American Express bietet für Selbstständige, Freiberufler und Unternehmen spezielle Business Cards an. Doch wie profitiert man als Unternehmen von den Vorteilen der Karten?
Rekordbonus und halbierter Mindestumsatz für die Business Platinum: 200.000 Membership Rewards Punkte nach 15.000€ Umsatz in den ersten 6 Monaten:
Voraussetzung ist, dass ihr in den vergangenen 18 Monaten kein Inhaber einer deutschen American Express Business Platinum Card Hauptkarte gewesen seid. Mehr dazu hier:
Inhaltsverzeichnis
Übersicht: Green, Gold & Platinum
American Express bietet drei verschiedene Kreditkarten für Geschäftskunden an. Sie unterscheiden sich im Leistungsumfang sowie natürlich in der Jahresgebühr:
- Business Green: 1. Jahr 0€, danach 70€ pro Jahr (+ ggf. 30€ für Membership Rewards)
- Business Gold: 1. Jahr 0€, danach 175€ pro Jahr
- Business Platinum: 850€ pro Jahr
Bei den Leistungen unterscheiden sie sich in vielen Punkten und Details. Deswegen haben wir für jede Karte die Vor- und Nachteile zusammengefasst:
Punkte mit Geschäftsausgaben sammeln
Mit allen American Express Karten könnt ihr pro ausgegebenem Euro einen Membership Rewards Punkt sammeln. Bei der Business Gold und Business Platinum Card ist die Mitgliedschaft bei Membership Rewards inklusive. Bei der Business Green Card muss man pro Jahr 30€ bezahlen.
Auch wenn die Möglichkeiten, Geschäftsausgaben mit einer American Express Karte zu bezahlen, je nach Unternehmen sehr unterschiedlich sind, steckt hier viel Potenzial drin. Schaltet man als Unternehmen z. B. Werbung mit Google Ads, Facebook Ads, … kann man diese Ausgaben auch problemlos mit einer American Express Karte bezahlen und so bei z. B. 2.000€ pro Monat = 2.000 Punkte sammeln.
Leider lohnt sich das Sammeln von Punkten aber nur für Ausgaben in Euro. Für Zahlungen in Fremdwährungen werden 2,5% Gebühren erhoben und die bekommt man durch die Punkte auch nicht wieder rein. Hier lohnt sich eine zweite Kreditkarte mit keinen oder geringen Fremdwährungsgebühren. Im Geschäftskundensegment gibt es da aber enttäuschenderweise nur sehr wenig Auswahl.
Verlängertes Zahlungsziel
Ein weiterer guter Grund neben dem Sammeln von Punkten ist auch das verlängerte Zahlungsziel. Zwischen Bezahlen mit der Karte und der Abbuchung vom Konto können bei der Business Platinum bis zu 58 Tage und bei der Business Gold bis zu 50 Tage liegen, aber mindestens 28 Tage. Das verschafft einem Unternehmen Luft und die Möglichkeit, z. B. die Marketingausgaben oder Ausgaben für Rohstoffe wieder hereinzuholen, ohne dass man sich um eine Zwischenfinanzierung bemühen muss.
Grundsätzlich stellt American Express einmal pro Monat alle Ausgaben in Rechnung. Die Rechnung wird aber erst bei der Business Platinum 28 Tage und bei der Business Gold 20 Tage nach Erhalt fällig und vom Geschäftskonto abgebucht. Die vollen 58/50 Tage hat man Zeit, wenn man eine Ausgabe kurz nach Erhalt der letzten Abrechnung tätigt. Bei der Business Green ist die Rechnung sofort nach Stellung fällig.
- Business Platinum: 30 Tage + 28 Tage = bis zu 58 Tage
- Business Gold: 30 Tage + 20 Tage = bis zu 50 Tage
- Business Green: bis zu 30 Tage

Für die privaten Zusatzkarten wird der offene Saldo schon kurz nach Rechnungsstellung per Lastschrift vom Privatkonto eingezogen. Hier gibt es kein verlängertes Zahlungsziel mehr.
Kein festes Limit
American Express vergibt kein festes Kreditlimit, wie bei anderen Kreditkarten. Stattdessen habt ihr einen dynamischen Verfügungsrahmen, der sich abhängig von der Zahlungshistorie und der bisherigen Kartennutzung ändern kann und von American Express nicht mitgeteilt wird.
Vor einer größeren Ausgabe habt ihr aber die Möglichkeit in eurem Konto zu prüfen, ob ein bestimmter Kaufbetrag genehmigt werden würde oder nicht. So kann man oft auch größere Ausgaben tätigen, wo bei anderen Kreditkarten das Limit schnell erreicht wäre.

Punkte privat nutzen, dank Pauschalversteuerung
Membership Rewards bietet verschiedene Möglichkeiten, die gesammelten Punkte einzulösen. So könnt ihr sie z. B. direkt beim Amazon im Check-out im Verhältnis 1 Punkt = 0,005€ einlösen. Viel mehr wert sind die Punkte, aber wenn man sie in Airline-Meilen, meistens im Verhältnis 5:4, tauscht.
Noch schöner ist, die gesammelten Punkte zu nutzen, um z. B. mit der Familie in den Urlaub zu fliegen. Da die Punkte aber durch geschäftliche Umsätze gesammelt wurden, müssten sie als geldwerter Vorteil versteuert werden. American Express übernimmt aber in Deutschland die Pauschalversteuerung und so könnt ihr sie auch privat nutzen ohne steuerliche Belastung.
Business Platinum: Geschäftliche & private Ausgaben sauber trennen
Um geschäftliche und private Ausgaben sauber trennen zu können, könnt ihr euch bei der Business Platinum eine private Platinum Karte ausstellen und eine weitere an z. B. euren Partner/in ausgeben lassen. Für die privaten Zusatzkarten kann ein eigenes Abrechnungskonto hinterlegt werden.
Leider gibt es darüber aber nicht die zusätzlichen Vorteile der Platinum Card für Privatkunden in Form von Restaurantguthaben. Mehr zu den Unterschieden zwischen den privaten und den Business-Karten von American Express erfahrt ihr hier:
99 Zusatzkarten
Bei der Business Platinum und Business Gold sind bis zu 99 Business Gold Zusatzkarten für Mitarbeiter inklusive. Ohne Mehrkosten! Bei der Business Green kostet jede Zusatzkarte 30€.
Alle Business Zusatzkarten werden über dasselbe Geschäftskonto abgerechnet und pro Mitarbeiter kann man auch selbst ein Limit festlegen. Alle mit Umsätzen gesammelten Membership Rewards Punkte landen dabei auf dem Konto des Hauptkarteninhabers.
Bei der Business Platinum darf man auch eine Zusatzkarte als Business Platinum ausgeben. Derjenige bekommt dann ebenfalls den Priority Pass mit Loungezugang inkl. Gast.
Ein Problem ist bedauerlicherweise die geringere Akzeptanz von American Express im Vergleich zu Visa oder Mastercard. Wer maximale Akzeptanz der Karten erwartet, wird bedauerlicherweise immer noch oft enttäuscht. Auf Geschäftsreisen kann man aber meistens Hotels, Flüge und Bahntickets meistens problemlos mit Amex bezahlen. Zumindest in Deutschland. Bei Cafés und Restaurants stößt man aber oft noch auf Ablehnung.
Versicherung für Zusatzkarteninhaber
Ein Vorteil sind die Reiseversicherungen insbesondere der Business Platinum aber auch der Business Gold Card. Diese gelten auch für alle Zusatzkarteninhaber und sichern die Mitarbeiter auf den Reisen ab.
GetMyInvoices
Als Inhaber der Business Platinum erhält man bei GetMyInvoices das Platinum Paket im Wert von 362€ pro Jahr kostenlos. Mithilfe von dem Tool könnt ihr Belege bei vielen Portalen abrufen und so eure Buchhaltung automatisieren.
Zudem könnt ihr die Transaktionen eurer American Express Business Card abrufen und mit den Belegen abgleichen. Anschließend könnt ihr die Belege an viele Buchhaltungssoftware exportieren, z.B. Lexoffice, Sevdesk oder auch per DATEV.
Für die Business Gold oder Green Card gibt es leider kein Paket von GetMyInvoices.
Bis zu 200€ Dell Guthaben
Pro Halbjahr stehen euch bei der Business Platinum 100€ Guthaben = 200€ pro Kalenderjahr und bei der Business Gold 50€ Guthaben = 100€ pro Kalenderjahr für Einkäufe bei Dell zur Verfügung. Die Preise sind zwar im Onlineshop etwas gesalzen, aber etwas Zubehör für PC und Laptops kann man so fast gratis bestellen.
Weitere Guthaben für Geschäftsausgaben
Bei der Business Platinum erhaltet ihr zudem Guthaben für weitere typische Geschäftsausgaben:
- Sixt+ Auto Abo: 20€ Cashback pro Monat = 240€ pro Jahr (allerdings geht solch ein Auto Abo bei 569€ pro Monat los)
- eBuero Telefonservice: 25€ Guthaben pro Monat = 300€ pro Jahr für Telefon Services (der Einsteiger-Tarif kostet mindestens 59,90€ pro Monat)
- Office Club: 25€ Guthaben pro Monat = 300€ pro Jahr für Büro Services und Co-Working (ab 14,90€ pro Monat für einen Coworking-Besuch)
- eSIMfirst: 8€ Guthaben pro Jahr für eSIM-Tarife + 20% Gutschrift auf alle Transaktionen
Fazit
Vor allem mit dem verlängerten Zahlungsziel und bis zu 99 Zusatzkarten bieten die American Express Business Karten wertvolle Vorteile für Unternehmen, die eine Jahresgebühr von z. B. 175€ bei der Gold Card rechtfertigen.
Alle Vor- und Nachteile der Business Platinum oder Business Gold Card findet ihr hier:
Kommentar (1)
Die Enttäuschung über die Amex Business ist kaum in Worte zu fassen. Was American Express seit 2025 an massiven Verschlechterungen durchgezogen hat, ist einfach ein Schlag ins Gesicht aller langjährigen, treuen Kunden. Amex hat sich damit selbst komplett ins Aus geschossen, da helfen auch 200.00Pkt nicht.
Für 850 € Jahresgebühr bleibt praktisch nichts mehr übrig, was den Preis auch nur annähernd rechtfertigt. Das verlängerte Zahlungsziel existiert nur noch bei der geschäftlichen Variante, die Priority Pass-Besuche sind auf mittlerweile 50 reduziert – und selbst das ist kaum noch ein Argument für Vielreisende. Dazu kommt ein Punkteprogramm, das mit seinen immer schlechteren Umtauschverhältnissen mittlerweile immer mehr an Attraktivität verliert.
Die Liste der Verschlechterungen ist derart lang, dass keinerlei Gegenwert mehr zu den aktuellen „Vorteilen“ besteht. Dazu kommt die weiterhin katastrophale Akzeptanz – außerhalb einiger weniger Big Player ist die Karte im Alltag praktisch unbrauchbar. Diese totale Abwertung lässt sich auch mit den neuen, völlig nutzlosen „Goodies“ wie „GetMyInv“, Sixt-Guthaben oder anderen PR-Gimmicks nicht kaschieren. Das braucht kein Mensch. Wer die Karte vor 2025 hatte, weiß ganz genau, wovon ich spreche. Dazu kommt ein Kundedienst der je nachdem wen man da gerade am Telefon hat mal so und so entscheidet. Kontosperrungen aufgrund Kleinigkeiten oder Missverständnissen sind ja auch an der Tagesordnung. Natürlich gibt es auch positive Ausnahmen aber es bleibt diese Ungewissheit und keine klare Linie.
Ich nutze inzwischen Revolut Ultra + Pro – ja, technisch gesehen LEIDER nur eine Prepaid-Karte, aber der entscheidende Unterschied: Ich reise, zahle und muss nicht permanent überlegen, ob meine Karte akzeptiert wird. Unbegrenzter Dragon Pass, 1% Rückerstattung und viele andere Goodies. Dieses sichere, unbeschwerte Gefühl ist alleine schon ein extrem wertvoller Vorteil als jeder Punkt oder jedes „Benefit“. Revolut ist noch nicht rund aber auf einem guten Weg.
So lange American Express diesen Kurs fährt und diesen respektlosen Umgang mit ihren eigenen Bestandskunden pflegt, haben sie mich für immer verloren. Eine Amex war einst nicht nur ein Statussymbol sondern hatte auch eine Wertigkeit und einen Namen – heute ist sie nur noch ein teures Relikt ohne große Akzeptanz. Natürlich gibt es sicherlich noch einzelne Anwendungsfälle, wo sie sich das alles noch sehr lohnt. Doch die Realität – und die Kommentarspalten vieler ehemaliger Kunden – zeigen klar: Die meisten haben sich längst verabschiedet oder sind massiv verärgert. Leider mangelt es noch an Alternativen das ist der einzige Punkt der Amex noch am Leben hält aus meiner Sicht. Das alles spiegelt meine Erfahrung wieder. Sicher wird es auch noch einige zufriedene Kunden geben ohne Frage. Das ist ja individuell und kann man nicht pauschalisieren. Fakt ist aber die deutlichen Verschlechterungen die nun mal stattgefunden haben.