgangspunkt wählen

Um eine Vielzahl an bekannten Nationalparks besuchen zu können, bieten sich als Startpunkt eines Roadtrips Las Vegas, Los Angeles und San Francisco an. Die erste Tour ist die oben beschriebene Tour. Die zweite ist entweder eine mögliche Verlängerung der ersten Tour oder eine Alternative. Dabei geht es von Las Vegas aus über das Death Valley zum Sequoia National Forest und weiter zum Yosemite National Park, bis nach San Francisco.

Rundreise mit Grand Canyon
Roadtrip mit Yosemite National Park

Natürlich ist es jedem frei überlassen, was man sehen möchte und was einen interessiert.

Von Las Vegas zum Grand Canyon an einem Tag…

Eigentlich haben unsere Planungen super funktioniert. Nur die Strecke zum Grand Canyon ist dann total daneben gegangen. In Las Vegas sind wir extra früh um 8 Uhr und total motiviert losgefahren. Wir wussten ja, dass wir eine lange Fahrt vor uns haben. Der Plan war, dass wir um 8 Uhr losfahren und noch kurz was frühstücken, dann kurz am Hoover Dam halten und spätestens um 13/14 Uhr am Grand Canyon sind und von dort aus um 19 Uhr noch zum Hotel in Tuba City fahren. Tja… Pustekuchen!

Das erste was unsere Planung zerstört hat war der Hoover Dam. Dieser ist doch recht beachtlich und hat uns ziemlich gefesselt, sodass wir dort viel länger gebraucht haben als eigentlich geplant. Als wir dann endlich los kamen waren wir noch guter Dinge, dass wir trotzdem noch genügend Zeit haben werden.

Als wir dann nach weiten vier Stunden Fahrt endlich am Grand Canyon ankamen, waren wir in der Annahme, wir hätten 15 Uhr. Ein Blick aufs Handy belehrte uns eines besseren, denn es war bereits 16 Uhr. Wir haben uns gefragt, wo wir noch eine weitere Stunde verloren haben, auf die Idee, dass es in den USA natürlich auch Zeitzonen gibt, kamen wir vorerst nicht. Leider hatten wir somit nur gut 90 Minuten Zeit, uns die Schönheit des Grand Canyon einzuprägen, denn um 17:30 Uhr ging dort schon die Sonne unter. Schade! Da wir aber auch noch weitere eineinhalb Stunden Autofahrt bis zum Hotel vor uns hatten, machten wir uns dann auf den Weg. Im Hotel angekommen war die Verwirrung dann perfekt, denn mit der Mikrowelle und dem Wecker aus dem Hotel und dem Handy hatten wir dann drei verschiedene Uhrzeiten (die wissen also selber nicht, in welcher Zeitzone sie leben).

Fazit: Diese Strecke sollte mal lieber aufteilen und noch vor dem Grand Canyon übernachten, sodass man dort dann genügend Zeit hat.

Zeitverschiebung

Fährt man durch die Staaten Nevada, Arizona und Utah, hat man zwischen zwei und vier Zeitumstellungen, je nach Jahreszeit und Gebiet, dass man befährt, denn…

  • Nevada hat eine Sommer- und eine Winterzeit
  • Arizona hat nur eine Winterzeit
  • Utah hat wieder Sommer- und Winterzeit, fährt man dort jedoch durch ein Indianerreservat, gibt es nicht unbedingt eine Sommerzeit, denn nicht alle Reservate nehmen an der Zeitumstellung teil.

Dieses Spiel kann man für fast jeden Staat spielen, denn oft nimmt nur ein Teil eines Staates an der Zeitumstellung teil.

Im ganzen hat unsere Tour wunderbar funktioniert, wenn man davon absieht, dass wir definitiv zu wenig Zeit am Grand Canyon hatten. Natürlich gab es auch Pannen, für die wir nichts konnten, die uns trotzdem Zeit gekostet haben, wie zum Beispiel ein Steinschlag kurz vor Page, Arizona. Da wir uns erst darum kümmern mussten, konnten wir leider den Antelope Canyon nicht mehr besuchen, auch nicht am nächsten Tag, da wir schließlich weiter mussten.

Fazit

Acht Tage sind sicherlich sehr kurz, aber machbar. Immerhin kommt bei so viel Programm keine Langeweile auf.

Natürlich hatten wir nicht die Gelegenheit alle Orte in ihren Einzelheiten kennenzulernen. Aber wir haben festgestellt, dass der Grand Canyon zwar sehr schön anzuschauen ist, aber die Wanderwege im Bryce Canyon und Zion National Park sehr schön sind sowohl für Anfänger als auch für trainierte Wanderer geeignet sind. Wir werden auf jeden Fall noch mal in den Zion National Park fahren, denn der hat es uns am meisten angetan. Aber auch zum Grand Canyon wollen wir noch einmal, dann aber mit mehr Zeit…

Für uns endete die Reise in Las Vegas nicht. Von dort aus ging es dann noch für einen Tag mit Air Canada Rouge nach Vancouver und mit dem Zug für drei Tage nach Seattle, bevor wir unseren Rückflug nach Deutschland antraten.

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Kommentare (13)

  1. Ursula sagt:

    Hallo Johannes, tolle Beschreibung mit vielen Tipps. Wir starten am Sonntag zum ähnlichen Kurztrip. Eine Frage: wir beginnen im Zion und kommen nach acht Tagen wieder zurück nach las vegas. Sind dann zweimal 30 $ fällig? Darüber könnte ich nirgends was finden. Vielleicht weißt du das. Schon mal danke.
    Liebe Grüße Ursula

  2. Mel sagt:

    Wirklich heftige Tour. Da habt ihr ja jede Menge verpasst! Nicht nur am Grand Canyon, auch an den anderen Destinationen und vor allem auch sicherlich „zwischendrin“ Da gibt’s noch so viel zu sehen.
    Der Zion ist grandios. Wenn du da mal Tipps brauchst – melden 😉 Unser Lieblingspark und von Vegas aus schnell zu erreichen. Wer werden auf jeden Fall auch ein drittes Mal hinfahren. Klein aber oho passt hier perfekt.
    Ich denke in allen Parks sollte man wenigstens eine kurze Strecke wandern um diesen besser kennen zu lernen. Lohnt sich einfach immer. Daher gilt bei mir: lieber wenigere Parks und wenn dann nur „naheliegende“. Die Strecken ziehen sich manchmal einfach ungemein – vor allem wenn man mal mit einem großen Camper unterwegs ist 😉

    • Johannes sagt:

      Natürlich war das wenig Zeit für so eine Tour. Trotzdem haben wir einen guten Überblick bekommen. Im Bryce und Zion waren wir auch Wandern. Vor allem der Zion hat uns sehr sehr gut gefallen und wir werden definitiv zurückkommen.

  3. Volker sagt:

    Ob es 15 oder 16 Uhr ist – ihr hättet so oder so nur 90 Minuten bis zum Sonnenuntergang gehabt. 🙂
    Eine Zwischenübernachtung zwischen LV und dem Canyon ist eigentlich völlig überflüssig, da sitzt ihr dann in irgendeinem verlassenen Nest und wisst nicht was ihr machen sollt. Es kommen ja nur Kingman/Seligman, Williams oder Flagstaff infrage.

    4 Stunden Fahrtzeit ist eigentlich gar nichts im Südwesten, normalerweise ist man mindestens 8 Stunden unterwegs und sieht sich dabei jede Menge Orte an, die am Wegesrand liegen.

    Im Navajo-Reservat gibt’s übrigens keine Zeitumstellung.
    Ansonsten war es nen nette Anfängertour, beim nächsten Mal schaut ihr euch dann auch die Orte an, die nicht ganz so bekannt sind, oder?

  4. Lukas sagt:

    Vielen Dank für deinen tollen Bericht. Da wir jetzt auch schwer am Planen sind für unseren Herbst-Road Trip, waren natürlich deine Informationen sehr hilfreich. Wir fliegen auch mit British Airways, jedoch aus Amsterdam (via London)nach San Francisco. Unsere Route ab Las Vegas wird aber in anderen Richtung verlaufen (Las Vegas – Zion-Page; Page-Horseshoe Band-Antylope Canyon-Page; Page-Monument Valley-Tuba City; Tuba City-Grand Canyon-Kingman; und dann weiter Richtung Küste). Wie findest du die Idee in dem anderen Richtung zu fahren? Wie hast du deine Unterkünfte gebucht (Hotwire/Priceline, vor Ort direkt, etc.). Könntest du Hotels in Page und Tuba City weiter empfehlen? Welche waren es? Schöne Grüße aus Bornheim.

    • Johannes sagt:

      Die Route in die andern Richtung zu fahren geht natürlich auch. Wenn es zeitlich bei euch passt, solltet ihr auch noch den Bryce Canyon ansteuern. Der liegt ganz in der Nähe von Zion. Dort kann man wunderbar wandern und wenn man dort nur kurz halten will auf der Durchfahrt gibt es Viewpoints die mit dem Auto zu erreichen sind.

      In Tuba City waren wir im Quality Inn Tuba City. War in Ordnung aber nicht berauschend. Ist halt ein klassisches Motel. Für das Frühstück gab es ein Gutschein für das Restaurant/Diner direkt am Hotel. Das war ganz in lecker.

      In Page hatten wir das Lake Powell Resorts & Marinas. War zwar weniger Resort, mehr Motel aber auch ganz in Ordnung.

      Am Zion kann ich dir das Quality Inn At Zion Park empfehlen. Liegt fast direkt am Eingang und Zimmer/Frühstück waren top.

      Hab die ganzen Hotels vorab gebucht gehabt. Hauptsächlich über TravelPony und HotelQuickly (gibt es nicht mehr). Hotwire/Priceline werde in den kleinen Orten nicht viel bringen. Wenn ihr etwas länger unterwegs seid, würde ich mich fast auf eine Hotelkette konzentrieren und Punkte sammeln z.B. Wyndham Rewards (pro Aufenthalt 1.000 Punkte & alle Hotels sind für 15.000 Punkte buchbar) oder Choice Privileges (z.B. nach zwei Aufenthalten direkt eine Freinacht)

  5. Robert sagt:

    For me, the trip you describe, would be a nightmare of the „If it’s Tuesday, this must be Belgium“ variety. You probably spent as much time in the car as at the destinations. Instead of that hectic pace, I quit my job, bought a van I could sleep in and took 4 months to visit the same places, finally selling the van for what I had paid for it in Montreal.

  6. Marcel sagt:

    Wir sind damals von London nach Phoenix geflogen. Von da ist der GC super easy machbar in einem Tag. In Phoenix war es knapp 30grad und am GC hatten wir denn Schneeregen.

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