Der Jahresrückblick: Versicherungen, Verunsicherung, Flash Sales und Feuerwerk

Zum Ende des Jahres blicken wir auf die Themen, die uns in den vergangenen Monaten am meisten bewegt haben. Sei es der unprofessionelle Umgang von Oman Air mit einem Error Fare, das faktische Ende von zwei sehr beliebten Vielfliegerprogrammen oder eine ganze Reihe von günstigen Business-Class-Tarifen, die vielleicht nicht ganz zufällig waren. Am Ende verraten wir sogar, warum sich jeder Tag in diesem Job ein wenig anfühlt wie Silvesterfeuerwerk.

Den letzten Jahresrückblick begann ich mit folgenden Zeilen:

„Mein gegenwärtiger Geisteszustand: Es ist Dezember 2022. Ich sitze in einem Hotel, 30 Kilometer von meiner Wohnung entfernt, um die letzten Punkte aus einer IHG-Promotion zusammenzukratzen. Vor zwölf Monaten um die gleiche Zeit hatte ich diese Probleme noch nicht. Auch keinen IHG One Rewards Account.“

Daran hat sich inzwischen einiges geändert. Auch dieses Jahr wird der Jahresrückblick aus einem IHG-Hotel verfasst. Allerdings aus der Club Lounge des InterContinental Warschau. Der Autor hat das Programm in der Zwischenzeit komplett durchgespielt. Inklusive Sidequests.

In zwölf Monaten kann also eine Menge passieren. Höchste Zeit, sich einen kostenlosen Kaffee bringen zu lassen, Regen und Wind zu lauschen und zurückzublicken auf die vielen anderen Dinge, die 2023 auch nicht ganz so wichtig waren.

Oman Air Error Fare nach Bangkok – die unendliche Geschichte

Im August erschien für wenige Stunden ein Angebot, das so heiß war wie die Sonne Muskats im Hochsommer. Mit Oman Air ging es für nur knapp mehr als 1.000€ in der Business Class von Mailand nach Bangkok. Viele Leser haben zugeschlagen und warteten auf eine mögliche Stornierung. Als es nach zwei Wochen so aussah, als würde man Zubringer nach Italien und Hotels in Thailand buchen können, kam eine Reaktion vom Golf.

In einer unfreundlichen E-Mail stellte man Kunden vor die Wahl, das Ticket zu stornieren, weitere 1.000€ Aufpreis für die Business Class zu bezahlen oder ein – großzügigerweise kostenloses – Downgrade in die Economy Class zu akzeptieren. Einige Leser stornierten ihre Tickets, andere ignorierten die Mitteilung einfach und wieder andere haben sie nie erhalten.

Anschließend gab es unter beiden Beiträgen zahlreiche Kommentare, die auf ein uneinheitliches Handeln der Airline schließen lassen. Vorallem gibt es Kunden, die bereits vierstellige Beträge bezahlt haben und teilweise noch immer im Unklaren sind, ob und wie sie im Februar befördert werden. Der finanzielle Schaden kann für die Airline vom Golf eigentlich kaum schlimmer sein, als der Imageschaden durch den wirren Umgang mit ihren Passagieren.

Enorm günstige Tarife der Oneworld-Allianz

Im oben verlinkten Artikel zu Oman Air schrieb Redaktionsleiter Peer treffend „Die Grenzen zwischen Flash Sales und Error Fares sind mittlerweile fließend“. Nichts hat diesen Satz so gut gefüttert wie die Reihe von Oneworld-Angeboten zwischen Januar und September dieses Jahres. Wir haben eine ganze Liste von Beispielen, bei denen man mindestens einen Business-Class-Flug über den Atlantik für 900€ oder weniger kaufen konnte:

• USA: Oneworld Business Class an die US-Ostküste ab 753€ von Bukarest (+ Gabelflüge ab 550€)
• Florida ab 733€ in der Oneworld Business Class von Budapest
• Hot: Oneworld Business Class nach New York für 747€ von Paris
• USA & Mexiko: Oneworld Business Class von Deutschland ab 872€ (April)
• Lima, Peru ab 821€ in der Iberia Business Class von Deutschland
• Oneworld: Business Class Spanien → Nordamerika & Economy Class zurück nach D-A-CH ab 632€

Da wir bisher von Stornierungen nichts gehört haben, gehen wir davon aus, dass die Mehrheit der oben genannten Tickets mit voller Absicht verkauft wurden – oder Oneworld den Verwaltungsaufwand von Massenstornierungen scheut. Allerdings waren die Angebote jeweils nur von kurzer Dauer. Eine gute Gelegenheit, auf die Vorzüge unseres Newsletters hinzuweisen.

Ein schlechtes Jahr für Economy-Vielflieger

Mit Delta SkyMiles (SkyTeam), Finnair Plus (Oneworld) und SAS Eurobonus (Star Alliance) verlor dieses Jahr jede Allianz ein Programm, das es vor ein paar Jahren in unsere Listen für die einfachsten Wege zum Allianz-Status geschafft hat.

Bei SAS Eurobonus stehen zunächst keine internen Veränderungen an, die Airline wird lediglich zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt die Star Alliance verlassen und zum SkyTeam wechseln. Finnair hat ein turbulentes Jahr hinter sich, das durch radikale Sparmaßnahmen zu Einschränkungen am Boden, in der Luft und auf dem Meilenkonto geführt hat. Wie bei anderen Airlines wird auch Finnair Plus künftig Prämienmeilen an den Ticketpreis knüpfen, sein Programm auf Avios umstellen und Statushürden erhöhen. Auch Prämienflüge sind teilweise mehr als doppelt so teuer wie vorher. So weit, so schlecht.

Für den größten Aufreger sorgte jedoch Delta Air Lines, die für 2024 so massive Änderungen an ihrem Treueprogramm ankündigte, dass verärgerte Stammkunden einen veritablen Shitstorm auslösten. Im Gegensatz zu vielen anderen Airlines schafften es die Amerikaner nicht, das Murren der Vielflieger mit patriarchischem Schweigen zu übertönen. Überraschenderweise nahm die Fluggesellschaft einige Änderungen zurück. Deutlich unattraktiver wird das Programm trotzdem.

Von den einst „einfachen Wegen“ zum Allianz-weiten Status bleiben jedoch nicht mehr viele Optionen übrig.

Ein gutes Jahr(esende) für Miles&More Kunden

Auch Miles&More wird sich im Jahr 2024 verändern. Die bereits 2019 angekündigte Veränderung der Statusqualifikation von Meilen auf Punkte beginnt mit dem ersten Januar. Am Erwerb von Prämienmeilen ändert sich jedoch vorerst nichts. Dies bedeutet, dass es auch kommendes Jahr wieder viele Möglichkeiten geben wird, zusätzliche Meilen abzustauben.

Vermutlich wird jedoch keine davon so spektakulär und attraktiv sein wie die laufenden Promotions zum 30. Jahrestags des Programmes. Derzeit lassen sich mit Buchung über booking.com bis zum 150.000 Meilen extra verdienen, in dem man seine Buchungen heute oder morgen tätigt. Das gilt auch für stornierbare Raten:

30 Miles&More-Meilen pro Euro für Hotelbuchungen bei Booking.com

Ebenfalls sehr attraktiv ist die Möglichkeit, Payback-Punkte in Meilen zu tauschen. Auch dabei spielt die Zahl 30 eine entscheidende Rolle.

Letzte Chance: Payback-Punkte mit 30% Bonus zu Miles&More übertragen

Egal, was das nächste Jahr für die Statusqualifikation bringt – über zu wenig Prämienmeilen auf dem Konto sollte sich keiner beschweren können.

Travel-Dealz als Versicherungsverkäufer

Im Gegensatz zu unseren bunten, knalligen, lautstark Halbwahrheiten brüllenden geschätzten Konkurrenten setzen wir bei Travel-Dealz in allen Fällen Professionalität über Provision und auf persönliche Erfahrungen statt wortgewaltiger Versprechen. Aus diesem Grund haben wir dieses Jahr ganz genau hingeschaut, als wir zwei Versicherungsangebote gefunden haben, die zu gut klangen, um wahr zu sein.

Zum einen gibt es bei Check24 beim Abschluss einer Reiseversicherung ein interessantes Angebot: Für 4 Euro im Jahr werden einem bei Verspätungen Lounge-Gutscheine zur Verfügung gestellt. Auch für den Gelegenheitsreisenden und Jahresurlauber eine gute Möglichkeit, sich bei langen Verzögerungen mit dem Gedanken an kostenloses Essen und freie Getränke zu trösten.

Check24: Gratis Loungezugang ab 60 min Flugverspätung – mit einer Versicherung ab 4€/Jahr

Ebenso ist uns für jene Vielflieger, für die eine Weltumrundung so gewöhnlich ist, wie für andere ein Spaziergang über Rummelplatz, ein tolles Angebot begegnet. Die Kosten dafür liegen mit 50€ im Jahr deutlich höher, jedoch kann man mit ein wenig Pech (durch Verspätungen, Flugausfälle oder vermisstes Gepäck) seine Prämie schnell wieder herausbekommen. Wir sprechen in diesem Fall von AirHelp Plus, einem weiteren Angebot, das von uns persönlich getestet wurde und privat genutzt wird.

AirHelp Plus: 100€ Entschädigung & Loungezugang bei Flugverspätung/Annullierung für 50€ pro Jahr

Und zum Schluss – Feuerwerk!

Wenn morgen Abend zu Beginn des neuen Jahres der Nachthimmel in bunte Farben gehüllt wird, könnt ihr euch ein wenig vorstellen, wie wir uns fühlen, wenn wir morgens mit der Arbeit beginnen. Das Schreiben von Deals, Artikeln, Reviews oder Ratgebern ist wie das Anbrennen der Zündschnur. Spektakulär wird es danach – durch eure Reaktionen, Anregungen und Kommentare. Wir sind jeden Tag gespannt auf euer Feedback zu unserem Job, freuen uns über Lob, setzen uns mit Kritik auseinander und staunen über die Dankbarkeit, die immer wieder geäußert wird.

Vielen Dank für eure Interaktion – unser tägliches Feuerwerk. Wir freuen uns auf die nächsten 366 Tage!