Der Wochenrückblick: Die Nachrichten überschlagen sich, die Dealz nicht

Fotomontage SkyTeam SAS

Der Stammleser erinnert sich vielleicht: Die Idee, auf Travel-Dealz einen Wochenrückblick hatten wir nicht erst 2022. Schon fünf Jahre vorher informierten wir jeden Samstag über das Geschehen der vergangenen Tage. Damals lag der Fokus aber eher auf Kurznachrichten statt auf Angeboten.

Dieser Wochenrückblick erinnert wieder ein wenig an die guten, alten Zeiten. Das ist aber kein grundsätzlicher Paradigmenwechsel, sondern schlicht der aktuellen Deal-Flaute geschuldet. Und wenn sich dann noch ein Gründungsmitglied der Star Alliance zum SkyTeam-Beitritt entschließt, nimmt das ohnehin allen anderen Themen den Wind aus den Segeln.

Lasst uns also gemeinsam nach vorne blicken – in eine Welt mit SAS als KLM-Partner, Business Class Suiten bei LOT und Billigflüge, die vielleicht bald wieder mit großem Handgepäck daherkommen. Drei Dinge, die letzte Woche noch undenkbar schienen.

SAS sagt Farvel zur Star Alliance

Scandinavian Airlines (kurz SAS) braucht schon länger Geld. Viel Geld. Als letzten Ausweg entschied sich die Fluggesellschaft letztes Jahr für ein Gläubigerschutzverfahren. Der Weg in die Zukunft wurde diese Woche dargelegt – und überraschte am Feiertag die Vielfliegergemeinde. Den Zuschlag als neue Anteilseigner erhalten unter anderem Air France und KLM. Diese ziehen SAS zu sich in die SkyTeam-Allianz, was gleichzeitig einen herben Verlust für die Star Alliance bedeutet.

Uns Vielreisende betrifft das in vielerlei Hinsicht. EuroBonus-Vielflieger erhalten künftig auch im Light-Tarif ein Stück Freigepäck kostenlos. Es gibt bald noch eine Möglichkeit weniger, Miles&More-Meilen ohne horrende Zuschläge einzulösen. Wer einen Lifetime-Status anstrebt, muss mal eben die Allianz wechseln. Wir lassen an dieser Stelle der Fantasie freien Lauf und verweisen für weitere Fakten auf folgenden Artikel:

Neue Liegesitze bei LOT

Was haben LOT und die Lufthansa gemeinsam? So einiges. Beide fangen mit „L“ an, beide sind Mitglieder der Star Alliance, beide nutzen Miles&More als Vielfliegerprogramm, beide werden für ihre jahrealte Business Class belächelt … und nun kommt es noch etwas Neues dazu: Beide sind der Ansicht, man könne neue Sitzplätze gar nicht früh genug ankündigen.

Es sind zwar nicht ganz sechs Jahre wie bei der Lufthansa, aber LOT verspürte jetzt schon ein großes Mitteilungsbedürfnis für Änderungen ab dem 2. Halbjahr 2026. Ab dann beginnt der Austausch der bisherigen Liegesitze durch ein neues Modell von Recaro. Zum Glück gibt es Türen an den neuen Sitzen – dann muss man nicht mit ansehen, wie durch neue Sitze der Komfort in der Premium Economy leidet.

Reisezeitraum: Irgendwann ab 2026. Und erst einmal nur für die Hälfte der Flotte.

EU sagt Ryanair, TUIfly, Eurowings und Co den Kampf an

Am letzten Wochenende berichteten wir bei Travel-Dealz über eine vermeintlich unbedeutende Änderung, die erstaunlich große Wellen schlug: TUIfly tritt in die Fußstapfen von Ryanair, Wizzair und Co. Man hat dort erkannt, dass eine Reduzierung der Handgepäck-Mengen durch C02-Einsparung den Regenwald rettet für Millionen an Zusatzeinnahmen sorgt. Man geht sogar noch weiter als viele Ultra-Billigflieger und erlaubt im günstigste nicht mehr als eine 2-kg-Laptoptasche.

Nun ist aber auch die Europäische Union kein Fan davon, wenn die mühsam erkämpfte Preistransparenz einfach durch überzogene Preise für bisher selbstverständliches Handgepäck ausgehebelt wird. Daher hat sich das EU-Parlament diese Woche für europaweit einheitliche Handgepäck-Standards ausgesprochen. Während die EU-Kommission nun Details ausarbeitet, tüfteln die Billigflieger sicher schon an Maßnahmen, um den Einnahmeverlust anderweitig auszugleichen.

Flexibilität bei der Lufthansa wird wieder teuer

Die Corona-Pandemie hatte auch ein paar gute Seiten: Niemand wurde schief angeschaut, wenn er den sonnigen Sommertag lieber zu Hause verbrachte; es blieb so viel Zeit für die Familie wie lange nicht mehr; und fast alle Flugtickets konnten kostenfrei (ohne Umbuchungsgebühr) umgebucht werden.

Von letzterem hat sich die Lufthansa-Gruppe in den letzten Monaten schon wieder zunehmend entfernt. Und nun setzt man die Regeln ganz auf den Stand von vor Corona zurück. Die Tarife Economy Light und Business Saver innerhalb Europas erlauben künftig keinerlei Änderungen mehr. Wer Pech hat, bucht also ein Business-Ticket für 700€ und setzt den Flugpreis bei einer Planänderung komplett in den Sand.

Die vielleicht besten Meilenschnäppchen des Jahres

Wer im September fleißig Miles&More-Meilen gekauft hat, kann sich diese Woche glücklich schätzen. Von Miles&More gibt es die womöglich besten Meilenschnäppchen dieses Jahres. Damit sind insgesamt 11 Ziele in Nordamerika für je 55.000 Meilen erreichbar.

Dazu kommen die wie üblich horrenden Treibstoffzuschläge und somit rund 600€ bis 700€ Zuzahlung. Aber bei solch spannenden Zielen wie San Francisco, St. Louis und Calgary ist man fast schon dazu geneigt, Urlaubs-Tetris zu spielen: Wie viele Nordamerika-Reisen passen in den 46-tägigen Reisezeitraum?

Reisezeitraum: 15. Januar bis 29. Februar 2024 (sowie Dez. 2023 für LOT-Flüge nach Peking)

Leider vorbei: Für 470€ nach Waikiki

Wer an Hawaii denkt, kommt schnell ins Träumen: Traumhafte Sandstrände, zahlreiche Palmen, faszinierende Vulkanlandschaften und natürlich Taco Bells mit Meerblick. Nicht so traumhaft sind die Hotelpreise, die mittlerweile (in Honolulu) oft bei 300€ pro Nacht und aufwärts starten. Da hilft es, wenn man zumindest beim Flug sparen kann. Mit Condor & Alaska Airlines ging es diese Woche für weniger als 500€ von Frankfurt nach Honolulu und zurück. Mittlerweile ist der Preis der günstigsten Tickets auf 630€ angestiegen.

Reisezeitraum: Januar und Februar 2024 – wenn man schnell genug war

Titelbild: Niklas Jonasson & Sarah Loetscher (Fotomontage Travel-Dealz)

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