United streicht Partnerlounge-Zugang für Star Alliance Gold

United Boeing 777 AMS

Anscheinend setzt das Star-Alliance-Mitglied United Airlines mittlerweile alles daran, seine Vielflieger zu vergraulen. Nach der massiven Entwertung der Prämienmeilen und Einführung des Mindestumsatzes auch für europäische Vielflieger folgte die Tage eine weitere traurige Nachricht.

So ist das Netzwerk aus weltweiten Vertragslounges seit Januar 2020 nur noch für Passagiere der United Polaris Business Class vorgesehen. Bislang wurde der Zugang auch sämtlichen Vielfliegern mit Star-Alliance-Gold-Status gewährt. Somit betrifft die Verschlechterung diesmal sämtliche Star-Alliance-Gold-Mitglieder die mit United unterwegs sind – egal, ob sie Miles&More Senator, MileagePlus 1K, Miles+Bonus Gold oder … sind.

Die Kürzung betrifft aber ausschließlich solche Lounges, die nicht durch die Star Alliance, sondern durch Drittanbieter betrieben werden. Beispiele dafür sind die Aspire Lounges in Amsterdam und Edinburgh oder der Marco Polo Club in Venedig.

Was ändert sich?

Eigentlich ist der Loungezugang im Regelwerk der Star Alliance fest verankert: Überall dort, wo es eine Lounge der Star Alliance gibt, erhalten mindestens alle Passagiere mit Gold-Status, Business-Class- oder First-Ticket Zugang. Daran ändert sich nichts.

An einigen Flughäfen gibt es aber keine solche Lounge oder diese befindet sich fernab des regulär genutzten Gates. Um den Passagieren auch in solchen Fällen eine Lounge anbieten können, kooperieren viele Airlines (inkl. United) mit Drittanbietern. Es handelt sich dann um sogenannte Vertragslounges.

Bislang waren die meisten solcher Lounges sowohl für Business-Class-Passagiere als auch Economy-Kunden mit Star-Gold-Kärtchen (inkl. Begleitung) vorgesehen. Dies ließ sich auch direkt auf der United-Website nachlesen – ein gelber Punkt mit „+1“ bedeutete, dass die Nutzung für Star-Gold-Mitglieder mitsamt einem Gast möglich war:

UA Partner Lounges 2019
Auszug der United-Partnerlounges in 2019 (Quelle: Archivierte Version in der Wayback Machine)

Seit Januar heißt es auf der United-Seite nun aber:

Ab dem 1. Januar 2020 können Sie die meisten unserer Partnerlounges nur besuchen, wenn Sie in der United Polaris® Business Class reisen. Über das nachfolgende Tool können Sie sehen, wo sich diese Lounges befinden und ob Sie sie bei einem anstehenden Besuch nutzen können.

United Club- und Lounge-Standorte

Die Ankündigung erfolgte anscheinend ohne Vorlauffrist.

Welche Lounges sind betroffen?

Wir haben die aktuelle Liste an Partnerlounges mit der Übersicht aus 2019 abgeglichen. Demnach wurde für Star-Alliance-Gold-Flieger der Zugang zu folgenden 16 Lounges gestrichen:

  • Amsterdam: Aspire Lounge
  • Barcelona: Sala Miro
  • Delhi: Plaza Premium Lounge
  • Edinburgh: Aspire Lounge
  • Fukuoka: Sakura Lounge
  • Glasgow: Upperdeck Lounge
  • Lima: Sumaq VIP Lounge
  • Madrid: Saba Cibeles Lounge
  • Mailand-Malpensa: Club SEA Pergolesi
  • Mumbai: Mumbai Airport Lounge
  • Osaka: Asuka Lounge
  • Quito: VIP Lounge
  • Rio de Janeiro: Sala VIP GOL
  • Rom: Casa Alitalia Roma
  • Shannon: Rineanna Executive Lounge
  • Venedig: Marco Polo Club

In einer traurigen Liste verbleiben nur noch Singapur mit der SATS Premier Club Lounge und Tel Aviv mit der Dan Lounge B / C als Option für Kunden mit Star-Alliance-Gold-Status. Davon ist zumindest erstere kaum der Rede wert.

Aspire Lounge Amsterdam
Nichts tolles, aber besser als nichts: Frühstück in der Aspire Lounge Amsterdam

Immerhin scheint man die Auswahl an Partnerlounges für Polaris-Kunden im Gegenzug etwas aufgestockt zu haben. Die Icelandair Saga Lounge in Keflavik oder auch die Menzies Lounge in Stockholm waren letztes Jahr noch nicht auf der United-Website zu finden.

Fazit

Diese Kürzung der Statusvorteile auf United-Flügen dürfte nicht allzu viele Leser von Travel-Dealz betreffen, aber ist trotzdem traurig zu beobachten. Auch wenn beispielsweise die Aspire Lounge in Amsterdam kein sonderlich entspannter Ort war, ist sie definitiv eine bessere Option als ein Sitzplatz am Gate.

Leider steht United mit der Entwicklung nicht ganz alleine dar. Beispielsweise hat SAS 2017 die Verträge mit sämtlichen Partnerlounges aufgekündigt. Seitdem gibt es an vielen Flughäfen Europas selbst für Business-Class-Passagiere keinen Loungezugang mehr. Somit wird ein Priority Pass selbst für Statusinhaber eine immer wichtigere Option – die meisten der o.g. Lounges sind nämlich sowieso Teil des Netzwerks.

In puncto Loungezugang muss man die Lufthansa ausnahmsweise mal loben: Dort steht das umfassende Netzwerk an Partnerlounges auch sämtlichen Economy-Gästen mit Gold-Status offen.

Quelle: Flyertalk

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Kommentare (24)

  1. Yannick sagt:

    Ja leider ist diese ganze Geschichte war und die Liste auch noch bei weitem nicht vollständig.
    Gerade in MBJ die Erfahrung gemacht dass UA auch dort keinen Vertrag mit der Airport Lounge für *A-Gold gemacht hat.

    • Peer sagt:

      Montego Bay war aber auch vorher nicht auf der Liste. Die Liste zählt nur Standorte auf, die vorher als *G zugänglich waren, jetzt nur noch mit Business-Class-Ticket.

  2. Gianpaolo sagt:

    Spannend wir hier einige zu wissen glauben, welche Karte von welcher Airline die Passagiere haben.
    Ich habe mein *G von A3, fliege aber oft genug LH (und andere *A-Airlines) C.

    Mich hat ein LH-Senator-Schnösel am Loungeeingang doof angemacht. Am Gate wiedergetroffen. Er ist dann schön an mir vorbeigelaufen und schaute nur doof, da ich vor dem Vorhang saß und er nicht. Hab ihn einfach nur freundlich gegrüßt, fand er nicht so lustig, ich um so mehr.

    Ich hasse Arroganz und Menschen, die glauben sie wären was Besseres. Offenbar gibt es die auch hier.

    Allen anderen wünsche ich viel Spass, selbst mit Y-Ticket in der Senator-Lounge. Ihr brecht keine Regeln und müsst Euch vor niemandem rechtfertigen!

  3. wiro sagt:

    Als normaler Business Class Passagier freue ich mich über diese Maßnahmen, dann entspannt sich die Situation in den Lounges. Was vermutlich bleiben wird sind die drängelnden Economy Passagiere mit irgendeinem Status am Gate.

    • Sven sagt:

      Na, Mensch, dann solltest du deinen fetten Senator-Anhänger so richtig präsent ans Handgepäck hängen, so dass jeder sofort sieht, was du für ein wichtiger Passagier bist und dass du nicht du diesen furchtbaren anderen Vielfliegern gehörst.

  4. Christian sagt:

    Total unverständlich geschrieben.. merkt man auch an den Kommentaren.

    • Peer sagt:

      Mir ist bisher kein darauf zurückzuführender Kommentar aufgefallen. Habe aber ebene nochmal einen Absatz umgeschrieben, damit es klarer ist.

  5. Dr. Hans-Günter Schaffrath sagt:

    Die Kombi aus Premier/ Priority über Amex Platin und LH Senator Status lässt einen bisher eigentlich nicht im Regen stehen.

  6. DoThingsAndFly sagt:

    @Ben: Wünsche dir von ganzem Herzen, dass du irgendwann auf einem Airport dieser Welt stehst, wo die Lufthansa keine eigene Lounge unterhält und du abgewiesen wirst. Dann bist du der Erste, welcher sich bestimmt tierisch aufregt.
    Wenn man viel unterwegs ist und oft an Non LH Destinationen aufschlägt, lernt man den wechselseitigen Premium Lounge-Zugang ungemein schätzen.
    Sieh es doch einmal aus diesem Blickwinkel!

    • Ben sagt:

      @DoThingsAndFly: man mag es kaum glauben, aber ich bin durchaus auch das ein oder andere Mal an Flughaefen unterwegs, an denen LH keine eigene Lounge betreibt und wie mein Vorredner angemerkt, kann ich das verkraften. Zudem geht es eher darum, dass andere *A Partner den Zugang fuer *G z.B. mit einem Y Ticket nur in ihre ‚FTL‘ Lounges zu lassen, siehe SQ. Bei LH kann aber jeder Billig-*G Inhaber in die deutlich bessere SEN Lounge mit einem Y Ticket. Wieso sollte das LH weiterhin offerieren?

      • Peer sagt:

        Soweit ich informiert bin, erhält Lufthansa im Gegenzug aber auch mehr Geld, wenn ein Fremd-Gold die SEN statt der Biz Lounge besucht. Bei der Star Alliance zahlt ja immer der Herausgeber des Vielfliegerstatus für den Loungebesuch.

        Wäre dann ja durchaus auch für die LH reizvoll, den SEN-Zugang zu offerieren.

  7. Thomsen sagt:

    Verschmerzbar.

  8. Ben sagt:

    Kann man nur hoffen, dass das LH so durchzieht. Ich aergere mich jedes Mal, dass all die SEN Lounges voll mit anderen billig Goldkarteninhaber sind. LH ist da die einzige Airline, die da noch grosszuegig ist und finde es richtig, dass man Netzwerkkunden anfaengt besser zu behandeln.

    • Sven sagt:

      Ja Ben, häng doch deinen Senator-Anhänger an dein Handgepäck und die Karte am besten die goldene Karte an das Revers deines Seidenblouson. Es soll doch jeder merken, mit wem er es zu tun hat.

  9. Reisedoc sagt:

    Betrifft auch die United Lounge in Newark Terminal C. Wurde dort am 03.01.2020.abgewiesen.

    • Peer sagt:

      Welcher Status, was für ein Ticket und welche Lounge genau?

      Im United Club (bei Gate C74) können sie dich ja gemäß Star-Alliance-Regeln nicht ablehnen, außer du bist United-Gold-Kunde auf einem Inlandsflug. Oder hattest du es bei der Polaris Lounge probiert?

  10. Andy sagt:

    Das heißt wohl dass zumindest in Amstedam der Loungezugang mit Eco wegfällt, da es in dem Terminal keine Star Alliance Lounge gibt…

  11. Julius sagt:

    Ich würde bei der LH sagen noch ist es so. Ich habe aus Frankfurt gehört dass der Zugang zu den Senator Lounges für andere Goldkarteninhaber noch in diesem Jahr gestrichen werden soll.

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