Ja, es geht um die Deutsche Bahn. Diese hat derzeit nicht nur ein Problem mit zerfallender Infrastruktur, verspäteten Zügen und Lokführern, die von ihrem Gehalt gerne leben möchten. Diese Woche gossen ungerechtfertigte Bonuszahlungen für den Vorstand und versteckte Preiserhöhungen mehr Öl ins lodernde Feuer der Unzufriedenheit und Fassungslosigkeit über die Logistik-Genies vom Potsdamer Platz.
Positive Nachrichten gab es hingegen aus Kenia (kein Visum mehr nötig), Helsinki (bald mit Lie-Flat-Sitzen nach München) und Italien (pünktliche Züge mit großzügigen Sonderangeboten). Der einzige „Konkurrent“ der Deutschen Bahn auf der Schiene gab stark reduzierte Tickets für die ersten drei Monate in 2024 aus.
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Versteckte Preiserhöhung bei der Bahn
Diese Woche gab es gleich mehrere Gründe, um sich über die dauer-kriselnde Deutsche Bahn zu ärgern. Da waren zum einen die anstehenden Bonuszahlungen für den Vorstand aufgrund nicht in Anspruch genommener Staatshilfen aus dem vergangenen Jahr. Zum anderen nahm die Bahn die sogenannte tarifliche Gleichstellung aus ihren Langstrecken-Tickets. Was eher nach Lohnregelung klingt, hat jedoch nur für Fahrgäste spürbare Folgen.
Vereinfacht gesagt: Wer eine Fahrkarte von Berlin nach Hamburg kauft, kann seine Reise nun nicht mehr an jedem Bahnhof im Stadtgebiet Berlins starten oder in einem kleineren Bahnhof Hamburgs beenden, ohne einen Aufpreis zu bezahlen. Auch das City-Ticket, welches ebenfalls zu einer kostenlosen Anschlussfahrt berechtigte, ist in Sparpreisen nicht mehr inkludiert. Details zu den Änderungen findet ihr hier:
Visumfrei nach Kenia reisen
Kenia folgt dem Beispiel einer ganzen Reihe anderer Staaten und vereinfacht ab 2024 die Einreise deutlich. Ab Januar soll kein Visum mehr notwendig sein, um die Strände von Mombasa, das brodelnde Nairobi oder die reichhaltige Tierwelt des Landes anzuschauen.
Das Land hat jedoch schon einen Plan, die fehlenden Einnahmen aus den Visagebühren aufzufangen: Die Eintrittspreise für Nationalparks werden stark angehoben, in manchen Fällen sogar fast verdoppelt. Eine elektronische Anmeldung vor der Einreise soll zudem weiterhin verpflichtend bleiben.
Reisezeitraum: Ab Januar 2024
Im Liegesessel nach Helsinki
Finnair konnte sich für mehrere Jahrzehnte damit rühmen, die kürzesten Flüge von der EU nach Südost-Asien anbieten zu können. Voraussetzung dafür war die Möglichkeit, Flüge über Sibirien abzuwickeln. Seit fast zwei Jahren ist das nicht mehr möglich und Finnair hat ein massives Problem.
Wie keine andere europäische Fluglinie hat das Oneworld-Mitglied in den letzten Jahren Inklusiv-Leistungen zusammengestrichen. Nun gibt es endlich mal eine positive Nachricht für Passagiere: Im Sommerflugplan schickt die Airline ihre Airbus A350 nach München und eröffnet damit eine der seltenen Möglichkeiten, von Deutschland einen Lie-Flat-Sitz zu ergattern. Leider sind die Preise dafür bisher recht hoch.
Reisezeitraum: April bis Oktober 2024
Alleine im Schlafabteil durch Italien
Der Nachtzug gilt als sehr effektive, aber nicht unbedingt luxuriöseste Reiseart. Wer nicht im Sitzen oder umringt von Fremden schlafen will, muss häufig kräftig draufzahlen. Nicht so bei diesem attraktiven Angebot von Trenitalia: Das Einzelabteil von Mailand nach Sizilien gibt es derzeit ab 74€ je Richtung. Eine ideale Gelegenheit, Italien komplett zu durchfahren, ohne dabei auf Schlaf, Privatsphäre oder ein halbes Monatsgehalt verzichten zu müssen. Als Bonus enthält dieser Deal noch einen interessanten Erfahrungsbericht von unserem Redaktionsleiter Peer.
Reisezeitraum: Januar bis März 2024
Leider Vorbei: Flixtrain Sale
Der Flixtrain gehört nicht zu den bequemsten, beliebtesten oder pünktlichsten Optionen, wenn es darum geht, in Deutschland von A nach B zu kommen. Aber fast immer gehört er zu den billigsten. Umso mehr, wenn das sympathische Start-Up die weltumspannende Transport-Heuschrecke einen seiner großen Sales hat: Auch längere Fahrten wie Hamburg – Köln oder Frankfurt – Basel waren gestern für weniger als 5€ roundtrip zu haben. Ein unschlagbares und leider bereits abgelaufenes Angebot.